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Man verbrenne ein Müstecchen schwarzen Seidennoffs,
von dem man kaufen will, und die etwaige^ Verfälschung
tnrt sofort zu Tage: Echte reingesärbte Seide kräuselt
sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche
von ganz hellv-wunlicher Farbe. — Verfälschte Seide
«die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort,
namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn segr
mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dnttkelbraune
Asche, die sich im Gegensatz zur echten Seide nicht kräuselt,
andern krümmt. Zerdrückt man die Asche der echten^Seide,
so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die werden.
Fabrik von «. (K. u. K. Hofl.), »ttrlvk
oersendetgern Muster von ihren echten Seidenstoffen an Jeder»
mann und liefert einzelne Roben und ganze Stücke Ports»
und steuerfrei ins Haus.
Hierzu Heidelberger Familienblätter Nr. 61. Inhalt:
Der Hühnerwinkel. Roman von Dora Schwark. (Fortsetzung.) —
Bauern, die sich selbst zu helfen wissen. (Schluß.) — Ver-
schiedenes. — Für Haus- und Landwirthschaft. — Räthfel.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 30. Juli. (Telegr. d. Franks. Zeitung.) Die
politische-Stille, die bei uns Platz gegriffen hat, seitdem
Reichstag und Landtag ihre Thore geschlossen haben,
kommt u. A. auch darin zum Ausdruck, daß von den
Witterungsbeobachtnngen.
Heidelberg, 31. Juli. Thermometerstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -s-17,0°. Niederster Stand seit gestern Morgen: -s-14,6°;
höchster:-i-23,5°. Wind: SW. Himmel: bedeckt. Barometer-
stand Morgens 7 Uhr: 749,8 mm.
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Mitglieder» des preußischen Staatsmimsteriums sich zur
Zeit nur der Vizepräsident Herr von Boetticher und
der Eisenbahnminister Thielen in Berlin befinden, die,
gleich dem Landwirthschaftsminister Freiherrn von
Hammerstein, der schon seit Wochen die preußischen
Provinzen bereist, ihren Sommer-Urlaub erst in der
zweiten Hälfte des August antreten werden, nachdem die
Grundsteinlegung für das National - Denkmal Kaiser
Wilhelms I., für die der 18. August festgesetzt ist und die
vorübergehend sämmtliche Minister wieder in Berlin ver-
einigt, stattgefunden hat. — Der Kaiser hat gestern
Herrn von Boetticher, sowie den Chef des Civilkabinets
Herrn von Lucanus zum Vortrage empfangen; heute traten
zu demselben Zwecke der Chef des MilitärkabinetS General
von Hahnke und der Unterstaatssekretär im auswärtigen
Amt Freiherr von Rotenhan im Neuen Palais an.
Dieser Herr ist zur Zeit, wo der Reichskanzler Fürst
Hohenlohe in den österreichischen Bergen weilt und Frei-
herr von Marschall ebenfalls fern von Berlin auf Urlaub
ist, der Leiter unserer gesummten auswärtigen Politik.
Berlin, 30. Juli. Die Untersuchung gegen den Absender der
Höllenmaschine an den Polizeiobersten Krause hat auch
bisher noch kein Resultat gehabt. Eine Lokalkorrespondenz
meldet, alle auf Grund irgendwelcher Verdachtsmomente in dieser
Sache verhaftet gewesenen Personen seien wieder entlassen
worden, und die Beamten der politischen Polizei, die für alle
Fälle der Kriminalpolizei zur Mitwirkung an der Eruirung des
Verbrechers beigegeben waren, sind am Dienstag zurückgezogen
worden, da sich absolut kein Anhalt dafür ergeben hat, daß das
Attentat auf anarchistische Umtriebe zurückzuführen sei.
Brüssel, 30. Juli. (Kammer.) Der Sozialist De-
fuisseaux brachte Namens der liberalen Linken und der
sozialistischen Linken einen Antrag ein, die Regierung auf-
zufordern, angesichts der Wichtigkeit der Kundgebung am
letzten Sonntag den Artikel 4 des Schulgesetzes, der
j von dem obligatorischen Religionsunterricht in den Kom-
> munalschulen handelt, der nächsten Session zu überweisen.
i Der Ministerpräsident bekämpft diesen Antrag, der mit
57 gegen 50 Stimmen abgelehnt wird.
Konstantinopel, 30. Juli. Die Ereignisse in Maee-
donien werden doch nun ernster aufgefaßt als bisher.
Es ist nicht mehr möglich, sich durch schön gefärbte Be-
richte in Ruhe zu wiegen, man muß anerkennen, daß
stärkere militärische Kräfte mit der Bekämpfung der Ban-
den beauftragt sind. Die Entsendung mehrerer Bataillone
aus Albanien, die Vermehrung der Artillerie in den
Grenzgebieten, endlich die Einberufung der Reserven nach
Salonik und Weles beweisen, daß die Pforte im Begriffe
ist, außerordentliche Maßregeln zu treffen. Die Mobil-
machung des 3. Ordn (Monastir) war bereits angeordnet,
nicht ohne, wie hier üblich, am nächsten Tage bereits
wieder abbestellt zu werden. Man fürchtet eine beun-
ruhigende Lage zuzugeben und hilft sich mit allerlei
kleineren Mitteln. Die militärische Stellung der Türkei
in Macedonien ist allerdings stark genug, um jeder auf-
ständischen Bewegung die Spitze zu bieten, solange nicht
die bulgarische Armee eingreift. Solange das gegen-
wärtige Cabinet in Sofia seine Stellung behauptet, glaubt
man nicht an diese Möglichkeit. Sollte aber das heutige
Cabinet einem rein russenfreundlichen Platz machen, so
steht man, das ist der Eindruck in maßgebenden türkischen
Kreisen, vor einer ernsten Krisis. Russischer Einfluß in
Bulgarien war stets gleichbedeutend mit Beunruhigung
Macedoniens; eine russenfeindliche Politik, wie sie S>tam-
bulow vertreten hatte, sicherte der Türkei eine verhältniß-
mäßige Ruhe. Es sind keine Anzeichen vorhanden, daß
die Mächte jetzt schon gesonnen sind, der macedonischen
Frage gleiche Wichtigkeit wie der armenischen beizulegen.
