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9 Uhr:
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l 1. August,
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17, Parterre.
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tr. Nr. 16 mit
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je 5 Zimmer
c, 3. Stock mit
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kidckklgkl Zeitung
177
Donnerstag, den 1. August
1895
mit einem
11)
Berichtszeit des Vorjahres,
günstigen Verhältnisse auch
das Geschäftsergebniß für
günstiger gestalten als im
liebe Sie! Sie müssen mein werden, — oder sagen Sie mir
jetzt, warum es „nicht geht!""
„Aber Sie sind ja vor mir geflüchtet, — Sie wollen ja
um keinen Preis — ich bin's ja, die Ihnen Ihr Onkel im
Komplott mit dem meinigen zugedacht hatte und die jetzt —"
„Ich weiß ja — ich weiß Alles. Aber nicht vor Ihnen
bin ich geflüchtet, sondern vor einem Zerrbild meiner
Phantasie. Und nur aufgezwungen wollt' ich Sie nicht,
— jetzt hab' ich Sie in freier Wahl erkoren. Nur im Himmel
sollte meine Ehe geschlossen werden, und jetzt wird sie im
Himmel geschlossen sein. Fräulein Lucie — nicht wahr?
Sie heißen ja Lucie — machen Sie es kurz! Machen Sie es
gnädig! Gleich die zweite Station ist Altstädt. Wir haben
gar nicht viel Zeit. Und wenn Sie mich wollen als armen
Referendar, der Storkow entsagungsvollerem seiner anderen
Vettern überläßt, — wir können ja warten, bis ich einmal
Amtsrichter oder Rechtsanwalt bin und bis dahin hilft uns
Onkel Elimar schon — Fräulein Lucie! Ich habe Ihnen
schon einmal eine völlig konfuse Liebeserklärung gemacht, —
daß man sich so rasch verlieben könnte und daß dies den
ganzen Menschen dann so um und um wenden könnte, hab'
ich ja nicht geahnt. Aber daß wir zwei zusammenkommen
sollten, das stand doch nun wahrhaftig in den Sternen ge-
schrieben. Und also — nicht wahr? Es geht!?"
„Wenn Sie meinen, daß es geht — aber eins muß ich
erst noch beschwören: ich habe wirklich nicht gewußt, wes-
halb mein Onkel mich kommen ließ!" —
„Und ich bin wirklich kein Gänschen vom Lande," ergänzte
er mit glückseligem Lachen, beschwör' das doch auch, Lucie!
Gott im Himmel, wie ich Dich liebe, Mädchen!" Und er
drückte sie an sich.
Weiter und weiter rollte der Zug. — —
Auf dem Bahnhof von Altstädt standen, den Zug er-
wartend, zwei alte Herren in leise geführtem, trüben Gespräch
bei einander, wiegten die Köpfe und murmelten hin und
wieder: „Schade! Schade!"
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben die
Reallehrer Dominik Streicher zu Tauberbischofsheim, Rudolf
Kratzer an der Höheren Mädchenschule in Heidelberg und
Franz Klumpp an der Oberrealschule in Karlsruhe landes-
herrlich angestellt und den Postsekretär Gustav Trunzer aus
Neckarburken zum Oberpostsekretär bei der Kaiserlichen Oberpost-
direktion Konstanz ernannt.
— Mit Entschließung Großh. Ministeriums der Finanzen
vom 12. Juli d. I. wurde Hauptamtsassistent Kaspar Necker-
Auf die
Heidelberger Zeitung
WMal- «ud KreisverkLudigungsblatt für de« Kreis
Heidelberg
werden Bestellungen für die Monate
DM- August, September "WW
bei allen Postanstalten, den Briefträgern, den Agenten, bei
den Trägern in der Stadt, sowie in der Expedition, Untere
Neckarstraße Nr. 21, angenommen.
Bezugspreis: monatlich nur 50 Pfg., frei in's Hans
gebracht, durch die Post bezogen für die Monate August
und September, wenn am Schalter abgeholt, 84 Pfa.;
B Zustellgebühr Mk. 1.14.
Deutsches Reich.
Berlin, 21. Juli. Der Reichsanzeiger meldet: Die
Jnnungsconferenz beendete gestern die Berathung der
Regierungsvorlage betreffend die Organisation des
Handwerks. Die Vorlage beruht auf dem Grundsatz
der Zwangs Innung, ein Grundsatz, der von der
Konferenz dahin erweitert worden ist, daß der Großbetrieb,
der handwerkmäßig ausgebildete Gesellen beschäftigt, zu den
Unkosten der Innung beitragen solle. Die Forderung des
Befähigungsnachweises wurde fallen gelassen,
nachdem der Regierungsvertreter erklärt hatte, die Regierung
lasse sich gegenwärtig unter keinen Umständen aus den
Befähigungsnachweis ein. Bezüglich des Lehrlingswesens
wurde der Regierungsvorlage zugestimmt, derzufolge auch
der nicht handwerkmäßig Ausgebildete, der ein Gewerbe
fünf Jahre selbständig betreibt, Lehrlinge ausbilden darf.
