veran⸗ find wir berechtigt jetzt zu ſingen. Gehen wir in
ht von den Garten, ſo haben wir den friſchen Blumenduft,
ir im auf den Feldern ſchöne auffeimende Saaten und
8 Ver— im ſchönſten Blumenſchmuc prangende Bäume, in !
elligenz Wieſen und Wäldern das ſchöne Grün und den
Ueblichen Geſang der munteren Vögel. Wer muß
da nicht mit den Pſalmiſten einftimmen und ſagen,
n nach „Herr wie find deine Werke ſo groß und viel, du
A Ya Haft ſie alle weislich geordnet, und die Erde iſt voll
nerale“ deiner Guͤter.“ Zuͤr Fördexung des Wachsthums
Geſell⸗ hatten wir geſtexn Nacht ein Gewitter mit Regen
00000 begleitet, und hoffen wir daß auch, wie es das Aus-
m Aus⸗ Ehen hat, noch mehr nachkommt, alsdann wäre die
is zur Beflirchtung wegen Futtermangei beſeitigt.
Staa⸗ Bilshofen, 24. April, In der verfloſſenen
chweben Lacht wurde der Gendarm der hiefigen Station,
vähnten Breitenbach, in Ausübung ſeines Dienfles von Die:
bunden. ben erſchoſfen. In dem an der Vilshofener Straße
— gelegenen Sommerkeller des Brauei8 Maier zu
Pleinting wurde in der Nacht eingebrochen. Die
5 Uhr auf Patrouille befindlichen Gendarmen Breitenbach
in der und Banerßoi kamen dazu. Breitenbach erhielt
c ſofort von den Dieben ſechs Schuͤſſe und iſt ſeinen Ver⸗
hne daß Esungen erlegen. Banerßoi wurde die Müße vom
Schaden Lopfe geſchoffen. E& wurden gegenſeitig 16 Schüffe
ſer ſein, gewechſelt.
lammen Freudenberg, Amts Wertheim, 28. April.
in der N unjeren Weingärten ſieht es fehr gut aus. AN-
efunden. Überall beginnen die Triebe auszuſchlagen, in einzel⸗
ebungen hen bevorzugten Lagen fogar einzelne Traubenſanien
Derſelbe S zu zeigen. Der gute Ruf, deſſen unſer Burgun⸗
König& ¶ der Nothe fich erfreuf, hat es zu Wege gebraͤcht,
x, auß- | daß ‚ale geeigneten Flaͤchen mit Reben depflanzi
eſtanden. Werden. Was noch an vorjährigem Rothen lagertẽ/
tag vier wurde in letzter geit zn 75 bi8 100 Mf. abgegeben.
; baß * Würzburg, 25. April. Geftern Abend gegen
jeitenden 9 Uhr gertethen zwei Burſchen im Alter von 12
men mit Und 13 Jahren auf der Jultuspromenade in Streit
n, einer Fobei dex eine ein Meſſer zog und den andern
ital ver⸗ * mens Strauß in die linke Seite ſtach, ſo daß
ieſer ſchwerverletzt ins Juliusſpital verbracht wer-
zweiten DEn mußte Der Thater diefeb Unheils eilte ſo—⸗
andorten Jort auf den Main zu, um ſeinem Leben durch Er⸗
ainbach, rrinken ein Ende zu machen, wurde jedoch noch recht⸗
pf, Pul deitig bemertt und an die Bolizet eingeliefert.
eiſenbach ” Worms, 27. April. Ein Wortwechjel in
baierthal der Nähe der Gamber’jchen Wirthſchaft auf der
bei Diel⸗ Nathildlſttaße führte heute Nacht zwiſchen 12 und
ziesloch; Uhr 3u ſchweren Thätlihteiten. Ein Conditor-
Lohrbach BEhülfe feuerie mittelft NRevolver drei Schüffe auf
bach und Teinen Widerſacher, einen Handarbeiter, wovon der
Äne Leßieren in die Bruft, der andere in den Hals
verwalter UNd der dritte in den Rüden traf. Eine der Kugeln
verlaſſen ue bis heute nicht aus dem Körper des Getroffenen
ur ſein entfernt werden.
id außer * Wainz, 27. April. Geſtern wurde in der
Hiefigen ** der Station Mombach ein Silfsauffehet der
Betragen Dwigsbahn von einem dahinfahrenden Guterzug
en. Wir Maßt und wurden vdem Ungluͤcklichen ein Arm und
mungsort * abgefahren. Der Zuitand des Mannes iſt
ı Tag im Vffnungoͤlos.
Bonne ge⸗ Erefeld, 27. April. In einer Verlammlung
Andenkek® *T vereinigten Schreiner⸗ und Zimmergeſellen wurde
nicht ver kern beſchloſſen, die Meiſter zu erſuchen, die
jel! Dies tenszeit auf 10 Stunden zu beſchranken und 3
— 44 Tagelohn zu geben. Die Mehrzahl der
orte merh eifter hat diejen Vorſchlag abgelehnt und ſo
iwesz s denn heute 700 Gefellen ihre Arbeit bis auf
ktere eingeſtellt.
