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Die Gartenkunst — 13.1911

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Encke, Fritz: Der Volkspark, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0169

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XIII, o

DIE GARTENKUNST.

161

Der Volkspark.

Von Fritz Encke, Cöln.
(Schluß.)

Eine ganz andere Art Volkspark ist der Vor- Fußballplätze oder viel benutzte Eingangsstellen fast
gebirgspark. Hier soll in erster Linie für Alt und kein Gras aufweisen, ja, daß in trockenen Sommern
Jung Gelegenheit zum Spielen und Lagern auf grünem diese Flächen im Ganzen braun aussehen, gerade wie
Rasen geboten werden. Er besteht deshalb im wesent- hier. Es kommt also nur noch darauf an, ob sich
liehen aus Grasflächen, die den Besuchern zur Be- die Flächen im ganzen halten lassen. Das geht ohne
nutzung frei gegeben werden sollen. weiteres, wenigstens in lehmigem Boden. Da, wo die

Die Frage, ob dies möglich, ist eine oft erörterte. Abnützung so stark ist, daß das Gras allmählich ein-
Allbekannt ist, daß unsere englischen Nachbarn Rasen- geht, sind die Flächen zu klein. Beim Durchblättern

Spielplätze in ausgedehn- _einer Broschüre über die

Londoner Parks finde ich
die Spielwiesen von Hack-
ney-Marsh. Sie umfassen
etwa 135 ha, ein Fluß
läuft durch das Gelände.
Die Ränder der ganzen
Anlage sind bepflanzt. Im
großen und ganzen han-
delt es sich aber um Spiel-
wiesen. Es sind 100 Krik-
ket-und lOoFußballplätze
vorhanden, die allerdings
Sonnabends wohl fast alle
benutzt sein mögen. Da-
für haben sie aber auch
Sonntags und an vielen
Wochentagen Zeit zur Er-
holung. Der Kölner Stadt-
wald mit seiner Erweite-
rung ist nur 110 ha groß!

Alle diese Flächen
werden von Schafen be-
weidet, welche eine schät-
zenswerte Düngung be-
wirken. Man ist vielfach
in unseren Kreisen noch
der Ansicht, ein Park, eine
Grasfläche bedürfe keiner
Düngung. Das schlechte
Aussehen so vieler soge-
Rasenflächen ist auf Man-
gel jeglicherDungstoffe zu-
rückzuführen. Man mache
nur einmal einen Versuch
und man wird erstaunt
sein über die Wirkung.
Mineralische und animali-

testem Maße haben. Und
man hört oft die Behaup-
tung, daß diese Einrich-
tung in England des feuch-
ten Klimas wegen wohl
möglich, bei unsabernicht
durchführbar sei des trok-
kenen Klimas wegen. Daß
den Grasflächen atmo-
sphärische Niederschläge
sehr zuträglich sind, be-
darf keiner Bestätigung.
Die Frage ist deshalb so
zu stellen: Können auch
bei uns in Deutschland
Grasflächen als Tummel-
und Spielplätze der Be-
völkerung zur Benutzung
überwiesen werden ? Diese
Frage bejahe ich ohne Ein-
schränkung, vorausge-
setzt, daß wir hinsichtlich
der Größe und der Pflege

dieselben Verhältnisse
schaffen wie in England.
Auch bei den englischen
Spielwiesen muß man
zweierlei unterscheiden,
freigegebene Grasflächen,
welche von Schafen be-
weidet und hie und da ge-
mäht werden und sorg-
fältig gepflegte Flächen
für einzelne Rasenspiele.
Mir kommt es zunächst
auf die ersteren an. Hier
wird mir jeder, der Eng-
land kennt, zugeben, daß Stadtwald in Cöln a. Rh.: Schlittschuhbahn.

sehe Düngung, Winter-

auch dort die Tore der Aufnahme von Herrn Obergärtner Scherer, Cöln. und Sommerdüngung sind
 
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