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Freitag,
Nedatieur NEilipy Rlautner in Beibelbert ˖
außer Kontrag. Adonnementeyreit fübr
+g 45 Pfg. mit Trägerlohn, durc; bis
— — . 1.25 ohne Bukelungsgebilhr,
13. Februar
Druc unı Lerlag von BWerut & Pfeffer in Heihelberg,
Sypeditiun Brunnengaffe D,
Mnzeigen: bie Ljpaltige etitzeile aber deren Raum 5 B
für augmärts 10 Bfg. Bei mehrmaligent Eriheinen Rabatt.
———rdd. 2
Deutſches Keich.
Berlin, II. Febr.
des Reichstags wurde eine Erklärung des Reichs⸗
kanzlers verlefen, wonach die Regierungskommiſſarien
weder berechtigt noch uͤberhaupt in der Lage find,
die bezüglich der Verhältniſſe unſerer kolonialen
Schutzgebiete geſtellten Fragen zu beantworten, da
dies Sache des Bundesraths ſei. Die Kommiſſion
vertagte fich, nachdem die ſofortige Drucklegung der
Erklaͤrung beſchloſſen worden war, auf Donnerſtag.
Frautkfurt, 11. Febr. Bezuͤglich des Geruͤchtes,
wonach in der letzten Nacht gegen die Hauptwache
ein gefährlicher Sprengverſuch mit Dynamit ge—
macht worden ſei, wird von authentiſcher Seite mit—
getheilt, daß nach dem vorläufigen Ergebniß der
Unterſuchung eine ernſtliche, auf die Zerſtörung des
Gebäudes gerichtete Abſicht kaum annehmbar wäre.
So viel bis jetzt ermittelt, ſei heute fruͤh eine dünne,
mit Pulver gefüllte Huͤlſe, woran eine angebrannte
Zuͤndſchnur befeſtigt geweſen, an der den Schiller—
platz begrenzenden Ruͤckſeite des Hauptwachegebäu—
des gefunden worden.
ſichtlich der Geringfähigkeit der Sprengmaſſe keinen
erheblichen Schaden veranlaßt haben.
Fraukreich.
Paris, 9. Febr.
zu nähern.
Zuſchrift, die ein engliſcher Geiſtlicher von angeblich
hervorragender Stellung in London an die Blätter
tichtete. Der Geiſtliche, (ſeinen Namen nennt er
nicht) will im Herbſt vorigen Jahres an der Wirths—
tafel eines Londoner Gaſthauſes die Bekanntſchaft
eines gebildeten Egypters gemacht haben, der ſich
Händel gedacht wurde, ließ der Egypter (den Namen
hat der ungenannte Gewährsmann nicht behalten
— hfclhafle Aeußerung — er dahin,
daß der Mahdi ſchon im Dezember nur die Schlinge
dons zu bemächtigen. Er ſchiebe es aber hinaus,
bis die Engländer unter Wolſeley ſich weit genug
vorgewagt hätten, um ebenfalls abgefangen zu wer—
den. Auch von Waffenankäufen hat der Egypter
geſprochen. Leider iſt der Geiſtliche zu arglos ge—
weſen, um durch das eine oder durch das andere
veranlaßt zu werden, auf ven Polizeipräfekten von
Kairo aufmerkſam zu machen. Der „Figaro“ hat
eine Autorität in orientaliſchen Dingen, den Scheikh
General Eddin, der in Paris gewiſſermaßen als
politiſcher Agent des Mohamedanismus lebt und
ein Blatt in arabiſcher Sprache in Paris heraus⸗
giebt, das dann ſeinen Weg nach dem Orient findet.
General Eddin behauptet, daß Gordon, wenn er
getödtet iſt, im Kampfe gefallen ſein müffe, der
Mahdi tödte ſeine Gefangenen nicht. Die Erobe—
rung Chartums muͤſſe ihm wenigſtens 20000 Sol⸗
daten zufuͤhren. Einen Frieden könne der Mahdi,
ohne ſich ſelbſt zu vernichten, niemals mit England
oder Eghpten abſchließen. Seine Beſtimmung ſei,
nach Mekka zu ziehen, und da er keine Schiffe habe
muͤſſe er ſeinen Weg durch Egypten nehmen. Viel-
leicht werde er, wenn Gordon noch lebt, auf einen
Der Mahdi iſt 32 Jahre alt. Ehe er ſich zum
Mahdi, d. h. zum verkündeten Propheten erhob,
Italien.
