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Glasschröder, Franz Xaver
Neue Urkunden zur pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter — Speyer, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.2346#0044
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— 28 —

heym dotierten Stifte zu Nmvenstat im Speierer Bistum
in frommer Erinnerung an die Zwölfzahl der Apostel des
Herrn die Zahl der neben der Stiftsdechanei bestehenden
10 Kanonikate auf zwölf und verschreibt zur Besserung
der Präbenden dem Stifte 200 kleine Florenzer Gulden
jährlich auf seinen vom Reiche lehenrührigen 6 großen
Turnosen vom Rhein- und Neckarzoll zu Mannheym im
Wormser Bistum. Diese 200 Gulden sollen mit den andern
Stiftseinkünften unter den Dechant und die 12 Kanoniker
in der Weise geteilt werden, daß der Erstere 24 Malter
Korn, 1 Fuder Wein und 10 fl. Gelds im Vorhinein erhält.
Das Stiftskapitel verpflichtet sich dagegen, daß es 1) in
dem „nuwen Chore of dem Altar daseibist, der da gewihet
sol werden" in Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit und der
Mutter des Herrn, täglich eine Votiv-Messe abwechselnd de
Trinitate und de Beata — wenn nicht an einfallenden
hohen Festen die Tagesmesse zu lesen ist — celebrieren
lassen und' 2) dereinst den Jahrtag des pfalzgräflichen
Stifters mit Siebentem und Dreißigsten sammt „Gedecht-
nisse in den vier Fronefasten" begehen wolle. Zur Sicherung
seiner neuerlichen Stiftung veranlaßt der Pfalzgraf seinen
Neffen und mutmaßlichen Erben in der Herrschaft, Pfalz-
graf Ruprecht d. J., daß er sein „groß Ingesiegel" zu dem
des Oheims an gegenwärtige Urkunde hänge.

Datum: Heydelberg an dem nehesten Samstage nach

santePeters dage, als er enbunden wart vonsinen Banden 1363.

Eingerückt in den Original-Revers des Stiftskapitels

vom Montag vor St. Matheustag (18. Sept.) 1363

im Münchener Geh. Hausarchiv.

52. 1363 August 19.

Domdechant Eberhard v. Bandecke zu Speier trifft fol-
gende letztwillige Verfügungen: 1) den Bischöfen zu Speier
und Worms soll je ein Pfund („Ferto") Silbers werden.

2) Etwaige Schulden sollen von seinem Silbergeschirr,
Ringen, Hausrat und sonstigem Nachlaß beglichen werden.

3) Von den Einkünften seines Gnadenjahres soll für ihn
und seinen Oheim Johann v. Bandeck, Stiftssänger zu Neu-
hausen, ein Jahrtag im Speierer Dom gestiftet werden.
 
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