DE dn Aus Baden, 29. April. In Ebringen
— de der eine Dampffäge bedienende Michael Heck
ritt * 8 etgen durch die Majchine weggefchleuderten
entruſ e voiz deratt auf die Bruſt getroffen, daß er
weinte * 8* werigen Minuten ſtarb. — In Freiburg
pf „ der 217 Rnabe des Cementarbeiters Nöfe
egnete * ne Senkgrube und ertranl. — Zwiſchen Zell
Fraͤulein zwi und Staufen kam e8 am Sonniag Racht
4 Cn einer Anzahl Burſchen und 2 Italienern
h 8 Rauferei, in deren Verlauf einer der
Iprud⸗ * exer von ſeinem Meſſer Gebrauch machte und
uf gefren Schloſſer Heinrich Müler von Wilfingen
mit Hol oen; lo ſchwer verletzte, daß er andern Tages
En — In Konſtanz ift am Montag Mittag
nittag D# ‚%tqu)reinermei&er Bechinger am obern Markt ein
See 48 ausgebrochen, der jedoch noch im Entſtehen
ıd {Euge“e‘be‚t dt welben konnte. Trotzdein beträgt der Scha⸗
rfter- — 150 M. — In Weiterdingen, A
%enfcfi‘fl‚hebfl"' iſt am 25. das Haus des Franz Muffler
3 nicht ci@%ge[‚ den angebauten Defkonomiegebäuden gänzlich
nnte nt r% Tannt. — In WinterSweiler, A, Lör-
der gut beleumundete Bürger Ern
jagte, HRa Dat fich
Faͤhrt 28* erhangt. 3. ſoll an Schwermuth gelitten
— —
1
nicht g# Landuirthſchaftliche Beipredungen.
G der jund
er.“ MTbach. Sonnntag, den 3. Mai d. Irs./
ſud ; 3 Ubr, in Valdkatzenhach, Beſprechung über
e Konſumvereine, eingeleitet von Grn. Laͤndw.⸗
Martin in Tauberbiſchofsheim. Herr
erwartete!
viderte fie
{
Dekonomierath Maͤrklin von Karlsruhe wird der
Verſammlung anwohnen.
Eppingen. Sonntag, den 3. Mai d. Irs.
Nachmittags 2 Uhr im Gaͤſthauſe zum Schwanen
in Elſenz, Beſprechung über Viehzucht und Vieh⸗
Lerſicherung, eingeleitel von Herın Landw.Lehrer
Wunderlih aus Eppingen.
Tauberbiſchofsheim. Sonntag, den II.
Mai d. J, Nachm halb 3 Uhr, im Gaſthaus zum
Grünen Baum in Diſtelhauſen Beſprechung, welche
durch einen Vortrag des Herrn Bezirks⸗Thierarztes
Mock dahier über Seuchenkrankheiten und Gewaͤhrs
mängel eingeleitet werden wird!
Vermiſchtes.
— Kempten, 20 April. Rache einer Kſichen⸗
fee. Die Köchin einer hiefigen Familie trat im
Schluß der letzten Woche aus dem Dienſte; bevor
ſie jedach das Haus verließ, Heftreute fie das Bett
ihrer Herrin mit Juckpulvet und zwar ausgiebig.
Letztere hatte hiervon keine Ahnung und legie fih
am Aberd ruhig zu Bett; die Wirkung der bos⸗
haften That kann man ſich vorftellen!
— New-York, 23. April. Eine Waſſerhoſe
e1goß ſich am letzten Dienſtag aͤber das Thal des
Fluſſes Medieine in Kanfas und verurſachte eine
plötzliche Hochfluth, welche Medielnelodge uͤnd die
anſtoßenden Dörfer zerfibrte und ſich über den
größeren Theil des Thales verbleilete 30 Menſchen
verloren ihr Leben und über 100 Häuſer wurden
zerftört. Gleichzeitig kamen eine Menge Pferde und
Rinder um. Rettungsmannſchaften find feitdem in
Booten ausgegangen um die zahlreichen Perſonen
in Sicherheit zu bringen, die ſich auf Bäume oder
Hausdaͤcher gefluͤchtet haͤtten. Verſchiedene andere
Theile von Kanſas und Texas wurden am näm:
lichen Tage ebenfalls von Waſſerhoſen heimgeſucht.
— [Wie groß die Answanderung nach
Amerttal ſeit Jahrzehnten iſt, erhellt ſich recht
deutlich aus der Thaiſache, daß auf 6 in Amerita
geborene Bewohner der Vereinigten Staaten ein im
Auslande Geborener kommt.
— [Die Weltausftellung in Antwerpen.]
