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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1913/14 — Heidelberg, 1913-1914

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Nr. 10 (20. Dezember 1913)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25138#0073
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AKADEMISCHE MITTEILDNGEN

FÜR DIE STDDIERENDEN DER RDPRECHT -KARLS - DNiVERSITÄT ZD HEIDELBERG

Herausgegeben von J. Hörning
Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstr. 55 a - Fernspr. 419

Winter^Halhjalir 1913/14 Nr. 10 Samstag, 20. Dezember 1913

Die Herren Studierenden wollen in ihrem eigenen Interesse ihre Wohnung, sowie jeden
Wohnungswechsel, alsbald dem Postamt (durch unfrankierten Brief oder Postkarte, die
in den nächsten Briefkasten zu stecken oder dem Briefträger mitzugeben sind) anzeigen.

Erscheint während des Semesters
wöchentlich einmal und wird allen
Studierenden u. Hochschullehrern
unen tgeltlich ins Haus geliefert

Inseratenpreis für 10 Zeilen ein-
spaltig das ganze Semester 20 Mk.,
einmal 3 Mk. - Redaktionsschluss
Donnerstags mittags 12 Uhr

Akademisclies Direktorium.

Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1913 1914 betr.

Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr

1913/1914 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend

zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:

Von der theologischen Fakultät:

rDer kulturelle Hintergrund der Patriarchen-
sagen in der Genesis soll beschriehen und auf seine
Verwendbarkeit fiir die Zeichnung der Vorgeschichte
Israels geprüft werden.“

Von der juristischen Fakultät:

,Enthielt die formula Publiciana das Erfordernis
der bona fides ?

Von der medizinischen Fakultät:

„Studien iiber Einheilung von Paraffin und
Fettgewebe eventuell anderer Substanzen zur Kom-
pression der tuberkulösen Lunge“.

Von der philosopliischen Fakultät:

I. Aus dem Gebiete der Volkswirtschaftslehre:

„Es sollen die Fehler der vergleichenden Finanz-
statistik dargelegt, die Fehlerquellen untersucht
und die Möglichkeiten, zu einer Finanzstatistik zu
gelangen, die volkswirtschaftliche Schlüsse erlaubt,
erwogen werden.“

II. Aus dem Gebiete der orientalischen Philologie:

„Die den babylonisch-assyrischen Gottheiten in
den astrologischenlnschriftenzugeschriebenen Eigen-
schaften und Handlungen sind eng begrenzt. Die
Fakultät wünscht eine Untersuchung darüber, wie
weit sich der Umkreis der hier ausgedrückten Vor-
stellungen mit denen der religiösen in den Keil-
inschriften niedergelegten Literatur berührt oder
deckt, und wieviel davon eventuell sumerisches
Erbgut sein kann.“

III. Aus dem Gebiete der englischen Philologie:

„Die Eeste des heidnischen Mythus und Aber-
glaubens bei den Angelsachsen“.

Von der naturwissenscliaftlich-mathematischen
Fakultät:

„Untersuchungen über den Bau der Statocysten
einiger dekapoder Crustaceen“.

Hie allgemeinen Bedingungen des Wettbewerbs sind:

a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner

Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein und

üarf noch keinen akademischen Grad besitzen;

b) die Abhandlungen sind längstens am 15. Oktobe
1914 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;

c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;

d) die übergebene Abhandlung muss in gut leserlieher
Schrift gefertigt sein;

e) Die preisgekrönten oder mit einem „accessit“ ver-
sehenen Arbeiten verbleiben im Universitäts-Archiv, dürfen
aber unter den gleichen Bedingungen wie die Inaugural-
Dissertationen gedruckt werden.

Heidelberg, den 22. November 1913.

Der Prorektor:

R. «ottlieb.

Akademisclies Direktorium.

Die Preisaufgabe der Corps Suevia-Stiftung
fiir 1914 betr.

Die Preisaufgabe der Corps Suevia-Stiftung, für deren
Lösung der zweijährige Zinsertrag der Stiftung von rund
1000 Mk. als Preis in Aussicht steht, wird hierdurch zur
Kenntnis der Studierenden gebracht:

„Der Anteil der Universitäten an den Befreiungs-
kriegen von 1813/15, mit besonderer Berücksichtigung
Heidelbergs und der süddeutschen Universitäten.“

Die Arbeit wird einerseits auf den Akten der beteiligten
Universitäten, andererseits auf einer Fülle von gedrucktem
Material (Memoiren, Biographien, Briefen) beruhen müssen
und auch an der Heranziehung der militärischen QueÜen
wohl nicht vorbei gehen können. Mit Rücksicht auf das
vermutlich ungleichartige, schwer übersehbare und verzettelte
Material soll dem Bearbeiter die möglichste Freiheit in der
Art der Durchführung gelassen werden. Die Universität
Heidelberg wird Sorge tragen, durch ein Umschreiben an
die beteiligten Universitätsverwaltungen den Bewerbern den
Zugang zu den verschiedenen Universitätsakten zu erleichtern,
um auch zu iiirem Teile die Lösung einer Preisaufgabe zu
fördern, die mit besonderer Rücksicht auf die erhebenden
Erinnerungen der Säkularjahre gestellt wird.

Die preisgekrönte Arbeit muss innerhalb des auf die
Preisverteilung folgenden Jahres gedruckt werden, und zwar
als selbständiges Heft innerhatb der im Verlage von Carl
Winter’s Universitätsbuchhandlung erscheinenden: „Heidel-
berger Abhandlungen zur mittelalterlichen und neueren Ge-
schichte, herausgegeben von Karl Hampe und Hermann
Oncken.“

Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz sind:

a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Biirger sein;

Die nächste Nummer der „Akademischen Mitteilungen“ erscheint Samstag, 10. Januar 1914.
 
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