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— Beſtellungen für den Monat
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alle Poſtanſtalten, Landbrieftraͤger, unſere bekannten
Agenturen und Traͤger jederzeit entgegen.

Mit der Poſt frei in's Baus gebracht 55 Pfg .
durch unſere Träger hier und Umgegend 45 Pfg.

Deutſches Keich.

Berlin, 26. Febr. Die Erörterung der braun⸗
ſchweigiſchen Erbfolgefrage wird mehr oder weniger
lebendig für die naͤchſte Zeit noch auf der Tages⸗
ordnung bleiben. In gewiſſen kouſervativen Kreijen
glaubt man, vielleicht weil man es wuͤnſcht, daß
der Herzog von Cumiberland in kurzem den braun⸗
ſchweigiſchen Herzogsthron beſteigen werde. Folgende
Thatſaͤchen ſind jedenfalls zu verzeichnen: Der Erb⸗
großherzog von Oldenburg, welcher fih jüngſt, ledig⸗
iich um mit dem Herzog von Cumberland zu ver⸗
handeln, nach Gmuͤnden begeben hatte, iſt nach
ſeiner Rückkehr von dort hier vom Kaiſer wie vom
Kronprinzen empfangen worden. Wie weit es richtig
iſt, daß der Erbgroͤßherzog auch mit dem Fuͤrſten
Bismarck conferirt hat, kann dahingeſtellt bleiben.
Gleichzeitig mit dem Erbgroßherzog iſt der leitende
braunſchweigiſche Miniſtel Graf Görg hierher ge⸗
kommen oder vielmehr, wie es Heißt, berufen wor⸗
den. Dies will man mit einer günftigen Wendung
der Verhandlungen mit dem Herzog von Cumber-
land in Zuſanimenhang bringen edenfalls hat
auch Graf Goͤrtz nit dem Fürften Bigmarck eine
Unterredung gehabt und der letztere dem Kaiſer
geſtern Vortraß gehalten und zwar, wie vermuthet
wird, aͤber die braunſchweigiſche Frage. Thatjäch-
lich iſt ferner, daß der Herzog von Cumberland ſich
bereit erflärt hai, dem welfiſchen Einfluß ſich ab⸗
zuwenden, ſeine welfiſche Umgebung zu entlaſſen und
au bezuͤglich des ſogenannten Welfenfonds in
mauͤchen Stücken entgegen zu kommen. Somit
bliebe nur noch die eine Bedingung, daß der Herzog
für ſich und feine Nachfolger auf immer der Erb⸗
folge in Hannover entſagte. Ueber dieſe Schwierig—

Ein rothes Haar.

Novelle von A. v. K.







(6. Fortſetzung)

Sie ſah die junge Frau, welche ſie am Tage
zuvor aufgeſucht hatte, dafitzen an der Seite eines
Ferrn, der ihr fremd war, und über welchen fie
gleichgiltig hinwegſchaute, und dann begegnete ſie
einem eruͤſthaften Augenpaar, das feſt auf ſie ge—
richtet war, mit dem Ausdruck tiefſter Bewegung.
Sie wandte den Blick raſch zur Seite. Ihre
Stimme zitterte merklich, und ein tiefes Roth ſchoß
in die bleichen Wangen. Doktor Herbert machte
eine raſche Bewegung als wolle er aufſpringen,
die Angſt, ſie fönne die Faſſung verlieren und
ſtocken, erfaßte ihn, aber ihre Vewirrung dauerte
nur einige Sekunden und war von den Wenigſten
bemerkt worden.

Als der letzte Ton verhallte, brach ein wahrhaft
betäubender Beifallsſturm los. Das Publikum wollte
ſich gar nicht wieder beruhigen, und es applaudirte
vielleicht ebenſoſehr der anmuͤthigen Erſcheinung, als
der ausgezeichneten Kunſtleiſtung.

Die Augen der jungen Sängerin ſtrahlten jetzt
in unverhohlenem Vergnügen, als ſie ſich immer
wieder und wieder dankend verneigen mußte, und
ein liebliches Lächeln rief jene allerliebſten Grüb—
chen in Kinn und Wangen, welche ſie ſo niedlich
kieideten. Die Grazie und kindliche Naturlichkeit
ihrer Bewegungen gewannen ihr aller Herzen, und
als ſie noch eine Ballade und eines jener füßen
Kinderlieder geſungen haite, welche zu Thraͤnen
raͤhten und zum Lachen reizen können, da ſtand



keit war man bis zu den letzten Tagen noch nicht
einig und es ſcheint in dieſer Beziehung die letzte
Beſtimmung noch vorbehalten zu ſein.

