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— tteur B, — in Feibelberg.

— tagiich außer Mont, a8.
£ nil, UnterhaltungsSlatt für Üe delberg: monatli
"rägerlohn, burd) die Poft hezogen viertelj. 1

ohne ZufteNungSgebühr.



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2. Auguſt.

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1885,















*"(X)xxxxxxxxxxxxxx
Beſtellungen für die Monate
Auguſt u. September

* das „Seidelberger Tageblatt“ werden

{ — von ſämmtlichen Poſtanſtalten, Brief⸗

unſeren bekannten Agenturen, ſowie von

leten Trägerinnen entgegengenommen. D. Erp.

— — — — — ⏑

Deutſches Keich.
R Ücxlin‚ 30. Juli. Wie alliährlich, wenn Kaiſer
—— in — weilt, wird ſich auch diesmal
* deutſche Botſchafter in Wien, Prinz Reuß, dort⸗
begeben und der Zufanllentunff der Kaiſer

8n eutſchland und Oeſterreich beiwohnen. Darin
Ure



8 chaus nichts Auffälliges. Wohl aber iſt be—
5 eth, daß ſich ſoeben auch der braun—
iſche Miniſterpräfident, Graf Görg-Wrisberg,

Es kann nicht aus⸗
daß 44 dieſe Thatſache das Gerücht,
* Reuß ſei zum Regenten Braunſchweigs aus
8 neue Nahrung erhalten wird. Von ver⸗
M denen Seiten wird berichtet, daß der deutſche
— als Vertreter ſeines Vaters der Beaeg-
G der Kaiſer von Oeſterreich und Rußland bei⸗
8 * wenn der Geſundheitszuſtand des
B * 8 Kilheim nicht derart ſein ſollte, um eine
N des greiſen Monarchen in eigener
j rathſam erſcheinen zu laſſen. Dieſex Ausweg
8 eſen von vornherein ausgeſchloſſen da der
e Brauch eine derartige Stelvertretung ſchlechter
8 berbietet. Auch Fuͤrſt Bismark wuͤrde dieſer
* egegnung nur in der Begleitung ſeines
verans beiwohnen können. Es iſt übrigens
ganz unwahrſ ſcheinlich, daß doch noch eine

ei ſtein begeben hat.

rinz

8*
*


Aſers Wilheln durchaus entſprechen.
* blu, 30. Suli. In Rom wurde heute Morgen
M geheimen Konfiftortum der bisherige Biſchof
Ermeland, Dr. Philipp Kremenz, zum Erz:
von Köln prafomftrt Damit, ſchreibt die
** Ztg.“, iſt eine jener leidigen Perſonenfragen,
2 in den Trrhendeygen zwiſchen Rom und
* M eine wichtige Rolle ſpielen, endgiltig aus

— Der neue Kölner Erzbiſchof

*



— — —



l far eine
4 rſönlichkeit;
1819, ſaß er als Student
Füßen bedeutender Männer,

hochgebildete, milde und kraftvolle
geboren zu Koblenz am 1. Dezember
in Muͤnchen zu den
wie J. v. Görres,
wurde 1847 Pfarrer an St.
Caſtor in Koblenz und beſtieg 1867 den Ermeländer
Biſchofsſtuhl, den er jetzt mit dem prächtigeren
erzbiſchöflichen Stuhle von Köln vertauſcht. Als
rheiniſche Natur wird er den Rheinländern und als
ein mit der Bildung ſeiner Zeit vertrauter und
ebendamit maßvoll und rubig denkender Mann
wird er allen beſonnenen Katholiken willkommen
ſein. —
Oeſterreich⸗ngaru.

Prag, 31. Juli. Die Handelskammer nahm
mit allen Stimmen gegen diejenigen der *
ſchen die Anträge an, nach welchen die Prage
Bankfiliale in eine Hauptfiliale mit einem Min *
von 50 Millionen und einer eigenen Direktion, ſo⸗
wie einer Vertretung in der Direktion der Wiener
Hauptanſtalt umzuwandeln, die ſprachliche Gleich⸗
berechtigung zu wahren und die Werthangabe auf
den Banknoten auch in ezechiſcher Sprache auszu—
drücken iſt.

Zrautreich.

