Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
auerel

Flaschen,

Brauart
)utzend 3
1*


t

orstrasss.
— —
X



idelberg,

chtſchule.
töbel, Spiegel

Mroes.

k. 35. — an.
130.— .

280 „
4

— —
immer, Arbeite

echten Möbeln
afonds 2C.
Styl.
Köbel.
zur Verfügung
itender Rabatk



iCCO
andlung

iſchen Hof.
zu folgenden



per Ster
„ „
f
„ „

2 „ 4
gemacht un

zdtiſchen S0l
Tiefert.

ten und
toffer
Schreinel

hnunge!

. erfragen #
glattes.

eater

2 *
zanuar 1887
Abdonnement
Kaiſerl. HON
ig Nieman
}

Male:

loſen.

lufzügen vel
ronge.

hachtel,

kt von G.

Uhr. Anfan
en 10 Uhr.



— Bouutag,





E — ohne —



1, Februar

Drud und Lerlas von Wurm & Pfeffer in Hetdelberg,
Sypebition Brunnengaffe M,

Kmzeigen; die Lſpeltige Betitzeile oder deren Naum 5 s
ür aukwärts 10 Bfg. Bei mehrmaligem erſcheinen Rabatt,





* N.




1885.



die 7 der deulſihtn Seeleute am Kamerun.
die 2 gedraͤngten telegraphiſchen Meldungen uͤber
Mpfe, weiche die Mannſchaften der Kriegs⸗

Uiffe „Bismara“
2 „ und „Olga kurz vor Weih⸗
8 am Kamerunfluß zu beſtehen hatten, ſind

mttelſt Boftdampfer auch briefliche, ausführ-

7 45 — 5 *

do er den Verlauf des Kampfes berichtet Herr

orn äfi‚ der Vertreter der Firma Jantzen und

5* 8 ir Samburg: „Nachmittaßs (am 19.
3m%er) langten wir mit dem „San“ im Fluſſe

— man befuͤrchtete, mit der „Olga“ nicht

8 ommen zu konnen, mußte die Expedition am

8 * Noxgen in Booten und mit den beiden

* p Qfim „San“ und „Dualla” vorgenommen wer-

6N 19 anı Samftag Morgen. (20. Dezember) um

Danı — die „Fan! und die „Dualla/ zwei

* arkaſſen, jede mit einer Revolver⸗Kanone

2— 3 große mit LandungsSgefchüßen armierte

ibenm' ſowie alle ſonſt verfügbaren Bodle der
* Kriegsſchiffe in Schlepptau.

* * Nannſchaft diefer Erpedition beſtand incl.
* Anttätsforps aus 350 Mann 224 Mann vom
und 126 Mann von der

* * * führte die „Dualla“, da der Kapitän

i erteber frant lag, und ſteuerte dieſelbe dicht

28 em „Fan“ auf. Ungefähr um 9 Uhr

—— wir vor Joßtown angelangt. Wir ſahen

2 eine Menge Schwarzer und hatten dieſelben

— weiße Flagge wehen. Wir dampften

* * Hickorytöwu um wo möglich den Lock

* 7 SGreen Joß „und Bel Old King abzu⸗

—— Nnſchaftẽn der „Diga”, nachdem wir

anfert T „Duala“ in der Nähe der Sere8“ ge⸗

8 landeten unbehelligt unterhalb „Allenshard.
* Bismaxd- jedoch, vom „Jan“ bis in

** be der. englijgen Mijfion gebracht, wurden

* 2 Hickory? Leuten mit Gewehrſchüſſen em⸗

* ſo daßz, um die Landungsmannſchaft zu

8 on den Pinaſſen aus Granatſchuͤſſe aͤuf den
auch bgimum werden mußten. Das half denn

— e vickoryLeute zogen ſich zurück und die

9 Wurde jetzt bewerkſtelligt. Die Stadt



„Olga?.

