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20 46-—4
Verantwortl. Redatteur Philipp Klausner in Heidelberg.
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auf das II Quartal.
Mit dem 1, April beginnt ein neues Abonne⸗
ment für unſer Blatt. Wir verſäumen nicht jetzt
ſchon zu demſelben ergebenſt einzuladen und ver-
ſichern, daß das „Heidelberger Taͤgeblatt“, welches
ſeiner parteiloſen Haltung und gemeinverſtändlichen
Sprache wegen jetzt ca. 6000 — zaͤhlt,
fortfahren wird, ſeine verehrlichen Leſer in raſche⸗
ſter Weiſe ſtets mit dem Neueſten und Wiſſens⸗
wextheſten auf allen Gebieten des öffentlichen und
ſozialen Lebens bekannt zu machen. Trotzdem wir
wit Beginn des neuen Quartals eine gewiß jedem
Abonnenten willlommene Neuerung mit Bezuß auf
den feuilletoniſtiſchen Theil unſeres Blattes einführen,
wird der Preis der gleichniedrige wie ſeither bleiben.
Eine ſtets zunehmende Zahl von Correſpondenten
in allen Hauen unſeres Heimathlandes machen es
ung moͤglich mehr und mehr Originalartikei zum
Abdruck bringen zu können; aber aͤuch den lokaͤlen
Intereſſen werden wir ſtets die Beruͤckfichtigung ſchen⸗
ken, welche die große Zahl unſeres hiefigen Leſer⸗
kreiſes bedingt.
Alle Poſtanſtalten, Landbrieftraͤger, ſowie unſere
bekannten Herren Agenten und unfere Trägerinnen
nehmen jetzt ſchon Beſtellungen auf das Heidel⸗
berger Tageblatt“ entgegen. Preis vierteljaͤhrlich
frei in’® Haus 1 ME. 65 Pfg, hier monatlich 45 Pfg.
Die Expedilion.
Dentſches Keich.
Berlin, 28. März. Der Bundesrath wird
nächſten Dienſtag noch eine Sitzung abhalten, auf
deren Tagesordnung als einziger Gegenſtand die
Beſchlußfaſſung über die Dampferſubventions⸗Vorlage
in der ihr vom Reichstage gegebenen Faſſung ſteht.
An ihrer Annahme iſt natuͤrlich nicht zu zweifeln;
ſie haͤtte ſchon in der letzten Sitzung erfolgen
können, es beſtand aber um ſo weniger Bedenken,
noch eine Sitzung vor den Feiertagen anzuberaumen,
weil die Mitglieder des Bundesraͤths doch noch bis
zum 1. April hier bleiben muͤſſen, um in corpore
dem Reichskanzler zu ſeinem Geburtoͤtage zu gratu⸗
liren. Auch die Miniſter der Einzelſtaaͤten kommen
das Geheimniß des Herrn von Brede.
(21, Fortſetzung.)
Ein Blick unter den dunklen Brauen hervor traf
Ne, von dem fich ſchwer ſagen ließ, ob er mehr Er-
ſtaunen oder Befreinden enthielt. Die Tochter des
Hauſes noch nie unaufgefordert den Raum betreten,
den fie jetzt flachtig mit den Augen liberflog, der
ihr ſtets duͤſter und gefaͤngnißartig vorkam. Hert
von Waltersdorf trat ihr einige Schrite entgegen,
ſeine Zuͤge erhellten fich plößlich.
„Ich verſtehe,“ ſagie er. „Du kommſt, um Ab⸗
lrzung der Bedenkzeit zu erbuten und mir ſchon
heute mitzutheilen, daß Du die Bewerbung Herrn
von Bredes annimmſt.“
Sie ſchüttelte den Kopf.
„In einem Punkte haſt Du recht Papa. Einer
Bedentzeit bedarf es wirklich nicht mehr für mich
aber Herrn von Brede heirathen werde ich keinen⸗
fals. Ich fand es beſſer, Dir ſchon heute dieſe Er⸗
Larung zu geben und damit die Angelegenheit aus
der Welt zu ſchaffen.
Sie hatte wohl kaum vorausgeſehen, welche
Virkung ihre Worte hervorrufen würden. Herr von
Waltersdorf hatte ſo Hug alles eingeleitet, war ſei⸗
ner Sache ſo ſicher geweſen! Er fuhr empor und
Unwillkuͤrlich ballte er ſeine Han. Ein Blick, in
dem ſich undverhült ſeine Wulh, ſeine Erbitterung
ausſprach, traf das junge Maͤdchen, das ihm ſo kuͤhn
u trogen wagte, aber er ſuchte fich zu bezwingen.
