Mit⸗
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Hountag,
Lexanertl. Aedatteur %5. Rlauzner in Heidelberg,
eigeint — außer Montag. Avonnementspreis mit vem
— Unter altungsölatt für Geidbelberg: monatlich 45 3
Zrägerlohn, durgd die doͤß bezogen viertelj. 1 M 35 S
ohne Huſtellungogebilhr.
goblatt
6. Beptember.
Hir Auswärts 10 4 NReclame 20 + B
ei mehrmaligem
Erſcheinen Nabatt,
Palitiſche Wochenſchau.
Heidelberg, 5. September.
Der 2. September wurde in unſerem ganzen
Laterlande feſtlich begangen und hätte geradẽ diefe
nnerung an Sedaͤn der ſpaniſchen Cholerage⸗
Aſchaft eine ernfte Mabhnung fein follen in fich
8U geben. Diefe birnverrücte MNation möchte
Vſolut einmal deutſche Hiebe koſten. Nun, wenn’s
durchaus nicht anders ſein kann, kann ſte billig zu
'oldhen fommen, aber nur fjoll fie Mutter Germania
Sicht zumuthen, daß fie ihten Fuß auf ſpaniſchen
Boden ſetzt, denn zu dieſem verloͤtterten Volte ziehen,
am fih doͤchſiensdie Cholera zu holen und die
KReifekoften oberdrein noch zu zahlen, hieße ein ſchlech—
* Eeſchaft nachen Nun wenn man die Sache
m rechten Licht betrachtet gelangt man doch zu
“ Ueberzeugung, daß der ausgebrochene Streit
xegen den Carolineninſeln in den letzten Tagen an
Schärfe eiwas verloren hat. Die Madrider Re-
Serung hat begonnen die anti⸗deutſchen Kund-
reen in Preſſe und Bevölkerung zu unter—
— während von Berlin aus in der infpirterten
den Preſſe Darlegungen erfolgten, wonach
4* von ſpaniſcher Seiie ſelbſt die Carolinen
* als ſpaniſches Eigenthum angeſehen worden
* Aber auch die franzöfiſche Prefie hat einen
—— Ton in der Angelegenheit angeſchlagen.
ß vermuthet allgemein, daß König Alfonfo per-
** das Kabinet in der neuen Wendung be⸗
Uußte. Mit Bezug darauf, daß von ſpaniſchen
men nach Deutihland gegebene Gejhäfts:
— zurüdezogen wurden, haben
Kerragende kaufmaͤnnſſche Hauſer eine Eingabe
8 den Reichskanzler gerichtet, in welcher fie bitten,
Sı er Ppaniſchen Regierung zu erwirken, daß die
* Nadrid den deutfchen Inhabern von Komu:
errthen und ihren ſonſtigen Zahlungaverbindlich⸗
5* gegen deutſche Unterthanen gerecht werde.
2 des ferneren die colonialen Beſtrebungen
—— anbelangt ſo iſt ein weiterer —
A der Küfte Oſtaftilas vom Taua- bi8 Yuba-
* durch GHilje der Gebrüder Dennhardt. unter
]Se tſchlands Protektorat geſtellt. Huͤben im deut⸗
* Jaterlande tagt und zwar in Munſter die
oe Generalverſammlung. Von den Rednern
Lerr v. Schorlemer⸗Alſt und Domkapitular Dr.
genagle Spiel, oder der Kampf
um eine Million.
(75. Fortſetzung.)
neutee mich nicht zum Aeußerſten ſchrie Lulde⸗
rie mit ſeinem Dolche bedrohend.
— zu, kröne Dein Werk, toͤdte mich!“ rief
“ außer ſich gebrachi
Sg ° fahre zur Gölle!“ ſchrie er, für meinen
® und meine Sicherheit thue ih Ales.
%i\‘öc entipann fich nun ein furchtbarer, ein un⸗
Uny Kampf zwilchen dem {Hiwaden Mädchen
dem mfm ftarlen Manne. Marie wehtte fich mit
der Sallthe der Verzweiflung, rief mit herzzerreißen⸗
Ver 8 nach Halfe und er ſchwang den Dolch
ſchdn 2 die eigene Tochter zu morden, wie er
* Vater gemordet hatte.
