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DIE GARTENKUNST.
XIII, 8
Staubbekämpfung. Im Zentralpark zu New-York wird zur Staudenanwendung in zwangloser Form im Park und Garten,
Minderung des Staubes auf den Fahrwegen, deren Decke aus auf Felsen und im Wasser, sowie in regelmäßiger Form auf
gewalztem Kies besteht, eine staubbindende Emulsion ver- Rabatten u. dergl. Erfreulicherweise hält sich das Buch auch
wendet. Die Emulsion wird, wie folgt, zusammengesetzt: in diesen letzteren Kapiteln ziemlich streng im Rahmen eines die
185 Liter bituminöses Rohöl werden mit 4,5 kg Abfallseife praktisch-technische Seite betonenden Handbuches und ver-
gemischt, mit 370 Liter Wasser versetzt und mittelst einströ- ziehtet auf die Erörterung naheliegender Fragen ästhetisch-
menden Dampfes zum Sieden gebracht. Die Herstellungskosten künstlerischen Charakters.
betragen für diese Menge bei einem Preis von 4 Pfennig pro Gewissermaßen als Anhang sind dann noch einige
Liter Rohöl etwa Mk. 15,—. Kapitel über Blütensträucher, Schlingpflanzen, Wild- und
Mittelst großer Sprengwagen, die nahezu 3 cbm fassen, Kletterrosen usw. und deren Verwendung in Gemeinschaft
wird die fertige Emulsion auf die Wegeflächen verteilt. Die mit Stauden dem Werke beigefügt.
Anwendung soll billiger sein als Die Ausstattung des Wer-
die von Wasser, weil die Wir- ^^^^^^^^^^^^^m^^i^^^^^^^m^^m^^^^mI kes mit Abbildungen ist sehr
kung wochenlang anhält. jjflj reich. Es enthält eine Fülle
Engineering Record. ||| außerordentlich gut gelungener
schwarzer Aufnahmen und zahl-
reiche Tafeln mit Reproduktio-
nen nach den bekannten schönen
Lumiere- Aufnahmen des Ver-
DUChCrSCnäU. fassers, die wir gelegentlich sei-
nes Vortrages auf der Haupt-
Carl Foerster, Winterharte Versammlung der D. G. f. G. in
Blüten-Stauden und Sträucher der »>.. Frankfurt bewundern konnten.
Neuzeit. 5. Band von Webers ■ ■ Indessen muß ich bekennen, daß
illustrierter Gartenbibliothek. J. ■ ■ ;ch auf diese bunten Beigaben
J. Weber, Leipzig 1911. — Dem M ■ gerne verzichtet hätte. Die Re-
Seite 61 des laufenden Jahr- R ' ^jBP*»- ' :™§S§M I produktionstechnik scheint hier
ganges unserer Zeitschrift be- ■ . "jjllHj^H^B H etwas versagt zu haben. Manche
sprochenen Staudenbuche des ■ Btltitil fl Bilder sind ja ganz gut ausge-
Grafen Silva Tarouca ist bald ■ B fallen, bei vielen sind aber die
ein zweites Werk über dieses H Farbentöne so eigenartig fremd
Sondergebiet gärtnerischer j geraten , daß man selbst als
Pflanzenzucht gefolgt. Diesmal *H HH Fachmann irregeführt wird und
istder Verfasser kein Liebhaber, U^K^f^^mSK^SkSsS^W - 1 ■MnBMfflBl H manchmal sogar die Unterschrift
sondern ein Fachmann, der sich 9BH des Bildes erst zu Hilfe nehmen
die Staudenkultur zu seiner be- mK»^||^v ,(*\ i'Safl^Ui^^HHH muß, um zu erkennen, was man
sonderen und mit viel Liebe, In- eigentlich vorsieh hat. Wie ganz
teresse und Verständnis betrie- ■ Tß JA anders wirken dagegen die
benen Lebensaufgabe gemacht ■H^HB^^«^^SK«^'''^wJiHl HH schwarzen Bilder! Sie sind ganz
hat. Man darf daher gerade auf 1 MWlllMlllltlttfII vorzüglich, lassen die dargestell-
dieses Buch mit besonderen Kr- ,„,. f> ten Pflanzen mit Sicherheit er-
wartungen herangehen und fin- ^ kennen und geben von derkünst.
det sich nicht enttäuscht! Denn HEjP«'' lerischenundtechnischenBeherr-
ciie Reichhaltigkeit des Inhalte*. *. . •. sehung der Kamera durch den
die Fülle von Angaben über Verfasser einen vollen Beweis.
