358 Thomas Rabe und Thoraas Strowitzki
Studie waren nur 24 Prozent der Frauen im Alter von 54 Jahren für diese The-
rapie. Im Gegensatz dazu waren 72 Prozent der Allgemein-Ärztinnen und 88
Prozent der Gynäkologinnen dafür. Bei der Erstverordnung sollte so niedrig
dosiert wie möglich behandelt werden.
Bei spezieller Situation (unter anderem Thromboserisiko erhöht; mit Ein-
schränkungen nach Mammakarzinom u.a.) ist eine transdermale Therapie
sinnvoller als eine orale ERT/HRT
Als Alternative zur klassischen Hormonersatztherapie bei der Frau mit
Östrogenen und Gestagenen kommt die Gabe von Tibolon in Betracht (so ge-
nannter STEAR: Selective Tissue Estrogenic Activity Regulator), einem Steroid
mit östrogener, androgener und gestagener Eigenschaft. Die Partialeigenschaf-
ten entstehen in den unterschiedlichen Geweben durch verschiedenartige Me-
tabolisierung und Gewebeselektivität der Substanz. So wird u.a. die mammo-
graphische Dichte der Brust herabgesetzt (günstig für Brustkrebsscreening).
Weiterhin zeigt die Substanz Tibolon nur einen geringgradigen Einfluss auf das
Endometrium. Auf Grund der androgenen Partialwirkung beobachtet man ei-
ne Verbesserung psycho-sexueller Beschwerden mit Zunahme der Libido.
Die Gabe von Phyto-Soja-Präparaten als Alternative zur klassischen Hor-
monersatztherapie mit Östrogenen/Gestagenen ist umstritten. Es besteht zwar
eine gewisse Wirksamkeit von Soja hinsichtlich der Inzidenz klimakterischer
Beschwerden, aber eine Schutzfunktion in Bezug auf kardiovaskuläre Erkran-
kungen und auch hinsichtlich der Entstehung eines Mammakarzinoms ist nicht
belegt. Es mag durchaus richtig sein, dass sich z. B. in Asien die Bevölkerung
sojareich ernährt und eine geringere Brustkrebsinzidenz hat; dies muss jedoch
nicht unbedingt einen kausalen Zusammenhang implizieren.
Als alternative Östrogentherapie im Hinblick auf die Prävention der Os-
teoporose kommen als Primärprävention eine Ergänzung mit Calcium und
Vitamin D in Betracht; weiterhin eignen sich Bisphosphonate, auch wenn diese
keine Linderung der klimakterischen Ausfallserscheinungen bewirken. Die so
genannten SERMS, wie Raloxifen, sind auch zur Osteoporoseprophylaxe geeig-
net und zeichnen sich weiterhin durch eine fehlende Wirkung auf Brust und
Endometrium aus.
Mann
Durch intensive Bemühungen um eine Verbesserung der Lebensqualität durch
eine individualisierte Hormonersatztherapie bei der Frau ist auch beim al-
ternden Mann die Möglichkeit einer Verzögerung des Alterungsprozesses in
den Vordergrund getreten. Immer häufiger ertönt der Ruf nach sog. „Män-
nersprechstunden", bei denen nicht nur eine Bewertung der Prostata und der
Potenz, sondern auch das Wohlbefinden des Mannes aus ganzheitlicher Sicht
bewertet werden sollte.
Mehr als 60 Prozent gesunder, älterer Männer über 65 Jahren haben einen
niedrigen freien Testosteronspiegel, der unter dem Normalwert der Männer
Studie waren nur 24 Prozent der Frauen im Alter von 54 Jahren für diese The-
rapie. Im Gegensatz dazu waren 72 Prozent der Allgemein-Ärztinnen und 88
Prozent der Gynäkologinnen dafür. Bei der Erstverordnung sollte so niedrig
dosiert wie möglich behandelt werden.
Bei spezieller Situation (unter anderem Thromboserisiko erhöht; mit Ein-
schränkungen nach Mammakarzinom u.a.) ist eine transdermale Therapie
sinnvoller als eine orale ERT/HRT
Als Alternative zur klassischen Hormonersatztherapie bei der Frau mit
Östrogenen und Gestagenen kommt die Gabe von Tibolon in Betracht (so ge-
nannter STEAR: Selective Tissue Estrogenic Activity Regulator), einem Steroid
mit östrogener, androgener und gestagener Eigenschaft. Die Partialeigenschaf-
ten entstehen in den unterschiedlichen Geweben durch verschiedenartige Me-
tabolisierung und Gewebeselektivität der Substanz. So wird u.a. die mammo-
graphische Dichte der Brust herabgesetzt (günstig für Brustkrebsscreening).
Weiterhin zeigt die Substanz Tibolon nur einen geringgradigen Einfluss auf das
Endometrium. Auf Grund der androgenen Partialwirkung beobachtet man ei-
ne Verbesserung psycho-sexueller Beschwerden mit Zunahme der Libido.
Die Gabe von Phyto-Soja-Präparaten als Alternative zur klassischen Hor-
monersatztherapie mit Östrogenen/Gestagenen ist umstritten. Es besteht zwar
eine gewisse Wirksamkeit von Soja hinsichtlich der Inzidenz klimakterischer
Beschwerden, aber eine Schutzfunktion in Bezug auf kardiovaskuläre Erkran-
kungen und auch hinsichtlich der Entstehung eines Mammakarzinoms ist nicht
belegt. Es mag durchaus richtig sein, dass sich z. B. in Asien die Bevölkerung
sojareich ernährt und eine geringere Brustkrebsinzidenz hat; dies muss jedoch
nicht unbedingt einen kausalen Zusammenhang implizieren.
Als alternative Östrogentherapie im Hinblick auf die Prävention der Os-
teoporose kommen als Primärprävention eine Ergänzung mit Calcium und
Vitamin D in Betracht; weiterhin eignen sich Bisphosphonate, auch wenn diese
keine Linderung der klimakterischen Ausfallserscheinungen bewirken. Die so
genannten SERMS, wie Raloxifen, sind auch zur Osteoporoseprophylaxe geeig-
net und zeichnen sich weiterhin durch eine fehlende Wirkung auf Brust und
Endometrium aus.
Mann
Durch intensive Bemühungen um eine Verbesserung der Lebensqualität durch
eine individualisierte Hormonersatztherapie bei der Frau ist auch beim al-
ternden Mann die Möglichkeit einer Verzögerung des Alterungsprozesses in
den Vordergrund getreten. Immer häufiger ertönt der Ruf nach sog. „Män-
nersprechstunden", bei denen nicht nur eine Bewertung der Prostata und der
Potenz, sondern auch das Wohlbefinden des Mannes aus ganzheitlicher Sicht
bewertet werden sollte.
Mehr als 60 Prozent gesunder, älterer Männer über 65 Jahren haben einen
niedrigen freien Testosteronspiegel, der unter dem Normalwert der Männer