Betreffs des Meistertitels nahm die Konferenz die Regierungs-
vorlage an, derzufolge den Meistertitel nur führen darf,
wer ein Gewerbe erlernt und die vorgeschriebenen Prüfungen
abgelegt hat.
Friedrichs ruh, 31. Juli. Wie dem Berl. Lokal -
Anz. gemeldet wird, hat sich Geheimrath Dr. Schweninger,
der von seiner nordischen Reise wieder zurückgekommen ist,
sehr befriedigt über das Befinden des Fürsten Bismarck
ausgesprochen, für welchen jedoch absolute Ruhe auf längere
Zeit hinaus Bedürsniß sei.
Baden. Karlsruhe, 30. Juli. Die jetzt erstmals
zur Erhebung gelangende all gemeine protestantische
Kirchensteuer ist mäßig bemessen mit 1 von 100
Kapitalrentensteuer-, l'/z von 100 Grund-, Häuser-,
Gewerbe- und Gefällsteuerkapital und mit 20 von 100 -//L
Einkommensanschlag. Die kleinen Einkommen sind ohne-
hin frei.
Eberbach, 30. Juli. Im Saale des Herrn Heinrich
Holloch sand letzten Sonntag Nachmittag eine Vertrauens-
männerversammlung der nationalliberalen Partei be-
hufs Aufstellung eines Kandidaten für den Landtag statt.
Die Mehrzahl stimmte für Herrn Oekonomierath Alfred
Schmidt in Tauberbischofsheim.
Württemberg. Wie verhältnißmäßig unglaublich schnell
der Personal wechsel innerhalb des Osfizierkorps
vor sich geht, geht aus folgenden vergleichsweise« Zusam-
menstellungen hervor, die sich auf die Ranglisten der würt-
tembergischen Felddivisiou von 1870/71 und des jetzigen
württembergischen Armeekorps stützen. Von den 350
Offizieren, welche 1870 mit der Felddivision auszogen,
befinden sich, von den bei den Bezirkskommandos verwen-
deten Offizieren abgesehen, heute noch 24 Offiziere im
aktiven Dienste. Außerdem sind noch 14 Majors aktiv,
die den Feldzug als Portepeefähnriche mitgemacht haben.
Von den heute im Armeekorps vorhandenen etwa 850
Offizieren kennen danach nur 38 den Krieg aus eigener
Erfahrung. Von den zusammen etwa 100 Aerzten und
Beamten der Felddivision sind noch 9 Aerzte und 2 Beamte
im Dienste. Von den Offizieren der Felddivision sind etwa
28 gefallen und etwa 144 seitdem verstorben, so daß heute
etwa noch die Hälfte am Leben ist.
Die kaiserlichen Prinzen in der Sommerfrische zu Konstanz.
(Konstanzer Zeitung.)
II.
Konstanz, 27. Juli.
„Ein Idyll am Bodensee" — just der rechte Name für die
drei Wochen voll Sonnenschein und Jugendlust, welche unsere
hohen Gäste aus dem Hohenzollernhause am Schwäbischen Meer
verlebten. Nicht von gewaltigen Helden, nicht von welt-
erschütternden Thgten ist da zu berichten. Eine Idylle ist kein
Epos und eine Sommerfrische kein Völkerdrama. Aber für
Aus dem fünften Welttheil.
Melbourne, 24. Juni. Allen vorurtheilssreien
Politikern, so schreibt man der Köln. Zeitung, wird es
nachgerade klar, daß der Staatssozialismus, wie er
in den australischen Kolonieen und insbesondere in Vic-
toria zur Herrschaft gelangt ist, auf die Dauer zum
völligen Ruin des Staatswesens führen muß. Die That-
sachen reden eine gar zu gewaltige Sprache; der Staats-
haushalt kann nur noch durch fortgesetztes Vergrößern der
schon ungeheuren Schuldenlast und durch eine alle kleinern
Existenzen zu Grunde richtende Besteuerung fortgeführt
werden; schon jetzt sind wir so weit, daß wir das ver-
schuldetste und höchstbesteuerte Land der Erde sind; trotz
völliger Selbstverwaltung, trotz fast unumschränkter Herr-
schaft der Arbeiterpartei gibt es nirgendwo so große Ver-
mögen in den Händen Einzelner, so viel „Arbeitslose", so
wenig arbeitende Landbevölkerung auf dem platten Lande,
wie hier. Massenhaft verlassen die Ansiedler das Land,
um sich anderswo eine neue Heimath zu suchen; während
im benachbarten Neusüdwales sich die Bevölkerung im
Zeiträume von 1873—93 verdreifachte, hat sie sich in
Victoria lange nicht verdoppelt; der Schiffsverkehr nahm
dort in demselben Maße zu, wie er sich hier verringerte;
die Hauptstadt ging in einem einzigen Jahre um 50 000
Einwohner zurück. Den Fehlbetrag beziffert der Finanz-
minister 1894 auf 137 000 L. Und das trotz außer-
ordentlich hoher Schutzzölle, die alle Gegenstände treffen,
selbst Fenzdrähte und andere Dinge, die hier nicht ange-
sertigt werden, trotz massenhafter Entlassung von Lehrern,
Bahn- und Polizeibeamten, trotz Beschneidnng aller Ge-
hälter. Die Staatsleitung ist in den Händen einiger
weniger Politiker vom Handwerk, die sich mit allen Mit-
teln am Ruder erhalten. Da werden Bahnen über Bahnen
gebaut, oft nur, um sich Stimmen zu sichern; nach Renta-
bilität wird nicht gefragt. Gibt es doch in Victoria fast
30 Bahnlinien, deren Betrieb nicht einmal die Unter-
haltungskosten deckt.
