e in der
Stiefel,
Geiſt⸗
er ſchon
uf aus:
archie!“
mflorten
8 Geiſt—
aſch und
'Kelly,
Egyp—
; mitge-
eben ſo
nuß das
es aus⸗
8 wird
” nicht
Ruſſel,
Fres.
aß die
nes zu
Es
rwerth
hes er—
Nähr—
hintere
Eiweiß—
eis für
8ORfg.
2
iſt in
er eitle
dneten⸗
3 Tage
e ſehen
Was
e nicht
e Her⸗
ind hat
Streit
r von
e, bei—
] wird
———
niſchen
paziert
d über
3 Seil
heißt
Vor⸗
nthum
tzterer
3 dann
aus⸗
einen
Seile
n das
— —
n hef—
e Ab⸗
gehen
ge zu
einen
illenen
ter in
xlef
treten
körber
te er.
rell?“
Nein,
ilung
lichen
Sie
Prell
laube
ge⸗
und
nmer
ecken,
das
den
die⸗
Publikums ſich jedes Beifalls zu enthalten hat, damit
Blondin ſich nicht aufrege, doch nimmt es nach Errei—
chung des feſten Bodens das Händeklatſchen und
Bravorufen mit dem Kopfnicken der Befriedigung
entgegen. Da ſelbſt London bis jetzt nichts Aehnliches
geſehen, ſo iſt der Zudrang zum Covent Garden Theater
mindeſtens ſo groß, als wenn dort die Patti ſänge.
ein Leipziger Brauburſche. Abends waren ihm die
Beine furchtbar angeſchwollen, ſo daß er kaum ſeine
Behauſung erreichen konnte. Morgens aber waren
ſeine Beine durch Anwendung einer „heilkräftigen
Kur“ wieder geſund. Neulich abends aber waren
die Beine ſo dick, daß er nach Hauſe getragen werden
mußte. Eigenthuͤmlicherweiſe verlor ſich die Geſchwulſt
an einem der Beine ſchon unterwegs; dafür fand ſich
aber auf dem Pflaſter eine lange Spur von Gerſte.
Die Salbe braucht er nicht mehr, denn er bekam ein
Vierteljährchen Urlaub hinter Schloß und Riegel.
— Eine Viertelillion Nähmaſchinen.
Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, hat die
Firma Junker und Ruh am heutigen Tage die
250 000. Nähmaſchine ihrer Fabrikation verſandt. Die
Entfaltung einer ſolchen Thaͤtigkeit und der Umſtand,
daß dieſelbe auf Karlsruher Boden ſtattfindet, ge—
reicht der Energie und Umſicht der ausführenden Firma
wie unſerer Stadt ſelbſt zu hoher Ehre.
— Frau: „Aber Anna, Sie ſind doch eine
ſchrecklich ungeſchickte Perſon. Jetzt haben ſie mir
ſchon wieder vier Teller vom feinſten Porzellan zer⸗
brochen!“ Köchin: „Geſchieht Ihnen ſchon recht,
— was brauchen Sie aber auch lauter feines Por—
zellan zu haben!“
—Zarter Wink. Herr: „Sie können mir
wohl etwas Feuer geben?, — Schuſterjunge:
„Feuer? Det können Se haben; wenn Sie mir aber
um eene Zigarre anjeſprochen hätten, ick wäre in
die jrößte Verlegenheit jekommen!,
— Falſcher Verdacht. Gaſt: „Aber Kro—
nenwirt, da ſchwimmt ja eine Fliege im Bier!, Wirt
(für ſich): „Jeſſes, ſchon wieder ein Vegetarianer!,
Lolales.
Beidelberg, 9. Febr. (Gortrag) Wie wir ver—
nehmen, wird auf beſonderes Verlangen des hieſ. Arbeiter⸗
bildungsvereins unſer langjähriger Landtagsabgeordneter
Herr Krausmann am nächſten Mittwoch Abend halb 9
Uhr im kleinen Saale der Bürgexkaſino⸗Geſellſchaft (Prinz
Max) einen Vortrag über den bad. Staatshaushalt halten,
ähnlich dem von ihm vor einigen Wochen mit vielem Bei—
fall in der Harmonie gehaltenen. Wir zweifeln nicht, daß
außer den Vereinsmikgliedern auch Freunde der Sache
Zutritt haben, worauf wir aufmerkſam machen möchten.