Un R Aner Hand hatte er ihren Hals zugedrüct
betn am Schreien zu verhindern, mit der an
* — ex den Dolch über ſie — da faͤhlte
ihn * bon hinten gepadt; eine Niefenfauft entriß
8 Dolch und fHleuderte {bn weit weg.
ST — wandte ſich Ludemann gegen den
— Ngreifer ; die Ohnmächtige Marie fank un⸗
on eben ihm zu Boden. Er jah fih nur
Ktgen Nanne gegenüber und wie der Blig
riſot e Sand des Banditen nach dem Taſchen!
— Dix teine Mübe,“ ſagte der Herr, ihm
ewegnh ein Pifiot vorhaltend, bei der geringfien
S, die Du maͤchft/ {Hieße ich auch. Im
Moufang wurde erklärt; daß bei einem wirklichen
Frieden des Staates und der Kirche auch die Rück⸗
berufung der Jefuiten nothwendig ſei. Mit Ruckſicht
darauf, daß in den angrenzenden ruſſiſchen Gou⸗
Ernemente die Ninderpeſt ausgebrochen, iſt die
Schweineeinfuhr im Regierungoͤbezirt Gumbinnen
vom 1. Sept. d. Irs. ab, verboten Das Ausland
anlangend iſt zu bemerken, daß der Nationalitäten:
hader zu Ausſchreitungen in Koͤniginhof in Böhmen
geführt und daß in Prag, ferner Dänemark größere
Streils veranſtaltet wurden und {n Holland ſich die
Togtaltftijdhe Agitation regt. Die Cholera nimmt
im ſuͤdlichen Frankreich ihren weiteren Verlauf.
deutſches Keich.
Berlin, 3. Sept In der heutigen Plenar—
ſitzung der Telegraphen-⸗gonferenz fand die zweite
Leſung des Beſchlufſes uber ein einheitliches Tarif⸗
ſyſtem ſtatt. Vier Inſtruktionen, welche bei der
erſten Leſung noch feblten, find bis auf eine ein⸗
gegangen. Der Beſchluß der erſten Lefung wurde
von ſämmtlichen uͤbrigen Telegraphenverwaͤltungen
in zweiter Leſung underändert angenommen. Der
Vertreter der noͤch inſtruktionslofen Telegraphen⸗
vexwaltung behielt fich das Protogoll offen. Hierauf
} erfolgte eine umfaſſende Diskuffion über die Anz
wendung der verabredeten Sprache und ſogenannter
Lodes im internattonalen beſonders uberſeeiſchen
Verkehre. Die Kommiffionen für Reglement und
Taxen erſtatteten ihre Berichte. Zu Ehren der
Delegirten findet Abends eine Feſtfitzung des elektro⸗
techniſchen Vereins ſtatt.
Berlin, 4 Sept Wenngleich noch immer aus
einzelnen ſpaniſchen Staͤdten von Kundgebungen in
der Carolinenfrage berichtet wird, beginnt doch all⸗
nählich in dem derſtaͤndigeren Theile der ſpaniſchen
Preſſe eine kuͤhlere, beſonnenere Auffaſſung Platz zu
greifen. Insbeſondere find es die Blätter der ge⸗
mäßigt conſtitutionellen Partei, welche ſchon heuͤte
die richtige Anſicht ausſprechen daß die jetzigen Mi⸗
niſter durch ihre Haltung der republikaniſchen Partei
und den franzöfiſchen Radicalen in die Haͤnde ge⸗
arbeitet haben Indem ſo die Schuld der gegen⸗
waͤrtigen Regierung an den unerquicklichen Zuſtän⸗
den des Landes offen ausgefprochen wird, erwägt
man die Nöglichkeit eines Cabinetswechfels Bet
biefem wuͤrde die Partei Sagafta ans Ruder ge⸗
—
Uebrigen könnte auch mein Tod Dir nichts mehr
nüßen, das Haus iſt umſtellt.“
In der That ließen ſich jetzt Schritte und ein
Lüdemann nur zu woͤhlbekanntes Geklirr vernehmen,
durch die zerſchlagene Kellerthur drang ein heller
Lichtſchein, Bewaffnete erſchienen auf der Schwelle
und richteten die Mündung ihrer Carabiner auf den
Räuber.