Vom 24. d. M. wird von dort geſchrieben: Nut
wenige Tage noch trennen uns voͤn der Eröffnung
der Ausſtellung. Eine fieberhafte Thätigkeii gibt
ſich allerorts lund. Die metjten Staaten haben
ihre allgemeine dekorative Ausſchmſickung beendet
und bekunden in der manigfaltigen Art derſelben
die Geſchmacksrichtung ihres Landes. Man hofft,
in der nächſten Woché ſo weit vorgeſchritten zu ſein,
um der Ausſtellung am Eröffnungoͤtage ein möglichfi
fertiges Ausſehen zu geben. Die Inftalations-Ar-
beiten werden emfig betrieben, die Eolektiv-Arbeiten
des Wiener Kunſtgewerbe Vereins Bbietet ſchon jetzt
ein ziemlich fertiges Bild. Schlimmer ſteht es mit
der außeren Geſtaͤltung des Induſtriepalaſtes. Waͤh⸗
tend die Garten⸗Anlaͤgen und die in denfelben zer⸗
ſtreut liegenden Pavillons, Reftaurant® und Einzel⸗
Ausſtellungs⸗ Gebaude im Weſentlichen vollendet find,
iſt die ſtolze Fagade der Induſtriehallen nicht beendet
und auch gar keine Möglichkeit vorhanden, dieſelbe
bis zum Tage der Eröffnung, d. J. zum 2. Mat,
fertigzuſtellen
— IDie Liebe des Herrſchers.] Vom
jetzigen Sultan von Zanzibar theilt „Schor. Ibl.“
eine Aeußerung mit, welche die Liebe des orienta⸗
liſchen Herrſchers zu ſeinem Unterthanen treffend
charakterifirt. Als vor einigen Tagen bei dem Kon⸗
flilt, welcher durch die angebliche Beleidigung eng⸗
licher unterthanen hervorgeruͤfen wurde, der engliſche
Gejchäftsträger den Suitan mit einem Bombarde-
ment drohte, fragte dieſer den engliſchen Konſul/
wie viel dies England wohl Koften würde. So
und ſo viel Milllonen, gab der Konſul zur Ant⸗
wort. „Nun,“ erwiderte der Sultan, „ſo ſagen
Sie Ihrer Königin, daß ich, wenn Sie mir die
Laͤlfte dieſer Summe geben will, bereit bin die
Stadt Zanzibar ſelbſt zuſammenzuſchießen.
— FSechs Perſonen ertrunken] Aus
Tegernſee wird genieldei: In der Nacht vom Sonn⸗
tag find vier Männer und zwei Frauen, die vom
Tanze heimkehrten, im See ertrunken. Saͤmmtliche
Verungluͤckte waren in den zwanziger Jahren.
Ein durchgebranntet Dom herr.
Aus Neapel iſt der Domberr und Rector der Kirche
am Calvarienberge daſelbſt, Monfignore Luigi del
Porro, verſchwunden, und zwar unter Mitnahme
don 300000 Lire, die er von feinen Pfarrkindern
behuſs nuitzlicher und fruchtbringender Verwendung
in Empfang genommen haͤlte Der Fluͤchtige ſol
ſich wie verlautet nach der Schweiz geivendet
haben.
Aus dem Leben.] Arzt: „Das Kehlkopf⸗
leiden Ihrer Schwiegermutter hat ſich leider ver⸗
Ichlimmert. Ich habe ihr auf das Strengſte unter⸗
ſagt, vor Ablauf von drei Tagen auch nur ein
lautes Wort zu ſprechen Schwiegerſohn: „Ach,
Herr Doktor, herzlichſten Dant für die mir ver⸗
ſchaffte Erholung !“
— [Sartnädiger VBorbehalt] „Will Er
wirklich allen ſeinen Feinden vergeben, Hajelbauer 2“
— „Ja, Hochwuͤrden * will Alen vergebin, nur
dem Hansjoͤrg net! Der hat mich zu arg ang ſchmiert!⸗
— „Haſelbauer, vor Gott gelten keine Ausnahmen,
und wenn Er einmal geſtorben iſt, ſo iſt's zu ſpaͤt!“
— „Nun, ſo will 1 dem auch vergeben, wenn f
ſterbn ſollt; wird's aber wieder beſſer mit mir,
nachher bleibt's beim Alten !“
Lolales.
* Geidelberg, 30 April. Immatrikulation) Bei
der geſtrigen zweiten Immatrikulation murden immatıi:
fulirt 204, Zujammen mit der der erflen vor 8 Tazen 310.
Beideiberg, 30. Ayril. (Ein Selbfimord.) Heute
früh hemerkte ein Cementarbeiter einen Mann über das
Eppelheimer Feld dem Waͤffet zuſpringen. Er fah nodr
wie ſich dieſer in der Nähe der Cementfabrit in den
Kanal ſtürzte, eilte an die Stelle und ſprang dem Manne
nach um ihn zu retten. Sr tam jedoch un einige Mo:
mente zu ſpaͤt, denn der Lebhensmüde hatte bereits fein
Leben ausgehaͤucht als er an3 Land gebracht wurde. E3
iſt ein bejahrter Mann und dürfte nach vorgefundenen
Lotizen der Johann Schneider von Untergebisbach, Amt
Säckingen {fein.
BPeidelberg, 30. April. Ein Scheintodter) Geſtern
Mittag lag unten am Neckarufer, in der Nähe des Krah⸗
neus ein Mann, der von vielen Kindern umringt war
und der, weil er leblos am Boden lag für einen Ertrun:
kenen gehalten wurde, zumal ſich noch Hautabſchürfungen
im Geſichte zeigten Glücklicherweife ftellte fich bald heraus,
daß der Menſch in angetrunkenem Buftande das Ufer
?inuntergeglitten und einfach liegen geblieben war, um
einen Rauſch ordentlich auszuſchlafen. Er tonnte dann
ganz ordentlich nach Haufe gehen.
