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CHARLES SHANNONS KUNST.

Blickt man auf die englische
Kunst der letzten hundert Jahre
zurück, so kann man sich mit
dem Gedanken trösten, daß es
trotz der allgemeinen Trivialität
und Unterwerfung unter den
Geschmack der Menge in keiner
Generation an ein paar Malern
gefehlt hat, welche voll Ent-
schlossenheit ihr eigenes Leben
lebten und sich selbst ohne
Rücksicht auf die Mode dem
ernsten Ringen nach einem er-
habenen Ideal weihten.

Einer von diesen wahren
Künstlern bildet den Gegenstand
des vorliegenden Aufsatzes:
Charles Hazehvood Shannon.
Er hat den größten Teil seines
Lebens in Zurückgezogenheit
und ruhiger Arbeit verbracht,
indem er mit einem einzigen
intimen Freund, dem Maler und
Holzschneider Charles Ricketts,
zuerst in Chelsea, dann durch
einige Jahre in Richmond lebte,
bis ihn schließlich seit 1902 eine
Übersiedelung nach London mit

der Künstler- und Sammlerwelt in nähere Berührung gebracht hat. Er ist in seinem eigenen
Lande noch verhältnismäßig unbekannt, die wenigen ausgenommen, welche wissen, daß
die Kunst, die in der Meinung befugter Kritiker etwas gilt, leichter außerhalb der Mauern
von Burlington-House zu finden ist, als innerhalb derselben. Der Shannon, den das Publikum
kennt und bewundert, ist ein ganz verschiedener Künstler, der Porträtmaler James J. Shannon,

C. H. Shannon, Selbstbildnis.

Nach dem Ölgemälde.

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