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läge beruht. Die Grundzüge der Kunstformen wie der Komposition
sind der Darstellung von Giotto gesichert. Ihre Entwicklung geht mit
strenger Logik vor sich. Aus Giotto’s grosser zeichnerischer, auf das
wesentliche gerichteten Kunst entnehmen die Florentiner ihr Formen-
ideal, wie auch die lineale und räumliche Komposition der Anbetung.
Die Kunst der Arno-Stadt stand aber in der zweiten Hälfte des
Trecento noch in Verbindung mit der verfeinerten und empfindungs-
vollen Kunst Siena’s, welche ein anderes Formenideal beherrschte.
Diese voll Wohllaut und Grazie auf eine dekorative Wirkung aus-
gehende Kunst spricht in der Uebergangszeit zum volkstümlichen
Realismus des Quattrocento in der Entwicklung unseres Vorwurfes
unter den Florentinern mit, so dass wir in dieser Periode einen Lieb-
reiz der Erscheinung, eine Melodik der Linie und eine schimmernde
Ornamentik in den Darstellungen der Anbetung erwarten dürfen,
welche dem Wesen der florentinischen Kunst sonst fremd sind.
 
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