* Deidelberg, 30. April. Ein verfehlter Kniff)
Zieſer Tage kam eine in der Kleinfhmidtftraße wohnende
rau in den Laden eines in der löckftraße wohnenden
chuhmachermeiſters und kaufte ſich ein paar Schuhe.
Sie ſuchte noch in der übrigen Waare herum, nahm dann
ein Zwanzigmarkſtück aus der Taſche und frug den Laden:
inhaber ob er daffelbe wechfeln fönne. Trotzdem ihr dies
bejaht wurde zahlte die Frau nicht, machte fich vielmehr
noch eine Zeit lang mit den Schuhwaaren zu fchaffen
und wollte ſchließlich den Laden perlaſſen. Der Meifter
bemerkte ihr aber, daß ſie vergeſſen habe die gekauften
und eingepackten Schuhe zu bezahlen. Sie fing an zu
disputiren und behauptete das Zwanzigmarkſtuͤck hinge—
legt zu haben. Der Schuhmacher hielt ſie jedoch feſi 1und
veranlaßte ſie genau nachzuſehen und richtig fand ſich
denn auch das Goldſtuͤck hei den Schuhen im Korbe vor.
Die Frau verließ, nachdem fie danı richtig bezahlt hatte
den Laden, bald darauf entdeckte aber der Ladeninhaͤber
daß mit ihr ein paar Kinderſchuhe verſchiwuͤnden waren.
Er requirierte die Bolizei und dieſe ermittelte die Woh:
nung der Frau, welché als man ihrer Wohnung einen
Beluch abſtattete im Bett lag und aagab, ſchon 14 Tage
daſſelbe nicht verlaſſen zu haben. Unverrichteter Sache
waren Beide, der Beſtohlene und der Schutzmann im Be:
griffe das Haus zu verlaffen und erſterer glaubte ſogar,
die im Betie liegende Frau fei die gar nicht, welche in
ſeinem Laden war. Vorſichtshalber frugen ſte aber eine
Nachbarin derſelben ob e& wahr fei, daß genannte Frau
ſchon 14 Tage bettlagerig ſei. Diefe antwortete das ſei
unxichtig, denn ſie fei ja erſt in einem Schuhladen ge⸗
weſen und habe Einkaͤufe gemacht. Die Kinderſchuͤhe
konnten übrigens bis zur Stunde noch nicht aufgefuͤnden
werden.
Neueſte Nachrichten.
Naris, 29. April. Nachrichten zufolge, welche
au® Tonkin eingehen, begannen alsbald nach der
Ankunft der chineſiſchen Kommiffarten die chinefiſchen
Truppen ſich ruckwaͤrts zu bewegen.
London, 29, Ayril Im Unterhauſe erklaͤrte
der Unterſtaatsſekretar Lord E Fitzmau rice: der
Regierung ſei am 26. April ein, Tirpul 23. April
datirtes Telegramm Lumoͤdens zugegangen, welches
ein von dem Gouverneur von Herat uͤbermitteltes
Gerücht erwaͤhnte, daß die Ruffen 12 (engl.) Meilen
in ber Richtung auf Merutjchuf vormarſchirt ſeien.
Ein heute eingegangenes vom 28. April datirtes
Telegramm Lumsden’8 ſpreche übrigens auch von der
jüngſt erfolgten Beſetzung von Merutſchuk durch
die Ruſſen.
Petersburg, 29. April. Einzelne ruſſiſche Blaͤt⸗
ter, wie „Swet“ und „Wedomoͤſti?, beſtehen darauf,
daß Herat vorlaͤufig zu beſetzen fei. E8 iſt That⸗
ſache, daß uͤber die Strecke Kaspi⸗See⸗Krasnowodsk
betraͤchtliche Truppennachſchaͤbe ſtattgefunden haben.
„Nowoje Wremja“ meldete geſtern, daß ein Umſchwung
in der Gefinnung des Emits von Afghaniſtan, Ab-
durrhaman Khan, erfolgt ſei, welcher nicht mehr
gegen Rußland fechten werde.
Kopenhagen, 29. Apeil. Hier iſt Befehl er⸗
theilt eine ſchwinumende Panzerbatterie, ein Torpedo-
ſchiff und zwei Schooner aͤuszuruſten, ſodaß dieſelben
in kurzer Friſt in See gehen konnen.
