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71. HEIDELBERGER 1836.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

ÜBERSICHTEN und KURZE ANZEIGEN.

BELLETRISTIK.
1) Gedichte von Julius Mosen. Leipz. Lit. Museum 1836. 8. 184 S.
2) — — J. F. Richard. Hamburg 1836. 8. XXVI u. 293 &
g) — — F. W. Krampitz. 7 Hefte. Danzig 1815 —1834.
4) Eginhard und Emma von 0. F. Gruppe. Bonn 1836. 8. 20 S.
5) Dichtung von H. Neumann. Elberfeld 1836. 8. 56 S.
6) Des Dichters Herz von H. Neumann. Wesel u. Leipzig, Klönne. 8. 62 &
7) Bilder aus unserer Zeit von Hilarius Testis. Hamburg, Herold. 1836.
16. 209 S.
8) Bifolien. Fon J. G. Seidl. Wien, Sollinger. 1836. 8. 262 N.
9) Alsa-Bilder. Fon den Brüdern /lag. und Ad. Stöber. Strafsburg 1836.
8. 105 S.
10) Erinnerungsbüchlein für Freunde des Strafsburger Münsters. (Fon
denselben.) Strafsburg 1836. 8. 57 S.
11) Gedichte von Hermann Kurtz. Stuttgart, Hallberger. 1836. 8. 204 S.
12) Gedichte von Heinrich Loose. Stuttg. u. Leipz. Rieger $ Comp. 1836.
8. 142 S.
13) Gedichte von Falentin Baur, Bauern von Hailßngen. Rottenburg 1836.
16. 95 S.
Die lyrische Poesie wird seit einiger Zeit in Deutschland von
verschiedenen Seiten her mit einer seltsamen Feindseligkeit be-
handelt. Man wirft den jungen Lyrikern vor, dafs sie in der
Gattung bleiben, an welche sie die Natur ihres Talentes gewiesen
hat, dafs sie sich nicht lieber auf das Gebiet des Drama’s wagen,
wo doch dem Wesen dieser Gattung nach für weit Wenigere ein
Lorbeer zu holen ist. Und wenn man endlich das Lied auch
noch als Poesie gelten läfst, so verlangt man wenigstens, dafs es
seine natürlichen Schranken überspringen und — weil dies einer
oder der andern Leier gelungen ist — auf allen Leiern in jenen
Tönen der Weltironie und Zerrissenheit sich hören lassen soll,
die nur als Natur und Wahrheit ergreifend, als Mode und ein-
geimpfte Verzweiflung aber unerträglich ist. Wenn wir indessen
sagen, dais jener Ton von der deutschen Lyrik verlangt und dafs
sie überhaupt gering geschätzt werde, so gilt dies nur von ein-
zelnen Stimmen, und keineswegs vom Publikum selbst. Dieses
XXIX. Jahrg. 11. Heft. Hl
 
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