BYZANTINISCHE ELFENBEINSKULPTUREN
61
, Vit'/linien um die Augen,
gleiche Einzelheiten wie die doppelten » sclieinbar mit einer
Wir haben es also auch bei diesem jem byzantinischen
unteritalienischen Nachahmung zu tun, * 3 $ Trauben- und
Vorbilde nähersteht als der Orvieto-Vas en^^^ Gestaltung auf
Blattornament kommt noch einmal in < ei , Goldschmidt,
einem ganz groben unteritalieniscben aste
Bd. IV Nr i
’ ’ 7 / <3 Nr. 5Q7—Goo und
• q — (Z Qo9QL111C124'^?x ’ i /
Literatur: Westwood, Fictile Ivories I / , ' ■’-thurp 1QI7, Il4 un<* 1 lz’
677. Bau- und Kunstdenkmäler Ihüringens, a > , Fig. 394-
Abb. S. i49. Stephani, Der älteste Wohnbau II, I9°b
1 1 4 a-e. KASTEN MIT SCHIEBEDECKEL. I AFEL
1 ierdarstellungen.
XII. Jahrhundert. Italien.
Baven na, Museo Civico.
kl (aj weist Spuren eines
Höhe 8,6 cm, Länge 23,5 cm, Breite 1 i,3cm- Dei . jst durch ein Stück
Griffes und eines Schloßhakens auf. Die Schlo l^iele Flecken von Rost.
Horn ersetzt. Einige Leisten des Deckels aus Holz ei ganzt.
Gr I Ol<’erseite ]> enthält zwei Platten, von denen die linke einen
liclj1 darstellt mit einem Hippokampenschwanz, welcher deut-
j '(•1111 I ^auengefieder gezeichnet ist und in einen zweiten Greifen-
R 1. aUsla,,ft- Die rechte Platte zeigt gleich der rechten Platte der
Und |S< lle e*nen Löwen, der einen Stier überfällt. Der Deckel (a)
f ’e rechte Kurzseite (d) weisen gleichfalls Tierfiguren auf, die
den Hippokampen der Langseite vari-
ieren. Die linke aufa und die auf d haben
statt des Schnabels eine Hundeschnauze
bekommen, die rechte auf a stellt einen
Greifen dar mit einem nach Art der
Hippokampen geringelten Schwänze.
Die Motive sind zwar dem Schatz by-
zantinischer Tierkästen entnommen —
das Greifengebilde kommt auf dem
Kasten Nr. 107 (a), der Löwe mit Stier
auf dem Kasten Nr. 29 (d) vor —, doch
V()ii sind die weichen sackartigen Körper
p °"e U11d Stier durchaus unbyzantinisch und erinnern an
fv der oberitalienisclien Steinplastik des 12. Jahrhunderts
bild leid?ries aus Borgo San Donnino. Abb. 34). In der Augen-
Und ni” Ste^lt (beser Kasten den beiden unteritalienischen Nr. 1 12
. * nabe. Die Rosettenstreifen sind durch Leisten mitDoppel-
;d1i1p, |1 en ersetzL Die linke Kurzseite (e) enthält Streifen mit einem
Ic Jen Irauben- und Blattornament wie Nr. u3.
Literatur: Schneider, Serta Hartehana ’ gj„enJn
Jahrb. XX, 1899, Nr. 28/29 und Elfenbeinwerke g
Graeven im Österr.
Italien, 1 900, Nr. 54-
* 1 5- BLATTE EINES KASTENS. TAFEL LXVI1
Y ] '111 ~11 n d -Eva-Szen en.
p ’ Xll. Jahrhundert.
v 1 a k a u, C z a r t o r y s k i - M u s e u m (Nr. !\ 12).
Höhe 9 cm, Breite 16,5 cm. Die Platte entll<111 Beschnitten. Nach Analogie
Befestigung eines Deckelgriffs. Links ist ei' ergänzen haben,
anderer Kästen würden wir hier eme 1 ‘ .ß auch rechts noch ein zweitei
Da der Griff wohl in der Mitte des Deckels sab, n" ‘ . B1.udennOrd darstellte.
