und
Jahr
e'nfach
c 1917
n erscheint
3ertragenes
im sPäteren
em Instinkt
2 ist en2P
bettet i
ger
sind,
zum oberen
la ihnen die
en Horizont
1 Menschen
alten
unge-
h die paral-
imer ein als
tion seitlich
•Mappe von
i" Hochland-
en, welcher
trichen und
ilienbild mit
zwei jungen
pe das Kind
dnis für das
Folgen, den
ikes lyrische
um einzigen
■s wortkarge
ppenbildung
hungen. Nie
der Künstler
lenschenmit
he der Natur
jm den Trog
lt Zähringer,
oll, allein im
,ng Maria mit
den anderen
r Gebärde in
gewinnen m
und epischen
schichte- D?
Raumerle^
sichtbare Form schafft auf dem Tempel-
gang Maria in dem Taumel, der das kleine
Menschenkind in den unermeßlichen Pro-
portionen der gotischen Kathedrale erfaßt,
dem Irdischen entrückt und empfänglich
macht für die unendliche Gnade, die durch
die schwindenden Wölbungen über es her-
einbricht. Die schwarz weiße Wirkung dieser
Blätter ist bestimmt durch den Schwung der
Kurven, der Mensch und Tier und Pflanze
in einem Zug erfaßt. Die schwarze Umriß-
zeichnung belebten einst schwarze Binnen-
linien; jetzt durchsetzen weiße Binnenlinien
die massiven schwarzen Silhouetten, die
weiße, kammförmige Randlichter mit dem
Grund verzahnen. Schwarz und Weiß sind
hier gleichwertig, bald positiv, bald negativ,
so daß oft die gleiche Form auf dem
gleichen Blatt schwarz und weiß wieder-
kehrt.
In den fünf fruchtbaren Monaten des
Jahres 1920 sind außer den zwei großen
Mappen, den Köpfen und dem Marienleben
wie zwei Dutzend Radierungen und ebenso
vielen Aquarellen, noch zehn große Einzel-
holzschnitte wie sechs kleine Einzelblätter
entstanden. In ihnen erschließt Zähringer
der Schwarz-Weiß-Komposition immer
neue Wirkungsmöglichkeiten und fügt die von wachsendem Eigenleben geschwellten Formen in
strengerem Aufbau ineinander. Die Mittelachse ist betont, und die Linien binden sich zu Dreiecken:
das verleiht diesen Blättern einen gesetzmäßigen Charakter. Immer weiter entfernt sich der Künstler
von den Regeln der natürlichen Perspektive und Proportionen; bei hochliegendem Horizont in der
Landschaft sieht er Mensch und Tier im Vordergrund unter einem ganz anderen, tiefen Augenpunkt,
und nur der auf dekorativen Flächenzusammenhang und Sinn der Einzelformen gleich stark
gerichtete künstlerische Wille schweißt die auseinanderstrebenden Teile auf einer weiteren Brunnen-
szene, in der alle Umstehenden, Mensch und Tier, in einer kreisenden Bewegung um das Zentrum,
den Trog, gesammelt werden, wieder zusammen. Die Frau mit der Harke und dem Gespensterhund
vereint die Märchenstimmung der frühen Ziegenhirtin von 1917 mit dem neuen abstrakten Kom-
positionsstil, der auch die ausruhende Frau auf dem Kartoffelacker zu einem monumentalen Arbeits-
bild unserer Tage macht. Die weibliche Gestalt auf diesem Blatt, unwirklich klein hinter der Aus-
ruhenden sichtbar, wird zum schwarzen Ornament auf dem weißen Grunde und zum Maßstab für
die ragende Größe der Hauptfigur; sie ist bezeichnend für diesen letzten Stil. Auch in den Bauern-
köpfen ist der Hintergrund mit Häusern, Figuren, Blumen, die wie Ornamente wirken, teppichartig
gefüllt; von diesen kleinen Formen heben sich die Porträtbüsten in statuarischer Ruhe ab und man
63
. Zähringer, Argwohn Josefs. Aus den Illustrationen zu Rilkes »Marienleben«.