Darmſtadt, 26. Febr. In heutiger Sitzung
der Zweiten Kammer nahm der Abg. Reinhardt bei
Berathung des Etats der Gymnaſien Veranlaſſung,
der Reglerung für ihr Verhalten in der Ueber—
buͤrdungsfrage zu danken, weiter aber die Förderung
der Juͤgendſpiele im Freien anzuregen, während
andererſeits lebhafte Aage über die ſchlechten Lokale
des hieſigen Ghmnaſiums laut wurden. Im weite⸗
ren Verlauf der Debatte ſtellte Metz (Gießen) den
an den Ausſchuß verwieſenen Antrag, die Vorſchule
an dem Gymnaͤfium zu Gießen dauernd auf die
Staatskaſſe zu überweiſen, worauf Ohly einen
gleichen Antrag hinſichtlich der hiefigen Vorſchule
anfündigte und die Pofition mit 146603 Mark
ſchließlich bewilligt ward. Hierauf genehmigte man
unter Ablehnung der Anforderung einer für die


ſehenen Wohnungevergutung von je 300 ME als
Zuſchuß für die Realſchulen 169845 Mk, darunter
9980 ME für die Realſchule zu Wimpfen, erklärt
ſich weiter beim Etat der Schullehrer⸗Seminarien
mit der vorgeſchlagenen Erhohung der Durchſchnitts⸗
gehalte der dortigen Lehrkraͤfte von 2650 auf 2900
Mark einverſtanden. Ohne eigentliche Debatte wurde
der Bettrag des Staats zu den Beſoldungen der
Volksſchullehrer mit 580000 Mart genehmigt,
während die Anforderung von 5000 Mark für Ab⸗
haliung von Turnkurſen eine lebhafte Verhandlung
hervorrief, da der Ausſchuß nur 3300 Mark für
fragliche Zwecke verwilligt haben wil. Die Mehr⸗
heit entſchied ſich fur die vom Ausſchuß beantragte
Summe.

Straßburg, 27. Febr. Die hiefige Polizei⸗
direktion warnt das Publikum vor fremden Werbern,
die unter den jungen dienſtpflichtigen Elſaß-Loth⸗
ringern Anwerbungen für die engliſche Armee zu
machen ſuchen. — Der Landesausſchuß ſtellte nach
dem Kommiſſionsantrag die im Vorjahre bewilligten
125000 Mark zur Bearbeitung des Projekts eines
Kanals von Straßburg nach Ludwigshafen der Re—

ihr Triumph feſt. Sie wollte ſich vom Kapell—
meiſter hinausgeleiten laſſen, aber man gab es
nicht zu. Immer auf's neue wurde ſie gerufen,
Jener flüfterte ihr einige Worte zu und ſie lächelte
und nlckte. Noch einmal trat ſie vor das Publikum
mit dem Ausdruck liebenswuͤrdigexr Bereitwillig—
keit und waͤhrend freudiger Stolz ihre Bruſt hob,
klang es jubelud und hell in den Saal hinein:

Herz mein Herz, was ſoll das geben,

Was bedränget dich ſo ſehr?

Welch ein neues frohes Leben?

Ich erkenne dich nicht mehr.“

Dann lief ſie hinaus, glühend und verwirrt,
als habe ſie etwas Unpaſſendes begangen, und,
ohne ſich umzuſehen, in das Gemach hinter dem
Saal, in welchem fich die ausſibenden Künfiler zu
verſammeln pflegten, das jedoch in dieſem Augen—
blick leer war. Ihre alte Gouvernante, welche ſie
herbegleitet hatte, jaß noch im Saal, wo auch
fur fie ſelbſt ein Platz reſerviert war, aber fie
dachte nicht daran, denſelben einzunehmen, die Ruhe
und das Alleinſein hier empfingen ſie wohlthätig.
Der rauſchende Applaus, welcher noch immer ihr
galt, drang nur gedämpft hierher. Sie ſank in
einen Sejfjel, und preßte ſchwer athmend die Hände
vor das Geſicht. Hinter denſelben hervor klang es
wie leiſes Schluchzen. Es war ſoviel Verſchiedenes
innerhalb der letzien vierundzwanzig Stunden auf
fie eiugeſtürmt, ihre Nerven waren aufs außerſte
angeſpannt worden und dieſer letzten großen Ex—
ſchütierung nicht mehr gewachſen. Nun der Erfolg
errungen war, fühlte fie erſt, in welcher Aufregung
fie fich vor dem Konzert befunden hatte. Sie fühlte
es auch, daß der goitliche Funke des Genies in ihr






gierung zur eigenen Verwendung von Neuem zur
Verfuͤgung.
Eugland.