Friesstreifen angenommen wei den, der wahrschein
Die Rückseite hat auf den drei Bandseiten 1 en-
linke Szene stellt den Anruf Gottvaters dar, der als Christus dar-
gestellt ist und vor ihm steht das die Scham bedeckende Menschen-
paar. Während Gottvater auf den anderen Adam-und-Ev a-Käst« 11
Ogi. Nr. 67 b) die Linke unter dem Mantel verborgen trägt hält
er hier eine Rolle in der Hand (wie auf den Monreäle-Mosaiken).
Die rechte Darstellung der Evaschöpfung stimmt im wesentlichen
der der anderen Adam-und-Eva-Kästen überein, doch zeigt
der Adam eine hellenistischere Liegestellung (vgl. Ouspenski Nr.
24). Der Grund der Platten ist dicht mit Bäumen gelullt. 1 rotz
ikonographischer Abweichung hängt die Platte stilistisch eng mit
den früheren Adam-und-Eva-Kästen zusammen: Der Christus ist
in allen Einzelheiten dem jener Gruppe verwandt (vgl. Nr. 67 b)
in dem Faltensystem und der Kopfbildung mit den großen Ohren.
Doch war bei dem Christus auf Nr. 67 b trotz aller Flachheit des
Reliefs noch ein Gefühl für plastische Formen vorhanden, so geht
der Christus der Krakauer Platte flächig in die Breite und zeigt
die Gewandfalten in gleichmäßig flachen Schnitten. Über weitere
Stücke dieser Gruppe vergleiche die Zusammenfassung S. 21. Zu
demselben Kasten wie diese Platte gehört die folgende Nr. 116.
i 16. PLATTE EINES KASTENS. TAFEL LXV11
Tier fr i es.
XI. bis XII. Jahrhundert.
K ra k a u, C z a r t o r y s k i - M 11 s e u m (Nr. 4<>3).
Höhe 5,2 cm, Breite 14,9 cm. Der Streifen ist an beiden Seiten beschnitten.
Der Fries setzt sich aus Kreisen zusammen, die ornamental mit
Tieren gefüllt sind, und zwar rahmen zwei Löwen ein sich um-
blickendes Reh ein und von einem dritten Löwen ist das Hinterteil
zu sehen. Die Zwickel sind mit einer Dreiblattstaude gefüllt. Ganz
ähnliche Tierfriese ziehen sich um das eine der Olifant hörner in
Prag, auf dem sie vermischt sind mit stilisierten Blattbildungen,
die ihrerseits sich wörtlich auf zwei byzantinischen Triptychon-
Hügeln in Pesaro wiederholen (Graeven, Elfenbeinwerke aus Samm-
lungen in Italien Nr. 5i). Solche Tierfriese gehen auf koptische
Stoffe zurück (Wulff und Volbach: Spätantike und koptische Stoffe
1926; Taf. 56) und geben Einzelheiten wie die Mähnenbildung des
Löwen sehr genau wieder. Gehört mit Nr. 115 zu einem Kasten.
i 17. BUCHDECKEL. TAFEL LXVII
Zerschnittene Ti e r fri e s e.
XL bis XII. Jahrhundert.
Chantilly, Musee Conde.
Die Elfenbeinstücke sind auf einem Buchdeckel eingelassen, der in der Mitte eine
Platte mit einer getriebenen Christusfigur aus dem Anfang des i5. Jahrhunderts,
und auf den Seiten Bronzeplatten mit verschlungenen Löwenpaaren aus dem
Ende des 12. Jahrhunderts enthält, die rheinischen Schreinarbeiten verwandt
sind. Die oberen und unteren Platten sind mit Gemmen und Elfenbeinstücken
besetzt, von denen letztere aus einem Friesstreifen — ähnlich dem Nr. 116 —
herausgeschnitten und einzeln eingefaßt sind.
