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Die Gartenkunst — 13.1911

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Heicke, C.: Aus der Praxis eines neuzeitlichen Gartenbau-Betriebes
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XIII, 4

DIE GARTENKUNST.

69

fassung in Gegensatz treten;
man muß unter allen Um-
ständen auch dafür noch die
Verantwortung übernehmen
können. Ich glaube dies aber
auch bei Migge voraussetzen
zu können, und ich finde, er
hat gerade im vorliegenden
Falle, bei derartigen Kon-
zessionen, vorausgesetzt,
daß solche gemacht sind, ein
sicheres Gefühl für das an
den Tag gelegt, was , wie
ich ihn verstanden habe,
v. Engelhardt unter Anwen-
dung der Naturformen in der
Gartenkunst meint.

Als drittes Beispiel für
die Ochs - Migge sehe Ge-
staltungsweise sei noch der
öffentliche Garten für Ham-
burg-Fuhlsbüttel angeführt
(Bild Seite 71), über den

einem Berichte der Firma das Folgende entnommen sei: im Vordergrunde lastet der tiefe Schatten einer Ka-
„Die Situation bestand im allgemeinen aus einer stanie über der einladenden Rundbank. Diese Wiese
ebenen, ca. 1 ha großen Wiese, etwa I Meter höher wird auf zwei Seiten von einem Linden-Lauben-
als die umgebenden Straßen gelegen und auf einer gang begrenzt, dessen dichtes Laubdach kühlen Schat-
Seite von einem 3—4 Meter hohen Weißdornknick be- ten spendet, während seine arkadenartig geöffneten
gleitet. Alles blieb erhalten und wurde zweckmäßig Seiten den freien Ausblick gestatten; übrigens eine
benutzt. Die sonnige Wiese wurde reichlich mit Form, die dem typischen Wachstum der Linde am
Blumen, Klee und bunten Gräsern durchwirkt und bil- nächsten kommt.

det den Kern der Anlage. Auf ihr sollen sich die Im Norden begleitet die Spielwiese der erwähnte

Alten lagern, die Jungen Sport, Spiel und herzhaften Weißdornknick, unter dessen Schutze, durch einen Weg
Unfug treiben dürfen. Fußpfade durchziehen sie, und von der Wiese getrennt, sich späterhin allerlei Wild-

und Wiesenblumen, die sich
durch Selbstaussaat ver-
mehren, wie Margueriten,
Mohn, Lupinen, edlere Klee-
und Glockenblumenarten,
Farne u. a. in Massen an-
siedeln und den Weg als
Blumenweg charakterisieren
sollen. Die letzte Seite der
Wiese schließen dann zu-
nächst zwei schattige
Haine. Es bestand kein
Grund, sie für ihren Zweck
unregelmäßig (malerisch)
anzupflanzen.

Die Baummassen dieser
Haine, Rot-Ahorn und Bir-
ken, bergen zwischen sich
den Kleinkinder- und
Turnplatz, der mit allerlei

Turngeräten und einem
großen Sandkasten ausge-
stattet ist. Seinen Hinter-

Gartenanlagen von Jacob Ochs, Hamburg: Wasserpartien im Garten G. Bruns, Hamburg. grund bildet eine Zeile Pyra-
 
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