Paris, 31. Juli. Die Münzconferenz ſetzte
heute die Berathungen uͤber die Liqidationselauſel
fort. Der belgiſche Vertreter Pirmez erklärte, die
belgiſche Regietung könne der 4 ie fie vor⸗
geſchlagen fet, ihre duſtimmung nicht ertheilen, fie
ſei aber B*rctf‚ nach Mitteln zu ſuchen, durch welche
man zu einem Einverſicckdniß gelangen könne; zu
dem oͤde ſchlage er im Namen ſeiner Regierung
vor, die Conferenz zu vertagen und die Münzeon⸗
vention vom Jahre 1878 auf ein Jahr zu ver—
längern. Die übrigen Vertreter beſchloſſen, wegen
dieſes Vorſchlages ihren Regierungen Bericht zu
erſtatten. Die Konferenz vertagte fich hierauf bis
morgen.

Eugland.

London, 28. Juli. Wegen der Mehrausgabe
von nahezu einer Million Pfund im Marine-Etat,
von der kein Menſch genau den Verbleib angeben
konnte, iſt bekanntlich eine Unterſuchungs⸗Kommiſſion
eingeſetzt worden, die denn auch ſchon glüclich
daß etwas über Lſtrl. 700 000



für den Tı — von Truppen verausgabt wur⸗
den, deſſen Koſten man zu buchen vergeſſen hatte,
es fehlen alſo nur noch Eſtrl. 150,000, die ſich
wohl noch irgendwo finden werden. Das Luſtigſte
an der Sache iſt, daß Lord Northbrook, der Marine—
miniſter des Gladſtone'ſchen Kabinets, meinte, er
habe gar keine Idee gehabt, daß man Auskunft
über die Art und Weiſe der Verwendung verlangen
würde, da die Voranſchläge nur darauf baſirt
würden, was im Lan wohl ungefähr gebraucht
iſt, über die Einzelheiten der Ausgaben aber
keine beſondere Kontrole geführt würde, da, wenn
man in einem Poſten Ueberſchüſſe und in einem
andern Defizits hätte, die Ueberſchüſſe zur Deckunt
des Defizits verwendet würden!“ Wenn das
Marineminiſterium mehr Geld vexlangt, dann wird
jedesmal verbreltet, daß die engliſche Flotte nichts
werth ſei. So Auch jetzt wieder; alle bisherigen
Küſtenvertheidigungsſchiffe ſeien unbrauchbar und
nicht im Verein mit Panzerſchiffen verwendbar;
alle Torpedoboote ſeien wegen Alein⸗
heit und Unwohnlichkeit völlig ſeeuntuͤchtig; die
Schiffsmannſchaft ſei im Torpedodienſt vollſtändig
ungeübt; die Torpedoboote ſeien mit vollſtändigen
Neulingen bemannt u. ſ. w. — Der Unterſtaats⸗
ſekretaͤr Bourke erklärte geſtern im Unterhauſe, die
Regierung thue Schritte, um Kaſſala zu entſetzen.
Es verlautet, daß dem juͤngſten Durbar
die dem Emir von Afghaniſtan engliſcherſeits ge—
währte Subſidie von Lſtrl. 120,000 auf Lſtrl.
250,000 jahrlich erhöht wurde.

London, 31. Juli. Das Hauptorgan der Kon⸗
ſervatwven. der „Standard“, greift heute Lord
Churchilk auf das Heftigſte an und warnt das
Kabinet, daß wenn Churchill in dem Kabinette
einen größeren Einfluß behalte, die Prahlerei und
Poſſen Lord Churchill's zur Auflöſung des neuen
Miniſteriums und der konſervativen Partei führen
würden. Es ſei an der Zeit, offen zu ſprechen
Lord Churchill ſei ein überſchaͤtzter Mann. Das
Land wolle ſich nicht von einem altgewordenen
konſervativen, unverſchämten Schuljungen dupiren
laſſen. — Der „Standard“ meldet heute folgendes
Telegramm aus Shangai: Aus glaubwürdiger
Quelle wird berichtet, daß China ſofort an Rußland
den Krieg erklaͤren wird, falls Rußland in Korea
eindringe.



ihrer





Seivagtes Spiel, oder der Kampi
um eine Million.

