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Hartmann, Andreas [Hrsg.]; Malitz, Jürgen [Gefeierte Pers.]
Zwischen Antike und Moderne: Festschrift für Jürgen Malitz zum 65. Geburtstag, dargebracht von Kollegen, Freunden, Schülern und Weggefährten — Speyer, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.15012#0039
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Caesar im Bellum Hispaniense

Hans Jürgen Tschiedel

Die Schlacht von Pharsalos und die Ermordung des Pompeius hallen dem mit Über-
schreiten des Rubicon begonnenen Bürgerkrieg noch nicht das von vielen erhofflc
Ende gesetzt. Gleiches gilt, auch wenn Mommscn1 hier offenbar die entscheidende
Zäsur sah. für den Sieg Caesars bei Thapsus. der seinen verbissensten Gegner, Cato,
aus dem Leben scheiden ließ. Nach Rom zurückgekehrt konnte Caesar dann im Au-
gust 46 v Chr. zw ar endlich seine Triumphe feiern, doch die Ruhe w ar damit im Reich
noch lange nicht hergestellt. Denn die Söhne des Pompeius hatten in Hispania ulle-
rior eine neue, starke Basis für die Fortsetzung ihres Widerstands gefunden; Caesars
Legaten hallen dem w enig entgegenzusetzen. Als sich die Lage deshalb immer mehr
zuspitzte und zu einer nicht länger zu ignorierenden Bedrohung auswuchs. sah sich
Caesar erneut genötigt, selbst einzugreifen.

Genau an diesem Punkte der geschichtlichen Entwicklung setzt das Bellum Hispa-
niense ein. die dritte und letzte jener Fortsetzungen von Caesars Bellum Civile, deren
Verfasser schon Sueton nicht mehr kannte'.

Der Bericht von Caesars Spanischem Krieg stammt - das wird von niemandem
bezweifelt - von einem Augenzeugen und stellt somit die einzige direkte Quelle für
unsere Kenntnis der damaligen Vorgänge dar'. Das sichert dem schmalen Werk seine
Bedeutung und eine entsprechende Aufmerksamkeit der Forschung1. Das historisch
motivierte Interesse - die philologischen Probleme stellen ein eigenes Kapitel dar-
galt vorrangig dem Kriegsschauplatz, den Truppenbewegungen und dem Kampf-
geschehen während die Persönlichkeit des Protagonisten. Caesars, mehr beiläufig
Beachtung fand". Das mag daran liegen, dass sich der Autor in diesem Fall jedem

Für ihn war schon der 6. April 46 v. Chr. der Todestag der Republik, so dass seine dreibändige Römische
Geschichte damit auch ihren Abschluss findet.

Suet. Iul. 56,1: nam Alexandrini Africique et Hispaniensis ' belli...... incertus auetor est: alii Oppium

putant, alii Hirtium...

Die Historien des Asinius Pollio sind hingegen nur sekundär fassbar, vor allem in ihrem Einfluss auf
Sueton, Plutarch, Cassius Dio und Appian. Vgl. Klotz 1927b. 13.

Hervorzuheben sind die Ausgaben und Kommentare von Klotz 1927a, Pascucci 1965 und Diouron
1999.

Eher als Ausnahme darf der Beitrag von van Hoof 1974. 123-138 gelten. Der Autor sieht in der Schrift
ein politisches Pamphlet, das wahrscheinlich im Zuge der heftigen Diskussion entstanden sei. die sich
nach dem Spanischen Krieg an Caesars Triumph entzündet hatte; das Werk zeuge von Caesars „strong
irritation and embitterment" (136) und gewähre damit ..specific insights into Caesar's State of mind in
 
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