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Hartmann, Andreas [Hrsg.]; Malitz, Jürgen [Gefeierte Pers.]
Zwischen Antike und Moderne: Festschrift für Jürgen Malitz zum 65. Geburtstag, dargebracht von Kollegen, Freunden, Schülern und Weggefährten — Speyer, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.15012#0017
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ConcEyst, GBD und NBE

Drei Computerprojekte am Eichstätter Lehrstuhl
für Alte Geschichte

Jürgen Meilitz

Die Konzeption der am Eichstättcr Lehrstuhl aufgebauten Datenbanken reicht mehr als fünfund-
zwanzig Jahre zurück, in die Zeit des Conunodorc64. der ersten Personalcomputer mit dem Be-
triebssystem MS-DOS und von Festplatten, die nicht mehr als 32 Megabyte verwalten konnten.
Der Begriff der ..Digital Humanitics". der neuerdings sogar in Ausschreibungstexten auftaucht,
w ar damals noch nicht erfunden.

L Eichstätter Konkordanzprogramm zur griechischen und

lateinischen Epigraphik (ConcEyst)

Über die Nützlichkeit der vollständigen Erschließung von Texten und Inschriften nach dem
KW IC-Schema (..Key word-in-Contcxt") gab es niemals einen Zweifel - eines der frühesten Plä-
doyers für diese Form der Texterschließung findet sich bei Theodor Mommscn. der der Preußi-
schen Akademie die Vorzüge einer Erschließung der Werke Goethes in diesem Stil vorgetragen
hat1.

Den Wert solcher Konkordanzen für die genaue Auswertung von literarischen und epigraphi-
schen Texten konnte man schon als Student in den siebziger Jahren kennenlernen. Die bekann-
teste altcrtumsw issenschaftliehe Konkordanz aus der vergangenen Ära der Großrechner ist ver-

1 „Die Drucklegung eines Goethelexikons würde sehr große Mittel beanspruchen und doch oft nicht genügen. Es
könnte nicht bei allen Wörtern jede Stelle im Zusammenhang angeführt werden; aber es sei eher möglich, jeden
Satz, den Goethe geschrieben, aus einer Goetheausgabe so oft auszuschneiden, wie er Worte enthalte, und so. wenn
alle diese Sätze auf durchlochte Karten aufgeklebt würden, jedes Wort, so oft es bei Goethe vorkomme, in seinem
Zusammenhange zu sehen. Diese Karten jedes Wortes müssten dann in Kästen gesammelt oder durch Draht zusam-
mengeknüpft werden, und in einem Haus aufbewahrt « erden. Wer dann eine lexikalische Frage über Goethe habe,
müsse sich an die Verwaltung dieses Hauses wenden, die Zettel für das von ihm gesuchte Wort durchsehen können
oder gegen mäßige Gebühr sieh absehreiben lassen." Diese Worte Mommsens werden zitiert von Fritz Jonas, Er-
innerungen an Theodor Mommsen zu seinem hundertjährigen Geburtstage. Berlin 1917. 39f; L. Wickert, Theodor
Mommsen Bd. IV, Frankfurt 1980. S. 312 Anm. 16 datiert die Äußerung in die neunziger Jahre.
 
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