„Schießt nicht, ich ergebe mich, ſagte Luͤde⸗
mann, die Viſtole wegwerfend, getreu feinem Grund⸗
ſatze, der hewaffneten Macht, ſobald er ihr nicht
mehr entgehen konnte, leinen Widerſtand entgegen
zu ſeten. Zwei Pollziften naͤherten ſich ihm waͤh⸗
rend der Dritte immer noch das Gewehr ſchußfertig
auf {bn gerichtet hielt. Er wurde an Händen und
Fuͤßen gebunden und mit Handſchellen verſehen in
den Haueflur transportirt wo ſeiner ſchon ſeine
vielgeliebte Madame Muller in aͤhnlicher Ver⸗
faſſung wartete. Den Poliziſten war e8 gelungen,
der Lartenſchlagerin den Rauſch zu vettreiben
Unter ſtarker Bedeckung wurden Beide in dem Zellen⸗
mwagen, der den Gensdarmen gefolgt war, nach der
Stadtvogtei abgefuͤhrt.
Eine ſtarke Waͤche blieb in dem Hauſe zuruͤck.
Derienige, welcher die Polizei auf die Fährte des
Uebelthaͤters gelenkt haite, war Dr. Sylvio. Er
war mit dem alten Grafen von Benkendorf, der
ſchon ſeit langer geit mit Mar in Verbindung
ſtand und der Einzige war, der um feine wahre
Herkunft wußte, ſowie mit Mar und Paul in
einem Wagen nach dem Hauſe der Frau von
Liebermann gefahren; der Graf war voran ge⸗
gangen, waͤhrend Mar mit ſeinen Begleitern in
einem ruhigen Zimmer auf ſein Stichwolt wartete,
langen, von der erwartet zu werven ſcheint, daß fie
geſchickter regieren und die ſpaniſche Geſammtpoͤlitit
mit mehr Umficht leiten würde.
Frautreich.
Paris, 3. Sept. Der Miniſter des Innern
iſt Abends nach Marſeille und reſp. Toulon abge—
reiſt, um über die Ausführung von Arbeiten Er
hebungen vorzunehmen, die zur Herſtellung eines
beſſeren Geſundheitoͤzuſtaͤndes, namentlich für Toulon
nothwendig find. — Das Wahlmanifeft, welches
die Deputirten der Rechten in Form einer Rede an
das Land erlaſſen haben, trägt die Unterſchriften
ſämmtlicher royaliſtiſcher un imperialiſtiſcher Depu⸗
tirten mit Ausnahme von ſechs, darunter der Biſchof
Freppel, welcher als Partifan der Kolonialpolitit
die Verdammung der Tonkin⸗Expedition nicht mit
unterzeichnen wollte. Das Dolument athmet den
gemeinſamen Cedanken der Feindſeligkeiten gegen
die Republil. Es enthält keinerlei Deklaration eines
Prinzips, ſondern beſchränkt fich auf eine heftig
tadelnde Kritik der von den Republitanern began⸗
genen Fehler und bringt in den drei Kapiteln,
Defizit, Gewaltthätigkeiten und Krieg, eine Reihe
von Sätzen, deren jeder ein Angriff auf die Repu⸗
blik iſt. Der Schiuß lautet: Entreißt das Land
ſeinen ſchlimmſten Feinden, geht zur Wahl eng ge⸗
eint mit dem Ruf: „Es lebe Frankreich! Die
republifaniſchen Blätter behandeln dies ziemlich ge⸗
ringidhäßend und heben dagegen die in mehreren
Departements ſich ſteigend geltend machende Un⸗
einigkeit unter den Orleaniſten und Bonapartiſten
hervor.
aris, 4. Sept. Die katholiſchen Miffionen
melden die Niedermetzelung von drei Miſfibnaren
und anderer Europäer in Zimbebaſien im ſlidweft.
lichen Afrika.
Anierila.
Newyorl, 4 Sept. Die Einſtellung chineſiſcher
Arbeiter an Stelle ſtrilender weißer Arbeiter in
den Kohlengruben von Rock⸗Spring (Wyoming)
veranlaßte daſelbſt blutige Scenen. Mit Gewehren
bewaffnete Weiße griffen die Chineſen an, tödteten
15 derſelben, brännten 80 Haͤufer nieder und
trieben ca. 500 Chineſen in die Berge, wo die⸗
ſelben Noth leiden. Man ſendet ihnen jetzt Lebens⸗
mittel.
um alsbald im rechten Momente im Saale zu er⸗
ſcheinen.