Kairo, 29. April. In der Angelegenheit wegen
des Bosphore Egyptien“ { zwiſchen England,
Egypten und Frankreich das folgende Arrangement
vereinbart worden: Nubar Pajcha- ftattet. dem diz
plomatifhen Agenten Frankreich8 {inen offtziellen
Beſuch ab; Frankreich laßt die Rekflamation in Be⸗
treff der Beſtrafung der Beamten, welche den Be-
fehl zur Unterdrüdung des „Bosphorc“ ausfſihrten,
auf ſich beruhen; die Ausübung des Preßgefebes
in Egypten wird Gegenſtand ſofortiger Verhand:
lungen; die Buchdruckerei und das Bureau des
„Bo8phore“ werden unverzliglich und bedingungslos
geöffnet.
ht von den Garten, ſo haben wir den friſchen Blumenduft,
ir im auf den Feldern ſchöne auffeimende Saaten und
8 Ver— im ſchönſten Blumenſchmuc prangende Bäume, in !
elligenz Wieſen und Wäldern das ſchöne Grün und den
Ueblichen Geſang der munteren Vögel. Wer muß
da nicht mit den Pſalmiſten einftimmen und ſagen,
n nach „Herr wie find deine Werke ſo groß und viel, du
A Ya Haft ſie alle weislich geordnet, und die Erde iſt voll
nerale“ deiner Guͤter.“ Zuͤr Fördexung des Wachsthums
Geſell⸗ hatten wir geſtexn Nacht ein Gewitter mit Regen
00000 begleitet, und hoffen wir daß auch, wie es das Aus-
m Aus⸗ Ehen hat, noch mehr nachkommt, alsdann wäre die
is zur Beflirchtung wegen Futtermangei beſeitigt.
Staa⸗ Bilshofen, 24. April, In der verfloſſenen
chweben Lacht wurde der Gendarm der hiefigen Station,
vähnten Breitenbach, in Ausübung ſeines Dienfles von Die:
bunden. ben erſchoſfen. In dem an der Vilshofener Straße
— gelegenen Sommerkeller des Brauei8 Maier zu
Pleinting wurde in der Nacht eingebrochen. Die
5 Uhr auf Patrouille befindlichen Gendarmen Breitenbach
in der und Banerßoi kamen dazu. Breitenbach erhielt
c ſofort von den Dieben ſechs Schuͤſſe und iſt ſeinen Ver⸗
hne daß Esungen erlegen. Banerßoi wurde die Müße vom
Schaden Lopfe geſchoffen. E& wurden gegenſeitig 16 Schüffe
ſer ſein, gewechſelt.
lammen Freudenberg, Amts Wertheim, 28. April.
in der N unjeren Weingärten ſieht es fehr gut aus. AN-
efunden. Überall beginnen die Triebe auszuſchlagen, in einzel⸗
ebungen hen bevorzugten Lagen fogar einzelne Traubenſanien
Derſelbe S zu zeigen. Der gute Ruf, deſſen unſer Burgun⸗
König& ¶ der Nothe fich erfreuf, hat es zu Wege gebraͤcht,
x, auß- | daß ‚ale geeigneten Flaͤchen mit Reben depflanzi
eſtanden. Werden. Was noch an vorjährigem Rothen lagertẽ/
tag vier wurde in letzter geit zn 75 bi8 100 Mf. abgegeben.
; baß * Würzburg, 25. April. Geftern Abend gegen
jeitenden 9 Uhr gertethen zwei Burſchen im Alter von 12
men mit Und 13 Jahren auf der Jultuspromenade in Streit
n, einer Fobei dex eine ein Meſſer zog und den andern
ital ver⸗ * mens Strauß in die linke Seite ſtach, ſo daß
ieſer ſchwerverletzt ins Juliusſpital verbracht wer-
zweiten DEn mußte Der Thater diefeb Unheils eilte ſo—⸗
andorten Jort auf den Main zu, um ſeinem Leben durch Er⸗
ainbach, rrinken ein Ende zu machen, wurde jedoch noch recht⸗
pf, Pul deitig bemertt und an die Bolizet eingeliefert.
eiſenbach ” Worms, 27. April. Ein Wortwechjel in
baierthal der Nähe der Gamber’jchen Wirthſchaft auf der
bei Diel⸗ Nathildlſttaße führte heute Nacht zwiſchen 12 und
ziesloch; Uhr 3u ſchweren Thätlihteiten. Ein Conditor-
Lohrbach BEhülfe feuerie mittelft NRevolver drei Schüffe auf
bach und Teinen Widerſacher, einen Handarbeiter, wovon der
Äne Leßieren in die Bruft, der andere in den Hals
verwalter UNd der dritte in den Rüden traf. Eine der Kugeln
verlaſſen ue bis heute nicht aus dem Körper des Getroffenen
ur ſein entfernt werden.
id außer * Wainz, 27. April. Geſtern wurde in der
Hiefigen ** der Station Mombach ein Silfsauffehet der
Betragen Dwigsbahn von einem dahinfahrenden Guterzug
en. Wir Maßt und wurden vdem Ungluͤcklichen ein Arm und
mungsort * abgefahren. Der Zuitand des Mannes iſt
ı Tag im Vffnungoͤlos.
Bonne ge⸗ Erefeld, 27. April. In einer Verlammlung
Andenkek® *T vereinigten Schreiner⸗ und Zimmergeſellen wurde
nicht ver kern beſchloſſen, die Meiſter zu erſuchen, die
jel! Dies tenszeit auf 10 Stunden zu beſchranken und 3
— 44 Tagelohn zu geben. Die Mehrzahl der
orte merh eifter hat diejen Vorſchlag abgelehnt und ſo
iwesz s denn heute 700 Gefellen ihre Arbeit bis auf
ktere eingeſtellt.