In Neuseeland, wo ebenfalls die Arbeiter-
partei unumschränkt herrscht, werden über kurz oder lang
ähnliche Verhältnisse eintreten. Die sozialistische Gesetz-
gebung schreckt das Kapital zurück; die Dorfansiedlungen
erweisen sich als Fehlschlag; das Gesetz, betreffend gänz-
liches Verbot der Herstellung und des Verkaufs geistiger
Getränke (total xrollidition), vernichtet zahllose Existenzen;
die ungeheure Summe, die zu niedrigsten Zinsen Land-
wirlhen gegeben wurde, ist zum Theil schon heute ver-
loren; allerorten liest man: „Zu verkaufen!" Neuseeland,
das „politische Treibhaus", zeigt gegenwärtig eine äußerst
gewitterschwüle Temperatur.
„Und sie muß ein auffallend hübsches Mädchen sein," sagte
Pastor Riemer. „Wie sie sich nun wohl bei mir langweilen
wird, lieber Herr Helmstadt!"
Der Zug lief ein. Ta stieß der Gutsherr von Storkow
Plötzlich einen Freudenschrei aus. „Was ist denn, alter
Freund?" fragte der Pastor erstaunt.
„Er kommt freiwillig wieder zurück, — dieser Tausend-
sassa! Da steht er ja am offenen Coupeefenster! Und winkt
mir mit der Hand — alle Wetter, wie vergnügter aussieht!"
„Onkel! Onkel!"
„Was gibt's denn? Was soll denn das heißen? Aus-
reißer, Du! wart!"
„Aber Onkel, es war doch natürlich, daß ich meine Braut
von Waldenburg abholen mußte."
lJa wohl. Ick hab' die Ehre, sie Dir hiermit —
Ihnen auch, Herr Pastor! — in Fräulein Lucie Riemer
vorzustellen."
Die beiden alten Herren sahen sich sprachlos an. „Ja, xa,
Onkel, Ehen werden immer nur im Himmel geschlossen.
Merke Dir's! Und zur Strafe dafür, daß Du es vergaßest,
mußt Du nun sofort diesem königlich preußischen Eisenbahn-
beamten hier eine namhafte Summe bezahlen, um mich aus-
zulösen. Und dann kannst Du mir gratuliren."
Spcheint täglich
Sonntags ausgenommen.
Preis
monatlich 00 Pf.
frei in's Haus gebracht.
Duck die P°st bezogen
viertestahrl. 1.25 <>L
^schließlich Zustellgebühr.
^Mon-Anschluß Nr. 82.
Im Himmel.
Novelle von Konrad Telman».
(Schluß.)
Aber Eugen hat die Tbür geöffnet, er ist eingestiegen.
Ww in halber Ohnmacht fällt er auf den Sitz nieder, die
Lhur donnert hinter ihm zu, der Zug schnaubt, rollt, rasselt
davon. In der nächsten Sekunde zeigt sich das bärtige,
wutbverzerrte Gesicht des Schaffners im offenen Fenster.
.Wissen Sie, daß ich jetzt den Zug sofort halten lassen und
Vw wieder herausbefördern kann, Herr?" schreit er vom
^rütbrett herein. „Wenn wir bloß nicht sowieso schon Ver-
ddlung hätten! Aber Strafe soll Ihnen das kosten, das ver-
Mech ich Ihnen, und gehörige Strafe! So 'was ist ja noch
M nicht dagewesen. So'n Leichtsinn. Auf'n Haar wär's
"Men an's Leben gegangen." Und er notirte den Vorfall-
k unter Umständen auch noch nicht das Schlimmste,"
Wie Eupen mit dem ganzen Phlegma des Galgenhumors,
das ihn jetzt befallen hatte.
/er Schaffner sah ihn mit einem schrägen Verachtungs-
bucke an. „Ihr Billet!" donnerte er dann-
"Hab' ich nicht."
st/'Auch das noch! Na, kann Ihnen ja nett theuer zu
bis Herr." Und er notirte weiter. „Sie fahren
MstädtJ
/er bärtige Kopf verschwand. Eugen sah sich um- Er
Ä/ut seiner Unbekannten allein im Eouvee. In der
Sekunde lag er ihr zu Füßen, während sie sich,
liebe Sie" ^end, hintenüber warf. „Ich liebe Sie! Ich
Landpomeranze? Das dumme Gänschen mit den
derben Lederschuhen und
«Voren Sie auf," flehte er mit gefalteten Händen. „Ich
Jrnertionsaebühr:
15 Ps. für die IspalÜM
Penrzeile od. deren Raum,
Für hiesige Geschäfts- «M
Prwaranzeigen bedeutet
ermäßigt.