Sofia, 30. Juli. Der Leiter der über die Ermor-
dung Stambulows angestellten Untersuchung ist über-
zeugt, daß zwei von den drei Mördern gefangen sind.
Georghiew, der schon früher verhaftet wurde, ist der
Schreiber des bekannten Drohbriefes an Stambulows ein
gestern verhaftetes Individuum habe das Attentat auf den
Tag genau angekündigt. Der Hauptthäter Halu, der von
Stambulow selbst als einer seiner Mörder bezeichnet wurde,
hat sich leider bis jetzt der Verfolgung entzogen.
Für die Redaction verantwotlich:"F7Montua in Heid Abera.
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ME Die triefenden Röcke wurden von hilfereicher Seite i
msaerungen. In der Begleitung des Mädchens befand ,
Mas a Mlitärperson, welche in der haltenden Chaise, aus der
fick Ä^^en während der Fahrt herausgesprungen war, wieder ,
nahm und Pforzheim zufuhr. i
Platz uinaerr, A. Lörrach, 27. Juli. Gestern Abend nach 5 Uhr
ach hier ein bedauerlicher Unglücksfall, indem beim
erE„ Bahnübergang der von Basel kommende Schnellzug auf
A^^?rkommendes Fruchtfuhrwerk des Landwirths Hütter
riu oay ^.hen auf etwa 1000 Mk. gewerteten Ochsen tödtete
stiess ewen Wagen beschädigte, während von den Begleitern
-„.and Schaden nahm. Der betreffende, seit Jahrzehnten
stationirte und im Dienst ergraute Bahnwärter, der in
daselw »einer treuen Pflichterfüllung bereits die Verdienst-
Mar' erhielt, behauptet mit aller Entschiedenheit, das Läute-
-k nickt gehört zu haben, weshalb er erst durch das Geräusch
E ' heranbrausenden Zug aufmerksam geworden sei. Der
Schnellzug setzte seine Reise fort, auch trat keine Betriebs-
st^yms Vaden, im Juli. Aufsehen erregen wird die Darstellung
. st Streitfalles zwischen dem Lehrer und dem Pfarr-
.meser in St. Roman. Wenn sich der in Rede stehende
in Wirklichkeit so zugetragen haben sollte, als wie er
Lehrer geschildert wird, so müßte das Verhalten des
. Oberschulraths in der Angelegenheit von jedem Freunde
Lehrerstandes auf das Schärfste verurtheilt werden. Warten
i^ock ehe wir weitere Schlußfolgerungen ziehen, ab, was
j^lmMscke Oberschulrath sagt, denn „Eines Mannes Red' ist !
Red', man muß sie hören alle Beed'I" Der betreffende
o lu-i-r in St. Roman erzählt: Wegen angeblich ungenügender
«'Aunaen des Lehrers als Organist machte der Pfarrverweser
E/vom Altar aus vor versammelter Gemeinde Vorwürfe,
.„ns der Lehrer das Organistenamt niederlegte, auf Beschwerde
?? Nsarroerwesers h^m Großh. Oberschnlrath dasselbe aber
8der aufnehmen mußte. Gleichzeitig aber hatte der Pfarr-
Meser behauptet, der Lehrer hänge unsittliche Bilder im Schul-
?Ge auf' es waren dies Illustrationen eines weit verbreiteten
Mrrburaer Wandkalenders. In seiner Rechtfertigung an den
T.Ächulrath bestritt der Lehrer den unsittlichen Character der
«nsn-i- und meinte, man könne mit dem gleichen Rechte den
^Mus-Leichnam im Schooße der Mutter Gottes unsittlich
„/mien" Diese letztere Wendung wurde vom Oberschulrath für
Ina aemessen erachtet und die Kreisschulvisitatur Offenburg er-
Mlte dem Lehrer deshalb einen Verweis. Inzwischen fuhr der
Nmrrverweser fort, Letzteren öffentlich und zwar in der Kirche
m t beleidigenden Aeußerungen zu kränken; er nannte ihn u. A.
Men unehrenhaften, characterlosen, gesetzwidrigen Menschen";
M ander Mal sagte er, „einen elenderen, miserableren Menschen
^abe er noch nie vor Augen gehabt". Das Gesuch des Lehrers
an den Großh. Oberschulrath, Strafantrag zu stellen, blieb un-
erwidert; dagegen unternahm der Pfarrverweser während der
gottesdienstlichen Handlungen weitere Ausfälle auf den Lehrer
mid forderte dabei die Ortsbewohner auf, diesen „fortzuschaffen".