Wert, geeignete Verwendungs- '. i^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^l Ich möchte denjenigen, welche
und Behandlungsweise der ein- „Primula denticulata". erst unlängst ziemlich abfällig
zelnen Arten, Winke für die Aus Försters: Winterharte Blütenstauden. über den Wert schwarzer Stau-
Zusammenstellung der einzelnen denbilder gesprochen und nur
Arten mit anderen nach Far- die Farbenphotographie als ge-
ben und vieles andere machen das Werk zu einem sehr eignetes Mittel zu ihrer Wiedergabe bezeichnet haben, sehr
brauchbaren Hand- und Nachschlagebuch. empfehlen, die farbigen und schwarzen Bildbeigaben des
Die hauptsächlichsten Kapitel des Buches enthalten eine Foersterschen Buches doch mal eingehend zu vergleichen,
nach Monaten geordnete Beschreibung der Vorgänge im Wenn nun aber der Verlag der Gartenbibliothek glaubt,
Staudengarten, eine alphabetische Liste der Freilandstauden nicht ohne solche farbige Bilder auskommen zu können, so
mit eingehender Beschreibung der einzelnen Arten und For- müßte es sich doch wohl vermeiden lassen, die bunten Bilder auf
men, einen Blütenkalender, praktische Anweisungen über dicken Kartonblättern dem Text einzufügen. Die Handhabung
Bodenbearbeitung, Pflanzgärten, Pflege und Erhaltung der des Buches und das ungestörte Lesen wird durch diese steifen
Stauden, Durchwinterung usw. Dann folgen Abschnitte über Einlagen sehr beeinträchtigt. H.
Ausserordentliche Hauptversammlung in Dresden!
Auf die vom 27.-29. August in Dresden stattfindende Ausserordentliche Hauptversammlung sei
nochmals aufmerksam gemacht unter Hinweis auf den Inseratenteil der Zeitschrift, in dem alles Nähere
zu ersehen ist.
Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
DIE GARTENKUNST.
XIII, 8
Staubbekämpfung. Im Zentralpark zu New-York wird zur Staudenanwendung in zwangloser Form im Park und Garten,
Minderung des Staubes auf den Fahrwegen, deren Decke aus auf Felsen und im Wasser, sowie in regelmäßiger Form auf
gewalztem Kies besteht, eine staubbindende Emulsion ver- Rabatten u. dergl. Erfreulicherweise hält sich das Buch auch
wendet. Die Emulsion wird, wie folgt, zusammengesetzt: in diesen letzteren Kapiteln ziemlich streng im Rahmen eines die
185 Liter bituminöses Rohöl werden mit 4,5 kg Abfallseife praktisch-technische Seite betonenden Handbuches und ver-
gemischt, mit 370 Liter Wasser versetzt und mittelst einströ- ziehtet auf die Erörterung naheliegender Fragen ästhetisch-
menden Dampfes zum Sieden gebracht. Die Herstellungskosten künstlerischen Charakters.
betragen für diese Menge bei einem Preis von 4 Pfennig pro Gewissermaßen als Anhang sind dann noch einige
Liter Rohöl etwa Mk. 15,—. Kapitel über Blütensträucher, Schlingpflanzen, Wild- und
Mittelst großer Sprengwagen, die nahezu 3 cbm fassen, Kletterrosen usw. und deren Verwendung in Gemeinschaft
wird die fertige Emulsion auf die Wegeflächen verteilt. Die mit Stauden dem Werke beigefügt.
Anwendung soll billiger sein als Die Ausstattung des Wer-
die von Wasser, weil die Wir- ^^^^^^^^^^^^^m^^i^^^^^^^m^^m^^^^mI kes mit Abbildungen ist sehr
kung wochenlang anhält. jjflj reich. Es enthält eine Fülle
Engineering Record. ||| außerordentlich gut gelungener
schwarzer Aufnahmen und zahl-
reiche Tafeln mit Reproduktio-
nen nach den bekannten schönen
Lumiere- Aufnahmen des Ver-
DUChCrSCnäU. fassers, die wir gelegentlich sei-
nes Vortrages auf der Haupt-
Carl Foerster, Winterharte Versammlung der D. G. f. G. in
Blüten-Stauden und Sträucher der »>.. Frankfurt bewundern konnten.