Heidelberg, 10. Febr. Einbruchdiebſtahl) Ein
in der Plöckftraße wohnender Schreinermeiſter machie heute
früh die Anzeige, daß in letzter Nacht in ſeine Werkitätte
eingebrochen und ein Kleiderdiebſtahl ausgeführt worden
ſei. Näheres konnten wir nicht erfaͤhren.
* Heidelberg, 10. Febr. Eingebracht) Ein Bürger
aus Eichtersheim, welcher nach einem Sittlichkeitsverbrechen
flüchtig, und polizeilich verfolgt wurde, konnte hier ein—
gebracht werden.
Beidelberg, 10. Febr. (Vorgefunden.) Das von
dem Wiener Studenten verlorene Geld, (von dem wir
geſtern berichteten) hat ſich glücklicherweiſe wieder vorge—
funden. Der Verlierer hatte nämlich eine ärztliche Autori—
tät conſultirt und dabei ſeine Brieftaſche liegen laſſen,
welche ihm gleich nach dem Bekanntwerden ſeiner Iden—
tität wieder zugeſtellt wurde.
Heidelberg, 10 Febr. (Nobel und doch verhaftet.)
Es wurde eine feingekleidete Dame, welche ſich in einem
hieſigen Gaſthauſe einlogirt hatte, verhaftet, weil ſie von
Wiesbaden aus polizeilich verfolgt wurde. Der Schein
trügt eben gar manchmal!
BSeidelberg, 10. Fehr. (D lieb' ſo lang du lieben
kannſt!! Ein hieſiger Schuhmachermeiſter hat die ſo ſchönen
Dichterworte: „O lieb' ſo lang du lieben kannſt, o lieb'
ſo lang du lieben magſt, die Stunde kommt, wo du an
Gräbern ſtehſt und klagſt,“ entweder nie vernommen, oder
ſie nicht beherzigt, denn er konnte es über ſich gewinnen,
in vorletzter Nacht ſeine Gemahlin, welche als brave und
fleißige Köchin tagsüber bei einer Geſellſchaft beſchäftigt
iſt, auf's gröblichſte zu mißhandeln, ſo daß ſie ärztliche
Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Außerdem ging er in
ganz unqualifieirbarer Weiſe mit ſeinen zwei Kindern um,
ſo daß ſich die Nachbarſchaft empört haben ſoll.
* Heidelberg, 10. Febr. (Um Mißverſtaͤndniſſen vor—
zubeugen,) berichligen wir eine in unſerem Blatte enthal—
iene Notiz dahin, daß Herr Neuer von Eberbach nicht als
Gerichtsſchreiber, ſondern als Aktuar an das Amtsgericht
Heidelberg verſetzt wird und die beiden Gerichtsſchreiber
daſelbſt verbleiben.
Schöffengericht Heidelberg.
Sitzung vom 9. Febr. Vorſitzender Herr Oberamts⸗
richter Süpfle, Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr
Rechtspraktikant Dr. Waßmannsdorf, Gerichtsſchreiber Hr.
Rechtspraktikant Strohmeier, Schöffen die Herren Ge—
meiderath Chriſtian Hoffmann von Bammenthal und Land⸗
wirth Adam Voth von St. Ilgen. Zur Verhandlung
kamen folgende Straffaͤlle:
1. Der Schiffer Konrad Falkenſtein von Dilsberg
kommt ſehr wenig mit dem Waſſex in Berührung, denn
ſtatt auf dem Schiffe befindet er ſich meiſtentheils auf der
Landſtraße, weil er Mitglied des Stromerthums iſt. Wegen
Landſtreicherei muß er heute den ſchönen Tagen von
Aranguez valet ſagen und 4 Wochen rinn.
2. Der Schneider Anton Hammer von Impfingen war
Sommer und Winter gexade einen Tag bei Schneider—
meiſter Hamleh in Handſchuhsheim in Dienſt und benützte
die Abweſenheit desſelben, deſſen Uhr zu entwenden und
ſich damit aus dem Staube zu machen. Er weiß nun
1 Monat lang auch ohne Uhr, welche Zeit es iſt.
3. Die Eppelheimer: Knecht Georg Wiegand, Maurer
Georg Boͤhm, Landwirth Wilhelm Stephan und Zimmer—
mann Jakob Riegler bekamen in der Sylveſternacht Händel
miteinander und drohte einer dem andern mit Todtſchießen.
