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Sicherheit in der Familie der Acanthometriden stehen, um so mehr, als es einigen Formen derselben, z. B.
Acanthostaurus hastatus, A. purpurascens, sehr nahe steht. Audi von einigen Arten von Xiphacantha (X. serrula,
X pectinata) kann man die Stachelform der Lithoptera leicht ableiten, indem man die Querfortsätze, welche in
mehreren Reihen über einander rechtwinklig von den Stacheln der ersteren abgehen, sich durch andere, auf
diesen senkrechte Längsfortsätze verbinden lässt, die dem Stachel parallel laufen. Ohne Zweifel entstehen die
Gitterflügel der Lithoptera auf gleiche Weise, indem von dem anfänglich einfachen Stachel mehrere Querfort-
sätze hervorwachsen, die dann wieder andere, ebenfalls unter rechten Winkeln abgehende Ausläufer treiben und
sich auf diese Weise unter einander verbinden. In der vorwiegenden Ausbildung der 4 Stacheln der beiden
Hauptaxen schliesst sich Lithoptera an Acanthostaurus an.
Auch die Centralkapsel der Lithoptera zeigt mit der Kapsel mancher Arten von Acanthostaurus
(A. purpurascens) die auffallendste Aehnlicbkeit, indem sie ein vierlappiges Polster bildet, welches in den Mittel-
linien seiner 4 rechtwinklig gekreuzten Lappen den inneren einfachen Theil der 4 Hauptstacheln umschliesst.
Bis jetzt sind nur 2 todte Exemplare der Gattung beobachtet worden, die 2 verschiedenen Arten angehören.
Ein Fragment der ersten, grasgrünen Art wurde von Müller bei S. Tropez, ein vollständig erhaltenes, aber
todtes Exemplar einer zweiten, goldgelben Art von mir bei Messina beobachtet.
Lebende Arten:
1. Lithoptera Muelleri, Haeckel; nova species.
Taf. XX, Fig. 1, 2.
Lithoptera Muelleri, Haeckel; Monatsber. 1860, p. 809.
Diagnose: Die 4 Stacheln der verticalen und horizontalen Hauptaxe sehr stark, doppelt so lang
und viermal so dick, als die 16 übrigen; innen aus vierseitig pyramidaler Basis stielrund, aussen fast
vierkantig und im äusseren Drittel durch netzförmig verbundene Querfortsätze mit einem Gitter von
viereckigen Löchern verziert; die 4 Gitterflügel liegen nahezu in einer Ebene und decken sich ge-
genseitig mit den Spitzen; die 16 kleineren, halb so langen Stacheln sticlrund, gleich breit von der
kurz zweizähnigen Spitze bis zu der konisch verdickten und pyramidal zugeschnittenen Basis.
Die 20 Stacheln dieser Art sind an Gestalt und Grösse sehr verschieden. Die 4 Stacheln der verticalen
und horizontalen Plauptaxe sind viel stärker entwickelt, in der unteren Hälfte rundlich, ohne scharfe Kanten,
in der oberen Hälfte mit einem stumpfen vorspringenden Kiele jederseits, fast vierkantig, ziemlich gleich breit
von der in einen einfachen vierseitigen Keil zugespitzten Basis bis zu der einfachen fast pyramidalen Spitze;
in der etwas verdickten äusseren Hälfte giebt jeder dieser 4 Hauptstacheln, die ein rechtwinkliges Kreuz bilden,
unter rechten Winkeln jederseits 3 unter sich parallele lange Querfortsätze ab. Die beiden untersten dieser Quer-
leisten sind die längsten und zusammen \\ mal so lang, als der Stachel selbst. Dagegen ist das oberste
(äusserste) Leistenpaar nur halb so lang, als das unterste (innerste), und das zwischen beiden stehende mittlere
ist so lang als der Stachel selbst. Die 3 Querleisten werden auf jeder Seite des Stachels durch 3—5 letzterem
parallele kleine Längsleisten zu einem gegitterten Geländer, einem Windmühlen-Flügel ähnlich, verbunden,
