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KOPIEN NACH SEINEN ANTIKENSTUDIEN

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nio später am oberen Rand der Zeichnung des Septimius
Severus Bogens angefügt hat. Es handelt sich offensicht-
lich um Kopien, und sie stammen sicher aus der Frühzeit
Antonio da Sangallos; später hat sich Antonio nicht mehr
so ängstlich an die Vorlagen gehalten.

Eine Legende zum Konstantinsbogen nennt als Autor
der Bauaufnahme Gian Cristoforo Romano. Die stilisti-
sche Ähnlichkeit und die Verwendung der gleichen ausge-
fallenen Maßteilung zeigen, daß sich diese Angabe auf
beide Darstellungen des Blattes bezieht. Ursprünglich
galt sie wohl für eine ganze Serie von Zeichnungen.
Davon zeugen weitere Kopien in einem Sammelband der
florentiner Nationalbibliothek.

Der Codex Magl. II-I-429 der Florentiner Nationalbi-
bliothek, der fortan Florentiner Codex genannt wird,

enthält unter anderem eine Gruppe von acht Blättern, die
allem Anschein nach Reste eines Skizzenbuchs bilden
(Anh. II A). Eines der Blätter (fol. 2) zeigt auf Recto- und
Verso-Seite Konstantins- und Septimius Severus Bogen
nach der gleichen Vorlage wie UA 2055, wenn nicht direkt
nach Antonio kopiert. Die Kotierungen, die Legenden
und sogar die Anordnung der Zeichnungen, alles stimmt
genau mit Antonios Kopien überein, auch die Zuschrei-
bung an Gian Cristoforo Romano ist wiederholt (Taf. 14).

Zur Gruppe A im Florentiner Codex gehört eine
Bauaufnahme des Pantheons mit Grundriß, Aufrissen des
Portikus und der Gliederung des Innenraumes, einem
Querschnitt durch die Kuppel und Detaildarstellungen
(fol. 1 r—v, 8r). Es kehren die langen Notizen und als
Maßeinheit der florentiner Braccio mit der ausgefallenen
 
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