Schließlich kam ihnen Peter Treiber von da gerade ge—
legen, ihn zum Schluſſe des einen und Anfang des an-
dern Jahres ordentlich durchzuprügeln Das neue Jahr
fing aber deshalb doch nicht beſſer an für die Geſellſchaft,
denn es bringt jedem und zwar Wiegand 14 Tage, Böhm
8 Tage, Stephan 3 Wochen und Riegler 8 Tage Gefäng—
niß und je ein Koſtenviertel ein.
4. Landwirth Adam Edelmann L und Leinenweber
Johann Adam Liboner von Urſenbach, ſowie Taglöhner
Johann Kling von Altenbach machten ſich dadurch der
Körperverletzung bezw. des groben Unfugs ſchuldig, daß
zuerſt die erſteren den letzteren zu Boden warfen und
durchgegerbte Kling dann ſeinem Zorn darüber dadurch
Ausdruck zu verleihen ſuchte, daß er in einer Wirthſchaft
tobte, wie ein gereizter Neudeutſchländer, auf die Tiſche
ſchlug, Gläſer ummarf ꝛc. Edelmann müſſen 10 Tage,
Liboner 8 Tage und Kling 14 Tage Gefängniß zuerkannt
werden.
5. Der Metzger Johann Engelhorn von Leimen fand
auf der Landſtraße ein Bund Stroh, welches Landwirth
Simon Spieß von Rothenberg verloren hatte und war
der Meinung, daß er dasſelbe behalten dürfe, weil er den
Verlierer nicht kannte. Weil man aber alle gefundenen
Gegenſtände von irgend welchem Werth zur Anzeige
bringen muß, trägt ihm das Unterlaſſen derſelben eine
Geldſtrafe von 5 Mk. ein.
6. Schuhmacher Johann Papſt in Weckesheim nannte
den Lehrer Himmelſtein daſelbſt einen Flegel und ſchrie
auf der Straße in ärgernißerregender Weiſe, infolge deſſen
er 4 Tage zur Ruhe gebracht wird.
7. Der Taglöhner Johann Schmitt von hier iſt ein
arbeitsſcheuer Landſtredher, der 3 Wochen in's Trockene
kommt und dann der Landespolizeibehörde überwieſen
wird, was ſehr ſchlimm iſt, weil der Frühling bald in's
Land zieht.
8. Schreiner Johann Linkenheil von hier machte ſich
des groben Unfugs ſchuldig. Auch er ſcheint zu den Un⸗
verbeſſexlichen zu gehören, ſo daß ihm 4 Wochen Gefäng—
niß und ebenfalls Ueberweiſung an die Landespolizeibe—
hörde zudictixt werden müſſen.
9. Die Ehefrau des Wagenwärters Gallenſchütz hier
hegte gegen den Privatmann Eiſenhut längſt einen Groll,
den fie dadurch auch äußerlich bewies, daß ſie die günſtige
Gelegenheit benützte ihrem Feinde mittelſt einer Spritze
eine ſchmutzige Flüffigkeit in's Antlitz zu ſenden, als dieſer
einen Bau befichtigte. Dieſe Spritzenprobe trägt ihr eine
Geldſtrafe von 40 Mk. und die Koͤſten ein.
Landgericht.
Mosbach, 5. Febr. In heutiger Strafkammer—
ſitzung ergingen folgende Urtheile:
1. Die beiden Schuſterlehrlinge Eugen Schwarz und
Otto Dörzenbach von Neudenau, erſterer 15, letzterer 17
Jahre ali, waren beſchuldigt, im Spätjahr 1884 dem
Landwirth Marx Dimmer von Neuenau aus deſſen Kom—
mode, welche ſie erbrochen, Geld im Geſammtbetrage von
10 Mk. 50 Pfg. in rechtswidriger Abſicht weggenommen
zu haben. Erigen Schwarz war weiter beſchüldigt, daß
er 8 Tage nach dieſem Vorfalle aus der gleichen Koͤmmode
und auf die nämliche Weiſe einen Hundertmarkſchein ent—
wendet habe. Die Angeklagten erhielten in Anbe—
tracht ihrer Jugend und bisherigen Unbeſcholtenheit,
Schwarz 3 Monate, Doͤrzenbach 3 Woͤchen Gefaͤngnißſtrafe.