Das Fenſter des Gemaches, in welchem ſie fich
befanden, ging auf den Gaͤtten; Sylvio blickte
hinaus und fah eine ſich vorfichtig aberall um:
ſchauende Geſtalt die Mauer entlang huſchen, in
welchem ſein ſcharfes Auge Lüdemann erkannte.
Sofort war ſein Entſchluß gefaßt. Der Bandit
konnte nur einen Weg einſchlagen, nach ſeiner
Räuberhöhle in Schoͤneberg, um einen Theil der
dort geborgenen Schätze in Sicherheit zu bringen,
das mußte verhindert, er dort ergriffen werden.
Mit einigen ſchnellen Worten verſtändigte ſich
Sylvio mit Paul und eilte hinunter, wo ſein
Wagen für alle Faͤlle bereit ſtand. Er nahm einen
dex im Hausflur bereits poſtirten Poltziſten mit,
fuhr mit dieſem zunaͤchſt nach der Polzeiwache, um
Verſtärkung zu erbitten und von dort in ſchnellem
Trabe nach Schbneberg, wo ſie kurze Beit nach
Ludemann ankamen.
Die Recognoscirung des Terrains, die Um—
ſtellung des Bauſes, endlich die Erweckung und
Gefangennahme der holden Pradame Muͤllet erfor⸗
dexte einige Zeit und ſo waͤren ſie beinahe zu ſpaͤt
gekommen nicht die Verhaftung Ludemaͤnn's, der
war ihnen ſicher, wohl aber für Marien's Rettung,
die in der naͤchſten Minute dem Dolche des eigenen
Vaters zum Opfer gefallen waͤre.
Sylvio hatte ſich ſobald er den Verbrecher den
Händen der Polizei übergeben, zu der Ohnmachtigen
gewendet Leicht wie eine Feder hob er fie in
ſeinen Armen auf und trug fie empor. Nach
wenigen Minuten ſchlug ſie unter ſeinen zaͤrtlichen
Be maͤhungen die Augen wieder auf. (Fortf. folgt.)
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Erſcheinen Nabatt,
Palitiſche Wochenſchau.
Heidelberg, 5. September.
Der 2. September wurde in unſerem ganzen
Laterlande feſtlich begangen und hätte geradẽ diefe
nnerung an Sedaͤn der ſpaniſchen Cholerage⸗
Aſchaft eine ernfte Mabhnung fein follen in fich
8U geben. Diefe birnverrücte MNation möchte
Vſolut einmal deutſche Hiebe koſten. Nun, wenn’s
durchaus nicht anders ſein kann, kann ſte billig zu
'oldhen fommen, aber nur fjoll fie Mutter Germania
Sicht zumuthen, daß fie ihten Fuß auf ſpaniſchen
Boden ſetzt, denn zu dieſem verloͤtterten Volte ziehen,
am fih doͤchſiensdie Cholera zu holen und die
KReifekoften oberdrein noch zu zahlen, hieße ein ſchlech—
* Eeſchaft nachen Nun wenn man die Sache
m rechten Licht betrachtet gelangt man doch zu
“ Ueberzeugung, daß der ausgebrochene Streit
xegen den Carolineninſeln in den letzten Tagen an
Schärfe eiwas verloren hat. Die Madrider Re-
Serung hat begonnen die anti⸗deutſchen Kund-
reen in Preſſe und Bevölkerung zu unter—
— während von Berlin aus in der infpirterten
den Preſſe Darlegungen erfolgten, wonach
4* von ſpaniſcher Seiie ſelbſt die Carolinen
* als ſpaniſches Eigenthum angeſehen worden
* Aber auch die franzöfiſche Prefie hat einen
—— Ton in der Angelegenheit angeſchlagen.
