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Die Gartenkunst — 13.1911

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82 DIE GARTENKUNST. XIII, 4

Wettbewerb Bebauungsplan Schöneberg. Bei dem öffent- bewaffneter Starrheit. Bei näherer Betrachtung entdecken wir

liehen Wettbewerb für einen Bebauungsplan der Stadt jedoch gerade in der eigenartigen Anordnung ihrer natürlichen

Schöneberg wurden zuerkannt: Wehr Schönheitsmomente, deren Reiz uns fesselt. Weit ent-

I. Preis: Professor Bruno Möhring; fernt, bizarr zu sein, besitzen die Blütenköpfe der in Kultur

II. Preis: 1 f r. Bauinspektor Paul Wolf und genommenen Arten in hervorragendem Maße eine fast klas-

I gleich j Regierungsbauführer Fritz Frey- sisch-einfache Formenschönheit, die ihre Wertschätzung als
| bewertet "j müller, Schöneberg; Edeldisteln rechtfertigt. In den diskreten Farben hat die
HI. Preis: J (2. Bauinspektor H. Groß, Berlin; schöpferische Natur ihre Meisterhand gezeigt. Der Elfenbein-
Ankaufspreise: 1. Architekten Recht & Bachmann und ton des Eryngium giganteum, das Stahlblau des als Bergbe-
Gartenarchitekt H. Foetb, Cöln a Rh.; wohner bekannten E. alpinum und das Amethyst des orien-
2. Architekt Hermann Jansen, Berlin. talischen E. Oliverianum und des dalmatischen E. amethysti-
,„,.,• num sind einzig schön.

Wettbewerb Bebauungsplan _ Nachdem wir die wesent-

Gladbeck 1. W Am 4.-5 März |.........j|«.......................MMgBMWBfBpiMMM liehen Charakterzüge der Schön-

d.J. fand die Preisverteilung in B heit einer Pflanzenart erkannt

dem Preisausschreiben zu einem , habeR md im weitercn durch

allgemeinen Bebauungsplan ■ gärtnerische Praxis mit ihrer

für die Gemeinde Gladbeck ,.W. ■ Kultur und ihren Lebensbedin-

statt. Es wurde zuerkannt: gungen vertraut geworden sind,

der I. Preis dem Entwurf |BV ■ ist es keineswegs mehr schwer

der Beigeordneten Lindemann einwandfreie Wirkungs- und

undllelbingin .Mülheim a. Ruhr ; Verwendungsmöglichkeiten zu

der II. Preis dem Entwurf WFwfämtfc* ' "l ,lfN| finden. In Gebirgsregionen hei-

des Architekten Peter Recht und mjscu kommen einige Arten für

des Gartenarchitekten Hermann ggl .-t • * den Felsengarten und das Al-

Foeth in Cöln a.Rh.; pinum in Betracht. Alle Eryn-

der III. Preis dem Entwurf gien nehmen an ihrem natür-

des Stadtbaurats O. Greiss in 2ä| liehen Standpunkte mit mage-
M. Gladbach. >^vif»RMSH9g^^H^HH ren sandigen Boden vorlieb.

Kyanisierte Baumpfähle. fc- Man kann' sie deshalb zur Be-
Wir haben vor einigen Monaten ÖL \ lebung dürftiger Grasflächen an
in der ,.Gartenkunst- auf die trockenen sonnigen Abhängen
Vorteile bei der Verwendung EMI' ■'^8 ■BH^^ . des landschaftlichen Parkes an-
kyanisierter, d. h. mit Queck- |; V siedeln. Ihre Blüten bilden oft
Silbersublimat imprägnierter WffiBsM Cm Sehr 8eschätztes Material
Hölzer aufmerksam gemacht, die HHH " '-l^H für Vasenschmuck, es gehören
in der fast unbegrenzten Halt- aUo d,e bestgefärbten Sorten
barkeit in allen den Fällen be- ■ j nul das Staudenbeet. Auch
stehen, wo das Holz der Fäulnis ■ ^^bm^[ K dl'irfte es keineswegs schwer
zugänglich ist. Da man äußer- ■ ■ se,n> im architektonischen Gar-
lich dem Holze nicht ansieht, K ^ImMSW ten an rlcht,S gewählter Stelle
ob es wirklich imprägniert ist ■ LLle. und da sehr ansprechende
oder nicht, mag es dem Ver- ■ Wirkungen mit ihnen zu er-
braucher zur Sicherung gegen ■ z,eIen- Kalkhaltige Böden und
Benachteiligung erwünscht sein, ■ vor allen Dingen freie, sonnige

ein Mittel zu kennen, durch das _ ____ ■ Laie smd erforderlich, um die

sich die Imprägnierung leicht Färbung der blauen Arten in
und sicher nachweisen läßt. Man Eryngium Oliverianum. Phot. R. Rothe, Northeast Harbor. erwünschter Lebhaftigkeit her-
braucht nur einige Tropfen gel- aus zu bringen,
ben Schwefelammoniums auf Richard Rothe,
das Holz bringen. Wird das Holz an der betreffenden Stelle Tegel bei Berlin. Die Uferanlagen am Tegeler See wer-
schwarz, so ist es imprägiert; nicht imprägniertes Holz nimmt den nach einem von der Gemeindevertretung genehmigten
lediglich die Farbe des Schwefelammoniums an. H. Entwurf des Stadtgartendirektors Brodersen-Berlin ausgeführt
Edeldisteln. Von den als Zierstauden bekannten Distel- werden. Die Leitung der Ausführung ist dem kgl. Garten-
arten - Carlina, Cirsium, Echinops und Eryngium - sind es lnsPektor Zahn-Steglitz übertragen worden,
vorzugsweise die letztgenannten, die nach Bau und Erscheinung Dle Absicht> die Schrruckanlagen einzufriedigen, wird erst
die volkstümliche Bezeichnung Edeldisteln verdienen. Den Y°n elner Besichtigung der fertig gestellten Anlagen und deren
stark ausgeprägten ornamentalen Charakter, welcher ihnen ^esamtwirkung abhangen. Die Seeufer Promenade wird nur
eigen ist, bemerkt schon ein flüchtiger Blick. Im Frühjahr ist °em Fußgangerverkehr dienen und sonst kein Fahrweg durch
es vorerst nur das frische Grün und die ansprechende Form dle Anlage gehen. Zur Bepflanzung der Promenade werden

der ausgebuchteten gezähnten Grundblätter, die mit ihrer

Linden dienen. Martin.

kräftigen Aderung unsere Aufmerksamkeit erregen. Nach und Wettbewerb Friedhof Bochum. Dem Vernehmen nach

nach erscheinen im Juni die aufrechten, nach der Spitze zu steht die Ausschreibung eines Wettbewerbes für die Erlangung

sich verzweigenden Stengel, als Träger zahlreicher, von einem von Plänen zu einem neuen städtischen Friedhofe in Bochum

dichten Kranz langer zackiger und stachlicher Hüllblätter um- bevor. Unter den Preisrichtern werden genannt Gartendirektor

gebener Blütenköpfe. In ihrer Totalwirkung erwecken voll- W. Frhr. v. Engelhardt, Düsseldorf und Gartenbaudirektor E.

entwickelte Eryngium immer mehr oder weniger den Eindruck Finken, Cöln.

Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt.a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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