Die Rundfelder des oberen Streifens zeigen einen Löwengreifen und
eine Sphinx einander zugekehrt, die des unteren zwei sich umblik-
kende Löwen. Zwischen je zwei Randplatten besonders gefaßt die
Zwickelfüllungen mit den Dreiblattstauden. Die Tiere sind gröber
im Schnitt, aber von einer lebendigeren Bewegung als die des
Streifens Nr. 1 16.
I k8 a-e. KASTEN MIT SCHIEBEDECKEL. TAFEL LXV1I1
Adam-und-Eva-Szenen.
XL bis XII. Jahrhundert.
Köln, Kunstgewerbemuseum (Nr. B. 22).
Höhe 1 i,5 cm, Länge 23 cm, Breite 1 1 cm. Der Kasten, wie er jetzt erscheint, ist
neu zusammengesetzt aus den Resten eines ursprünglich größeren Kastens. Dies
wird nicht nur bewiesen durch eine Reihe überzählig gewordener Ornament-
streifen, die im Innern des Kastens aufbewahrt werden und bei der Neumontie-
rung keine Verwendung finden konnten, sondern beim ersten Eindruck schon
wahrscheinlich gemacht durch die jetzt willkürlich erscheinende Szenenauswahl.
Aller Wahrscheinlichkeit nach besaß der Kasten noch die Schöpfungsszenen, den
Sündenfall und die Vertreibung. Der Kasten ist durch den Fortfall szenischer
Platten nicht nur in der Längenausdehnung gekürzt, sondern auch niedriger ge-
macht worden, wobei auf den Platten b, c und d der untere Rand der Platten in
sehr ungeschickterWeise abgeschnitten wurde. Wie so oft bei Neumontierungen
hat man die Stelle des ehemaligen Schlosses, welches auf einer der beiden Kurz-
seiten gesessen hat, mit einer Platte überdeckt. Die Platte auf b zeigt in der Mitte
das typische Loch für die Befestigung eines Deckelgriffes. Ihr muß eine zweite
Deckelplatte, die jetzt verloren ist, mit dem andern Loch entsprochen haben. Die
jetzige Deckelplatte, die dieses zweite Loch nicht aufweist, sitzt demnach nicht
61
, Vit'/linien um die Augen,
gleiche Einzelheiten wie die doppelten » sclieinbar mit einer
Wir haben es also auch bei diesem jem byzantinischen
unteritalienischen Nachahmung zu tun, * 3 $ Trauben- und
Vorbilde nähersteht als der Orvieto-Vas en^^^ Gestaltung auf
Blattornament kommt noch einmal in < ei , Goldschmidt,
einem ganz groben unteritalieniscben aste
Bd. IV Nr i
’ ’ 7 / <3 Nr. 5Q7—Goo und
• q — (Z Qo9QL111C124'^?x ’ i /
Literatur: Westwood, Fictile Ivories I / , ' ■’-thurp 1QI7, Il4 un<* 1 lz’
677. Bau- und Kunstdenkmäler Ihüringens, a > , Fig. 394-
Abb. S. i49. Stephani, Der älteste Wohnbau II, I9°b
1 1 4 a-e. KASTEN MIT SCHIEBEDECKEL. I AFEL
1 ierdarstellungen.
XII. Jahrhundert. Italien.
Baven na, Museo Civico.
kl (aj weist Spuren eines
Höhe 8,6 cm, Länge 23,5 cm, Breite 1 i,3cm- Dei . jst durch ein Stück
Griffes und eines Schloßhakens auf. Die Schlo l^iele Flecken von Rost.
Horn ersetzt. Einige Leisten des Deckels aus Holz ei ganzt.
Gr I Ol<’erseite ]> enthält zwei Platten, von denen die linke einen
liclj1 darstellt mit einem Hippokampenschwanz, welcher deut-
j '(•1111 I ^auengefieder gezeichnet ist und in einen zweiten Greifen-
R 1. aUsla,,ft- Die rechte Platte zeigt gleich der rechten Platte der
Und |S< lle e*nen Löwen, der einen Stier überfällt. Der Deckel (a)
f ’e rechte Kurzseite (d) weisen gleichfalls Tierfiguren auf, die
den Hippokampen der Langseite vari-
ieren. Die linke aufa und die auf d haben
statt des Schnabels eine Hundeschnauze
bekommen, die rechte auf a stellt einen
Greifen dar mit einem nach Art der
Hippokampen geringelten Schwänze.