Am 10 März that er dies in besonders heftiger Weise, indem er
ien Lehrer mit Bezug auf jene Wendung gegenüber dem Ober-
Mlrath einen Gotteslästerer, ferner einen Wolf im Schafspelz
nannte, einen unsittlichen Menschen, der die Herzen der Kinder
neraifte. Hierbei fiel ihm nun der anwesende Lehrer in's Wort
und verbat sich solche Beleidigungen an diesem Platze. Wiederum
er olgte auf die Mittheilung an den Obeischulrath keine Antwort,
daqegen machte der Pfarrverweser gerichtliche Anzeige; das Land-
gericht Offenburg stellte aber die eingeleitete Voruntersuchung
ein weil es das Eingreifen des Lehrers in der Kirche als Noth-
mehr ansah. Als dieser sich überzeugt hatte, daß der Oberschnl-
rath keinen Strafantrag stellte, reichte er Privatklage ein. Zwei
Monate später wurde ihm ein Erlaß des Oberschulraths eröffnet,
wornach dem Ortsgeistlichen sein ungehöriges Betragen seitens
des Ordinariats verwiesen worden sei und man nun von ihm
(demLehrer) erwarte, daß er seine Klage nicht weiter verfolge. Damit
war ein Verweis wegen seines Verhaltens dem Geistlichen gegen-
über — namentlich wegen der Störung des Gottesdienstes —
verbunden, und es wurde ihm Versetzung in den einstweiligen
Ruhestand in Aussicht gestellt. Bei dieser Sachlage entschloß sich
der Lehrer schließlich, die Klage durch Annahme des ihm ange-
botenen Vergleiches zurückzuziehen.
Aus Baden. Der Gemeinderath inLadenburg hat be-
schlossen, dem Vorstand des Kriegervereins, Rathschreiber Betz
dort, 300 Mk. zur Verfügung zu stellen, um damit den dortigen
Teilnehmern am Feldzuge 1870/71 den Besuch der Schlacht-
felder zu ermöglichen. Gewiß ein hochherziger Beschluß, der den
übrigen Städten und Gemeinden des Reiches zur Nachahmung
empfohlen sei. _
Kleine Zeitung.
— München, 30. Juli. In der Don äuge gend wüthete,
niederbayernchen Blättern zufolge, gestern ein Gewitter-
sturm. In Straubing wurden Hunderte von Fenster-
ickeiben zertrümmert, Schornsteine umgestürzt und zahlreiche
Bäume entwurzelt. Der Flecken Geiselhörin r wurde besonders
schwer betroffen. Einzelheiten über das Unwetter, das an
den im vorigen Jahre über Erding hingegangenen Chklon
erinnert, stehen noch aus. — Die Münch. Reuest. Nachr.
melden, daß bei dem gestrigen G eiv it t e rst u r m in Geisel-
höring der Sohn eines Bauern unter den Trümmern einer
Scheune begraben worden ist. Mehrere Gebäude wurden
abgedeckt.
— Hamburg, 30. Juli. Dem Hamb. Korresp. zufolge pachtete
die Mannheimer Firma Philipp Poth vom Hamburger-
Staate ein Areal am Südufer des Petroleumhafens, um dort
eine selbständige Anlage für das P etr o l e u m g e s ch äf t zu
errichten. Die Anlage soll bis zum Spätherbst fertig werden.
— Berlin, 28. Juli. Auch „hinten weit in der Türkei" hatte
der Name des Hingeschiedenen großen deutschen Rechtslehrers
Gneist einen ruhmreichen Klang, der freilich kaum auf die
Wissenschaft!, oder politische Bedeutung des hervorragenden Mannes,
vielmehr wesentlich auf die nachfolgenden besonderen Vorkomm-
nisse zurückzuführen ist. In den Jahren 1888 und 1889 kamen
die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten zwischen der Pforte und dem
Erbauer der türkisch-europäischen Eisenbahnen, Baron Hirsch, zum
schiedsgerichtlichen Austrag. Gneist wurde damals zum Schieds-
richter erwählt, und der Rechtsstreit wurde ihm von den beider-
seitigen Sachwaltern zu Berlin vorgetragen. Das von vornherein
für ihn festgesetzte Honorar betrug 100 MO Franken. Groß war
das Erstaunen in Konstantinopel, als Gneist auf dieses artige
Sümmchen verzichtete und nur unter der Bedingung vollster
Unentgeltlichkeit das Obmannsamt annahm. In orientalischen
Augen gab es für eine solche unbegreifliche Handlungsweise nur
eine Erklärung: Baron Hirsch hatte zweifellos dem Obmann
einen riesigen Bakschisch zugesichert und Gneist wollte auf solche
Handel und Verkehr.
Börsenbericht. Effektensocietät. Frankfurt, 30.Juli.
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164.75—5 b. Banque Ottomane 141.20 b. Oesterr.-Ungar.
Staatsbahn 363'/g b. Lombarden 96'/-, b. Raab-Oedenb. Aktien
98'/z b. G. Ungar. Goldrente 103.80 b. cpt. Nationalbank für
Deutschland 141.70 b. 4'/zpCt. Argentinier innere 47.90 b., äußere
49.90 b. G. 5pCt. Buenos-Ayres 34.50 b. 6pCt. Mexikaner
91.15 b. Br. Storch 139.30 b. Gelsenkirchen 173.70 b. Harpener
156.50 b. Hibernia 161.80—90 b. Laura 137.80 b. Bochumer
158.50 b. Alpine-Aktien 79 b. Nürub. Pinselfabrik 131 -1.50 b.
