EINLEITUNG.
GESTALTUNG DER ANBETUNG IN DER FRÜH-CHRIST-
LICHEN UND BYZANTINISCHEN KUNST.
ie schlichte Schilderung des Evangelisten Matthäus, Kap. II,
1—2 und 9—11, war es, die der Kunst den Stoff für mannig-
fache Darstellung gab. Die Worte des Evangelisten lauten :
Da nun Jesus geboren war zu Bethlehem im Lande Juda, zur
Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Mor-
genlande gen Jerusalem und sprachen : Wo ist der neugeborene
König der Juden ? Denn wir haben seinen Stern im Morgen-
lande gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten. Als sie vom
König Herodes gehört hatten, dass er in Bethlehem geboren sei,
zogen sie hin, und siehe da, der Stern, den sie im Morgenlande
gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er hinkam, und über dem
Orte stand, wo das Kind war. Da sie den Stern sahen, wurden
sie hoch erfreut. Und sie gingen in das Haus und fanden das
Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten
es an. Sie thaten ihre Schätze auf und brachten ihm Geschenke
dar : Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Aus den folgenden Ausführungen wird hervorgehen, was aus der
einfachen Erzählung durch die gestaltende Phantasie der Darsteller
entstanden ist.
I. W a n d g e m ä 1 d e der Katakomben.
In den ältesten Zeiten der christlichen Kunst bestand eine ge-
wisse Scheu, die Lebensereignisse des Gott-Menschen im Mannesalter
GESTALTUNG DER ANBETUNG IN DER FRÜH-CHRIST-
LICHEN UND BYZANTINISCHEN KUNST.
ie schlichte Schilderung des Evangelisten Matthäus, Kap. II,
1—2 und 9—11, war es, die der Kunst den Stoff für mannig-
fache Darstellung gab. Die Worte des Evangelisten lauten :
Da nun Jesus geboren war zu Bethlehem im Lande Juda, zur
Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Mor-
genlande gen Jerusalem und sprachen : Wo ist der neugeborene
König der Juden ? Denn wir haben seinen Stern im Morgen-
lande gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten. Als sie vom
König Herodes gehört hatten, dass er in Bethlehem geboren sei,
zogen sie hin, und siehe da, der Stern, den sie im Morgenlande
gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er hinkam, und über dem
Orte stand, wo das Kind war. Da sie den Stern sahen, wurden
sie hoch erfreut. Und sie gingen in das Haus und fanden das
Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten
es an. Sie thaten ihre Schätze auf und brachten ihm Geschenke
dar : Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Aus den folgenden Ausführungen wird hervorgehen, was aus der
einfachen Erzählung durch die gestaltende Phantasie der Darsteller
entstanden ist.
I. W a n d g e m ä 1 d e der Katakomben.
In den ältesten Zeiten der christlichen Kunst bestand eine ge-
wisse Scheu, die Lebensereignisse des Gott-Menschen im Mannesalter