Er wat ans Fenſter und fah hinaus auf die Dde,
ftille Straße, auf die rothen Ziegeldächer, die fich
zu dieſem Zwecke nach Berlin, ſo daß der Bundes:
rath in der nachſten Sitzung ſo vollzahlig ſein wird
wie nur ſelten. Der Werſtand, der ſich im Bundes
rath gegen die Umgeſtaltung der Schwurgerichte
geltend macht, iſt ein prinzipeller; anders verhält
e8 ſich mit der Oppoſition, auf die die Wiederein-
führung der Berufung im Bundesrath ſtößt; dieſe
xchtet fich gegen die Zuſammenſetzung der Berufungs⸗
inſtanz, nicht gegen die Berufung überhaupt.
München, 28 März. Diè Bismardfeier iſt
heute auf dem Koͤnigsplatze programmmäßig, bei
dem guͤnſtigſten Wetter unter Betheiligung unabfeh-
barer Menſchenmaſſen verlaufen. Die Feſtrede hielt
der erſte Burgermeiſter, Erhardt. Unter den An-
weſenden waren auch die Miniſter, die Spitzen der
Behörden, der preußiſche Geſandte und Militärbe-
vollmaͤchtigte.
Bielefeld. 28. März. Authentiſcherſeits wird
mitgetheilt; Geſtern und vorgeſtein faͤnden hier an—
läßlich des Arbeiterſtrikes in der Koch'ſchen Näh⸗
maſchinenfabrik Zuſammenrottungen und Ruhe⸗
ſtörungen ſtatt. In zwei Häufern wurden Fenſter⸗
ſcheiben eingeworfen. Das requirirte Militär fau⸗
kerte die Straßen und ſtellte die Ruhe wieder her.
Einige Perſonen find verwundet, gegen 30 verhaftet.
Heute herrſchte Ruhe.
Limburg, 28. Marz. Wie ein Extrablatt des
„Naſſ. Boten“ meldet, hat der Bapft in einem
geſtern abgehaltenen Konſiſtorium die Wahl des
Herrn Roos zum Biſchof von Limburg beſtätigt
und den Gewaͤhlten als Biſchof praͤkonifitt.
Oeſterreich⸗lingarn.
Wien, 27. Narz. - Generalftabshauptmann Ba⸗
ton Potier des Echelles wurde, wie der Frantf.
Zeitung gemeldet wird, durch das Platzkommando
verhaftet wegen Verdacht des Mißbraͤuches mit ge⸗
heimen militärijdien Schtiften und Zeichnungen.
Der Verdacht wurde durch ein Schreiben erweckt,
welche® bei einem kurzlich wegen Hochverraths in
Deutſchland verhafteten fremden Offizier aufgefunden.
Auch bei Potier wurde ein belaſtender Brief eines däni-
ſchen Lapitans gefunden. Es folt ſich um Pläne
einer Jübweftlihen Grenzfeftung haͤndeln. Auch ein
preußifder Offizier fon belaftet fein. Die Pläne
JoRlen einem Bureau in Kopenhagen überlafen worden
Tein, Weldhe8 einen internationalen Kundfchafterdienft
verfieht. Potier iſi eine bekannte Verföhnlichteit,
poeſie⸗ und reizlos, ſpitz und rundgiebelig an ein—
ander ſchloſſen. Ihm fehlte der Sinn für Natur—
ſchönheit, darum hatte er ſich ohne Bedenken dies
Gemach gewaͤhlt, von dem aus man keinen freund⸗
lichen Blick ins Gruͤne hatte. Es war auch in
dieſem Augenblick fraglich, ob ſein Auge von den
Gegenſtänden, die fich draußen darbolen, irgend
etwas wahrnahm oder ob er nur inſtinktiv im An—
blick derſelben Beruhigung ſuchte.
Martinals Herzſchlag ſtockte faſt in banger Er—
wartung. Sie wagte kaum zu athmen und doch
blieb ſie äußerlich ruhig und ſagte fich ſelber: Was
kann er mir thun? Ich will mich nicht einfchüch:
tern laſſen, ich will ihm alles ſagen, was ich denke.
Trotz ihres muthigen Vornehmens fuhr ſie zu—
ſammen, alg ihr Stiefvater ſich plötzlich wieder um—
wandte.
Ich will Nachſicht üben und Deine unbedachten
Worte vergeſſen, begann er rauh und ohne ſeinen
Platz zu verlaſſen. Du biſt ein unerfahrenes Kind
und wie ein ſolches handelſt Du, ſpielſt mit dem
Feuer, ohne zu ahnen, daß es Dich vernichten kann.
Es bleibt bei der erſten Abrede. Wenn die Friſt,
die ich Dir gleich anfangs bewilligt, verſtrichen iſt,
werde ich weiter über die Sache mit Dir. reden.
Jetzt geh und ſtöre mich nicht länger.
Martina fühlte wie ihr das Blut zum Herzen
ſtrömte. Zuckende Lichter flimmerten ihr vor den
Augen, aber ſie hielt an ihrem einmal gefaßten Ent⸗
ſchluſſe feſt „Ich möchte Dir noch etwas ſagen,
Papa. Sie brachte die Worte mit leidlicher Feſtig
keit über die Lippen und veranlaßte ihn, der fich
bereits wieder dem Fenſter zuwendete, fie nochmals
groß anzuſehen.
war in der Armee ſehr angeſehen und vielfach lite⸗
rariſch thätig.