London, 28. Febr. Das Unterhaus verwarf
mit 302 gegen 288 Stimmen Northcote’8 Tadels⸗
votum. Dann wurde das von dem Radikalen John
Morley eingebrachte Amendement mit 455 gegen
112 Stimmen verworfen. Lord G. Hamilton ſchlug
hierauf ein Amendement vor, welches erklärt, die
Regierung habe in Betreff Egyptens und des Su—
dans es nicht verſtanden, eine Politik zu entwickeln,
welche das Vertrauen des Parlaments und des
Landes gerechtfertigt hätte. Auch dieſes Amende—
ment wurde mit 299 gegen 277 Stimmen abge—
lehnt. — Im Oberhauſe wies Lord Granville die
Angriffe der Oppofition zurück und ſagte: die Saat
vieler jetzigen Schwierigkeiten ſei von der vorigen
Regierung ausgeſtreut, Bismarck ſei ein Gegner der
egyptiſchen Politik Englands, der Fuͤrſt ſei einer
der größten Nänner des Jahrhunderts; jede Na—
tion wuͤnſche ſeine Freundſchaft und ſuche ſeine
Feindſchaft zu vermeiden. Trotzdem ſehe er nicht
ein, daß England alle Aktionsfreiheit in kolonialen
auswaͤrtigen Angelegenheiten aufgeben ſolle. Auch
mit der Anſicht der vorigen Regierung bezuͤglich
Egyptens habe Bitmarck nicht übereingeftimmt, ſein
Rath ſei geweſen, England ſolle Egypten nehmen,
— Lord Beaconsfield habe dies aber abgelehnt.
Das Oberhaus nahm ſchließlich das Tadelsvotum
Lord Salisburys mit 198 gegen 68 Stimmen an.
— „Daily News“ glaubt, die geringe Majorität
der Regierung werde dieſelbe wahrſcheinlich zum
Ruͤcktritt veranlaſſen; der heutige Kabinetsrath werde
ſich mit der Demiſſionsfrage beſchäftigen. Die Tory⸗
Blätter glauben, der Rucktritt des Miniſteriums
ſei unvermeidlich. Die „Times“ ſagt, es frage ſich,
ob das Miniſterium etwas uͤberleben könne was
unter den gegenwärtigen Verhältniſſen als eine
ernſte Niedexlage betrachtet werden müſſe.

j Rußland.

Petersburg, 28. Febr. Der ruſſiſchen „Petersb.
Ztg.“ zufolge iſt eine Reſolution des Reichsrathes
faͤnttionirt worden, wonach in Zukunft der Erwerb



erwacht ſei in dem Augenblick, da ein tiefes Herz—
weh die tändelnden Kinderträume verſcheuchte, und
ſie lehrte, was ein Frauenherz von Gluͤck und
Schmerz empfinden kann. Herbert hatte ‚ früher
immer den Stempel warmer Empfindung und genialer
Auffaſſung in ihrem Geſang vermißt, ob er wohl
jetzt zufrieden war? Ob er ihr wohl mit Stolz
zugehoͤrt und gedacht haben mochte: dies iſt mein
Werk, mir verdankt ſie alles, was ſie iſt? Ja, ſie
verdankte ihm alles, ohne ihn waͤre ſie nie ſo weit
gekommen. Nun hatte ſie den Fuß auf die erſte
Staffel des Ruhmes geſetzt, ſie hätte ſollen froh
und glüclih ſein, und weinte doch bittexlich.

Da wurden ihr die Hände vom Geſicht gezogen
und eine erregte Stimme rief: „Bei Gott, ich wünſche
Ihnen Gluͤck, Liſa. Das war ein Erfolg, wie ſelbſt
ich ihn nicht vorausgeſehen habe, und ich freue mich
von ganzem Herzen darüber.“

Liſa Hellmann war aufgeſprungen, ſie konnte
nicht fort, denn Dottor Werner Herbert hielt ihre
Hände feſt in den ſeinen, und eben ſo wenig konnte
fie ihr thränenüberſtrömtes Geſicht vor ihm ver—
bergen. Trotzdem wollte ſie das um jeden Preis
thun, und der Verſuch dazu endete damit, daß ihre
Stirn an ſeinem Arm lehnte, waͤhrend ſie heftiger
als zuvor ſchluchzte.

„Sie weinen Liſa? Und an dem Heutigen
Abend, der Ihnen nur Freude und Triump ge-
bracht hat. Die Aufregung war zu groß für Sie,
oder bedruͤckt ſie etwas anderes? Wollen Sie es
mir nicht fagen? Ich kann doch unmöglich durch
die eine Thorheit, die ich beging, ganz das Recht
verſcherzt haben, Ihnen ein Freund zu ſein.“

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