Kölner Straßenbahn 208.60—9.60 b. Intern. Elektr.-Aktien 140
b. G. Spicharz 131.90 b. G. Gotthard-Aktien 184.80—60 b.
Schweizer Central 146.10 b. Schweizer Nordost 142.30—10 b.
Schweizer Union 99.80 b. Jura-Simplon 99.30 b. 5pCt.
Italiener 88.90 P. 80 G. ult. Aug.
6'/z Uhr: Disconto 220.60. Nationalaauk für Deutschland
141.80. Hibernia 161.50. Nürnb. Pinselfabrik 131.80.
Bei stillem Verkehr waren die Mittags-Ichlußcourse kaum
verändert.
Mannheim, 29. Juli. (Fettviehmarkt.) Es waren bei-
getrieben und wurden verkauft pro 100 Kilo Schlachtgewicht:
31 Ochsen 1. Qual. 140 . 2. Qual. 132 .//L, 590 Schmalvieh
1. Qual. 140 2. Qual. 130 3. Qual. 115 19 Farren
1. Qual. 115 ^L, 2. Qual. 112 „M, 91 Kälber 1. Qual. 140
2. Qual. 130 3. Qual. 120 345 Schweine 1. Qual. 110
2. Qual. 100 — Luxus- und Arbeitspferde — ../L, 43 Milch-
kühe 450 -200 .^L, 7 Schafe 30 Zusammen 1125 Stück.
Wasserstandsnachrichten.
Neckar. '
Heidelberg, 31., 1,15, gef. 0,01m Lanterburg, 30., 3,75, gef. 0,06m
Heilbronn, 29., 0,74, gest. 0,12m Maxau, 30., 3,95, gef. 0,05m
Mannheim, 30., 3,69, gef. 0,04m Mannheim, 30., 3,68, gef. 0,07m
Weise den Ruhm des Edelmuthes mit einem schönen Posten
Geld zusammen einstreichen! Diese Annahme herrschte in der
That fast allgemein vor und bewirkte große Niedergeschlagenheit
in türkischen Kreisen. Es war ja unter solchen Umständen kaum
auf einen günstigen Ausgang des Rechtsstreits zu hoffen, den
man doch für so gerecht ansah und von dem man eine Sühne
all' des schweren Unrechts erhoffte, das die Türkei im Laufe
der letzten 16 Jahre vom Baron Hirsch erduldet habe. Da kam
plötzlich von dem Sachwalter der Pforte in Berlin die tele-
graphische Kunde, daß Gneist den Baron Hirsch zur Zahlung
einer Entschädigung von 27 Millionen Franken verurtheilt habe.
Die Stimmung, die bei Ankunft des Telegramms auf der
Pforte herrschte, läßt sich kaum beschreiben. Es war, als wäre
eine große Schlacht gewonnen worden. Einer lief zum Andern
und erzählte ihm die Wundermär. Das Empfangszimmer des
Ministers des Auswärtigen Said Pascha aber der aus
seiner Berliner Botschafterzeit den deutschen Charakter und
auch Gneist persönlich kannte und der jene elenden Aus-
streuungen stets bestimmt zurückgewieseu hatte, war gefüllt mit
Pforten-Beamten, die nunmehr jene Verdächtigungen zurück-
zunehmen sich beeilten und von Lob und Bewunderung für Gneist
Überflossen. Vor einer solchen Höhe der Gesinnung schien es
den Leuten schier zu schwindeln. So hat Gneist durch seine vor-
nehme Handlungsweise dem deutschen Namen im fernen Osten
hohe Ehre gemacht
— Aus Westpreußen, 28. Juli. Für die Sachsen-
gänger schemen jetzt die „magern Jahre" zu kommen.
Noch zahlreicher als im vorigen Sommer kehren sie jetzt
massenbatt nach dem Osten zurück. Tron eifriger Arbeit
haben sie in Pommern und Mecklenburg nur etwa 90 Pig.
den Tag verdient : nahezu mittellos treffen sie hier ein.
ohne Arbeit zu finden, da hier vomisch-ruisische Arbeiter
eingestellt find.
— Breslau, 28. Juli. Die Nachricht von der Entdeckung
des Mörders der Elise Groß hat sich als unrichtig erwiesen.
Wre dre Schlef. Ztg. erfährt, ist die Ermittelung des Mörders
leider noch keineswegs geglückt.
— Haynau, 29. Juli. Der entmündigte Rittergutsbesitzer
Ernst Schwabach auf Märzdorf im Kreise Haynau, Sohn des
bekannten Bankiers Julius Schwabach in Berlin, hat in der Zeit
von achtzehn Monaten über eine Million Mark verbraucht. Es
war gar nichts Seltenes, wenn er sich von Berlin einen Schneider
per —Extrazug kommen ließ, auch fuhr er selbst, wenn er reiste'
stets mit Extrazug. Für Pferde und Hunde hatte er eine be-
sondere Liebhaberei; sein Marstall in Märzdorf ist verschwenderisch
eingerichtet. Da alle gütlichen Vorstellungen und Ermahnungen
nichts fruchteten, sah sich das Familienoberhaupt veranlaßt, bei
dem zuständigen Amtsgerichte Haynau den Antrag auf Ent-
mündigung zu stellen.
— Wien, 30 Juli. Die Wiener T h ierg arte n-Gesel l-
schaft ha; mit Paffiven im Betrage von l'/s Millionen
Gulden gestern den Konkurs angemeldet. Der Betrieb wird
nicht unterbrochen.