DE dn Aus Baden, 29. April. In Ebringen
— de der eine Dampffäge bedienende Michael Heck
ritt * 8 etgen durch die Majchine weggefchleuderten
entruſ e voiz deratt auf die Bruſt getroffen, daß er
weinte * 8* werigen Minuten ſtarb. — In Freiburg
pf „ der 217 Rnabe des Cementarbeiters Nöfe
egnete * ne Senkgrube und ertranl. — Zwiſchen Zell
Fraͤulein zwi und Staufen kam e8 am Sonniag Racht
4 Cn einer Anzahl Burſchen und 2 Italienern
h 8 Rauferei, in deren Verlauf einer der
Iprud⸗ * exer von ſeinem Meſſer Gebrauch machte und
uf gefren Schloſſer Heinrich Müler von Wilfingen
mit Hol oen; lo ſchwer verletzte, daß er andern Tages
En — In Konſtanz ift am Montag Mittag
nittag D# ‚%tqu)reinermei&er Bechinger am obern Markt ein
See 48 ausgebrochen, der jedoch noch im Entſtehen
ıd {Euge“e‘be‚t dt welben konnte. Trotzdein beträgt der Scha⸗
rfter- — 150 M. — In Weiterdingen, A
%enfcfi‘fl‚hebfl"' iſt am 25. das Haus des Franz Muffler
3 nicht ci@%ge[‚ den angebauten Defkonomiegebäuden gänzlich
nnte nt r% Tannt. — In WinterSweiler, A, Lör-
der gut beleumundete Bürger Ern
jagte, HRa Dat fich
Faͤhrt 28* erhangt. 3. ſoll an Schwermuth gelitten
— —
1
nicht g# Landuirthſchaftliche Beipredungen.
G der jund
er.“ MTbach. Sonnntag, den 3. Mai d. Irs./
ſud ; 3 Ubr, in Valdkatzenhach, Beſprechung über
e Konſumvereine, eingeleitet von Grn. Laͤndw.⸗
Martin in Tauberbiſchofsheim. Herr
erwartete!
viderte fie
{
Dekonomierath Maͤrklin von Karlsruhe wird der
Verſammlung anwohnen.
Eppingen. Sonntag, den 3. Mai d. Irs.
Nachmittags 2 Uhr im Gaͤſthauſe zum Schwanen
in Elſenz, Beſprechung über Viehzucht und Vieh⸗
Lerſicherung, eingeleitel von Herın Landw.Lehrer
Wunderlih aus Eppingen.
Tauberbiſchofsheim. Sonntag, den II.
Mai d. J, Nachm halb 3 Uhr, im Gaſthaus zum
Grünen Baum in Diſtelhauſen Beſprechung, welche
durch einen Vortrag des Herrn Bezirks⸗Thierarztes
Mock dahier über Seuchenkrankheiten und Gewaͤhrs
mängel eingeleitet werden wird!
Vermiſchtes.
— Kempten, 20 April. Rache einer Kſichen⸗
fee. Die Köchin einer hiefigen Familie trat im
Schluß der letzten Woche aus dem Dienſte; bevor
ſie jedach das Haus verließ, Heftreute fie das Bett
ihrer Herrin mit Juckpulvet und zwar ausgiebig.
Letztere hatte hiervon keine Ahnung und legie fih
am Aberd ruhig zu Bett; die Wirkung der bos⸗
haften That kann man ſich vorftellen!
— New-York, 23. April. Eine Waſſerhoſe
e1goß ſich am letzten Dienſtag aͤber das Thal des
Fluſſes Medieine in Kanfas und verurſachte eine
plötzliche Hochfluth, welche Medielnelodge uͤnd die
anſtoßenden Dörfer zerfibrte und ſich über den
größeren Theil des Thales verbleilete 30 Menſchen
verloren ihr Leben und über 100 Häuſer wurden
zerftört. Gleichzeitig kamen eine Menge Pferde und
Rinder um. Rettungsmannſchaften find feitdem in
Booten ausgegangen um die zahlreichen Perſonen
in Sicherheit zu bringen, die ſich auf Bäume oder
Hausdaͤcher gefluͤchtet haͤtten. Verſchiedene andere
Theile von Kanſas und Texas wurden am näm:
lichen Tage ebenfalls von Waſſerhoſen heimgeſucht.
— [Wie groß die Answanderung nach
Amerttal ſeit Jahrzehnten iſt, erhellt ſich recht
deutlich aus der Thaiſache, daß auf 6 in Amerita
geborene Bewohner der Vereinigten Staaten ein im
Auslande Geborener kommt.
— [Die Weltausftellung in Antwerpen.]