2. Anna Barbara Hennrich, 17 Jahre alte Dienſt—
magd aus Krumbach iſt geſtändig, daß ſie Anfangs No—
veniber 1884 gelegentlich eines Beſuchs bei dem Dienſt—
mädchen Marie Seltenreich in Seckenheim 1 Markſtück
aus einem Kleide in dexen Zimmer entwendete und weiter,
daß ſie 8 Mt. welche ihr von Maxie Seltenreich mit dem
Auftrage ausgefolgt wurden, ſolche dem Vatex der letz—
teren zu überbringen, unterſchlug. Ferner iſt die Hennrich
beſchuldigt, am 5. Dez. v. J ihrer Dienſtherrſchaft in
Mannheim Kleidungsſtuͤcke im Werth von ca. 60 Mk und
am 10. Dez. 1884 in Balsbach einen halben Zuckerhut
und ein Tiſchtuch entwendel zu haben. Die Angeklagte,
welche ſchon dreimal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, er—
hielt eine Geſammtgefängnißſtrafe von 9 Monaten.
3. Die Berufung der Eliſabetha Noe Wittwe von
Muckenthal wegen Beleidigung des Franz Schüßler von
Muckenthal wurde für begründet erachtet und erfolgte
deren Fleiſprechung. Die Koſten hat der Privatkläger zu
tragen.
Handels⸗Nachrichten.
Mannheim, 9. Febr. (Mannheimer Produkten-Börſe.)
pr. 100 Kilo. pr. 100 Kilo.
Weizen, Pfälz. 18.50—18,75 Mais Donau —
„h Gegend — Kernen 18 59 —
„ Spring —— Kohlreps Deutſch. 27.— — —
Ruſſ. Sar. 19.——19.50 „. Ungarn 2650 —
Amerk. Wtr. 19.25—19.50 Bohnen 19.75—25. —
Californ. I.19. 19.50 | Wicken 18.50—18.75
Californ.II.I9 — Exbſen 20.——22.—
„ Taganroa , — Kleeſam. I. deutſch. 90.—
Koggen, Pfälz. 17 — 1750 — — 80.—84
„Muſſ. 15.253—15.75 * Luzern 85.
% — 17,——17.50 * Provenzer 120.
„ Bulgar. — „ Ejparfette 32
Gerſte neue 17. 5) 18. 75 Leinbl. Inl. i. Part. 50.
„Pfälzer. 18.50—19.— „Faßweiſe 51.
Ungar. — Rüböl, In. i. Part. 58.
Hafer, Bad. 14.75—15.25 „Fapweiſe 59.
, württ. Alp. 15.——15.50
Maiz a.Mired. 13.50—.—
Mehl m. Sad 0
— 28,50 2650 2450 20.00
Petrol Wagl.(Typew.) 23.75
” Faßweiſe 2450
* 2 3 4
Mannheim, 9. Febr. (Fettviehmarkt) Es waren
beigetrieben und koſtete pr. 100 Kilo
20 Stück Milchkühe, pro Stück 500 Mk.
54 Stück Ochſen I. Qulität 140
— 130
347 Stück Schmalvieh und Farren I. Qual. 130° „
160 Stück Kälber —
3 Schafe pro Stück —
309 Schweine —
Verſteigerungen und Submiſſionen.
Neckarelz. Mittwoch, 11. Febr., Vormittags 9 Uhr
Holz⸗Lexſteigerung.
Michelbach. Mittwoch, 11. Febr., Vormittags 9 Uhr
Holz⸗Verſteigerung.
Hardheim. Mittwoch, 11. Febr, Vormittags 9 Uhr
Stanim⸗ und Stangenholz ⸗Verſtelgerung.
Borberg. Mittwoch, 11. Febr, Vormittags 10 Uhr
im Rathhaus in Eubigheim Holz-Verſteigerung!
Neuefte Kachrichten.
Berlin, 9 Febr. Der Nachricht italieniſcher
Zeitungen, daß 15, 000 italieniſche Soldaten in den
nächſten Tagen für die Küſte des rothen Meeres
eingeſchifft werden ſollen, wird in unterrichteten
Kreiſen kein Glaube beigemeſſen. Die italieniſche
Regierung wuͤrde hierzu große Credite beanſpruchen
müſſen und die allgemeine Aufmerkſamkeit, wahr—
ſcheinlich auch die allgemeine Mißbillung, mit Aus—
nahme Englands, auf ſich ziehen.
