Faktor Mensch: Beziehung als Ressource im „Medizinbetrieb" 349
Ein pfleglicher Umgang „zahlt sich aus"
Wir hoffen, an diesen Beispielen gezeigt zu haben, dass ein bewusster, pfleg-
licher Umgang mit menschlichen Beziehungen im Gesundheitswesen eine In-
vestition darstellt, die eine lohnende „Rendite" abwirft. Besonders lohnend ist
diese Investition:
- in entscheidenden und in belastenden Behandlungssituationen,
- überall da, wo ein Verhandeln über unterschiedliche Krankheitstheorien
zwischen Patient, Angehörigen und Behandlungsteam wichtig für den Erfolg
einer medizinischen Maßnahme ist,
- wo die Kenntnis und Berücksichtigung der Motive und Erfahrungen von
Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern für die Qualitätsförderung ent-
scheidend sind,
- wo die hohe Beanspruchung der Mitarbeiter durch geeignete Wege der
Selbstfürsorge ausgeglichen werden muss.
In der Medizin im Jahre 2006 wird ein solcher pfleglicher Umgang mit der
Ressource menschlicher Beziehungen auf der einen Seite durch Beschleuni-
gungs-, Verdichtungs- und Einsparmaßnahmen erschwert und dem Spargebot
untergeordnet. Andererseits wächst gerade unter diesen Bedingungen, auch
seitens der Krankenhausleitungen und Ärzteverbände, das Bewusstsein für die
Notwendigkeit einer aktiven Gestaltung von Beziehungskulturen. Seitens der
Medizinischen Psychologie und der gesamten Psychosozialen Medizin stehen
hierzu erprobte Hilfsmittel bereit.
Literatur
Bartsch H, Weis J (2004) Gemeinsame Entscheidungen in der Krebstherapie. Freiburg: Karger
Behrend B, Schaub A (Hrsg) (2005) Handbuch Psychoedukation und Selbstmanagement. Tü-
bingen: DGVT Verlag
Flick U (1998) Wann fühlen wir uns gesund? - Subjektive Vorstellungen von Gesundheit und
Krankheit. Weinheim: Beltz
Haefeli WE, Seibert-Grafe M, Gleiter CH (Hrsg) (2002) Arzneimittel-Kombinationstherapie.
Heidelberg: Selbstverlag
Herschbach P (1991) Psychische Belastung von Ärzten und Krankenpflegekräften. Weinheim:
Edition Medizin VCH
Janus L (2004) Wie die Seele entsteht. Heidelberg: Mattes
Jungaberle H, Verres R, DuBois F (2006) Rituale erneuern. Gießen: Psychosozial
Leboyer F (1991) Das Fest der Geburt. München: Kösel
Saalfrank E, Verres R (2004) Stärkung der eigenen Spiritualität und Offenheit in der Sterbebe-
gleitung. Zeitschrift für Palliativmedizin 5:47-54
Saalfrank E, Fortkamp E, Verres R, Schweitzer J (2007) Achtsame Sterbekultur in einer Lungen-
fachklinik - wie man sie beschreiben, rückmelden und fördern kann (i.V.)
Scheidt P, Schweitzer J, Maischein L, Tebbe B, Hirschenberger N, Enßle M, Krause U, Voigtländer
W (2001) „Wenn ich hier der Chefarzt wäre ...". Interventive Interviews mit Patienten und
Mitarbeitern einer Psychiatrischen Abteilung. Psychiatrische Praxis 28(4):i58-i62
Ein pfleglicher Umgang „zahlt sich aus"
Wir hoffen, an diesen Beispielen gezeigt zu haben, dass ein bewusster, pfleg-
licher Umgang mit menschlichen Beziehungen im Gesundheitswesen eine In-
vestition darstellt, die eine lohnende „Rendite" abwirft. Besonders lohnend ist
diese Investition:
- in entscheidenden und in belastenden Behandlungssituationen,
- überall da, wo ein Verhandeln über unterschiedliche Krankheitstheorien
zwischen Patient, Angehörigen und Behandlungsteam wichtig für den Erfolg
einer medizinischen Maßnahme ist,
- wo die Kenntnis und Berücksichtigung der Motive und Erfahrungen von
Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern für die Qualitätsförderung ent-
scheidend sind,
- wo die hohe Beanspruchung der Mitarbeiter durch geeignete Wege der
Selbstfürsorge ausgeglichen werden muss.
In der Medizin im Jahre 2006 wird ein solcher pfleglicher Umgang mit der
Ressource menschlicher Beziehungen auf der einen Seite durch Beschleuni-
gungs-, Verdichtungs- und Einsparmaßnahmen erschwert und dem Spargebot
untergeordnet. Andererseits wächst gerade unter diesen Bedingungen, auch
seitens der Krankenhausleitungen und Ärzteverbände, das Bewusstsein für die
Notwendigkeit einer aktiven Gestaltung von Beziehungskulturen. Seitens der
Medizinischen Psychologie und der gesamten Psychosozialen Medizin stehen
hierzu erprobte Hilfsmittel bereit.
Literatur
Bartsch H, Weis J (2004) Gemeinsame Entscheidungen in der Krebstherapie. Freiburg: Karger
Behrend B, Schaub A (Hrsg) (2005) Handbuch Psychoedukation und Selbstmanagement. Tü-
bingen: DGVT Verlag
Flick U (1998) Wann fühlen wir uns gesund? - Subjektive Vorstellungen von Gesundheit und
Krankheit. Weinheim: Beltz
Haefeli WE, Seibert-Grafe M, Gleiter CH (Hrsg) (2002) Arzneimittel-Kombinationstherapie.
Heidelberg: Selbstverlag
Herschbach P (1991) Psychische Belastung von Ärzten und Krankenpflegekräften. Weinheim:
Edition Medizin VCH
Janus L (2004) Wie die Seele entsteht. Heidelberg: Mattes
Jungaberle H, Verres R, DuBois F (2006) Rituale erneuern. Gießen: Psychosozial
Leboyer F (1991) Das Fest der Geburt. München: Kösel
Saalfrank E, Verres R (2004) Stärkung der eigenen Spiritualität und Offenheit in der Sterbebe-
gleitung. Zeitschrift für Palliativmedizin 5:47-54
Saalfrank E, Fortkamp E, Verres R, Schweitzer J (2007) Achtsame Sterbekultur in einer Lungen-
fachklinik - wie man sie beschreiben, rückmelden und fördern kann (i.V.)
Scheidt P, Schweitzer J, Maischein L, Tebbe B, Hirschenberger N, Enßle M, Krause U, Voigtländer
W (2001) „Wenn ich hier der Chefarzt wäre ...". Interventive Interviews mit Patienten und
Mitarbeitern einer Psychiatrischen Abteilung. Psychiatrische Praxis 28(4):i58-i62