Vom 24. d. M. wird von dort geſchrieben: Nut
wenige Tage noch trennen uns voͤn der Eröffnung
der Ausſtellung. Eine fieberhafte Thätigkeii gibt
ſich allerorts lund. Die metjten Staaten haben
ihre allgemeine dekorative Ausſchmſickung beendet
und bekunden in der manigfaltigen Art derſelben
die Geſchmacksrichtung ihres Landes. Man hofft,
in der nächſten Woché ſo weit vorgeſchritten zu ſein,
um der Ausſtellung am Eröffnungoͤtage ein möglichfi
fertiges Ausſehen zu geben. Die Inftalations-Ar-
beiten werden emfig betrieben, die Eolektiv-Arbeiten
des Wiener Kunſtgewerbe Vereins Bbietet ſchon jetzt
ein ziemlich fertiges Bild. Schlimmer ſteht es mit
der außeren Geſtaͤltung des Induſtriepalaſtes. Waͤh⸗
tend die Garten⸗Anlaͤgen und die in denfelben zer⸗
ſtreut liegenden Pavillons, Reftaurant® und Einzel⸗
Ausſtellungs⸗ Gebaude im Weſentlichen vollendet find,
iſt die ſtolze Fagade der Induſtriehallen nicht beendet
und auch gar keine Möglichkeit vorhanden, dieſelbe
bis zum Tage der Eröffnung, d. J. zum 2. Mat,
fertigzuſtellen
— IDie Liebe des Herrſchers.] Vom
jetzigen Sultan von Zanzibar theilt „Schor. Ibl.“
eine Aeußerung mit, welche die Liebe des orienta⸗
liſchen Herrſchers zu ſeinem Unterthanen treffend
charakterifirt. Als vor einigen Tagen bei dem Kon⸗
flilt, welcher durch die angebliche Beleidigung eng⸗
licher unterthanen hervorgeruͤfen wurde, der engliſche
Gejchäftsträger den Suitan mit einem Bombarde-
ment drohte, fragte dieſer den engliſchen Konſul/
wie viel dies England wohl Koften würde. So
und ſo viel Milllonen, gab der Konſul zur Ant⸗
wort. „Nun,“ erwiderte der Sultan, „ſo ſagen
Sie Ihrer Königin, daß ich, wenn Sie mir die
Laͤlfte dieſer Summe geben will, bereit bin die
Stadt Zanzibar ſelbſt zuſammenzuſchießen.
— FSechs Perſonen ertrunken] Aus
Tegernſee wird genieldei: In der Nacht vom Sonn⸗
tag find vier Männer und zwei Frauen, die vom
Tanze heimkehrten, im See ertrunken. Saͤmmtliche
Verungluͤckte waren in den zwanziger Jahren.
Ein durchgebranntet Dom herr.
Aus Neapel iſt der Domberr und Rector der Kirche
am Calvarienberge daſelbſt, Monfignore Luigi del
Porro, verſchwunden, und zwar unter Mitnahme
don 300000 Lire, die er von feinen Pfarrkindern
behuſs nuitzlicher und fruchtbringender Verwendung
in Empfang genommen haͤlte Der Fluͤchtige ſol
ſich wie verlautet nach der Schweiz geivendet
haben.
Aus dem Leben.] Arzt: „Das Kehlkopf⸗
leiden Ihrer Schwiegermutter hat ſich leider ver⸗
Ichlimmert. Ich habe ihr auf das Strengſte unter⸗
ſagt, vor Ablauf von drei Tagen auch nur ein
lautes Wort zu ſprechen Schwiegerſohn: „Ach,
Herr Doktor, herzlichſten Dant für die mir ver⸗
ſchaffte Erholung !“
— [Sartnädiger VBorbehalt] „Will Er
wirklich allen ſeinen Feinden vergeben, Hajelbauer 2“
— „Ja, Hochwuͤrden * will Alen vergebin, nur
dem Hansjoͤrg net! Der hat mich zu arg ang ſchmiert!⸗
— „Haſelbauer, vor Gott gelten keine Ausnahmen,
und wenn Er einmal geſtorben iſt, ſo iſt's zu ſpaͤt!“
— „Nun, ſo will 1 dem auch vergeben, wenn f
ſterbn ſollt; wird's aber wieder beſſer mit mir,
nachher bleibt's beim Alten !“
Lolales.
* Geidelberg, 30 April. Immatrikulation) Bei
der geſtrigen zweiten Immatrikulation murden immatıi:
fulirt 204, Zujammen mit der der erflen vor 8 Tazen 310.
Beideiberg, 30. Ayril. (Ein Selbfimord.) Heute
früh hemerkte ein Cementarbeiter einen Mann über das
Eppelheimer Feld dem Waͤffet zuſpringen. Er fah nodr
wie ſich dieſer in der Nähe der Cementfabrit in den
Kanal ſtürzte, eilte an die Stelle und ſprang dem Manne
nach um ihn zu retten. Sr tam jedoch un einige Mo:
mente zu ſpaͤt, denn der Lebhensmüde hatte bereits fein
Leben ausgehaͤucht als er an3 Land gebracht wurde. E3
iſt ein bejahrter Mann und dürfte nach vorgefundenen
Lotizen der Johann Schneider von Untergebisbach, Amt
Säckingen {fein.
BPeidelberg, 30. April. Ein Scheintodter) Geſtern
Mittag lag unten am Neckarufer, in der Nähe des Krah⸗
neus ein Mann, der von vielen Kindern umringt war
und der, weil er leblos am Boden lag für einen Ertrun:
kenen gehalten wurde, zumal ſich noch Hautabſchürfungen
im Geſichte zeigten Glücklicherweife ftellte fich bald heraus,
daß der Menſch in angetrunkenem Buftande das Ufer
?inuntergeglitten und einfach liegen geblieben war, um
einen Rauſch ordentlich auszuſchlafen. Er tonnte dann
ganz ordentlich nach Haufe gehen.