— Florenz, 30. Juli. Heute früh wurde hier ein leichter
Erdstoß beobachtet. In den benachbarten, bereits durch
Erdbeben heimgesuchten Landstrichen wurde ein sehr heftiger
Erdstoß verspürt, dem unterirdisches Getöse vorausging. Die
Bewohner find auf das Aeußerste beunruhigt. '
Literarisches.
—8 Das illustrirte Familienjonrnal Das Buch für
Alle bringt in seinem neuen, soeben beginnenden Jahrgang
einen hochinteressanten Roman aus dem deutsch-französischen
Kriege zum Abdrucke: „Die Erbschaft des Volkes" von H. v.
Heldrungen. Wir verfehlen um so weniger, auf diese zeitgemäße
Publikation ganz besonders aufmerksam zu machen, als das uns
vorliegende erste Heft des neuen Jahrgangs vom Buch für
Alle in geradezu glänzender Weise ausgestattet ist und diesem
bekanntlich unter allen größeren illustrirten Zeitschriften sich der
weitesten Verbreitung erfreuenden Journal sicherlich viele neue
Freunde Zuführen wird. Preis nur 30 Pfg. für das Heft.
ksi okksItiASs ttaxsr von
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namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn segr
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andern krümmt. Zerdrückt man die Asche der echten^Seide,
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Neueste Nachrichten.
Berlin, 30. Juli. (Telegr. d. Franks. Zeitung.) Die
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Reichstag und Landtag ihre Thore geschlossen haben,
kommt u. A. auch darin zum Ausdruck, daß von den
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7 Uhr: -s-17,0°. Niederster Stand seit gestern Morgen: -s-14,6°;
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worden, und die Beamten der politischen Polizei, die für alle
Fälle der Kriminalpolizei zur Mitwirkung an der Eruirung des
Verbrechers beigegeben waren, sind am Dienstag zurückgezogen
worden, da sich absolut kein Anhalt dafür ergeben hat, daß das
Attentat auf anarchistische Umtriebe zurückzuführen sei.
Brüssel, 30. Juli. (Kammer.) Der Sozialist De-
fuisseaux brachte Namens der liberalen Linken und der
sozialistischen Linken einen Antrag ein, die Regierung auf-
zufordern, angesichts der Wichtigkeit der Kundgebung am
letzten Sonntag den Artikel 4 des Schulgesetzes, der
j von dem obligatorischen Religionsunterricht in den Kom-
> munalschulen handelt, der nächsten Session zu überweisen.
i Der Ministerpräsident bekämpft diesen Antrag, der mit
57 gegen 50 Stimmen abgelehnt wird.
Konstantinopel, 30. Juli. Die Ereignisse in Maee-
donien werden doch nun ernster aufgefaßt als bisher.
Es ist nicht mehr möglich, sich durch schön gefärbte Be-
richte in Ruhe zu wiegen, man muß anerkennen, daß
stärkere militärische Kräfte mit der Bekämpfung der Ban-
den beauftragt sind. Die Entsendung mehrerer Bataillone
aus Albanien, die Vermehrung der Artillerie in den
Grenzgebieten, endlich die Einberufung der Reserven nach
Salonik und Weles beweisen, daß die Pforte im Begriffe
ist, außerordentliche Maßregeln zu treffen. Die Mobil-
machung des 3. Ordn (Monastir) war bereits angeordnet,
nicht ohne, wie hier üblich, am nächsten Tage bereits
wieder abbestellt zu werden. Man fürchtet eine beun-
ruhigende Lage zuzugeben und hilft sich mit allerlei
kleineren Mitteln. Die militärische Stellung der Türkei
in Macedonien ist allerdings stark genug, um jeder auf-
ständischen Bewegung die Spitze zu bieten, solange nicht
die bulgarische Armee eingreift. Solange das gegen-
wärtige Cabinet in Sofia seine Stellung behauptet, glaubt
man nicht an diese Möglichkeit. Sollte aber das heutige
Cabinet einem rein russenfreundlichen Platz machen, so
steht man, das ist der Eindruck in maßgebenden türkischen
Kreisen, vor einer ernsten Krisis. Russischer Einfluß in
Bulgarien war stets gleichbedeutend mit Beunruhigung
Macedoniens; eine russenfeindliche Politik, wie sie S>tam-
bulow vertreten hatte, sicherte der Türkei eine verhältniß-
mäßige Ruhe. Es sind keine Anzeichen vorhanden, daß
die Mächte jetzt schon gesonnen sind, der macedonischen
Frage gleiche Wichtigkeit wie der armenischen beizulegen.
Sofia, 30. Juli. Der Leiter der über die Ermor-
dung Stambulows angestellten Untersuchung ist über-
zeugt, daß zwei von den drei Mördern gefangen sind.
Georghiew, der schon früher verhaftet wurde, ist der
Schreiber des bekannten Drohbriefes an Stambulows ein
gestern verhaftetes Individuum habe das Attentat auf den
Tag genau angekündigt. Der Hauptthäter Halu, der von
Stambulow selbst als einer seiner Mörder bezeichnet wurde,
hat sich leider bis jetzt der Verfolgung entzogen.
Für die Redaction verantwotlich:"F7Montua in Heid Abera.
