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174

Alexander Cartellieri

Aii milieu de cahiers remplis d’actes de Clement YTI sont inseres cer-
tains cahiers contenant des bulles de Clement VI, voire de Clement V.
Er verweist zum Beispiel auf den tomus 64 Klemens VII., Blatt 533
und ff.; tomus 69, Blatt 198 und ff. Hierzu füge ich erklärend hinzu,
dass Valois die mit jedem Papste neu beginnende Bandziffer anwendet,
ich dagegen die durchlaufende der avignonischen Reihe benutze.

Es würde überflüssig erscheinen, an dieser Stelle von neuem den
arglosen Forscher vor ebenso unangenehmen als schwer zu vermeidenden
Irrtümern zu warnen, wenn nicht die Auszüge selbst die Lebensge-
schichte Albrechts von Hohenberg um kleine Züge bereicherten. Der
schwäbische Graf hat das Schicksal gehabt, in unseren Tagen im Kreise
der Historiker hochberühmt zu werden durch eine Chronik, die er, wie
man jetzt ziemlich sicher behaupten kann, nicht verfasst hat, die Chro-
nik des Matthias von Neuenburg. Fern sei es mir, die ungemein ver-
wickelten Fragen, die sich an die Verfasserschaft knüpfen, und die zu
den scharfsinnigsten Vermutungen Anlass gegeben haben, auch nur zu
berühren. Die Litteratur ist sehr zerstreut. Einen Hinweis auf die
wichtigsten Schriften habe ich am Schluss meines kurzen Überblicks
in der Allgemeinen Deutschen Biographie Bd. 45 (1900), 731- 733
gegeben. Inzwischen haben die Regesten der Bischöfe von Konstanz
das Jahr 1356 überschritten (Nr. 5218 ff. 5221) und man gewinnt
jetzt einen deutlicheren Einblick in die Verhältnisse, unter denen Al-
brecht zum dritten Male vergeblich den Versuch machte, das Konstanzer
Bistum zu erlangen.

Um den geschichtlichen Zusammenhang für die unten folgenden Aus-
züge herzustellen, genügt es, einige Belege zu geben. Am 1. März 1342
hatte Albrecht zum letzten Male als Kanzler des kaiserlichen Hofes ge-
urkundet1)- Als Gesandter Kaiser Ludwigs IV. ging er nach Avignon,
kehrte aber nicht mit seinen Begleitern zurück 2)- Er liess sich vom Papste
Klemens VI. bewegen, die kaiserliche Sache zu verraten und in seine Dienste
zu treten. Solches geschah Ende 1342. Man hat nun geglaubt, der ehr-
geizige Streber sei während der nächsten drei Jahre in Avignon gewesen 3).

1) Albertus Dei gracia comes de Hohenberg, imperialis aule cancellariüs, be-
zeugt, dass er einen Brief des Pfalzgrafen Gottfried von Tübingen für die Abtei
Bebenhausen (Actum et datum in Bebenhusen 1302, 4. non. april., ind. 15.) gesehen
hat. Datum per copiam 1342, kal. marcii, ind. 10. Kopialbuch Bebenhausen Bl, 49b
im Staatsarchiv Stuttgart; Crusius, Annales Suevici 2, 240.

2) K. Wenck, Albrecht von Hohenberg und Matthias von Neuenburg, Neues
Archiv 9 (1884), S. 50 und die übersichtliche Tabelle S. 98.

3) Wenck S. 56.
 
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