Gratis-Anichiao
der Inserate cni' oen Plak«A
kafeln der Herdelv.
und den Plakatsäule«
Tcieptwn-ArrschLuß Nr. 82.
mann in Heidelberg auf Ansuchen unter Anerkennung seiner
langjährigen treuen Dienste in den Ruhestand versetzt.
— Mit Entschließung Großh. Ministeriums der Finanzen
vom 26. Juli d. I. wurde Hauptamtsassistent Christoph Tr esurt
in Schaffhausen auf Ansuchen bis zur Wiederherstellung seiner
Gesundheit in den Ruhestand versetzt.
Karlsruhe, 31. Juli. Der Badische Vieh-
versicherungsverband umfaßte im ersten Halbjahr
1895: Ortsviehversicherungsanstalten 118, Viehbesitzer
12 258, versicherte Rindviehstücke 39 829,
Gesammtversicherungswerthe von 11 087 275 M., d. i.
durchschnittlich für ein Stück 278 M. 37 Ps. Im Laufe
des ersten Halbjahrs wurden Entschädigungsansprüche
erhoben 520, davon waren begründet und wurden ent-
schädigt 500, während nur theilweise begründet 5, und
nicht begründet waren 15. Für letztere Entschädigungsansprüche
mußte die Uebernahme des gesetzlich dem Versicherungs-
verbaud zur Last bleibenden Betrages der Entschädigung
Seitens der Verbandsverwaltung auf Grund des Artikels
43 des Gesetzes vom 26. Juni 1890 ganz, für die nur
theilweise begründeten die Uebernahme der Entschädigung
theilweise abgelehnt werden. Auf je 100 versicherte Thiere
trafen 0,63 entschädigte Verlustfälle, 1894 in der gleichen
Berichtszeit 0,89 entschädigte Verlustfälle. Die Summe
der durch die Amtskassen gemäß Artikel 42 des Gesetzes
vom 26. Juni 1890 vorschüßlich ausbezahlten Ent-
schädigungen beträgt 121 679 M. 56 Pf. oder durch-
schnittlich für ein entschädigtes Rindviehstück 240 M.
82 Ps. Aus verwerthbaren Theilen wurden erlöst
45 255 M. 12 Ps., d. i. durchschnittlich für ein Thier
89 M. 57 Ps. Die Schlachtungs- und Verwerthungs-
kosten rc. betragen 3 102 M. 7 Pf., d. i. durchschnittlich
für ein Thier 6 M. 14 Ps. Der aus Thieren und
Thiertheilen erzielte Reinerlös beträgt 42153 M. 5 Pf.,
d. i. für das Stück 83 SN. 44 Pf. oder 34,64 Proz.
der bezahlten Entschädigungssumme. Hiernach bleiben
65,36 Proz. der bezahlten Entschädigung noch zu decken.
Aus den obigen Daten ist zu ersehen, daß die Verlust-
ziffer gegen das Vorjahr ganz erheblich (von 0,89 auf
0,63) zurückgegangen ist. Im Ganzen waren im ersten
Halbjahr 1895 110 Schadenfälle weniger zu verzeichnen
als im ersten Halbjahr 1894. Da die durchschnittlich für
ein entschädigtes Rindviehstück ansbezahlte Entschädigung
240 M. 82 Ps. beträgt, so bedeutet der Rückgang der
Verlustziffer für das erste Halbjahr bereits eine Ver-
minderung des Entschädigungsaufwandes um 26 490
Mark gegenüber der gleichen
Bei Fortdauer der zur Zeit
im zweiten Halbjahr dürfte
1895 sich demnach wesentlich
Jahre 1894.
Ausl and.
Oesterreich-Ungarn. Budapest, 31. Juli. Unterrichts-
minister Wlassits legte dem Budapester Magistrat nahe,
behufs Beseitigung der Ueberlastung der Elementarschüler
den obligatorischen Unterricht in der d e uts ch e n ,S p ra ch e
an den städtischen Schulen, als keinem Bedürsniß entsprechend,
ab zu schaffen und dadurch die Schulen der Erfüllung
ihrer nationalen Aufgabe geeigneter zu machen. (Wenn
die Magyaren sich in Zukunft mit ihrem eigenen schönen
Idiom begnügen wollen, so kann das den Deutschen nur
Recht sein, denn mit dem nationalen Verzicht auf die Kennt-
niß des Deutschen würden die Magyaren einen Theil ihrer
Kraft einbüßen, von der sie vielfach in gewaltthätiger
Weise auch gegen die Deutschen Gebrauch machen.)
