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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 31.1908

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Kuzmany, Karl Michael: Jüngere österreichische Graphiker, [2]: II. Holzschnitt
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https://doi.org/10.11588/diglit.4232#0098
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Rudolf Kaivach, Triester Hafen. Nach dem Originalholzschnitt.

dem Wiener Max Kurzweil in Concarneau, wo Moser jahrelang sein Quartier aufgeschlagen
hatte, machte ihn mit Schneidemesser und Holzstock vertraut. Ornament und Farbe, das sind seine
Leitworte; für beides fand er in den Volkstrachten der Bretagne Anregungen, besonders die weißen
Hauben der Frauen sind ihm in ihrer nach den Dörfern verschiedenen Form wichtig für das immer
wieder betonte »Ornament der weißen Massen«. Dieses glaubt Moser schon bei den alten nieder-
deutschen Meistern als dekorativen Grundsatz gefunden zu haben, aber es spielt doch nur eine
Nebenrolle in seinen auf lebhafte koloristische Wirkung zielenden Holzschnitten. Einige sind noch
recht japanisch angelegt, mit einer Leichtflüssigkeit, die einen Hauptvorzug dieser oft recht kompliziert
hergestellten Blätter bildet, bei denen man, durch die Kostüme verführt, an die Gemälde von Cottet
und Lucien Simon erinnert wird. Doch wie viel froher als diese ist zum Beispiel die »Bretonische

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