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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1897/98 — Heidelberg, 1897-1898

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Nr. 6 (27. November 1897)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24657#0044
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1897/98

HeID'TELBBEGEB Akademische Mitteilungeh

Nr. 6

Der Dichter Böckliu. Der Name
Böcklin wird gewiss niemals wieder ver-
gessen, aber zu des Künstlers stetem
Aerger immer noch vielfach falsch aus-
gesprochen. Besonders in Norddeutsch-
land pflegt man nach der Analogie von
„Berlin“ statt der ersten die zweite Silbe
zu betonen. Das „lin“ in Böcklin ist
nichts anderes als die schweizerisch-mund-
artliche Kose- und Verkleinerungsform.
Also ist Böcklin genau wie Böcklein zu
hetonen. Böcklin selbst hat übrigens vor
mehreren Jahren diesem seinem Aerger
über die falsche Betonung in ebenso humor-
voller wie drastischer Weise Ausdruck
gegeben. Die bekannte Dichterin Frieda
Schanz hatte ihn damals in einem Ge-
dichte besungen, in dem sie „Böcklin“
auf„ Phantasien“ oder „Harmonien“
reimte. Umgehend ging ihr vom Meister
eine Postkarte folgenden Inhaltes zu:

Wart’ Frieda Schanz, jetzt komtn ich mit dem

Stöcklin

Und klopf’ Dir aus das Dichterunterröcklin.

Ich heisse niclit Böcklin, ich heisse Böcklin! —

Ueber eine dunkele Stelle iin
Kommersbuche wird der „Strassb. P.“
geschrieben: Feuchte Pennäler, frohe
Muli, flotte Burschen, Philistermitjungen
Herzen — alle kennen den prächtigen
„Gaudeamus igitur“ Hoffentlich kennen
ihn alle, so ihn schmettern, auch über-
setzen. Thatsache scheint zu sein, dass
es den Sängern des Liedes auf den Sinn
des Gesungenen wenig ankommt. Be-
trachtet man nämlich kritisch die zweite
Strophe, welche bekanntlich lautet: „Ubi
suut, qui ante nos in mundo fuere? Vadite
ad superos, transite ad inferos, ubi jam
fuere“, so bemerkt nian, dass der Bela-
tivsatz „ubi jam fuere“ zum Vordersatz
passt, wie die Faust auf’s Auge. Es ist
widersinnig, zu behaupten: Die Toten
seien schon, bevor sie in’s Leben getreten,
„im Himmel“ oder „in der Hölle ge-
wesen“, um so mehr, als das Lied ur-
sprünglich ein im Jahr 1267 gedichteter
undkomponierterKlosterhymnus war. Der
Widerspruch im Texte scheint bisher
nicht aufgefallen zu sein, denn Gene-
rationen haben die zweite Strophe in der
obigen Gestalt gesungen. Bei Gelegen-
heit des Strassburger Universitäts-Jubi-
läums machte eine Philologe auf die
offenbar „corrupte“ Stelle aufmerksam
und gab zugleich des Bätsels Lösung.
Die Interpunktion des Textes ist dort
völlig verkehrt. Setzt man hinter inferos
einen Punkt oder Ausrufungsstrich, hinter
ubi eine Fragezeichen, so ist offenbar der
richtige Text hergestellt, der dann einen
guten Sinn ergibt: „Sucht sie bei den
Himmlischen, sucht sie in der Unterwelt!
Wo sind sie? (ubi) Gestorben! (jam
fuere). Noch richtiger stände vielleicht:
„Ubi sunt? Fuere!“

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