Frankreich. Paris, 31. Juli. Die drei ehemaligen
Administratoren der Südbahn-Gesellschaft, Felix
»vv.
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Donnerstag, den 1. August
1895
mit einem
11)
Berichtszeit des Vorjahres,
günstigen Verhältnisse auch
das Geschäftsergebniß für
günstiger gestalten als im
liebe Sie! Sie müssen mein werden, — oder sagen Sie mir
jetzt, warum es „nicht geht!""
„Aber Sie sind ja vor mir geflüchtet, — Sie wollen ja
um keinen Preis — ich bin's ja, die Ihnen Ihr Onkel im
Komplott mit dem meinigen zugedacht hatte und die jetzt —"
„Ich weiß ja — ich weiß Alles. Aber nicht vor Ihnen
bin ich geflüchtet, sondern vor einem Zerrbild meiner
Phantasie. Und nur aufgezwungen wollt' ich Sie nicht,
— jetzt hab' ich Sie in freier Wahl erkoren. Nur im Himmel
sollte meine Ehe geschlossen werden, und jetzt wird sie im
Himmel geschlossen sein. Fräulein Lucie — nicht wahr?
Sie heißen ja Lucie — machen Sie es kurz! Machen Sie es
gnädig! Gleich die zweite Station ist Altstädt. Wir haben
gar nicht viel Zeit. Und wenn Sie mich wollen als armen
Referendar, der Storkow entsagungsvollerem seiner anderen
Vettern überläßt, — wir können ja warten, bis ich einmal
Amtsrichter oder Rechtsanwalt bin und bis dahin hilft uns
Onkel Elimar schon — Fräulein Lucie! Ich habe Ihnen
schon einmal eine völlig konfuse Liebeserklärung gemacht, —
daß man sich so rasch verlieben könnte und daß dies den
ganzen Menschen dann so um und um wenden könnte, hab'
ich ja nicht geahnt. Aber daß wir zwei zusammenkommen
sollten, das stand doch nun wahrhaftig in den Sternen ge-
schrieben. Und also — nicht wahr? Es geht!?"
„Wenn Sie meinen, daß es geht — aber eins muß ich
erst noch beschwören: ich habe wirklich nicht gewußt, wes-
halb mein Onkel mich kommen ließ!" —
„Und ich bin wirklich kein Gänschen vom Lande," ergänzte
er mit glückseligem Lachen, beschwör' das doch auch, Lucie!
Gott im Himmel, wie ich Dich liebe, Mädchen!" Und er
drückte sie an sich.
Weiter und weiter rollte der Zug. — —
Auf dem Bahnhof von Altstädt standen, den Zug er-
wartend, zwei alte Herren in leise geführtem, trüben Gespräch
bei einander, wiegten die Köpfe und murmelten hin und
wieder: „Schade! Schade!"
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben die
Reallehrer Dominik Streicher zu Tauberbischofsheim, Rudolf
Kratzer an der Höheren Mädchenschule in Heidelberg und
Franz Klumpp an der Oberrealschule in Karlsruhe landes-
herrlich angestellt und den Postsekretär Gustav Trunzer aus
Neckarburken zum Oberpostsekretär bei der Kaiserlichen Oberpost-
direktion Konstanz ernannt.
— Mit Entschließung Großh. Ministeriums der Finanzen
vom 12. Juli d. I. wurde Hauptamtsassistent Kaspar Necker-
Auf die
Heidelberger Zeitung
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Heidelberg
werden Bestellungen für die Monate
DM- August, September "WW
bei allen Postanstalten, den Briefträgern, den Agenten, bei
den Trägern in der Stadt, sowie in der Expedition, Untere
Neckarstraße Nr. 21, angenommen.
Bezugspreis: monatlich nur 50 Pfg., frei in's Hans
gebracht, durch die Post bezogen für die Monate August
und September, wenn am Schalter abgeholt, 84 Pfa.;
B Zustellgebühr Mk. 1.14.
Deutsches Reich.
Berlin, 21. Juli. Der Reichsanzeiger meldet: Die
Jnnungsconferenz beendete gestern die Berathung der
Regierungsvorlage betreffend die Organisation des
Handwerks. Die Vorlage beruht auf dem Grundsatz
der Zwangs Innung, ein Grundsatz, der von der
Konferenz dahin erweitert worden ist, daß der Großbetrieb,
der handwerkmäßig ausgebildete Gesellen beschäftigt, zu den
Unkosten der Innung beitragen solle. Die Forderung des
Befähigungsnachweises wurde fallen gelassen,
nachdem der Regierungsvertreter erklärt hatte, die Regierung
lasse sich gegenwärtig unter keinen Umständen aus den
Befähigungsnachweis ein. Bezüglich des Lehrlingswesens
wurde der Regierungsvorlage zugestimmt, derzufolge auch
der nicht handwerkmäßig Ausgebildete, der ein Gewerbe
fünf Jahre selbständig betreibt, Lehrlinge ausbilden darf.