Die Motive sind zwar dem Schatz by-
zantinischer Tierkästen entnommen —
das Greifengebilde kommt auf dem
Kasten Nr. 107 (a), der Löwe mit Stier
auf dem Kasten Nr. 29 (d) vor —, doch
V()ii sind die weichen sackartigen Körper
p °"e U11d Stier durchaus unbyzantinisch und erinnern an
fv der oberitalienisclien Steinplastik des 12. Jahrhunderts
bild leid?ries aus Borgo San Donnino. Abb. 34). In der Augen-
Und ni” Ste^lt (beser Kasten den beiden unteritalienischen Nr. 1 12
. * nabe. Die Rosettenstreifen sind durch Leisten mitDoppel-
;d1i1p, |1 en ersetzL Die linke Kurzseite (e) enthält Streifen mit einem
Ic Jen Irauben- und Blattornament wie Nr. u3.
Literatur: Schneider, Serta Hartehana ’ gj„enJn
Jahrb. XX, 1899, Nr. 28/29 und Elfenbeinwerke g
Graeven im Österr.
Italien, 1 900, Nr. 54-
* 1 5- BLATTE EINES KASTENS. TAFEL LXVI1
Y ] '111 ~11 n d -Eva-Szen en.
p ’ Xll. Jahrhundert.
v 1 a k a u, C z a r t o r y s k i - M u s e u m (Nr. !\ 12).
Höhe 9 cm, Breite 16,5 cm. Die Platte entll<111 Beschnitten. Nach Analogie
Befestigung eines Deckelgriffs. Links ist ei' ergänzen haben,
anderer Kästen würden wir hier eme 1 ‘ .ß auch rechts noch ein zweitei
Da der Griff wohl in der Mitte des Deckels sab, n" ‘ . B1.udennOrd darstellte.
Friesstreifen angenommen wei den, der wahrschein
Die Rückseite hat auf den drei Bandseiten 1 en-
linke Szene stellt den Anruf Gottvaters dar, der als Christus dar-
gestellt ist und vor ihm steht das die Scham bedeckende Menschen-
paar. Während Gottvater auf den anderen Adam-und-Ev a-Käst« 11
Ogi. Nr. 67 b) die Linke unter dem Mantel verborgen trägt hält
er hier eine Rolle in der Hand (wie auf den Monreäle-Mosaiken).
Die rechte Darstellung der Evaschöpfung stimmt im wesentlichen
der der anderen Adam-und-Eva-Kästen überein, doch zeigt
der Adam eine hellenistischere Liegestellung (vgl. Ouspenski Nr.
24). Der Grund der Platten ist dicht mit Bäumen gelullt. 1 rotz
ikonographischer Abweichung hängt die Platte stilistisch eng mit
den früheren Adam-und-Eva-Kästen zusammen: Der Christus ist
in allen Einzelheiten dem jener Gruppe verwandt (vgl. Nr. 67 b)
in dem Faltensystem und der Kopfbildung mit den großen Ohren.
Doch war bei dem Christus auf Nr. 67 b trotz aller Flachheit des
Reliefs noch ein Gefühl für plastische Formen vorhanden, so geht
der Christus der Krakauer Platte flächig in die Breite und zeigt
die Gewandfalten in gleichmäßig flachen Schnitten. Über weitere
Stücke dieser Gruppe vergleiche die Zusammenfassung S. 21. Zu
demselben Kasten wie diese Platte gehört die folgende Nr. 116.
i 16. PLATTE EINES KASTENS. TAFEL LXV11
Tier fr i es.
XI. bis XII. Jahrhundert.
K ra k a u, C z a r t o r y s k i - M 11 s e u m (Nr. 4<>3).
Höhe 5,2 cm, Breite 14,9 cm. Der Streifen ist an beiden Seiten beschnitten.