* Deidelberg, 30. April. Ein verfehlter Kniff)
Zieſer Tage kam eine in der Kleinfhmidtftraße wohnende
rau in den Laden eines in der löckftraße wohnenden
chuhmachermeiſters und kaufte ſich ein paar Schuhe.
Sie ſuchte noch in der übrigen Waare herum, nahm dann
ein Zwanzigmarkſtück aus der Taſche und frug den Laden:
inhaber ob er daffelbe wechfeln fönne. Trotzdem ihr dies
bejaht wurde zahlte die Frau nicht, machte fich vielmehr
noch eine Zeit lang mit den Schuhwaaren zu fchaffen
und wollte ſchließlich den Laden perlaſſen. Der Meifter
bemerkte ihr aber, daß ſie vergeſſen habe die gekauften
und eingepackten Schuhe zu bezahlen. Sie fing an zu
disputiren und behauptete das Zwanzigmarkſtuͤck hinge—
legt zu haben. Der Schuhmacher hielt ſie jedoch feſi 1und
veranlaßte ſie genau nachzuſehen und richtig fand ſich
denn auch das Goldſtuͤck hei den Schuhen im Korbe vor.
Die Frau verließ, nachdem fie danı richtig bezahlt hatte
den Laden, bald darauf entdeckte aber der Ladeninhaͤber
daß mit ihr ein paar Kinderſchuhe verſchiwuͤnden waren.
Er requirierte die Bolizei und dieſe ermittelte die Woh:
nung der Frau, welché als man ihrer Wohnung einen
Beluch abſtattete im Bett lag und aagab, ſchon 14 Tage
daſſelbe nicht verlaſſen zu haben. Unverrichteter Sache
waren Beide, der Beſtohlene und der Schutzmann im Be:
griffe das Haus zu verlaffen und erſterer glaubte ſogar,
die im Betie liegende Frau fei die gar nicht, welche in
ſeinem Laden war. Vorſichtshalber frugen ſte aber eine
Nachbarin derſelben ob e& wahr fei, daß genannte Frau
ſchon 14 Tage bettlagerig ſei. Diefe antwortete das ſei
unxichtig, denn ſie fei ja erſt in einem Schuhladen ge⸗
weſen und habe Einkaͤufe gemacht. Die Kinderſchuͤhe
konnten übrigens bis zur Stunde noch nicht aufgefuͤnden
werden.
Neueſte Nachrichten.
Naris, 29. April. Nachrichten zufolge, welche
au® Tonkin eingehen, begannen alsbald nach der
Ankunft der chineſiſchen Kommiffarten die chinefiſchen
Truppen ſich ruckwaͤrts zu bewegen.
London, 29, Ayril Im Unterhauſe erklaͤrte
der Unterſtaatsſekretar Lord E Fitzmau rice: der
Regierung ſei am 26. April ein, Tirpul 23. April
datirtes Telegramm Lumoͤdens zugegangen, welches
ein von dem Gouverneur von Herat uͤbermitteltes
Gerücht erwaͤhnte, daß die Ruffen 12 (engl.) Meilen
in ber Richtung auf Merutjchuf vormarſchirt ſeien.
Ein heute eingegangenes vom 28. April datirtes
Telegramm Lumsden’8 ſpreche übrigens auch von der
jüngſt erfolgten Beſetzung von Merutſchuk durch
die Ruſſen.
Petersburg, 29. April. Einzelne ruſſiſche Blaͤt⸗
ter, wie „Swet“ und „Wedomoͤſti?, beſtehen darauf,
daß Herat vorlaͤufig zu beſetzen fei. E8 iſt That⸗
ſache, daß uͤber die Strecke Kaspi⸗See⸗Krasnowodsk
betraͤchtliche Truppennachſchaͤbe ſtattgefunden haben.
„Nowoje Wremja“ meldete geſtern, daß ein Umſchwung
in der Gefinnung des Emits von Afghaniſtan, Ab-
durrhaman Khan, erfolgt ſei, welcher nicht mehr
gegen Rußland fechten werde.
Kopenhagen, 29. Apeil. Hier iſt Befehl er⸗
theilt eine ſchwinumende Panzerbatterie, ein Torpedo-
ſchiff und zwei Schooner aͤuszuruſten, ſodaß dieſelben
in kurzer Friſt in See gehen konnen.
Kairo, 29. April. In der Angelegenheit wegen
des Bosphore Egyptien“ { zwiſchen England,
Egypten und Frankreich das folgende Arrangement
vereinbart worden: Nubar Pajcha- ftattet. dem diz
plomatifhen Agenten Frankreich8 {inen offtziellen
Beſuch ab; Frankreich laßt die Rekflamation in Be⸗
treff der Beſtrafung der Beamten, welche den Be-
fehl zur Unterdrüdung des „Bosphorc“ ausfſihrten,
auf ſich beruhen; die Ausübung des Preßgefebes
in Egypten wird Gegenſtand ſofortiger Verhand:
lungen; die Buchdruckerei und das Bureau des
„Bo8phore“ werden unverzliglich und bedingungslos
geöffnet.