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Grafigny, Françoise d'Issembourg d'Happoncourt
Zilia: Briefe einer Peruanerin — Berlin, 1800 [VD18 14346737]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32380#0075
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Thränen; aber mein Schmerz ist leise,
kein Laut darf ihn verrathen, ob ich gleich
nichts fühle als ihn. Kann ich zu viel
für mein Verbrechen büßen? Ich beging es
gegen Dich!
Vergebens bemühen sich, seit zwei Tw
gen, meine wohlthäügen Wilden, mich zur
Theilnehmung an ihrer Freude zu bewegen.
Die Ursache derselben kann ich nur errarhen;
allein wäre sie mir auch bekannter: so würde
ich mich doch unwürdig fühlen, mich in ihre
Feste zu mischen. Ihre Tanze, ihr Freuden-
geschrei, das häufige Trinken einer rothen
dem Mays ähnlichen Flüssigkeit, ihr Be-
streben, die Sonne allenthalben zu betrachten,
wo sie sich nur blicken läßt, würden es mir

*) Aus der Mal) spf 1 anze preßten die Indianer
ein siarkcs gesundes Getränk. Dies brachten sie der
Sonne, an ihren g egen, zum Opfer dar, und berausch-
ten sich nachher selbst darin. S. Geschichte der
J n kaS, LH. N- S. 151-
 
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