welches aus 2 Querreihen von je 3—5 rundlich viereckigen Maschen jederseits besteht. Die einzelnen Löcher
der beiden über einander stehenden Reihen entsprechen sich nicht genau und sind von verschiedener Grösse, die
grössten 4 mal so gross als die kleinsten. Sämmtliche Balken sind rundlich, ohne Kanten. Aus dem obersten
Querfortsatz gehen noch kurze Längszacken, wie zur Bildung einer dritten Maschenreihe, ab, und ebenso finden
sich seitlich an allen 3 Querleisten noch mehrere freie Zacken, welche nicht lang genug sind, um zu ge-
schlossenen Löchern zusammenzutreten. Jedes Geländer besteht also aus 14—20 geschlossenen Maschen. Die
4 Geländer liegen nicht genau in der durch die 4 Hauptaxenstacheln gebildeten Ebene, sondern sind ein wenig
schief um die Hauptaxen gedreht, wieder ähnlich wie 4 Windmühlen-Flügel, so dass jedes Geländer an einem
Ende von dem vorhergehenden bedeckt wird, während es mit dem anderen das nächstfolgende überragt. Die
inneren einfachen Tlieile der Flauptaxenstacheln umschliessen auf diese Weise im Verein mit den inneren Rändern
der unteren Querleisten 4 quadratische Räume, innerhalb deren man die Centralkapsel und die 16 kleineren
Seitenstacheln erblickt. Die letzteren sind ohne Gittergeländer, stielrund, gleich breit von der konisch verdick-
ten, in einen vierseitigen Keil zugeschnittenen Basis bis zu der kurz zweizähnigen Spitze. Sie sind nur { so
dick und etwa halb so lang, als die 4 Hauptaxenstacheln.
Die Centralkapsel ist im Ganzen polsterförmig abgeflacht und kreuzförmig in 4 lange abgerundete
Lappen ausgezogen, in deren Mittellinie die innere Hälfte der 4 Hauptaxenstacheln eingeschlossen verläuft; ihre
beiden unter rechten Winkeln sich kreuzenden Längsdurchmesser sind gleich der Länge der 4 Hauptaxenstacheln.
Sicherheit in der Familie der Acanthometriden stehen, um so mehr, als es einigen Formen derselben, z. B.
Acanthostaurus hastatus, A. purpurascens, sehr nahe steht. Audi von einigen Arten von Xiphacantha (X. serrula,
X pectinata) kann man die Stachelform der Lithoptera leicht ableiten, indem man die Querfortsätze, welche in
mehreren Reihen über einander rechtwinklig von den Stacheln der ersteren abgehen, sich durch andere, auf
diesen senkrechte Längsfortsätze verbinden lässt, die dem Stachel parallel laufen. Ohne Zweifel entstehen die
Gitterflügel der Lithoptera auf gleiche Weise, indem von dem anfänglich einfachen Stachel mehrere Querfort-
sätze hervorwachsen, die dann wieder andere, ebenfalls unter rechten Winkeln abgehende Ausläufer treiben und
sich auf diese Weise unter einander verbinden. In der vorwiegenden Ausbildung der 4 Stacheln der beiden
Hauptaxen schliesst sich Lithoptera an Acanthostaurus an.
Auch die Centralkapsel der Lithoptera zeigt mit der Kapsel mancher Arten von Acanthostaurus
(A. purpurascens) die auffallendste Aehnlicbkeit, indem sie ein vierlappiges Polster bildet, welches in den Mittel-
linien seiner 4 rechtwinklig gekreuzten Lappen den inneren einfachen Theil der 4 Hauptstacheln umschliesst.
Bis jetzt sind nur 2 todte Exemplare der Gattung beobachtet worden, die 2 verschiedenen Arten angehören.
Ein Fragment der ersten, grasgrünen Art wurde von Müller bei S. Tropez, ein vollständig erhaltenes, aber
todtes Exemplar einer zweiten, goldgelben Art von mir bei Messina beobachtet.
Lebende Arten:
1. Lithoptera Muelleri, Haeckel; nova species.
Taf. XX, Fig. 1, 2.
Lithoptera Muelleri, Haeckel; Monatsber. 1860, p. 809.