Nom, 11. Febr. Die Agencia Stefani meldet,
die italieniſche Regierung habe erklärt, daß ſie den
letzten franzöſiſchen Vorſchlägen zur Löſung der
Einzelheiten über die Beſetzung Maſſauas:
ıß cr die Landung der Italiener nicht zulaſſe
da die Landung d taliener nicht zulaſſen
könnte, ohne gegen dieſelbe durch eine Note zu pro—
1885.
Truppen und die widerſtandsloſe Beſetzung der Stadt,
ihrer Umgebungen, ſowie der Forts, deren Kom—
mandanten gleichfalls insgeſammt proteſtirten. —
Sodann wurde die italieniſche Flagge an der Seite
der egyptiſchen aufgehißt. Der Admiral erließ hie—
rauf eine Proklamation, in welcher die friedlichen
Zwecke der Beſetzung hervorgehoben werden. Ein
Theil der für die Forts beſtimmten Truppen kam—
pirt aukerhalb der Stadt. Die Bevölkerung be—
reitete den Italienern einen freundlichen Empfang.
Die eghptiſche Garniſon verblieb in ihren Qua.:
tieren. Oberſt Saletto übernahm das Kommando
der italieniſchen Garniſon. — Es verlautet, der
König von Aebſſinien habe in Folge der Reklamation
des italieniſchen Konfularagenten in Maſſaua die
Verhaftung des Führers Mandaiſu, welcher den
Afrikareiſenden Biancht und deſſen Gefährten ver—
rathen hatte, angeordnet und wird Mandaiſu den
Italienern ausliefern.
England.
London, II. Febr. Ein Telegramm der „Daily
News“ aus Kakdul vom 8. d. Mts. meldet: Aus
Chartum entkommene Eingeborene beſtätigen, daß
Gordon getödtet wurde, als er aus dem Hauſe trat,
um die treugebliebenen Truppen zu ſammeln. Die
letzteren wurden ſämmtlich niedergemacht. Bei dem
mehrſtündigen Gemetzel ſind ſelbſt Frauen und Kin—
der nicht geſchont worden. Auch die Notablen Char—
tums mit Ausnahme der zwei verrätheriſchen Paſchas
ſind getödtet. — Die „Times“ haͤlt ihre Anſicht
aufrecht, daß es nothwendig ſei, eine dauernde Re⸗
gierung unter engliſchem Einfluſſe zwiſchen dem
Nil und Rothen Meexe herzuſtellen, ungeachtel der
Schwierigkeiten und Koſten. Die Errichtung einer
Regierung in Chartum ſei weſentlich für die dauernde
Pacifictrung des öſtlichen Sudans.
London, 11. Febr. Von Korti wird gemeldet:
Fluͤchtlinge aus Chartum erzählen, Faragh Paſcha
habe dem Nahdi die Stadtthore geöffnet. Ihre
Ausſagen ſtimmen darin überein, daß Gordon ge—
Hierauf erfolgte die Ausſchiffung der italieniſchen
uͤberſchritt, um ſich nach den Urſachen der in der
Stadt entſtandenen Unruhen zu erkundigen.
— ;
Ein Lichtſtrahl in dunkler Uucht.
(39. Fortſetzune)
„Anna, nun ſoll unſere Liebe auch kein Geheim—
niß mehr bleiben — offen will ich ſie bekennen —
ich bin ja ſtolz darauf! Nun wirſt Du bald ganz
und für immer mein eigen!“
Er zog ſie gluͤcklich an ſein Herz.
„Und wann wird Heinrich frei!“ fragte Anna.
„Morgen — morgen!“ rief Körber. „Jetzt end—
lich glaubt der Criminalrichter an ſeine Unſchuld.
Aber heute erfährt Heinrich ſchon, daß ſich morgen
die Thür ſeines Kerkers öffnet, er weiß es vielleicht
ſchon. Es iſt gut ſo — er gewinnt Zeit, die Freude
zu faſſen. Ja, Anna — die Monate im Gefaͤngniſſe
haben ihn arg mitgenommen — Ihr werdet er—
ſchrecken, wenn Ihr ihn wiederſeht, bekämpft Euch,
laßt es ihn nicht merken. Wir wollen ihn pflegen
und aufheitern ine freudige und gluͤckliche Zu—
kunft ſoll ihn die trüben Schatten in ſeiner Ver—
gangenheit vergehen machen. Ich hoffe, er wird
noch ſehr glücklich werden!“
Anna blieb bei ihm, um ihn zu pflegen. Und
es that ihm wohl, wenn ihre weiche Hand ſich auf
den ſchmerzenden Arm legte. Bis zum Abend harrte
ſie bei ihm aus, dann erſt kehrte ſie zu ihrer Mutter
zurück.
