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Wirtschaftliche und soriale Faktoren.
Es liegt in der Natur der Sache, wenn in vorstehenden
Kapiteln wesentlich die rechtliche Gestaltung der bäuerlichen
Verhältnisse sich darstellte. Doch würde unserm Bilde manche
Farbe fehlen, wenn es unversucht bliebe, wenigstens in kurzen
Zügen zu schildern, Vas Grund und Boden, was wirtschakftliche
Verhältnisse, was endlich die Zeit- und Streitfragen des 15. und
16. JTahrhunderts aus den Bauern machten.
Wie noch heute, ist der Landstrich an der Tauber von jeher
einer der fruchtbarsten gewesen. Die schönen Wälder lieferten
reichlich Holz, Fische die vielen Gewässer, insbesondere die Tauber
selbst, die Viehzucht war vortrefflich, und Getreide gab es alljährlich
soviel, dass von dem Ueberfluss bei Teuerungen auch die Nachbar-
‚ gegenden noch versorgt werden konnten. (Vgl.Bensen, Kurze Beschreibung _
etc., S. 63.) — Hin früheres Zeugnis für viele, die sich aufbringen
liessen, sei die Stelle aus Martin Zeiller’s Reißbuch durch Hoch-
und Niederteutschland (p. 646): „ der Boden ist von Gottes Gnaden
ganz fruchtbar, der Wein, Getreid, Obst u. dgl. gibt, daß man
selten der Stadt (Rothenburg) Getreid zuführen dörfen, sondern
sie noch andern hat mitteilen können, wie sie denn auch der
Nürnberger Kornboden genannt wird.“ Gerade das Jahr der
Bauernerhebung war ein ganz besonders gesegnetes. Zweifel
sagt (Baumann 154): „als es auch gleychwol, so lang diser pewrisch
krieg weret, von anfang biß an das end ain schöne, warme, truckene
zeyt u. darzu ain ganz fruchtpar jar was.“ Dagegen war freilich
erst 1521 ein Teuerungsjahr an der oberen Tauber gewesen.
(W. F, 6, 1, 124), vorher, 1515, hatte ein schweres Gewitter, namentlich
in der Gegend von Weikersheim, viel Schaden angerichtet, 8
hatte dort Hagel die Ernte vernichtet (W.F.8, 2 568). Von jenem
die Landwirtschaft so niederdrückenden Jahr an bis 1524 scheint
Wirtschaftliche und soriale Faktoren.
Es liegt in der Natur der Sache, wenn in vorstehenden
Kapiteln wesentlich die rechtliche Gestaltung der bäuerlichen
Verhältnisse sich darstellte. Doch würde unserm Bilde manche
Farbe fehlen, wenn es unversucht bliebe, wenigstens in kurzen
Zügen zu schildern, Vas Grund und Boden, was wirtschakftliche
Verhältnisse, was endlich die Zeit- und Streitfragen des 15. und
16. JTahrhunderts aus den Bauern machten.
Wie noch heute, ist der Landstrich an der Tauber von jeher
einer der fruchtbarsten gewesen. Die schönen Wälder lieferten
reichlich Holz, Fische die vielen Gewässer, insbesondere die Tauber
selbst, die Viehzucht war vortrefflich, und Getreide gab es alljährlich
soviel, dass von dem Ueberfluss bei Teuerungen auch die Nachbar-
‚ gegenden noch versorgt werden konnten. (Vgl.Bensen, Kurze Beschreibung _
etc., S. 63.) — Hin früheres Zeugnis für viele, die sich aufbringen
liessen, sei die Stelle aus Martin Zeiller’s Reißbuch durch Hoch-
und Niederteutschland (p. 646): „ der Boden ist von Gottes Gnaden
ganz fruchtbar, der Wein, Getreid, Obst u. dgl. gibt, daß man
selten der Stadt (Rothenburg) Getreid zuführen dörfen, sondern
sie noch andern hat mitteilen können, wie sie denn auch der
Nürnberger Kornboden genannt wird.“ Gerade das Jahr der
Bauernerhebung war ein ganz besonders gesegnetes. Zweifel
sagt (Baumann 154): „als es auch gleychwol, so lang diser pewrisch
krieg weret, von anfang biß an das end ain schöne, warme, truckene
zeyt u. darzu ain ganz fruchtpar jar was.“ Dagegen war freilich
erst 1521 ein Teuerungsjahr an der oberen Tauber gewesen.
(W. F, 6, 1, 124), vorher, 1515, hatte ein schweres Gewitter, namentlich
in der Gegend von Weikersheim, viel Schaden angerichtet, 8
hatte dort Hagel die Ernte vernichtet (W.F.8, 2 568). Von jenem
die Landwirtschaft so niederdrückenden Jahr an bis 1524 scheint