(45. Fortſetzung.)
— Fahlteig befahl daß Grunert ſich als
8 * verkleiden und von morgen ab die um—
fen s Dorfer durchziehen und alles genau pru⸗
* * hierauf wandte er ſich zu dem Buckligen
einen Bericht zu hören.
he * von Liebermann und ihre Töchter find
— hier angekommen und im Rheiniſchen
Teeſtegen begann Pique⸗Bube.
rich? lachte laͤut auf.

und“ 8 Du weiter nichts weißt, ſo erſpare Dir
8 — Sdas weitere Reden,“ ſagte er. „Frau v.
mir z Hannn iſt auf meinen Befeht hier und hat ſich

©

Eeits vorgeſtellt.

de $ wird noch eine große Bude aufgeſchlagen,
dorgen ein italieniſcher Taſchenſpieler don über—

2

ſeine Vorſtellungen geben will, fuhr
wir cuͤrrenz l⸗ rief Luͤdemann, das iſt ärgerlich,
unſerer ſchon genug hier.“

verſetzte der Hauptmann, mit verächt—

8 Iſelzucken, der wird uns auch nicht viel







LA Z der Bucklige mit fehr bezeichnendem Auͤgen—

Kun 2*

Martin trat dem Hauptmann ganz nahe und
fluſterte ihm, ſo daß es nur von ihm verſtanden
werden konnte, in's Ohr:

„Er hat eine merkwürdige Aehnlichkeit mit dem
Zauberer.“

Wie von einer Schlange gebiſſen, fuhr Heinrich
empor.

„Was ſagſt Du da?“ rief er mit allen Zeichen
des Zornes und auch des Schreckens, „er, unſer
Todfeind wäre wieder in der Nähe? Der kommt
nicht umſonſt, da heißt es Kampf!“

Obgleich dieſe Worte hablaut geſprochen wur⸗
den, ſo hatte fie der in der Nähe ſtehende Lüdemann
doch vernommen.

„Von welchem Todfeinde redeſt Du?“
er, „den haben wir ja ſtumm gemacht.“

„Das fragt fich noch ſehr,“ entgegnete Heinrich
zornig. Nach Deinen weiſen Anordnungen ward
er ja, im Widerſpruch mit meinen Befehlen in den
Fluß geworfen. Der Leichnahm iſt nirgends ge—
funden worden.“

„Deſto beſſer für uns.“

„Nein, deſto ſchlimmer, ſage ich. Für mich
ſteht es gar nicht feſt, daß er ertrunken ſei. Der
fiſchende Engländer iſt mir immer verdächtig ge—
weſen.“

„Hirngeſpinſte, Vetter.“

„Die mir — * rden konnten,

fragte

wenn

Alles






geſchah, wie ich es angeordnet haͤtte; ich brauchte
mich dann nicht mit . © Kinde herumzuſchleppen,
deſſen Anblick mir be verhaßt iſ

ahe ebenſo

der ſeines Vaters,

den. Jetzt mu



um es als Waffe







gegen ihn zu gebrauchen, wenn er wieder zum Vor—
ſchein kommt.“

„Er kommt nicht wieder zum Vorſchein,“ ſagte
Luͤdemann ruhig.

„Aber ſein Beſchützer, der Zauberer iſt hier, es
iſt der Italiener, der die Taſchenſpielerkuͤnſte aus⸗
führen will.“

Luüdemann fuhr zuſammen und warf einen
ſcheuen Blick auf die übrigen Mitglieder der Bande
die ſich während der halblaut geführten Unterre-
dung wieder ihrem Male zugewendet hatten und
außſchließlich damit beſchäftigt waren.

„Sie dürfen davon nicht erfahren,“ flüſterte
der Salomo, auf die Schmauſenden deutend, der
Kerl flößt ihnen ja eine alberne Furcht ein.

Heinrich nickte zuſtimmend.

Sie ſehen nicht ſo ſcharf und werden ihn
wahrſcheinlich nicht erkennen. Wir müſſen ein
wachſames Auge auf den Burſchen haben, umſonſt
iſt der nicht hier.

Laß uns das Weitere auf dem Heimweg überlegen.
Hätteſt Du nur das dritte Taͤfelchen, ſo hätten
wir den Schatz längſt in Sicherheit.“

„Und mit Frau von Liebermann getheilt“ lachte
Piqi Koͤnig hoͤhniſch.

„Das uͤberlaß mir,“ entgegnete Pique⸗Aß, ſchaffe
Du nur erſt den Schatz herbei.

„Wir muͤſſen ihn haͤben und mwürde er von
Drechen und Hoͤllenhunden bewacht,“ ſagte


Y

(Fortſetzung fo


 
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