Betreffs des Meistertitels nahm die Konferenz die Regierungs-
vorlage an, derzufolge den Meistertitel nur führen darf,
wer ein Gewerbe erlernt und die vorgeschriebenen Prüfungen
abgelegt hat.
Friedrichs ruh, 31. Juli. Wie dem Berl. Lokal -
Anz. gemeldet wird, hat sich Geheimrath Dr. Schweninger,
der von seiner nordischen Reise wieder zurückgekommen ist,
sehr befriedigt über das Befinden des Fürsten Bismarck
ausgesprochen, für welchen jedoch absolute Ruhe auf längere
Zeit hinaus Bedürsniß sei.
Baden. Karlsruhe, 30. Juli. Die jetzt erstmals
zur Erhebung gelangende all gemeine protestantische
Kirchensteuer ist mäßig bemessen mit 1 von 100
Kapitalrentensteuer-, l'/z von 100 Grund-, Häuser-,
Gewerbe- und Gefällsteuerkapital und mit 20 von 100 -//L
Einkommensanschlag. Die kleinen Einkommen sind ohne-
hin frei.
Eberbach, 30. Juli. Im Saale des Herrn Heinrich
Holloch sand letzten Sonntag Nachmittag eine Vertrauens-
männerversammlung der nationalliberalen Partei be-
hufs Aufstellung eines Kandidaten für den Landtag statt.
Die Mehrzahl stimmte für Herrn Oekonomierath Alfred
Schmidt in Tauberbischofsheim.
Württemberg. Wie verhältnißmäßig unglaublich schnell
der Personal wechsel innerhalb des Osfizierkorps
vor sich geht, geht aus folgenden vergleichsweise« Zusam-
menstellungen hervor, die sich auf die Ranglisten der würt-
tembergischen Felddivisiou von 1870/71 und des jetzigen
württembergischen Armeekorps stützen. Von den 350
Offizieren, welche 1870 mit der Felddivision auszogen,
befinden sich, von den bei den Bezirkskommandos verwen-
deten Offizieren abgesehen, heute noch 24 Offiziere im
aktiven Dienste. Außerdem sind noch 14 Majors aktiv,
die den Feldzug als Portepeefähnriche mitgemacht haben.
Von den heute im Armeekorps vorhandenen etwa 850
Offizieren kennen danach nur 38 den Krieg aus eigener
Erfahrung. Von den zusammen etwa 100 Aerzten und
Beamten der Felddivision sind noch 9 Aerzte und 2 Beamte
im Dienste. Von den Offizieren der Felddivision sind etwa
28 gefallen und etwa 144 seitdem verstorben, so daß heute
etwa noch die Hälfte am Leben ist.
Die kaiserlichen Prinzen in der Sommerfrische zu Konstanz.
(Konstanzer Zeitung.)
II.
Konstanz, 27. Juli.
„Ein Idyll am Bodensee" — just der rechte Name für die
drei Wochen voll Sonnenschein und Jugendlust, welche unsere
hohen Gäste aus dem Hohenzollernhause am Schwäbischen Meer
verlebten. Nicht von gewaltigen Helden, nicht von welt-
erschütternden Thgten ist da zu berichten. Eine Idylle ist kein
Epos und eine Sommerfrische kein Völkerdrama. Aber für
Aus dem fünften Welttheil.
Melbourne, 24. Juni. Allen vorurtheilssreien
Politikern, so schreibt man der Köln. Zeitung, wird es
nachgerade klar, daß der Staatssozialismus, wie er
in den australischen Kolonieen und insbesondere in Vic-
toria zur Herrschaft gelangt ist, auf die Dauer zum
völligen Ruin des Staatswesens führen muß. Die That-
sachen reden eine gar zu gewaltige Sprache; der Staats-
haushalt kann nur noch durch fortgesetztes Vergrößern der
schon ungeheuren Schuldenlast und durch eine alle kleinern
Existenzen zu Grunde richtende Besteuerung fortgeführt
werden; schon jetzt sind wir so weit, daß wir das ver-
schuldetste und höchstbesteuerte Land der Erde sind; trotz
völliger Selbstverwaltung, trotz fast unumschränkter Herr-
schaft der Arbeiterpartei gibt es nirgendwo so große Ver-
mögen in den Händen Einzelner, so viel „Arbeitslose", so
wenig arbeitende Landbevölkerung auf dem platten Lande,
wie hier. Massenhaft verlassen die Ansiedler das Land,
um sich anderswo eine neue Heimath zu suchen; während
im benachbarten Neusüdwales sich die Bevölkerung im
Zeiträume von 1873—93 verdreifachte, hat sie sich in
Victoria lange nicht verdoppelt; der Schiffsverkehr nahm
dort in demselben Maße zu, wie er sich hier verringerte;
die Hauptstadt ging in einem einzigen Jahre um 50 000
Einwohner zurück. Den Fehlbetrag beziffert der Finanz-
minister 1894 auf 137 000 L. Und das trotz außer-
ordentlich hoher Schutzzölle, die alle Gegenstände treffen,
selbst Fenzdrähte und andere Dinge, die hier nicht ange-
sertigt werden, trotz massenhafter Entlassung von Lehrern,
Bahn- und Polizeibeamten, trotz Beschneidnng aller Ge-
hälter. Die Staatsleitung ist in den Händen einiger
weniger Politiker vom Handwerk, die sich mit allen Mit-
teln am Ruder erhalten. Da werden Bahnen über Bahnen
gebaut, oft nur, um sich Stimmen zu sichern; nach Renta-
bilität wird nicht gefragt. Gibt es doch in Victoria fast
30 Bahnlinien, deren Betrieb nicht einmal die Unter-
haltungskosten deckt.
