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Reiseeindrücke vom Grossen St. Bernhard
ans dem Jahre 1188.

Von

Alexander Cartellieri.

Es wird immer eine anziehende Aufgabe sein, in den verschiedenen
Zeiten zu verfolgen, welchen Eindruck die gewaltige Alpennatur auf
den reisenden Menschen macht. Von diesem Gesichtspunkt aus erscheint
vielleicht die nachstehende kleine Mitteilung willkommen. Die Quelle,
aus der wir schöpfen, ist freilich längst gedruckt, aber niemand dürfte
anders als durch Zufall darauf aufmerksam werden. Ausserdem ist das
gleich zu nennende Buch längst nicht auf allen öffentlichen deutschen
Bibliotheken vorhanden. Als 2. Band der Chronicles and Memorials
of the reign of Richard the First gab W. Stubbs 1865 heraus: Epi-
stolae Cantuarienses, the letters of the prior and convent of Christ
Church, Canterbury, from 1187 to 1199; London, in der Sammlung der
sog. Rolls Series. Diese in verschiedener Hinsicht, unter andern als ge-
treue Schilderung des päpstlichen Gerichtsverfahrens und der Kurie über-
haupt *), sehr lehrreichen Briefe verdanken ihre Entstehung dem langen

1) Bruder Johann schreibt über die Schwierigkeiten, in Rom Recht zu finden:
Nr. 209, S. 194: Romae omnes Romanos inveni, et dominus papa [Clemens III.] Ro-
manus est, natione videlicet et genere. Nec miremur si Romani sint indigenae, quia
ex curiae qualitate etiam aliegenae Romani fiunt. — Nr. 232, S. 214: Salva sanctorum
reverentia dixerim, qui in ea (sc. curia Romana) conversantur, non est de quo sperare
possint oppressi. Es folgen Klagen über die Habsucht der Kurialen. Bellua mul-
torum capitum est ( sc. curia, nach Horaz Epp. I, 1, 76.) Nihil unquam studiosius
agendum videtur, quam ut ab ejus faucibus, licet non sine laesione, eripi valeamus.
— Nr. 248, S. 230: Ablativus proprie, ut dicit Priscianus, Romanorum est, non
dativus. Vielleicht bietet sich mir Gelegenheit, an anderem Orte auf diese so be-
zeichnenden Urteile zurückzukommen.

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