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»Die Rose, eine Darsteilung der schönsten Rosen in vollendeter Naturtreue nach Aquarellen
von F. X. Birkinger« — diese in Lieferungen erscheinende Verösfentlichung redet der Kunstfertig-
keit und feinen Empfindung des Malers das Wort. Seine Aquarelle sind Bekenntnisse eifrigen
Studiums und geläuterten Geschmackes. Zuweilen merkt man ihnen vielleicht einige Virtuosität an,
wie sie bei Künstlern häufig ist, deren Darstellungsweise unter den Anforderungen der Technik, in
deren Dienst sie eine Zeit lang arbeiteten, gewisse Manieren angenommen hat. Die ReproduStionen
verrathen nicht deutlich genug, welche künstlerische Feinsinnigkeit und Schärfe der Beobachtung
in den leicht und doch charakteristisch durchgeführten Originalen hervortritt. Wenn wir hie und da
in den Tafeln den geistvollen Zug der Hand oder die Feinheit und Lebendigkeit der Nachempfindung
vermisfen, so trisft die Schuld daran den Lithographen, der nicht immer sich seiner schwierigen Auf-
gabe gewachsen zeigt.
Die andere neue Veröffentlichung »Alte und neue Fächer aus der Wettbewerbung und
Ausstellung zu Karlsruhe 1891« ist eine Unternehmung, an der der Badischc Kunstgewerbe-
verein seinen Antheil hat. Es ist eine gut ausgewählte Sammlung alter und neuer Fächer in helio-
graphischen Nachbildungen. Die neuen Fächermalereien sind in der Mehrzahl, aber trotz ihrer
originellen Erfindung und virtuosen Behandlung wird es ihnen schwer mit dem zu wetteifern, was
aus alter Zeit sich erhalten hat. Dennoch sind unter den modernen Arbeiten viele anziehend. Der
gefälligsten eine rührt von Frans Simm her; sie liegt diesen Zeilen als Tafel bei. Das Fächerwerk
erscheint in Lieferungen, das Vorwort schrieb Hermann Götz und einen geschichtlichen Überblick
über die Fächerkunst Marc Rosenberg.
 
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