Franlreich.
Paris, 28. Marz. Im franzöſiſchen Heere iſt
in neueſter Zeit die Frage wegen Einführung des
Repetirgewehres wieder mehr in den Vorderhrund
getreten, indem die nach China entſandten Ver⸗
ſtarkungstruppen das Grasgewehr, alſo den Einzel⸗
lader, zu Hauſe gelaſſen und aus den Marine—
Arſenalen Repetirgewehre erhalten haben, von denen
beiläufig ſchon 60000 in Vorrath waren. Die
franzöſiſche Marine⸗Infanterie und die Schiffsbe—
ſatzungen ſind ſchon ſeit 1878 mit dem Repetir⸗
gewehr Gras · Kropatſchek bewaffnet, dennoch erſcheint
es fraglich, ob Frankreich dieſes Syſtem zur Be⸗
waffnung ſeines geſammten Fußvolkes annehmen
wird. Denn das Kropatſchek Gewehr kann nicht
mehr zu den beſten Repetirgewehren gezaͤhlt wei
den, da es nur 7 Schuß enthält, das Magazin im
Vorderſchaft und eine unzuverlaͤſſige Spiralfeder
hat; es ſteht alſo gegenüber den neueſten Repetir⸗
gewehren mit größeter Schußzahl, Kolbenmagazin
und unveränderlichem Be wegungs Mechaniemus ſchon
auf veraltetem Standpunkt. Die Repetirgewehr⸗
Frage iſt für die großen Staaten ausſchließlich eine
Geldfrage; wenn eine Großmacht ihr Fußvoik mit
einem Repettrgewehr bewaffnet, ſo müſſen die anderen
über kurz oder lang nachfolgen, und es iſt in
dieſem Falle nicht unwahrſcheinlich, daß der Anfang
dazu von Frankreich ausgehen wird; denn wenn
erſt die 30 50000 Mann Landtruppen aus China
mit Repetirgewehren bewaffnet nach Frankreich zu⸗
rückgekehrt ſein werden, ſo wird man ihnen ſchwer⸗
lich wieder Einzellader in die Hand geben, und
damit wäre alsdann thatſaͤchlich der erſte Schritt
zur Bewaffnung der franzöfiſchen Infanterie mit
einem Repetirgewehr geſchehen. Dann aber werden
ſich die übrigen Heere auch über ein beſtimmtes
Syſtem eines Repetirers ſchlüſſig zu machen und
aus dem Stadium der Verſuche herauszutreten
haben.
Eugland.
London, 28. März. Im Unterhaus erklärte
Hartington, die Beſprechung der Botſchaft der
Königin konne nächſten Moniag nicht ſtaͤttfinden,
der Tag werde am Montag erſt anberaumt werden
Die Kundmachung der Königin hatte die fofortige
Jetzt trat ſie ihrerſeus ihm einen Schritt naͤher,
und ihr Blick, der Blick ihrer klaren, großen Augen
begegnete unerſchrocken den ſeinigen. Du haſt mir
geſagt, Papa, daß ich kein Vermögen und keine
Exiſtenzmittel befitze, und daruber habe ich in den
letzten Tagen ſehr viel nachgedacht. Ich möchte
Niemand zur Laſt fallen, ich will auch nicht ge—
nöthigt ſein, nur um leben zu können, irgend einem
beliebigen Manne meine Hand zu reichen. In dem
Punkte kann ich nur der Neigung meines Herzens
folgen, aber ich bin jung und kräftig, ich habe
mancherlei gelernt, ich will in die Welt hinaͤus⸗
gehen, mir ſelbſt mein Brot verdienen, und dazu,
Papa, erbitte ich jetzt Deine Einwilligung.
Martina hatte mit immer ſteigender Sicherheit
geſprochen, aber jetzt, da ſie ſchwieg, brach der
finſtere Mann ihr gegenüber, der mit unverlenn⸗
barem Erſtaunen zugehört hatte, in ein lautes Ge—
lächter aus. Seine Stietochter hatte ihn nie laut
lachen hören, und der unerwartete Ausbruch einer
Heiterkeit, von der doch ſein Herz nicht berührt
ſchien, wirkte niederſchlagender auf ſie, als Aeuße—
rungen ſeines Zornes, auf die ſie vorbereitet war,
vermocht hatten.
Als was, wenn ich fragen darf, denkſt Du in
die Welt hinauszugehen? richtete er, nachdem er
ſeine Heiterkeit, wie es ſchien, nur mit Mühe ge-
zuͤgelt, ihre eigene Redewendung ſcharf ironiſirend/
das Wort an ſie.
Als Lehrerin, als Geſellſchafterin einer alteren
Dame vielleicht, habe daruͤber noch keinen Beſchluß
gefaßt, ſtotterte Martina, die nicht begriff, wie ſie
don ſeiner Art und Weiſe, ihre Bitte aufzunehmen,
erwarten ſollte. Gortſ. folgt)