Neuzeit. 5. Band von Webers ■ ■ Indessen muß ich bekennen, daß
illustrierter Gartenbibliothek. J. ■ ■ ;ch auf diese bunten Beigaben
J. Weber, Leipzig 1911. — Dem M ■ gerne verzichtet hätte. Die Re-
Seite 61 des laufenden Jahr- R ' ^jBP*»- ' :™§S§M I produktionstechnik scheint hier
ganges unserer Zeitschrift be- ■ . "jjllHj^H^B H etwas versagt zu haben. Manche
sprochenen Staudenbuche des ■ Btltitil fl Bilder sind ja ganz gut ausge-
Grafen Silva Tarouca ist bald ■ B fallen, bei vielen sind aber die
ein zweites Werk über dieses H Farbentöne so eigenartig fremd
Sondergebiet gärtnerischer j geraten , daß man selbst als
Pflanzenzucht gefolgt. Diesmal *H HH Fachmann irregeführt wird und
istder Verfasser kein Liebhaber, U^K^f^^mSK^SkSsS^W - 1 ■MnBMfflBl H manchmal sogar die Unterschrift
sondern ein Fachmann, der sich 9BH des Bildes erst zu Hilfe nehmen
die Staudenkultur zu seiner be- mK»^||^v ,(*\ i'Safl^Ui^^HHH muß, um zu erkennen, was man
sonderen und mit viel Liebe, In- eigentlich vorsieh hat. Wie ganz
teresse und Verständnis betrie- ■ Tß JA anders wirken dagegen die
benen Lebensaufgabe gemacht ■H^HB^^«^^SK«^'''^wJiHl HH schwarzen Bilder! Sie sind ganz
hat. Man darf daher gerade auf 1 MWlllMlllltlttfII vorzüglich, lassen die dargestell-
dieses Buch mit besonderen Kr- ,„,. f> ten Pflanzen mit Sicherheit er-
wartungen herangehen und fin- ^ kennen und geben von derkünst.
det sich nicht enttäuscht! Denn HEjP«'' lerischenundtechnischenBeherr-
ciie Reichhaltigkeit des Inhalte*. *. . •. sehung der Kamera durch den
die Fülle von Angaben über Verfasser einen vollen Beweis.
Wert, geeignete Verwendungs- '. i^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^l Ich möchte denjenigen, welche
und Behandlungsweise der ein- „Primula denticulata". erst unlängst ziemlich abfällig
zelnen Arten, Winke für die Aus Försters: Winterharte Blütenstauden. über den Wert schwarzer Stau-
Zusammenstellung der einzelnen denbilder gesprochen und nur
Arten mit anderen nach Far- die Farbenphotographie als ge-
ben und vieles andere machen das Werk zu einem sehr eignetes Mittel zu ihrer Wiedergabe bezeichnet haben, sehr
brauchbaren Hand- und Nachschlagebuch. empfehlen, die farbigen und schwarzen Bildbeigaben des
Die hauptsächlichsten Kapitel des Buches enthalten eine Foersterschen Buches doch mal eingehend zu vergleichen,
nach Monaten geordnete Beschreibung der Vorgänge im Wenn nun aber der Verlag der Gartenbibliothek glaubt,
Staudengarten, eine alphabetische Liste der Freilandstauden nicht ohne solche farbige Bilder auskommen zu können, so
mit eingehender Beschreibung der einzelnen Arten und For- müßte es sich doch wohl vermeiden lassen, die bunten Bilder auf
men, einen Blütenkalender, praktische Anweisungen über dicken Kartonblättern dem Text einzufügen. Die Handhabung
Bodenbearbeitung, Pflanzgärten, Pflege und Erhaltung der des Buches und das ungestörte Lesen wird durch diese steifen
Stauden, Durchwinterung usw. Dann folgen Abschnitte über Einlagen sehr beeinträchtigt. H.
Ausserordentliche Hauptversammlung in Dresden!
Auf die vom 27.-29. August in Dresden stattfindende Ausserordentliche Hauptversammlung sei
nochmals aufmerksam gemacht unter Hinweis auf den Inseratenteil der Zeitschrift, in dem alles Nähere
zu ersehen ist.
Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.