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in Maishofen gemalt hat und
der eine Pietä zwischen dem
heiligen Martin und dem hei-
ligen Sebastian zeigt, ferner
sechs kleine Tafeln eines un-
vollendet gebliebenen Marien-
lebens in der Erinnerung be-
halten haben. Aus all dem
geht hervor, daß der Künstler
die Morzger Bilder nicht um
einer Zeitströmung willen,
sondern aus einer inneren
Nötigung heraus malt.

Als Modelle dienen ihm
Bauersleute aus der Umge-
bung Salzburgs, für die hei-
ligen Jungfrauen zum Beispiel
hübscheBauernmädchen, und
auf den Landschaften der
Hintergründe grüßen den Be-
schauer die wohlvertrauten
schönen Berge, die von Salz-
burg aus zu sehen sind: der
Untersberg, der Hohe Göll, der
Hochstaufen, der Gaisberg,
der Rainberg und wie sie alle
heißen. Als Stimmgabel für
seine Arbeit nahm der Künstler
den gotischen St. Veit-Altar
in der Kirche, der aus dem
Stifte Nonnberg stammen soll.

Die wenigen hier ein-
gefügten Abbildungen geben
leider nur eine höchst unvoll-
kommene Vorstellung von
demgroßenReiz derOriginale.
Nicht nur, weil die Farben
fehlen, die bald licht und zart,
bald satt und stark wirken
und, so flüchtig sie auch auf-
gesetzt sein mögen,immer ein
unverkennbares persönliches
Gepräge zeigen, sondern auch,
weil trotz den orthochromati-

Anton Faistauer, Maria Heimsuchung

Temperamalerei (Karton).
 
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