In Neuseeland, wo ebenfalls die Arbeiter-
partei unumschränkt herrscht, werden über kurz oder lang
ähnliche Verhältnisse eintreten. Die sozialistische Gesetz-
gebung schreckt das Kapital zurück; die Dorfansiedlungen
erweisen sich als Fehlschlag; das Gesetz, betreffend gänz-
liches Verbot der Herstellung und des Verkaufs geistiger
Getränke (total xrollidition), vernichtet zahllose Existenzen;
die ungeheure Summe, die zu niedrigsten Zinsen Land-
wirlhen gegeben wurde, ist zum Theil schon heute ver-
loren; allerorten liest man: „Zu verkaufen!" Neuseeland,
das „politische Treibhaus", zeigt gegenwärtig eine äußerst
gewitterschwüle Temperatur.
„Und sie muß ein auffallend hübsches Mädchen sein," sagte
Pastor Riemer. „Wie sie sich nun wohl bei mir langweilen
wird, lieber Herr Helmstadt!"
Der Zug lief ein. Ta stieß der Gutsherr von Storkow
Plötzlich einen Freudenschrei aus. „Was ist denn, alter
Freund?" fragte der Pastor erstaunt.
„Er kommt freiwillig wieder zurück, — dieser Tausend-
sassa! Da steht er ja am offenen Coupeefenster! Und winkt
mir mit der Hand — alle Wetter, wie vergnügter aussieht!"
„Onkel! Onkel!"
„Was gibt's denn? Was soll denn das heißen? Aus-
reißer, Du! wart!"
„Aber Onkel, es war doch natürlich, daß ich meine Braut
von Waldenburg abholen mußte."
lJa wohl. Ick hab' die Ehre, sie Dir hiermit —
Ihnen auch, Herr Pastor! — in Fräulein Lucie Riemer
vorzustellen."
Die beiden alten Herren sahen sich sprachlos an. „Ja, xa,
Onkel, Ehen werden immer nur im Himmel geschlossen.
Merke Dir's! Und zur Strafe dafür, daß Du es vergaßest,
mußt Du nun sofort diesem königlich preußischen Eisenbahn-
beamten hier eine namhafte Summe bezahlen, um mich aus-
zulösen. Und dann kannst Du mir gratuliren."
Spcheint täglich
Sonntags ausgenommen.
Preis
monatlich 00 Pf.
frei in's Haus gebracht.
Duck die P°st bezogen
viertestahrl. 1.25 <>L
^schließlich Zustellgebühr.
^Mon-Anschluß Nr. 82.
Im Himmel.
Novelle von Konrad Telman».
(Schluß.)
Aber Eugen hat die Tbür geöffnet, er ist eingestiegen.
Ww in halber Ohnmacht fällt er auf den Sitz nieder, die
Lhur donnert hinter ihm zu, der Zug schnaubt, rollt, rasselt
davon. In der nächsten Sekunde zeigt sich das bärtige,
wutbverzerrte Gesicht des Schaffners im offenen Fenster.
.Wissen Sie, daß ich jetzt den Zug sofort halten lassen und
Vw wieder herausbefördern kann, Herr?" schreit er vom
^rütbrett herein. „Wenn wir bloß nicht sowieso schon Ver-
ddlung hätten! Aber Strafe soll Ihnen das kosten, das ver-
Mech ich Ihnen, und gehörige Strafe! So 'was ist ja noch
M nicht dagewesen. So'n Leichtsinn. Auf'n Haar wär's
"Men an's Leben gegangen." Und er notirte den Vorfall-
k unter Umständen auch noch nicht das Schlimmste,"
Wie Eupen mit dem ganzen Phlegma des Galgenhumors,
das ihn jetzt befallen hatte.
/er Schaffner sah ihn mit einem schrägen Verachtungs-
bucke an. „Ihr Billet!" donnerte er dann-
"Hab' ich nicht."
st/'Auch das noch! Na, kann Ihnen ja nett theuer zu
bis Herr." Und er notirte weiter. „Sie fahren
MstädtJ
/er bärtige Kopf verschwand. Eugen sah sich um- Er
Ä/ut seiner Unbekannten allein im Eouvee. In der
Sekunde lag er ihr zu Füßen, während sie sich,
liebe Sie" ^end, hintenüber warf. „Ich liebe Sie! Ich
Landpomeranze? Das dumme Gänschen mit den
derben Lederschuhen und
«Voren Sie auf," flehte er mit gefalteten Händen. „Ich
Jrnertionsaebühr:
15 Ps. für die IspalÜM
Penrzeile od. deren Raum,
Für hiesige Geschäfts- «M
Prwaranzeigen bedeutet
ermäßigt.