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Hie An- nickt ihrem Leben ein Ende zu machen. Man brachte das '
piEU Zand. Der Geistliche verwies ihr das schlimme i
ME Die triefenden Röcke wurden von hilfereicher Seite i
msaerungen. In der Begleitung des Mädchens befand ,
Mas a Mlitärperson, welche in der haltenden Chaise, aus der
fick Ä^^en während der Fahrt herausgesprungen war, wieder ,
nahm und Pforzheim zufuhr. i
Platz uinaerr, A. Lörrach, 27. Juli. Gestern Abend nach 5 Uhr
ach hier ein bedauerlicher Unglücksfall, indem beim
erE„ Bahnübergang der von Basel kommende Schnellzug auf
A^^?rkommendes Fruchtfuhrwerk des Landwirths Hütter
riu oay ^.hen auf etwa 1000 Mk. gewerteten Ochsen tödtete
stiess ewen Wagen beschädigte, während von den Begleitern
-„.and Schaden nahm. Der betreffende, seit Jahrzehnten
stationirte und im Dienst ergraute Bahnwärter, der in
daselw »einer treuen Pflichterfüllung bereits die Verdienst-
Mar' erhielt, behauptet mit aller Entschiedenheit, das Läute-
-k nickt gehört zu haben, weshalb er erst durch das Geräusch
E ' heranbrausenden Zug aufmerksam geworden sei. Der
Schnellzug setzte seine Reise fort, auch trat keine Betriebs-
st^yms Vaden, im Juli. Aufsehen erregen wird die Darstellung
. st Streitfalles zwischen dem Lehrer und dem Pfarr-
.meser in St. Roman. Wenn sich der in Rede stehende
in Wirklichkeit so zugetragen haben sollte, als wie er
Lehrer geschildert wird, so müßte das Verhalten des
. Oberschulraths in der Angelegenheit von jedem Freunde
Lehrerstandes auf das Schärfste verurtheilt werden. Warten
i^ock ehe wir weitere Schlußfolgerungen ziehen, ab, was
j^lmMscke Oberschulrath sagt, denn „Eines Mannes Red' ist !
Red', man muß sie hören alle Beed'I" Der betreffende
o lu-i-r in St. Roman erzählt: Wegen angeblich ungenügender
«'Aunaen des Lehrers als Organist machte der Pfarrverweser
E/vom Altar aus vor versammelter Gemeinde Vorwürfe,
.„ns der Lehrer das Organistenamt niederlegte, auf Beschwerde
?? Nsarroerwesers h^m Großh. Oberschnlrath dasselbe aber
8der aufnehmen mußte. Gleichzeitig aber hatte der Pfarr-
Meser behauptet, der Lehrer hänge unsittliche Bilder im Schul-
?Ge auf' es waren dies Illustrationen eines weit verbreiteten
Mrrburaer Wandkalenders. In seiner Rechtfertigung an den
T.Ächulrath bestritt der Lehrer den unsittlichen Character der
«nsn-i- und meinte, man könne mit dem gleichen Rechte den
^Mus-Leichnam im Schooße der Mutter Gottes unsittlich
„/mien" Diese letztere Wendung wurde vom Oberschulrath für
Ina aemessen erachtet und die Kreisschulvisitatur Offenburg er-
Mlte dem Lehrer deshalb einen Verweis. Inzwischen fuhr der
Nmrrverweser fort, Letzteren öffentlich und zwar in der Kirche
m t beleidigenden Aeußerungen zu kränken; er nannte ihn u. A.
Men unehrenhaften, characterlosen, gesetzwidrigen Menschen";
M ander Mal sagte er, „einen elenderen, miserableren Menschen
^abe er noch nie vor Augen gehabt". Das Gesuch des Lehrers
an den Großh. Oberschulrath, Strafantrag zu stellen, blieb un-
erwidert; dagegen unternahm der Pfarrverweser während der
gottesdienstlichen Handlungen weitere Ausfälle auf den Lehrer
mid forderte dabei die Ortsbewohner auf, diesen „fortzuschaffen".
Am 10 März that er dies in besonders heftiger Weise, indem er
ien Lehrer mit Bezug auf jene Wendung gegenüber dem Ober-
Mlrath einen Gotteslästerer, ferner einen Wolf im Schafspelz
nannte, einen unsittlichen Menschen, der die Herzen der Kinder
neraifte. Hierbei fiel ihm nun der anwesende Lehrer in's Wort
und verbat sich solche Beleidigungen an diesem Platze. Wiederum
er olgte auf die Mittheilung an den Obeischulrath keine Antwort,
daqegen machte der Pfarrverweser gerichtliche Anzeige; das Land-
gericht Offenburg stellte aber die eingeleitete Voruntersuchung
ein weil es das Eingreifen des Lehrers in der Kirche als Noth-
mehr ansah. Als dieser sich überzeugt hatte, daß der Oberschnl-
rath keinen Strafantrag stellte, reichte er Privatklage ein. Zwei
Monate später wurde ihm ein Erlaß des Oberschulraths eröffnet,
wornach dem Ortsgeistlichen sein ungehöriges Betragen seitens
des Ordinariats verwiesen worden sei und man nun von ihm
(demLehrer) erwarte, daß er seine Klage nicht weiter verfolge. Damit
war ein Verweis wegen seines Verhaltens dem Geistlichen gegen-
über — namentlich wegen der Störung des Gottesdienstes —
verbunden, und es wurde ihm Versetzung in den einstweiligen
Ruhestand in Aussicht gestellt. Bei dieser Sachlage entschloß sich
der Lehrer schließlich, die Klage durch Annahme des ihm ange-
botenen Vergleiches zurückzuziehen.