ß vermuthet allgemein, daß König Alfonfo per-
** das Kabinet in der neuen Wendung be⸗
Uußte. Mit Bezug darauf, daß von ſpaniſchen
men nach Deutihland gegebene Gejhäfts:
— zurüdezogen wurden, haben
Kerragende kaufmaͤnnſſche Hauſer eine Eingabe
8 den Reichskanzler gerichtet, in welcher fie bitten,
Sı er Ppaniſchen Regierung zu erwirken, daß die
* Nadrid den deutfchen Inhabern von Komu:
errthen und ihren ſonſtigen Zahlungaverbindlich⸗
5* gegen deutſche Unterthanen gerecht werde.
2 des ferneren die colonialen Beſtrebungen
—— anbelangt ſo iſt ein weiterer —
A der Küfte Oſtaftilas vom Taua- bi8 Yuba-
* durch GHilje der Gebrüder Dennhardt. unter
]Se tſchlands Protektorat geſtellt. Huͤben im deut⸗
* Jaterlande tagt und zwar in Munſter die
oe Generalverſammlung. Von den Rednern
Lerr v. Schorlemer⸗Alſt und Domkapitular Dr.
genagle Spiel, oder der Kampf
um eine Million.
(75. Fortſetzung.)
neutee mich nicht zum Aeußerſten ſchrie Lulde⸗
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— zu, kröne Dein Werk, toͤdte mich!“ rief
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Uny Kampf zwilchen dem {Hiwaden Mädchen
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der Sallthe der Verzweiflung, rief mit herzzerreißen⸗
Ver 8 nach Halfe und er ſchwang den Dolch
ſchdn 2 die eigene Tochter zu morden, wie er
* Vater gemordet hatte.
Un R Aner Hand hatte er ihren Hals zugedrüct
betn am Schreien zu verhindern, mit der an
* — ex den Dolch über ſie — da faͤhlte
ihn * bon hinten gepadt; eine Niefenfauft entriß
8 Dolch und fHleuderte {bn weit weg.
ST — wandte ſich Ludemann gegen den
— Ngreifer ; die Ohnmächtige Marie fank un⸗
on eben ihm zu Boden. Er jah fih nur
Ktgen Nanne gegenüber und wie der Blig
riſot e Sand des Banditen nach dem Taſchen!
— Dix teine Mübe,“ ſagte der Herr, ihm
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S, die Du maͤchft/ {Hieße ich auch. Im
Moufang wurde erklärt; daß bei einem wirklichen
Frieden des Staates und der Kirche auch die Rück⸗
berufung der Jefuiten nothwendig ſei. Mit Ruckſicht
darauf, daß in den angrenzenden ruſſiſchen Gou⸗
Ernemente die Ninderpeſt ausgebrochen, iſt die
Schweineeinfuhr im Regierungoͤbezirt Gumbinnen
vom 1. Sept. d. Irs. ab, verboten Das Ausland
anlangend iſt zu bemerken, daß der Nationalitäten:
hader zu Ausſchreitungen in Koͤniginhof in Böhmen
geführt und daß in Prag, ferner Dänemark größere
Streils veranſtaltet wurden und {n Holland ſich die
Togtaltftijdhe Agitation regt. Die Cholera nimmt
im ſuͤdlichen Frankreich ihren weiteren Verlauf.
deutſches Keich.
Berlin, 3. Sept In der heutigen Plenar—
ſitzung der Telegraphen-⸗gonferenz fand die zweite
Leſung des Beſchlufſes uber ein einheitliches Tarif⸗
ſyſtem ſtatt. Vier Inſtruktionen, welche bei der
erſten Leſung noch feblten, find bis auf eine ein⸗
gegangen. Der Beſchluß der erſten Lefung wurde
von ſämmtlichen uͤbrigen Telegraphenverwaͤltungen
in zweiter Leſung underändert angenommen. Der
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vexwaltung behielt fich das Protogoll offen. Hierauf
} erfolgte eine umfaſſende Diskuffion über die Anz
wendung der verabredeten Sprache und ſogenannter
Lodes im internattonalen beſonders uberſeeiſchen
Verkehre. Die Kommiffionen für Reglement und
Taxen erſtatteten ihre Berichte. Zu Ehren der
Delegirten findet Abends eine Feſtfitzung des elektro⸗
techniſchen Vereins ſtatt.