Gratis-Anichiao
der Inserate cni' oen Plak«A
kafeln der Herdelv.
und den Plakatsäule«
Tcieptwn-ArrschLuß Nr. 82.
mann in Heidelberg auf Ansuchen unter Anerkennung seiner
langjährigen treuen Dienste in den Ruhestand versetzt.
— Mit Entschließung Großh. Ministeriums der Finanzen
vom 26. Juli d. I. wurde Hauptamtsassistent Christoph Tr esurt
in Schaffhausen auf Ansuchen bis zur Wiederherstellung seiner
Gesundheit in den Ruhestand versetzt.
Karlsruhe, 31. Juli. Der Badische Vieh-
versicherungsverband umfaßte im ersten Halbjahr
1895: Ortsviehversicherungsanstalten 118, Viehbesitzer
12 258, versicherte Rindviehstücke 39 829,
Gesammtversicherungswerthe von 11 087 275 M., d. i.
durchschnittlich für ein Stück 278 M. 37 Ps. Im Laufe
des ersten Halbjahrs wurden Entschädigungsansprüche
erhoben 520, davon waren begründet und wurden ent-
schädigt 500, während nur theilweise begründet 5, und
nicht begründet waren 15. Für letztere Entschädigungsansprüche
mußte die Uebernahme des gesetzlich dem Versicherungs-
verbaud zur Last bleibenden Betrages der Entschädigung
Seitens der Verbandsverwaltung auf Grund des Artikels
43 des Gesetzes vom 26. Juni 1890 ganz, für die nur
theilweise begründeten die Uebernahme der Entschädigung
theilweise abgelehnt werden. Auf je 100 versicherte Thiere
trafen 0,63 entschädigte Verlustfälle, 1894 in der gleichen
Berichtszeit 0,89 entschädigte Verlustfälle. Die Summe
der durch die Amtskassen gemäß Artikel 42 des Gesetzes
vom 26. Juni 1890 vorschüßlich ausbezahlten Ent-
schädigungen beträgt 121 679 M. 56 Pf. oder durch-
schnittlich für ein entschädigtes Rindviehstück 240 M.
82 Ps. Aus verwerthbaren Theilen wurden erlöst
45 255 M. 12 Ps., d. i. durchschnittlich für ein Thier
89 M. 57 Ps. Die Schlachtungs- und Verwerthungs-
kosten rc. betragen 3 102 M. 7 Pf., d. i. durchschnittlich
für ein Thier 6 M. 14 Ps. Der aus Thieren und
Thiertheilen erzielte Reinerlös beträgt 42153 M. 5 Pf.,
d. i. für das Stück 83 SN. 44 Pf. oder 34,64 Proz.
der bezahlten Entschädigungssumme. Hiernach bleiben
65,36 Proz. der bezahlten Entschädigung noch zu decken.
Aus den obigen Daten ist zu ersehen, daß die Verlust-
ziffer gegen das Vorjahr ganz erheblich (von 0,89 auf
0,63) zurückgegangen ist. Im Ganzen waren im ersten
Halbjahr 1895 110 Schadenfälle weniger zu verzeichnen
als im ersten Halbjahr 1894. Da die durchschnittlich für
ein entschädigtes Rindviehstück ansbezahlte Entschädigung
240 M. 82 Ps. beträgt, so bedeutet der Rückgang der
Verlustziffer für das erste Halbjahr bereits eine Ver-
minderung des Entschädigungsaufwandes um 26 490
Mark gegenüber der gleichen
Bei Fortdauer der zur Zeit
im zweiten Halbjahr dürfte
1895 sich demnach wesentlich
Jahre 1894.
Ausl and.
Oesterreich-Ungarn. Budapest, 31. Juli. Unterrichts-
minister Wlassits legte dem Budapester Magistrat nahe,
behufs Beseitigung der Ueberlastung der Elementarschüler
den obligatorischen Unterricht in der d e uts ch e n ,S p ra ch e
an den städtischen Schulen, als keinem Bedürsniß entsprechend,
ab zu schaffen und dadurch die Schulen der Erfüllung
ihrer nationalen Aufgabe geeigneter zu machen. (Wenn
die Magyaren sich in Zukunft mit ihrem eigenen schönen
Idiom begnügen wollen, so kann das den Deutschen nur
Recht sein, denn mit dem nationalen Verzicht auf die Kennt-
niß des Deutschen würden die Magyaren einen Theil ihrer
Kraft einbüßen, von der sie vielfach in gewaltthätiger
Weise auch gegen die Deutschen Gebrauch machen.)
Frankreich. Paris, 31. Juli. Die drei ehemaligen
Administratoren der Südbahn-Gesellschaft, Felix