(Leipzig, Fr. Dehne.) Nach dem Holzschnitt.
Jahr
e'nfach
c 1917
n erscheint
3ertragenes
im sPäteren
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la ihnen die
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1 Menschen
alten
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h die paral-
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und epischen
schichte- D?
Raumerle^
sichtbare Form schafft auf dem Tempel-
gang Maria in dem Taumel, der das kleine
Menschenkind in den unermeßlichen Pro-
portionen der gotischen Kathedrale erfaßt,
dem Irdischen entrückt und empfänglich
macht für die unendliche Gnade, die durch
die schwindenden Wölbungen über es her-
einbricht. Die schwarz weiße Wirkung dieser
Blätter ist bestimmt durch den Schwung der
Kurven, der Mensch und Tier und Pflanze
in einem Zug erfaßt. Die schwarze Umriß-
zeichnung belebten einst schwarze Binnen-
linien; jetzt durchsetzen weiße Binnenlinien
die massiven schwarzen Silhouetten, die
weiße, kammförmige Randlichter mit dem
Grund verzahnen. Schwarz und Weiß sind
hier gleichwertig, bald positiv, bald negativ,
so daß oft die gleiche Form auf dem
gleichen Blatt schwarz und weiß wieder-
kehrt.
In den fünf fruchtbaren Monaten des
Jahres 1920 sind außer den zwei großen
Mappen, den Köpfen und dem Marienleben
wie zwei Dutzend Radierungen und ebenso
vielen Aquarellen, noch zehn große Einzel-
holzschnitte wie sechs kleine Einzelblätter
entstanden. In ihnen erschließt Zähringer
der Schwarz-Weiß-Komposition immer
neue Wirkungsmöglichkeiten und fügt die von wachsendem Eigenleben geschwellten Formen in
strengerem Aufbau ineinander. Die Mittelachse ist betont, und die Linien binden sich zu Dreiecken:
das verleiht diesen Blättern einen gesetzmäßigen Charakter. Immer weiter entfernt sich der Künstler
von den Regeln der natürlichen Perspektive und Proportionen; bei hochliegendem Horizont in der
Landschaft sieht er Mensch und Tier im Vordergrund unter einem ganz anderen, tiefen Augenpunkt,
und nur der auf dekorativen Flächenzusammenhang und Sinn der Einzelformen gleich stark
gerichtete künstlerische Wille schweißt die auseinanderstrebenden Teile auf einer weiteren Brunnen-
szene, in der alle Umstehenden, Mensch und Tier, in einer kreisenden Bewegung um das Zentrum,
den Trog, gesammelt werden, wieder zusammen. Die Frau mit der Harke und dem Gespensterhund
vereint die Märchenstimmung der frühen Ziegenhirtin von 1917 mit dem neuen abstrakten Kom-
positionsstil, der auch die ausruhende Frau auf dem Kartoffelacker zu einem monumentalen Arbeits-
bild unserer Tage macht. Die weibliche Gestalt auf diesem Blatt, unwirklich klein hinter der Aus-
ruhenden sichtbar, wird zum schwarzen Ornament auf dem weißen Grunde und zum Maßstab für
die ragende Größe der Hauptfigur; sie ist bezeichnend für diesen letzten Stil. Auch in den Bauern-
köpfen ist der Hintergrund mit Häusern, Figuren, Blumen, die wie Ornamente wirken, teppichartig
gefüllt; von diesen kleinen Formen heben sich die Porträtbüsten in statuarischer Ruhe ab und man
63
. Zähringer, Argwohn Josefs. Aus den Illustrationen zu Rilkes »Marienleben«.
(Leipzig, Fr. Dehne.) Nach dem Holzschnitt.