wurde nun niedergebrannt. Unter Führung von
King Bell ſelbſt kamen jetzt die Bell-Leufe von
Soukouroutown herunter auf den Schauplatz des
Kampfes und begann nun erſt recht das Zerſtörungs⸗
werk. Die Hickorh⸗Leute zogen ſich, aus der Ferne
noch immer ſchießend, unter Zurücklaſſung von 12
Getödteten allmählig zurüd. Bald darauf kam die
Dampfbarkaſſe des „Bismarck“ heran. Dieſelbe
wurde am Landen von den Joß-Leuten durch hef—
tiges Gewehrfeuer verhindert, und mußte ſich vor⸗
läufig zurückziehen, um die Hilfe der jetzt aus
Hickorytown zurückkehrenden Mannſchaften der „Olga“
abzuwarten. Im Verein mit dieſen vollzog ſich dann die
Landung bei Woermanng⸗Faktorei in Belltown, wo⸗
bei leider 3 Mann verwundet wurden. Jetzt mußte
der 100 Fuß hohe, ſteile Abhang in Belltown er⸗
ſtürmt werden. Nachdem ſich die Mannſchaften ge—
ſammelt hatten und ein wirkſames Schnellfeuer auf
den Feind abgegeben war, gings mit lautem Hurrah
darauf los, huͤgelaufwaͤrts. Die Joß Leute zogen
ſich, ſtark feuernd, ein wenig zurück. Der Kampf
hatte wohl ſchon 1/ Stunden gedauert, und den
tapferen Olga⸗Leuten begann ſchon die Munition
auszugehen, als der „Fan“ mit allen Booten des
„Bismarck“ im Schlepptau um Hickory⸗Point herum⸗
kam und friſche Mannſchaften landete. Jetzt gelang
es, den Feind vollends zurüczutreiben und Joßtown
zu ſtuͤrmen, welches total durch Feuer zerſtört wurde.
Abends kehrten dann die Mannſchaften aus Joß—
town zuruͤck und wurden theils bei Schmidt, theils
bei mir auf der „Luiſe“ untergebracht und erfriſcht.
Die Beſatzung der „Olga“ hatte neun Verwundete,
darunter zwei ſchwer Verletzte, von welchen einer
leider am nächſten Tage geſtorben iſt. Er
wurde unter militäriſchen Ehrenbezeugungen auf
Suellabe⸗Point beigeſetzt. Die Leute vom „Bis⸗
marck“ hatten keine Verluſte.

Abends wurden noch alle engliſchen Hulks durch⸗
ſucht, da ſich das Geruͤcht verbreitete, daß Lock Preſo
auf einer derſelben verſteckt wäre. Man fand ihn
aber nicht.
die ganze Gegend nach den Aufſtändiſchen abgeſucht,
doch fand man alle Plätze verlaſſen.




Deutſches Reich.

Berlin, 30. Jan. Der Kaiſer machte dieſen
Mittag 12*/, Uhr eine einſtuͤndige Spazirfahrt und
empfing hierauf den Beſuch der Prinzeſſin Wilhelm
von Baden. Nachmittags ertheilte der Kaiſer dem
Afrikareiſenden Flegel Audienz und arbeitete dann
laͤngere Zeit mit dem Reichskanzler.

Italien.

Rom, 29. Jan. In der heutigen Kammer—
ſitzung erwiderte Maucini auf eine Anfcage Crispi's
wegen der Meldung der „Agence Havas“ von einem
engliſch⸗italieniſchen Vertrage betreffs der eghptiſchen
Angelegenheiten, ein derartiger Vertrag beſtehe nicht.
Der Miniſter erklärte wiederholt, die Beweiſe von
Loyalitaͤt und aufrichtiger Freundſchaft, die Italien
England gegeben, hätten zu der Ueberzeugung ge⸗
führt, daß Italien innerhalb der möglichen Grenzen
mit einer wohlwollenden Parallelaktion vorgehen
könne, um Englands Aufgabe zu erleichtern. Es
ſei dies eine Garantie zur Vervollſtändigung des
Programms des Friedens und des Konſervatismus,
welches den Hauptzweck der Allianz Italiens mit
den Centralmächten bilde, von welcher Politik die—
jenige Italiens ihre Richtung erhalte. Crispi ent—
gegnete, er wolle die Thatſachen abwarten, würde
aber einen Vertrag mit England gegenwaͤrtig nicht
für opportun halten.

England.

London, 29. Jan. Der „Daily Telegraph“
bringt ein Telegramm aus Hambad, wonach die
Araber vorgeſtern die Colonne des Generals Earle
angegriffen haben, aber durch die Cavallerie und
die Kameelreiterkorps zuruͤckgeſchlagen wurden. Die
letzteren beſetzten darauf das Dorf Warag. Der
Feind zog ſich zurück in der Richtung auf Berti.

Deutſcher Reichstag.

Berlin, 30. Jan. In Beantwortung der In—
terpellation v. Hammerſtein, betreffend die Verhältz
niſſe der Gothaer Grundkreditbank erklärte Staats—
ſekretaͤr v. Schelling, die Reichsregierung ſei nicht
in der Lage, einzugreifen und müſſe der herzoglich
ſächſiſchen Regierung die ungehinderte Entſchließung









Ein Lichtſrahl in dunkler Nacht.

