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Vom Buchdruck.

Papier, Schrift, Farbe, sie bilden die Grundlagen, aus denen sich das Buch, abgesehen
von seinem Inhalt, zusammensetzt. Sie sind in den vorhergehenden drei Kapiteln,
soweit es den Zwecken dieses Werkes entspricht, erörtert und abgehandelt worden; in
diesem Abschnitt soll nun auf die technische Herstellung des Buches selbst näher ein-
gegangen werden, unter Berücksichtigung aller Momente, welche für Verleger wichtig
und massgebend sind.
Da ist es in erster Linie das Manuskript, was, nachdem es aus den Händen des
Verfassers hervorgegangen ist, Verleger und Drucker beschäftigen wird. Hat sich
ersterer für Format und Schrift entschieden, so wird er den Umfang des Buches thun-
lichst genau zu erfahren verlangen, um danach seine Papierbestellung bemessen und auch
den Verkaufspreis, bei welchem natürlich noch sehr viele andere Gesichtspunkte ins Auge
zu fassen sind, feststellen zu können. Um thunlichst sicher zu gehen, wird er eine Probe-
seite setzen lassen und prüfen, wieviele Zeilen des Manuskripts benötigt waren zur Her-
stellung des Satzes; sodann wird er oder der damit beauftragte Drucker die Zeilen des
Manuskripts zählen unter Berücksichtigung von Ungleichmässigkeiten, Einschaltungen, Ab-
strichen, Anmerkungen u. s. w., und dividiert er hierauf die erhaltene Gesamtzahl mit
der Zahl der Manuskriptzeilen, welche erforderlich waren zur Bildung einer Druckseite,
die wir hier mit 32 annehmen wollen, so wird das Facit die Zahl der im Manuskript
enthaltenen Druckseiten ergeben. Hätten nun 48 geschriebene Zeilen 32 gedruckte
gegeben und betrüge die Gesamtzahl der geschriebenen 15,445, so wäre das Facit
322 Druckseiten oder, bei Oktav, ca. 201f Bogen.
Ist es indes nicht möglich, sich eine Probeseite setzen zu lassen, so muss zum
Auszählen des Manuskripts geschritten werden, eine mühseligere und auch nicht immer
ganz zuverlässige Procedur. Man zählt dann die in den geschriebenen Zeilen enthaltenen
Buchstaben und Interpunktionszeichen, dabei auch den Zwischenraum zwischen den Worten
als Buchstaben betrachtend und mitzählend; die Zeilen aber wählt man in den verschie-
densten Teilen des Manuskripts, damit auch dessen Ungleichheiten Rechnung getragen
werde. ITat man nun z. B. 20 Zeilen gezählt und enthalten diese in ihrer Gesamtheit
1100 Buchstaben, so ergiebt dies 55 Buchstaben pro Zeile; umfasst das ganze Manuskript
 
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