Diagnose: Die 4 Stacheln der verticalen und horizontalen Hauptaxe sehr stark, doppelt so lang
und viermal so dick, als die 16 übrigen; innen aus vierseitig pyramidaler Basis stielrund, aussen fast
vierkantig und im äusseren Drittel durch netzförmig verbundene Querfortsätze mit einem Gitter von
viereckigen Löchern verziert; die 4 Gitterflügel liegen nahezu in einer Ebene und decken sich ge-
genseitig mit den Spitzen; die 16 kleineren, halb so langen Stacheln sticlrund, gleich breit von der
kurz zweizähnigen Spitze bis zu der konisch verdickten und pyramidal zugeschnittenen Basis.
Die 20 Stacheln dieser Art sind an Gestalt und Grösse sehr verschieden. Die 4 Stacheln der verticalen
und horizontalen Plauptaxe sind viel stärker entwickelt, in der unteren Hälfte rundlich, ohne scharfe Kanten,
in der oberen Hälfte mit einem stumpfen vorspringenden Kiele jederseits, fast vierkantig, ziemlich gleich breit
von der in einen einfachen vierseitigen Keil zugespitzten Basis bis zu der einfachen fast pyramidalen Spitze;
in der etwas verdickten äusseren Hälfte giebt jeder dieser 4 Hauptstacheln, die ein rechtwinkliges Kreuz bilden,
unter rechten Winkeln jederseits 3 unter sich parallele lange Querfortsätze ab. Die beiden untersten dieser Quer-
leisten sind die längsten und zusammen \\ mal so lang, als der Stachel selbst. Dagegen ist das oberste
(äusserste) Leistenpaar nur halb so lang, als das unterste (innerste), und das zwischen beiden stehende mittlere
ist so lang als der Stachel selbst. Die 3 Querleisten werden auf jeder Seite des Stachels durch 3—5 letzterem
parallele kleine Längsleisten zu einem gegitterten Geländer, einem Windmühlen-Flügel ähnlich, verbunden,
welches aus 2 Querreihen von je 3—5 rundlich viereckigen Maschen jederseits besteht. Die einzelnen Löcher
der beiden über einander stehenden Reihen entsprechen sich nicht genau und sind von verschiedener Grösse, die
grössten 4 mal so gross als die kleinsten. Sämmtliche Balken sind rundlich, ohne Kanten. Aus dem obersten
Querfortsatz gehen noch kurze Längszacken, wie zur Bildung einer dritten Maschenreihe, ab, und ebenso finden
sich seitlich an allen 3 Querleisten noch mehrere freie Zacken, welche nicht lang genug sind, um zu ge-
schlossenen Löchern zusammenzutreten. Jedes Geländer besteht also aus 14—20 geschlossenen Maschen. Die
4 Geländer liegen nicht genau in der durch die 4 Hauptaxenstacheln gebildeten Ebene, sondern sind ein wenig
schief um die Hauptaxen gedreht, wieder ähnlich wie 4 Windmühlen-Flügel, so dass jedes Geländer an einem
Ende von dem vorhergehenden bedeckt wird, während es mit dem anderen das nächstfolgende überragt. Die
inneren einfachen Tlieile der Flauptaxenstacheln umschliessen auf diese Weise im Verein mit den inneren Rändern
der unteren Querleisten 4 quadratische Räume, innerhalb deren man die Centralkapsel und die 16 kleineren
Seitenstacheln erblickt. Die letzteren sind ohne Gittergeländer, stielrund, gleich breit von der konisch verdick-
ten, in einen vierseitigen Keil zugeschnittenen Basis bis zu der kurz zweizähnigen Spitze. Sie sind nur { so
dick und etwa halb so lang, als die 4 Hauptaxenstacheln.
Die Centralkapsel ist im Ganzen polsterförmig abgeflacht und kreuzförmig in 4 lange abgerundete
Lappen ausgezogen, in deren Mittellinie die innere Hälfte der 4 Hauptaxenstacheln eingeschlossen verläuft; ihre
beiden unter rechten Winkeln sich kreuzenden Längsdurchmesser sind gleich der Länge der 4 Hauptaxenstacheln.