Aus Baden. Der Gemeinderath inLadenburg hat be-
schlossen, dem Vorstand des Kriegervereins, Rathschreiber Betz
dort, 300 Mk. zur Verfügung zu stellen, um damit den dortigen
Teilnehmern am Feldzuge 1870/71 den Besuch der Schlacht-
felder zu ermöglichen. Gewiß ein hochherziger Beschluß, der den
übrigen Städten und Gemeinden des Reiches zur Nachahmung
empfohlen sei. _
Kleine Zeitung.
— München, 30. Juli. In der Don äuge gend wüthete,
niederbayernchen Blättern zufolge, gestern ein Gewitter-
sturm. In Straubing wurden Hunderte von Fenster-
ickeiben zertrümmert, Schornsteine umgestürzt und zahlreiche
Bäume entwurzelt. Der Flecken Geiselhörin r wurde besonders
schwer betroffen. Einzelheiten über das Unwetter, das an
den im vorigen Jahre über Erding hingegangenen Chklon
erinnert, stehen noch aus. — Die Münch. Reuest. Nachr.
melden, daß bei dem gestrigen G eiv it t e rst u r m in Geisel-
höring der Sohn eines Bauern unter den Trümmern einer
Scheune begraben worden ist. Mehrere Gebäude wurden
abgedeckt.
— Hamburg, 30. Juli. Dem Hamb. Korresp. zufolge pachtete
die Mannheimer Firma Philipp Poth vom Hamburger-
Staate ein Areal am Südufer des Petroleumhafens, um dort
eine selbständige Anlage für das P etr o l e u m g e s ch äf t zu
errichten. Die Anlage soll bis zum Spätherbst fertig werden.
— Berlin, 28. Juli. Auch „hinten weit in der Türkei" hatte
der Name des Hingeschiedenen großen deutschen Rechtslehrers
Gneist einen ruhmreichen Klang, der freilich kaum auf die
Wissenschaft!, oder politische Bedeutung des hervorragenden Mannes,
vielmehr wesentlich auf die nachfolgenden besonderen Vorkomm-
nisse zurückzuführen ist. In den Jahren 1888 und 1889 kamen
die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten zwischen der Pforte und dem
Erbauer der türkisch-europäischen Eisenbahnen, Baron Hirsch, zum
schiedsgerichtlichen Austrag. Gneist wurde damals zum Schieds-
richter erwählt, und der Rechtsstreit wurde ihm von den beider-
seitigen Sachwaltern zu Berlin vorgetragen. Das von vornherein
für ihn festgesetzte Honorar betrug 100 MO Franken. Groß war
das Erstaunen in Konstantinopel, als Gneist auf dieses artige
Sümmchen verzichtete und nur unter der Bedingung vollster
Unentgeltlichkeit das Obmannsamt annahm. In orientalischen
Augen gab es für eine solche unbegreifliche Handlungsweise nur
eine Erklärung: Baron Hirsch hatte zweifellos dem Obmann
einen riesigen Bakschisch zugesichert und Gneist wollte auf solche
Handel und Verkehr.
Börsenbericht. Effektensocietät. Frankfurt, 30.Juli.
Umsätze bis 6^ Uhr Abends. Oesterr. Credit 338'/,—338 b.
Disconto-Commandit 220.70—50—60 b. Berliner Handelsgesell-
schaft 158.90 b. Darmstädter Bank 156.90 b. Dresdener Bank
164.75—5 b. Banque Ottomane 141.20 b. Oesterr.-Ungar.
Staatsbahn 363'/g b. Lombarden 96'/-, b. Raab-Oedenb. Aktien
98'/z b. G. Ungar. Goldrente 103.80 b. cpt. Nationalbank für
Deutschland 141.70 b. 4'/zpCt. Argentinier innere 47.90 b., äußere
49.90 b. G. 5pCt. Buenos-Ayres 34.50 b. 6pCt. Mexikaner
91.15 b. Br. Storch 139.30 b. Gelsenkirchen 173.70 b. Harpener
156.50 b. Hibernia 161.80—90 b. Laura 137.80 b. Bochumer
158.50 b. Alpine-Aktien 79 b. Nürub. Pinselfabrik 131 -1.50 b.
Kölner Straßenbahn 208.60—9.60 b. Intern. Elektr.-Aktien 140
b. G. Spicharz 131.90 b. G. Gotthard-Aktien 184.80—60 b.
Schweizer Central 146.10 b. Schweizer Nordost 142.30—10 b.
Schweizer Union 99.80 b. Jura-Simplon 99.30 b. 5pCt.
Italiener 88.90 P. 80 G. ult. Aug.
6'/z Uhr: Disconto 220.60. Nationalaauk für Deutschland
141.80. Hibernia 161.50. Nürnb. Pinselfabrik 131.80.
Bei stillem Verkehr waren die Mittags-Ichlußcourse kaum
verändert.
Mannheim, 29. Juli. (Fettviehmarkt.) Es waren bei-
getrieben und wurden verkauft pro 100 Kilo Schlachtgewicht:
31 Ochsen 1. Qual. 140 . 2. Qual. 132 .//L, 590 Schmalvieh
1. Qual. 140 2. Qual. 130 3. Qual. 115 19 Farren
1. Qual. 115 ^L, 2. Qual. 112 „M, 91 Kälber 1. Qual. 140
2. Qual. 130 3. Qual. 120 345 Schweine 1. Qual. 110
2. Qual. 100 — Luxus- und Arbeitspferde — ../L, 43 Milch-
kühe 450 -200 .^L, 7 Schafe 30 Zusammen 1125 Stück.