Leipzig, 8. Febr. Reichsgerichtsrath Dr. E. S.
Puchelt iſt geſtern dahier nach längerem Leiden ver—
ſchieden. Der Verſtorbene, bis dahin Kreisgerichts—
direktor in Baden-⸗Baden, wurde bei Errichtung des
Reichsoberhandelsgerichts in dasſelbe berufen und
trat nach 1871 in das Reichsgericht über. Der
Verblichene war Herausgeber zahlreicher juriſtiſcher
Werke, hauptſächlich Comentare verſchiedener Geſetz—
bücher und Redakteur der noch jetzt erſcheinenden
Zeitſchrift für franzöſ. Civilrecht. ;
Paris, 9. Febr. In einer am 7. Februar
Abends 9 Uhr von Dong-Son abgegangenen Depeſche
meldet General Brioͤre: Wir verbrachten den heutigen
Tag damit, fünf Forts, welche der Feind, ohne
Widerſtand zu leiſten, geräumt hat, zu unterſuchen
und zu zerſtören. In denſelben ſind ungeheure Bor-
räthe an Pulver und Schießbedarf vorgefunden
worden. Durch eine auf 12 Kilometer Entfernung
ausgedehnte Recognoscirung wurde feſtgeſtellt, daß
die ganze chineſiſche Streitmacht in einem fluchtähn—
lichen Rückzuge auf Long-Son begriffen ift. Auf
unſerer Seite ſind die Verluſte ſehr gering; ſie be—
ſtehen in 21 Todten und 162 Verwundeten.
Paris, 9. Febr. Ein Telegramm des Temps
aus Rom meldet, die italieniſche Regierung werde
einen Kredit von zwanzig Millionen für die Expe—
dition nach dem Rothen Meere verlangen. Es
heißt, ſie verhandle wegen Aufnahme eine? Anleihe
von 400 Millionen fůr Sanirungsarbeiten in Neapel
und Konvertirung der Rente. Nach einem Tele—
gramm aus Port Said trafen die auf dem Marſche
nach Tonkin befindlichen franzöſiſchen Truppen am
Rothen Meere mit den nach Maſſowah gehenden
talieniſchen Truppen zuſammen; beide Truppen—
abtheilungen hätten miteinander fraterniſirt und ge—
rufen: Es lebe Frankreich! und: Es lebe Italien!
London, 8. Febr. Ueber den Fall Khartums
und das Schickfal Gordon's wird jetzt folgende
Verſion für die wahrſcheinlichſte gehalten: Die Auf—
ſtändiſchen ſeien durch den Verrath zweier Paſchas,
welche früher einmal von General Gordon beſtraft
worden waren, in die Stadt eingelaſſen worden.
Der Befehlshaber der drei Damßfer, welche in
Khartum blieben, hätte des Mahdi Truppen bis an
das Hauptthor der Stadt gebracht und ſie dort nach
Einbruch der Nacht eingelaͤſſen. Darauf habe ſich
Gordon mit dem griechiſchen Konſul Nicola, 50
Griechen und 250 kreugebliebenen Soldaten in die
katholiſche Kirche oder in ein anderes Gebäude zu—
ruͤckgezogen, und ſei dann im Kamßfe gegen die
übermächtigen Aufſtändiſchen mit dem Degen in der
Fauſt gefallen. Schon vor einiger Zeit ſoll Lord
Wolſeley von Gordon darauf aufmerkſam gemacht
worden ſein, daß er in Gefahr ſei, verrathen zu
werden, und infolge dieſer Nachricht habe Wolſelch
ſich eniſchloſſen, Sir H. Stewart mit einer verhält:
nißmäßig kleinen Streitmacht durch die Wuͤſte nach
Metammeh zu ſchicken. Des Letzteren Inſtruktionen
ſeien geweſen, den Nil zu erreichen und dann ſo
ſchnell als möglich nach Khartum vorzuſtoßen.
Qinſerate, vittigſt berechnet,
S> finden im„Heidel⸗
berger Tageblatt“ die groͤßte Ver-
breitung hier und in der Umgegend—
ſowie dem gaͤnzen bad. Unterland (Auflage
nahein 6000) und ſind deshalb äußerſt wirkſam
und von beſtem Erfolg.