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Antiquariat V. A. Heck (Wien); Antiquariat V. A. Heck
Katalog (Nr. 58): Autographen, eigenhändige Briefe und Dokumente etc. berühmter Persönlichkeiten — Wien: V. A. Heck, [1935?]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68126#0024
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22

Preise in Schweizer Franken

lesterung usge- / spreyt, das da mit Unser wysheyt, wo die / nit so Christenlich ge-
neygt vnd gesinnet wär / zu allem Friden, seer möchte uerwundt I vn zu schwären
fürnemen geursachet / werden, so nun gedachter Eck mit solcher / Vnsinnigheit ye
uerhofft der uallenden sach / des bapstumbs zu hilff komen, vnd Unser / Ersamen wys-
heyt ouch die fromen chreisen / sampt dem wolgelerten gerungen(?). hinten bij / euch
gdor also usbieten, vnd hie mit minen 1 lieben bruder Oecolampadium vnd mich
als / uerkerer der warheyt nennen, so ist an / Unser wysheyt ein demuetig Vnder-
tenig / pitt, so uere es Unsere Eeren vn Unserem / pdicanten nit nachteilig, ir wellind
Eggen I einen freyen platz uftun su uch, gen Memmingen / Costentz (Vn-
seren lieben bürgeren) oder L i n d o w / wirt einer Vnder uns oder bed ob got wis,
sicher / erschynen, doch erst nach uolziehung des ge / sprächs zu B e r n n. stände
Unser Ersam wysheit / männlich by gottes wort, so werdend ir die / gwaltigen hilff
gottes sehen. Verzyhend / ouch / minenn kindlichen doch yferlichen flyss. I Geben
zu Zürich an Sant Joanns Euangelisten / tag im münster (?) M.D.XXViij*) Jar /
V Ersamen Wysheit Allzyt williger
Huldrych Zwingli“
Die Adresse lautet:
Den fürsichtigen Ersamen / wysen Burgmeisteren / Vnd Rätt der statt Vlm I seinen
günstig lieben / herren. /
*) Soll richtig 1527 heißen.
EINE UNBEKANNTE ODE
des
CONRAD CELTIS.
92 Celtis oder Celtes, eigentlich Pickel, Conrad (1459—1508),
der deutsche Erzhumanist und neulateinische Dichter. Nach langen
Wanderungen, auf denen er überall für die Verbreitung des Huma-
nismus tätig war, kam er 1497 als Professor dauernd in Wien
zur Ruhe, wo Maximilian I. für ihn 1501 das „Collegium poetarum
et mathematicorum“ einrichtete.
In dieser Form bisher unbekannte u. unveröffentlichte lateinische
Ode an Hieronymus Haller*), Senator etc. in Nürnberg, offenbar
vom Amanuensis des Celtis, Johann Rosenberger**) kalligra-
graphisch in Gold und Silber auf mit Purpur gefärbtes Per-
gament geschrieben. Wien, im „Collegium Poetarum“, dem
Hause zu St. Anna in der Annagasse, 1504. Auf der Verso-Seite
des weißen ersten Blattes eine kunsthistorisch interessante sym-
bolisch-allegorische Malerei als Titelbild {siehe die Ab-
bildung). Das Wappenschild ist merkwürdigerweise leer. 6 nicht
numerierte Pergamentblätter, von denen das erste und letzte nicht
gefärbt sind, das erste mit Titelbild, das letzte leer; 14,7X12,2 cm.
Im ursprünglichen braunen, biegsamen Lederband mit Blindpres-
sung (unbedeutend wurmstichig).
Eine bisher der Forschung unbekannte Celtis-Handschrift aus dem be-
rühmten „Collegium poetarum et mathematicorum“, das Kaiser Maxi-

Katalog 58: Interessante Autographen
 
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