Josef Rabl
Wenn wir wollen, dass alles beim alten bleibt
183
„Wenn wir wollen, dass alles beim alten bleibt, muss sich
alles ändern.“
Anmerkungen zur Erfolgsgeschichte des Wettbewerbs „Alte Sprachen“
in Rheinland-Pfalz
Josef Rabl
In Giuseppe Tommasi di Lampedusas „II Gattopardo“ sagt der junge Tancredi, der die
Zeichen der Zeit erkannt hat, zum alternden Principe: „Wenn wir wollen, dass alles
beim alten bleibt, muss sich alles ändern.“
Vor etwa zwanzig Jahren fand sich in Worms eine Gruppe junger Altphilologen zu-
sammen, die bei ihrer engagierten Arbeit genau zu dieser Erkenntnis gekommen wa-
ren. Im „Protokoll der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Rheinland-Pfalz
im DAV vom 29.11.1984“' beansprucht die Auflistung der „Entwicklung und Erweite-
rung von Initiativen“ den größten Raum unter allen Einzelpunkten. So heißt es dort
u.a.: „Es muss für die Publizität der Fächer Latein und Griechisch gesorgt werden,
(z.B.) durch Berichte in den örtlichen oder sogar überörtlichen Nachrichtenmedien
über Theateraufführungen, Exkursionen, Wettbewerbe, Preisträger etc.“.
Zugleich wird festgestellt, dass sich der erst kurz zuvor ins Leben gerufene „Wettbe-
werb ,Alte Sprachen’ als ein wichtiges Stück Öffentlichkeitsarbeit (erwiesen hat), das
die Stellung der Fächer im Bewusstsein der Öffentlichkeit stabilisiert.“ Friedrich Kuntz
notierte1 2 1983 glücklich über den Erfolg des 1. Wettbewerbs ,Alte Sprachen’: „Fast
könnte man sich an die Geburt der Athene erinnert fühlen, so ansehnlich stand der
Schülerwettbewerb ,Alte Sprachen’ schon beim ersten Versuch da - jedenfalls im Hin-
blick auf das wichtigste Kriterium eines Wettbewerbs, den Teilnehmerkreis: Fast 300
Meldungen, die in gleicher Weise wie die 10 Preisträger aus dem ganzen Land kamen,
aus neusprachlichen und naturwissenschaftlichen Gymnasien ebenso wie aus altsprach-
lichen.“
Nach einem Rückblick auf die ersten Erfahrungen der Jury, die wohlwollende Unter-
stützung durch das Kultusministerium in Mainz sowie dem Hinweis, „dass es in den
ersten Nachkriegsjahren einen ,Allgemeinen Wettbewerb’ für die ganze französische
Besatzungszone (nach dem Muster des ,Concours general’) gab, der in Deutsch, Ma-
thematik und den Fremdsprachen ausgetragen wurde, also auch im Griechischen und
1 Karl Heinz Eller, Karl-Heinz Niemann: Protokoll der Mitgliederversammlung des Landes-
verbandes Rheinland-Pfalz im DAV vom 29.11.1984 in Worms, in: Alte Sprachen in Rhein-
land-Pfalz und im Saarland Heft 1/2,1985,29-32.
2 Kuntz, Friedrich: Schülerwettbewerb Alte Sprachen, in: Alte Sprachen in Rheinland-Pfalz
und im Saarland Heft 2/3,1983,22-24
Wenn wir wollen, dass alles beim alten bleibt
183
„Wenn wir wollen, dass alles beim alten bleibt, muss sich
alles ändern.“
Anmerkungen zur Erfolgsgeschichte des Wettbewerbs „Alte Sprachen“
in Rheinland-Pfalz
Josef Rabl
In Giuseppe Tommasi di Lampedusas „II Gattopardo“ sagt der junge Tancredi, der die
Zeichen der Zeit erkannt hat, zum alternden Principe: „Wenn wir wollen, dass alles
beim alten bleibt, muss sich alles ändern.“
Vor etwa zwanzig Jahren fand sich in Worms eine Gruppe junger Altphilologen zu-
sammen, die bei ihrer engagierten Arbeit genau zu dieser Erkenntnis gekommen wa-
ren. Im „Protokoll der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Rheinland-Pfalz
im DAV vom 29.11.1984“' beansprucht die Auflistung der „Entwicklung und Erweite-
rung von Initiativen“ den größten Raum unter allen Einzelpunkten. So heißt es dort
u.a.: „Es muss für die Publizität der Fächer Latein und Griechisch gesorgt werden,
(z.B.) durch Berichte in den örtlichen oder sogar überörtlichen Nachrichtenmedien
über Theateraufführungen, Exkursionen, Wettbewerbe, Preisträger etc.“.
Zugleich wird festgestellt, dass sich der erst kurz zuvor ins Leben gerufene „Wettbe-
werb ,Alte Sprachen’ als ein wichtiges Stück Öffentlichkeitsarbeit (erwiesen hat), das
die Stellung der Fächer im Bewusstsein der Öffentlichkeit stabilisiert.“ Friedrich Kuntz
notierte1 2 1983 glücklich über den Erfolg des 1. Wettbewerbs ,Alte Sprachen’: „Fast
könnte man sich an die Geburt der Athene erinnert fühlen, so ansehnlich stand der
Schülerwettbewerb ,Alte Sprachen’ schon beim ersten Versuch da - jedenfalls im Hin-
blick auf das wichtigste Kriterium eines Wettbewerbs, den Teilnehmerkreis: Fast 300
Meldungen, die in gleicher Weise wie die 10 Preisträger aus dem ganzen Land kamen,
aus neusprachlichen und naturwissenschaftlichen Gymnasien ebenso wie aus altsprach-
lichen.“
Nach einem Rückblick auf die ersten Erfahrungen der Jury, die wohlwollende Unter-
stützung durch das Kultusministerium in Mainz sowie dem Hinweis, „dass es in den
ersten Nachkriegsjahren einen ,Allgemeinen Wettbewerb’ für die ganze französische
Besatzungszone (nach dem Muster des ,Concours general’) gab, der in Deutsch, Ma-
thematik und den Fremdsprachen ausgetragen wurde, also auch im Griechischen und
1 Karl Heinz Eller, Karl-Heinz Niemann: Protokoll der Mitgliederversammlung des Landes-
verbandes Rheinland-Pfalz im DAV vom 29.11.1984 in Worms, in: Alte Sprachen in Rhein-
land-Pfalz und im Saarland Heft 1/2,1985,29-32.
2 Kuntz, Friedrich: Schülerwettbewerb Alte Sprachen, in: Alte Sprachen in Rheinland-Pfalz
und im Saarland Heft 2/3,1983,22-24