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Die Gartenkunst — 13.1911

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Hager, ...: Einfluß des Efeus auf Bauwerke, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0079

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XIII, 4

DIE GARTENKUNST.

71

möglichst viel
Feuchtigkeit
zu entziehen
und halte da-
her den Boden
am Fuß der
Mauer trok-
ken; durch das
immergrüne
Laubdach fän-
de eine Milde-
rung der Tem-
peraturunter-
schiede und
ihrer schädli-
chen Folgen
an der Mauer
statt.

An einer
großen Anzahl
von Beispielen
wirddieSchad-
losigkeit des
Efeus darge-
tan. Es seien
angeführt: das
alte, von
Sturmregen
gepeischte

Pfarrhaus in ®\ & %. f ) / 'V.:^ V, b" -^^feÄSi^

Westerland Gartenanlagen von Jacob Ochs, Hamburg: Schaubild des Volksgartens in Hamburg-Fuhlsbüttel,

auf Sylt; das

Predigerhaus zu St. Marien in Stargard in Pommern; der Sandsteinquadern erbaut; das forstamtliche Neben-
Dom, die Navigationsschule und das Wohnhaus des In- gebäudc in Hohenecken in der Pfalz mit hundertjäh-
spektors desHeilig-Geistspitals in Lübeck; die Backstein- rigem Efeu; das Schlößchen in Rathsberg bei Erlangen
kirche zu Bellingwolde in Holland, bis zur Traufe mit Efeu in Mittelfranken; seit 60 Jahren ganz mit Efeu ver-
bewachsen ; die Stadtmauer in Ülzen aus Ziegel, mit arms- wachsen; die Stadtmauer von Dinkelsbühl in Mittelfranken
dickem Efeu streckenweis verwachsen; das sogenannte aus Quarzsandbruchsteinen; die Plassenburg bei Kulm-
Rundell in Aschersleben, aus Kalkbruchstein, oben Fach- bach; die Burg Hohenzollern aus Malmstein; die alte
werk, mit armsdickem Efeu; Schulhäuser aus den sech- Stadtmauer am Vogeltor und die Umfassungsmauer
ziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Köln; das aus schwe- des Gartens des bischöflichen Palais in Augsburg; der
ren Basalten und Tuffsteinen errichtete Hahnentor und Turm der Harburg im bayerischen Schwaben; die
die Blendsteinfront des Hohenstaufenbades ebenda; die Schatzkammer an der Stiftskirche Altötting in Ober-
aus Bruchsteinen bestehende, 1907—1909 gesicherte bayern; die Forstamtsgebäude in Reichenhall und in
Stadtbefestigung von Münstereifel, soweit nicht an sich Marquartstein in Oberbayern; das gräflich von Seins-
schon faules Mauerwerk in Betracht kommt, an welchem heimsche Schloß iu Sünching bei Regensburg; das
der Efeu eindringen konnte; die Stiftskirchenruine in Wohnhaus des Kgl. Bauamtmanns in Freising mit sehr
Lippstadt aus Bruchsteinen und Sandstein und der West- altem und starkem Efeu an der Nordseite usw.
türm der Kilianskirche zu Lüdge in Westfalen; Schloß In der Ortschaft Nemmersdorf bei Goldkronach

Sallgast in der Mark Brandenburg; die Ruine Drachen- in Oberfranken hat der Bauer Johann Krodel - ge-
fels bei Busenberg in der Pfalz; die Burgruine Landek nannt der „Efeukrodel" — an seinem Fachwerkhaus
in der Pfalz, mit stellenweise in enge kleine Fugen einen achtzig Jahre alten, prächtigen Efeu, der etwa
eindringenden Wurzeln, die aber bis jetzt keinen 100 Quadratmeter bedeckt. Nirgends an den Wänden
größeren Schaden stifteten; die drei Kilometer lange zeigt sich ein Schaden, nur in die Ritzen zwischen den
Stadtmauer in Mühlhausen in Thüringen aus Travertin- Wetterbrettern unter dem Dachvorsprung dringt der
steinen mit Gipsmörtel; die Burg- und Stadtbefestigung Efeu ein. Die vordere Giebelfront des Wohnhauses
in Miltenberg in Unterfranken; das Forstdienstgebäude des Kasper Math in Hesselbach bei Schweinfurt ist
in Himmelkron in Oberfranken, 1864 aus grobkörnigen seit Menschengedenken meterdick mit Efeu vollkommen
 
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