Der Fries setzt sich aus Kreisen zusammen, die ornamental mit
Tieren gefüllt sind, und zwar rahmen zwei Löwen ein sich um-
blickendes Reh ein und von einem dritten Löwen ist das Hinterteil
zu sehen. Die Zwickel sind mit einer Dreiblattstaude gefüllt. Ganz
ähnliche Tierfriese ziehen sich um das eine der Olifant hörner in
Prag, auf dem sie vermischt sind mit stilisierten Blattbildungen,
die ihrerseits sich wörtlich auf zwei byzantinischen Triptychon-
Hügeln in Pesaro wiederholen (Graeven, Elfenbeinwerke aus Samm-
lungen in Italien Nr. 5i). Solche Tierfriese gehen auf koptische
Stoffe zurück (Wulff und Volbach: Spätantike und koptische Stoffe
1926; Taf. 56) und geben Einzelheiten wie die Mähnenbildung des
Löwen sehr genau wieder. Gehört mit Nr. 115 zu einem Kasten.
i 17. BUCHDECKEL. TAFEL LXVII
Zerschnittene Ti e r fri e s e.
XL bis XII. Jahrhundert.
Chantilly, Musee Conde.
Die Elfenbeinstücke sind auf einem Buchdeckel eingelassen, der in der Mitte eine
Platte mit einer getriebenen Christusfigur aus dem Anfang des i5. Jahrhunderts,
und auf den Seiten Bronzeplatten mit verschlungenen Löwenpaaren aus dem
Ende des 12. Jahrhunderts enthält, die rheinischen Schreinarbeiten verwandt
sind. Die oberen und unteren Platten sind mit Gemmen und Elfenbeinstücken
besetzt, von denen letztere aus einem Friesstreifen — ähnlich dem Nr. 116 —
herausgeschnitten und einzeln eingefaßt sind.
Die Rundfelder des oberen Streifens zeigen einen Löwengreifen und
eine Sphinx einander zugekehrt, die des unteren zwei sich umblik-
kende Löwen. Zwischen je zwei Randplatten besonders gefaßt die
Zwickelfüllungen mit den Dreiblattstauden. Die Tiere sind gröber
im Schnitt, aber von einer lebendigeren Bewegung als die des
Streifens Nr. 1 16.
I k8 a-e. KASTEN MIT SCHIEBEDECKEL. TAFEL LXV1I1
Adam-und-Eva-Szenen.
XL bis XII. Jahrhundert.
Köln, Kunstgewerbemuseum (Nr. B. 22).
Höhe 1 i,5 cm, Länge 23 cm, Breite 1 1 cm. Der Kasten, wie er jetzt erscheint, ist
neu zusammengesetzt aus den Resten eines ursprünglich größeren Kastens. Dies
wird nicht nur bewiesen durch eine Reihe überzählig gewordener Ornament-
streifen, die im Innern des Kastens aufbewahrt werden und bei der Neumontie-
rung keine Verwendung finden konnten, sondern beim ersten Eindruck schon
wahrscheinlich gemacht durch die jetzt willkürlich erscheinende Szenenauswahl.
Aller Wahrscheinlichkeit nach besaß der Kasten noch die Schöpfungsszenen, den
Sündenfall und die Vertreibung. Der Kasten ist durch den Fortfall szenischer
Platten nicht nur in der Längenausdehnung gekürzt, sondern auch niedriger ge-
macht worden, wobei auf den Platten b, c und d der untere Rand der Platten in
sehr ungeschickterWeise abgeschnitten wurde. Wie so oft bei Neumontierungen
hat man die Stelle des ehemaligen Schlosses, welches auf einer der beiden Kurz-
seiten gesessen hat, mit einer Platte überdeckt. Die Platte auf b zeigt in der Mitte
das typische Loch für die Befestigung eines Deckelgriffes. Ihr muß eine zweite
Deckelplatte, die jetzt verloren ist, mit dem andern Loch entsprochen haben. Die
jetzige Deckelplatte, die dieses zweite Loch nicht aufweist, sitzt demnach nicht