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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0354

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348 Rolf Verres und Jochen Schweitzer



Sprechchöre als Antidepressivum (Jochen Schweitzer)

„Was hasse ich an meiner Arbeit am meisten?" „Und was müsste ich zu
mir sagen, damit alles noch schlimmer wird?" Die Antworten auf diese
und ähnliche Fragen dienen als Material für mehrere große Sprechchöre,
in denen wir mit solchen „selbstquälerischen" Sätzen so lange improvi-
sieren, bis wir hinterher unserer Arbeitswelt (innerlich) ein wenig anders
gegenübertreten als zuvor.

• Das Krankenhaus als Ort von Lebenskunst (Rolf Verres)

Wie kann man sich die Zeit, die man mit Kolleginnen und Patienten ver-
bringt, möglichst interessant machen? Einige Möglichkeiten dazu probie-
ren wir im Hier und Jetzt dieser Gruppe aus: lassen wir uns überraschen.

• Gut zu sich selbst sein (Eva Saalfrank/Martina Baumann)

Wie sieht Selbstfürsorge aus, ohne sich dem Leid anderer verschließen zu
müssen? Wir probieren miteinander dazu verschiedene Methoden:

- Meditationsübungen zur Stärkung von Präsenz und Mitgefühl,

- Heil- und Kraftlieder als stärkendes Gruppen-Ritual,

- innere oder spirituelle Kraftquellen durch Klangreisen wieder entdecken.

• Selbstherrlichkeitstraining (Hanne Seemann)

Hier gibt es zwei Rituale: Eines zum Hervortreten, Standhalten, Sich-Zeigen
und zu Präsenz kommen. Das andere zum Zurücktreten, Sich-Schützen,
Unsichtbar-Werden - was manchmal auch ganz nützlich sein kann.



Vom Umgang mit dem eigenen Körper in Belastungssituationen
(Sabine Rittner)

In diesem Workshop werden einfache und mitten im Berufsalltag leicht
anwendbare „Zaubermittel" ausprobiert, mit denen Stresssituationen im
freundlichen Dialog mit dem eigenen Körper besser bewältigt werden kön-
nen. Risiken: keine, erwünschte Nebenwirkungen: viele.

Zuweilen bieten wir solche Workshops kompletten Stationsteams oder Lei-
tungsteams im eigenen Universitätsklinikum und darüber hinaus an. Parallel
zum Ausbau von sportmedizinischen und ernährungsberaterischen Präventi-
onsprogrammen gewinnen psychosoziale Präventionsprogramme an Bedeu-
tung, weil Depressionen, Aufmerksamkeitsstörungen und Burn-Out-Prozesse
mit steigender Häufigkeit den früher dominierenden Problemen wie Unfall-
gefahr, körperliche Überlastung und ungünstige Ergonomie der Arbeitsgeräte
und -ablaufe zunehmend den Rang streitig machen.
 
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