Körbers zähe, geſunde Natur hatte ſich ſchon
am folgenden Morgen nach einem feſten Schlafe
bedeutend erholt.
Zwar hatte der Arzt Körber unterſagt, das Zim—
— *
*
zu vermeiden, dennoch kleidete er ſich an.
ließ ihm keine Ruhe im Hauſe. Hellmann kam
an dieſem Tage frei — er mußte ihn begrüßen
und er hoffte frohe Botſchaft für ihn mitzubringen.
Das trieb ihn fort.
Nach dem Hauſe des alten Berger eilte er. Auf's
Tiefſte bewegt kam ihm der Alte entgegen.
„Endlich haben Sie den Mörder meines un—
gluͤcklichen Sohnes entdeckt,“ ſprach er, „ich weiß,
mit welcher Selbſtaufopferung Sie die ſchwachen
Spuren verfolgt haben. Es hat ja Niemand
außer Ihnen eine Ahnung davon gehabt, daß
Prell der Mörder ſei. Ich am wenigſten. Er
ſprach mir ſo ruhig ſeine Theilnahme aus, er
war mein Hausarzt ſeit Jahren — ich habe ihm
vertraut, habe ihm nie ein Leid zugefuͤgt und doch
hat er mir mein ganzes Lebensgluͤck geraubt!“
„Er wird ſeine That jetzt büßen,“ entgegnete
Körber.
„Es mag unedel ſein von mir,“ fuhr der Alte
fort, „dennoch gewährt es mir Troſt, daß er der
Strafe nicht entgeht. Und Ihnen, Herr Com—
miſſär, verdanke ich dies. Aber nicht umſonſt
ſollen Sie ſich bemüht haben. Ich halte Wort,
die zehn Tauſend Thaler, welche ich für den Ent—
decker des Mörders meines Sohnes beſtimmt habe,
ſollen Sie empfangen — heute noch, wenn Sie es
verlangen.“
„Herr Berger,“ unterbrach ihn Körber. „Nicht
der Gedanke an die Belohnung hat mich ange—
trieben, nicht eher zu ruhen, bis ich den Mörder
entdeckt hatte — und auch nicht deshalb komme
ich heute zu Ihnen. Was mich ſtets von Neuem
P
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antrieb, wenn ich ſchon die Hoffnung verloren
hatte, war das Geſchick eines Mannes, von deſſen
Unſchuld ich feſt überzeugt war und der dennoch
im Gefängniß ſaß — des Förſters. Ich hatte
mir gelobt, ihn zu befreien und es iſt mir ge—
Iungen !“
„Ich werde, ſo viel in meinen Kräften ſteht,
Sorge tragen, daß auch er vergißt, was er un—
„Herr Berger,“ ſprach Körber ernſt. „Ich
zweifle, daß Sie dies durch Geld erringen können.
Es gibt nur ein Mittel und deshalb komme ich zu
Ihnen.“
„Sprechen Sie,“ drängte der Alte.
„Laſſen Sie mich mit Paula ſprechen,“ gab
Körber zur Antwort.
Der alte Kaufmann ahnte Körbers Abſicht.
„Wollen Sie mir das Kind wieder nehmen,
welches mein einziger Troſt iſt?“ rief er.
„Nein — nicht jetzt,“ erwiderte Körber. „Laſſen
Sie mich mit ihr ſprechen.“
Der Alte zögerte mit der Antwort, da trat
Paula ſelbſt in das Zimmer.
Man ſah ihren bleichen Wangen und geröthe—
ten Augen an, wie gewaltig fie die That ihres Vor—
mundes erſchüttert hatte.
Schweigend trat ſie auf Körber zu und reichte
ihm die Haͤnd.
Körber behielt ſie in der ſeinigen.
„Dieſe Wendung haben Sie nicht geahnt?“
fragte er.
„Nein nein,“ erwiderte Paula, „ich würde
ja ſonſt keine Stunde länger in ſeinem Hauſe ge—
blieben ſein.“