Wasserstandsnachrichten.
Neckar. '
Heidelberg, 31., 1,15, gef. 0,01m Lanterburg, 30., 3,75, gef. 0,06m
Heilbronn, 29., 0,74, gest. 0,12m Maxau, 30., 3,95, gef. 0,05m
Mannheim, 30., 3,69, gef. 0,04m Mannheim, 30., 3,68, gef. 0,07m
Weise den Ruhm des Edelmuthes mit einem schönen Posten
Geld zusammen einstreichen! Diese Annahme herrschte in der
That fast allgemein vor und bewirkte große Niedergeschlagenheit
in türkischen Kreisen. Es war ja unter solchen Umständen kaum
auf einen günstigen Ausgang des Rechtsstreits zu hoffen, den
man doch für so gerecht ansah und von dem man eine Sühne
all' des schweren Unrechts erhoffte, das die Türkei im Laufe
der letzten 16 Jahre vom Baron Hirsch erduldet habe. Da kam
plötzlich von dem Sachwalter der Pforte in Berlin die tele-
graphische Kunde, daß Gneist den Baron Hirsch zur Zahlung
einer Entschädigung von 27 Millionen Franken verurtheilt habe.
Die Stimmung, die bei Ankunft des Telegramms auf der
Pforte herrschte, läßt sich kaum beschreiben. Es war, als wäre
eine große Schlacht gewonnen worden. Einer lief zum Andern
und erzählte ihm die Wundermär. Das Empfangszimmer des
Ministers des Auswärtigen Said Pascha aber der aus
seiner Berliner Botschafterzeit den deutschen Charakter und
auch Gneist persönlich kannte und der jene elenden Aus-
streuungen stets bestimmt zurückgewieseu hatte, war gefüllt mit
Pforten-Beamten, die nunmehr jene Verdächtigungen zurück-
zunehmen sich beeilten und von Lob und Bewunderung für Gneist
Überflossen. Vor einer solchen Höhe der Gesinnung schien es
den Leuten schier zu schwindeln. So hat Gneist durch seine vor-
nehme Handlungsweise dem deutschen Namen im fernen Osten
hohe Ehre gemacht
— Aus Westpreußen, 28. Juli. Für die Sachsen-
gänger schemen jetzt die „magern Jahre" zu kommen.
Noch zahlreicher als im vorigen Sommer kehren sie jetzt
massenbatt nach dem Osten zurück. Tron eifriger Arbeit
haben sie in Pommern und Mecklenburg nur etwa 90 Pig.
den Tag verdient : nahezu mittellos treffen sie hier ein.
ohne Arbeit zu finden, da hier vomisch-ruisische Arbeiter
eingestellt find.
— Breslau, 28. Juli. Die Nachricht von der Entdeckung
des Mörders der Elise Groß hat sich als unrichtig erwiesen.
Wre dre Schlef. Ztg. erfährt, ist die Ermittelung des Mörders
leider noch keineswegs geglückt.
— Haynau, 29. Juli. Der entmündigte Rittergutsbesitzer
Ernst Schwabach auf Märzdorf im Kreise Haynau, Sohn des
bekannten Bankiers Julius Schwabach in Berlin, hat in der Zeit
von achtzehn Monaten über eine Million Mark verbraucht. Es
war gar nichts Seltenes, wenn er sich von Berlin einen Schneider
per —Extrazug kommen ließ, auch fuhr er selbst, wenn er reiste'
stets mit Extrazug. Für Pferde und Hunde hatte er eine be-
sondere Liebhaberei; sein Marstall in Märzdorf ist verschwenderisch
eingerichtet. Da alle gütlichen Vorstellungen und Ermahnungen
nichts fruchteten, sah sich das Familienoberhaupt veranlaßt, bei
dem zuständigen Amtsgerichte Haynau den Antrag auf Ent-
mündigung zu stellen.
— Wien, 30 Juli. Die Wiener T h ierg arte n-Gesel l-
schaft ha; mit Paffiven im Betrage von l'/s Millionen
Gulden gestern den Konkurs angemeldet. Der Betrieb wird
nicht unterbrochen.
— Florenz, 30. Juli. Heute früh wurde hier ein leichter
Erdstoß beobachtet. In den benachbarten, bereits durch
Erdbeben heimgesuchten Landstrichen wurde ein sehr heftiger
Erdstoß verspürt, dem unterirdisches Getöse vorausging. Die
Bewohner find auf das Aeußerste beunruhigt. '
Literarisches.
—8 Das illustrirte Familienjonrnal Das Buch für
Alle bringt in seinem neuen, soeben beginnenden Jahrgang
einen hochinteressanten Roman aus dem deutsch-französischen
Kriege zum Abdrucke: „Die Erbschaft des Volkes" von H. v.
Heldrungen. Wir verfehlen um so weniger, auf diese zeitgemäße
Publikation ganz besonders aufmerksam zu machen, als das uns
vorliegende erste Heft des neuen Jahrgangs vom Buch für
Alle in geradezu glänzender Weise ausgestattet ist und diesem
bekanntlich unter allen größeren illustrirten Zeitschriften sich der
weitesten Verbreitung erfreuenden Journal sicherlich viele neue
Freunde Zuführen wird. Preis nur 30 Pfg. für das Heft.
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