(29. Fortſetzung)

v Di8 hierher hatten Paula's Kraͤfte ausge⸗
. ſaß ſie da und **
—— ohne Thraͤne theilnahmlos gegen Alles,
durite — borging, auf den Boden. Sie be
i f — und wilenlos wie ein Kind ließ
24 nna und deren Mutter zur Ruhe
ſei 2 2 teiner Frage in fie,“ bat Körber
fallenen —— „ Me, „foriht nicht nach dem Vorge-
— bedarf jetzt der Ruhe laßt ſie
— wird ſich ja Alles aufflären !“
* 4 ſt Lerließ das Haus.
Was Traum erſchien ihm dieſer Vorfall. —
fuchte * er thelen. wohin fuͤhren! **
28* — Tragweite deſſelben in Gedanken
— 8 08 Dhatte Prell mit dem Mädchen
ſchiede * Weshalb deſſen Angſt und ent⸗
zukehren? — ‚in des Dottors Haus zurück:
— uſchte ihn ſeine Ahnung nicht?
3U fprcchen B3ufall, nicht die Mbficht, mit Prell
batte {p
e n

Nu

haile ihn in deſſen?

deſſen Park geführt. Er
m ; gefüh r
! 8 * die Wahrheit geſagt — er durfte
In dem Barte _ Schon mehrere Abende hatte er
Zes hatte Feegn um Prel zu beobachten.
Mühungen mqr‘ä?“b}“sß nicht erwartei. Seine Be⸗

Nur + Lnicht erfolglos geblieben.

urze Zeit gönnte er ſich für dieſe Ge—



danken, dann eilte er zurück zu Prells Haus. Er
wollte wiſſen, ob der Doktor ihm gefolgt war.

Mit haſtigen Schritten kehrte er zum Thore
zuruck. Er fah Prells Zummer erleuchtet, einen
Schatten in demſelben ſich langſam, regelmäßig hin
und her bewegen. Der Doktor ſchritt auf und ab.
Ueberlegte er, was er beginnen ſollte? War er mit
fich noch nicht einig? Konnte er zu keinem Entſchluſſe
gelangen?

An einen Baum gelehnt, feſt in ſeinen Mantel
gewickelt, blieb der Kommiſſär ſtehen. Er hatte
eine ſchwer zu beſiegende Geduld und unerſchöpfliche
Ausdauer, wenn er einmal ein Ziel verfolgte.

Sein Auge war auf des Doktors erhellte Fenſter
gerichtet — er enpfand nichts von der Kälte und
Rauhheit der Nacht.

Endlich — es war bereits ſpät — verlöſchte
das Licht in Prells Zimmer. Hatte der Doktor
ſich endlich zur Ruhe gelegt, oder verließ er das
Haus. — Körber lauſchte mit angehaltenem Athem.
— Es blieb Alles ſtill.

Auch Körber kehrte nach kurzer Zeit in ſeine
Wohnung zurück.

Zeitig am anderen Morgen hatte er ſich ange—
kleidet. Zu Hellmanns Muͤtter wollte er gehen.
Mit Ungeduld ſah er den Erklärungen Paulas,
weshalb ſie ihrem Vormund entflohen war, entgegen.
Der Gedanke verließ ihn nicht, daß dieſer Vorfall
mit der Ermordung Bergers in irgend einem Zu⸗
ſammenhange ſtehe. Er wußte ſelbſt nicht, wie er
ihm gekommen war.

Schon hatte er den Hut erfaßt, um zu ehen
— da pochte es an die Thür.

„Herein!“ rief er unwillig über die Störung.



Die Thür wurde geöffnet — Prell trat ein.

„Herr Doktor!“ rief Körber unwillkuͤrlich über-
ra’cht. Ihn hatte er am Wenigſten erwartet.

Des Doktors Geſicht war bleich. Es zeugte
von einer ſchlaflos hingebrachten Nacht, von ge—
waltigen Aufregungen. Jetzt ſchienen dieſelben
freilich geſchwunden zu ſein, denn ſein Geſicht war
ruhig, felbſt der Glanz ſeiner Augen war matter
geworden.

„Herr Polizeikommiſſär,“ ſprach Prell mit leich—
terem und unbefangenerem Tone als Körber er—
wartet hatte. „Sie wundern ſich, daß ich zu Ihnen
komme. Ich würde Sie geſtern Abend noch auf—
geſucht haben, wenn es nicht zu ſpät geweſen wäre.
Es trieb mich, eine Verſtändigung mit Ihnen her—
beizuführen uͤber den Auſtritt, deſſen Zeuge Sie
waren und Sie nur zu leicht — falſch auffaſſen
koͤnnten.“

„Ich habe mir noch keine feſte Meinung daruͤber
gebildet“, erwiderte Körber, indem er den Doltor
zum Setzen nöthigte. „Ich habe den ganzen Auf—
tritt nicht begriffen.“

Preil ließ ſeinen Blick prüfend, forſchend über
ihngieiten. Sollte er Paula nicht gefragt — ſollte
ſie ihm nicht Alles geſtanden haben?

Körbers Geſicht verrieth nicht das Geringſte

„Sie haben mich geſtern Abend in großer Auf—
regung geſehen“ fuhr Prell fort. „Das Mädchen
haite mir den Kopf warm gemacht — mich heftig
etzürnt — auch gegen Sie, Herr Kommiffaͤr bin
ich zu ſchroff aufgetreten.

Fortſetzung folgt.)


 
Annotationen