Berlin, 4 Sept Wenngleich noch immer aus
einzelnen ſpaniſchen Staͤdten von Kundgebungen in
der Carolinenfrage berichtet wird, beginnt doch all⸗
nählich in dem derſtaͤndigeren Theile der ſpaniſchen
Preſſe eine kuͤhlere, beſonnenere Auffaſſung Platz zu
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mäßigt conſtitutionellen Partei, welche ſchon heuͤte
die richtige Anſicht ausſprechen daß die jetzigen Mi⸗
niſter durch ihre Haltung der republikaniſchen Partei
und den franzöfiſchen Radicalen in die Haͤnde ge⸗
arbeitet haben Indem ſo die Schuld der gegen⸗
waͤrtigen Regierung an den unerquicklichen Zuſtän⸗
den des Landes offen ausgefprochen wird, erwägt
man die Nöglichkeit eines Cabinetswechfels Bet
biefem wuͤrde die Partei Sagafta ans Ruder ge⸗
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Uebrigen könnte auch mein Tod Dir nichts mehr
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In der That ließen ſich jetzt Schritte und ein
Lüdemann nur zu woͤhlbekanntes Geklirr vernehmen,
durch die zerſchlagene Kellerthur drang ein heller
Lichtſchein, Bewaffnete erſchienen auf der Schwelle
und richteten die Mündung ihrer Carabiner auf den
Räuber.
„Schießt nicht, ich ergebe mich, ſagte Luͤde⸗
mann, die Viſtole wegwerfend, getreu feinem Grund⸗
ſatze, der hewaffneten Macht, ſobald er ihr nicht
mehr entgehen konnte, leinen Widerſtand entgegen
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rend der Dritte immer noch das Gewehr ſchußfertig
auf {bn gerichtet hielt. Er wurde an Händen und
Fuͤßen gebunden und mit Handſchellen verſehen in
den Haueflur transportirt wo ſeiner ſchon ſeine
vielgeliebte Madame Muller in aͤhnlicher Ver⸗
faſſung wartete. Den Poliziſten war e8 gelungen,
der Lartenſchlagerin den Rauſch zu vettreiben
Unter ſtarker Bedeckung wurden Beide in dem Zellen⸗
mwagen, der den Gensdarmen gefolgt war, nach der
Stadtvogtei abgefuͤhrt.
Eine ſtarke Waͤche blieb in dem Hauſe zuruͤck.
Derienige, welcher die Polizei auf die Fährte des
Uebelthaͤters gelenkt haite, war Dr. Sylvio. Er
war mit dem alten Grafen von Benkendorf, der
ſchon ſeit langer geit mit Mar in Verbindung
ſtand und der Einzige war, der um feine wahre
Herkunft wußte, ſowie mit Mar und Paul in
einem Wagen nach dem Hauſe der Frau von
Liebermann gefahren; der Graf war voran ge⸗
gangen, waͤhrend Mar mit ſeinen Begleitern in
einem ruhigen Zimmer auf ſein Stichwolt wartete,
langen, von der erwartet zu werven ſcheint, daß fie
geſchickter regieren und die ſpaniſche Geſammtpoͤlitit
mit mehr Umficht leiten würde.
Frautreich.
Paris, 3. Sept. Der Miniſter des Innern
iſt Abends nach Marſeille und reſp. Toulon abge—
reiſt, um über die Ausführung von Arbeiten Er
hebungen vorzunehmen, die zur Herſtellung eines
beſſeren Geſundheitoͤzuſtaͤndes, namentlich für Toulon
nothwendig find. — Das Wahlmanifeft, welches
die Deputirten der Rechten in Form einer Rede an
das Land erlaſſen haben, trägt die Unterſchriften
ſämmtlicher royaliſtiſcher un imperialiſtiſcher Depu⸗
tirten mit Ausnahme von ſechs, darunter der Biſchof
Freppel, welcher als Partifan der Kolonialpolitit
die Verdammung der Tonkin⸗Expedition nicht mit
unterzeichnen wollte. Das Dolument athmet den
gemeinſamen Cedanken der Feindſeligkeiten gegen
die Republil. Es enthält keinerlei Deklaration eines
Prinzips, ſondern beſchränkt fich auf eine heftig
tadelnde Kritik der von den Republitanern began⸗
genen Fehler und bringt in den drei Kapiteln,
Defizit, Gewaltthätigkeiten und Krieg, eine Reihe
von Sätzen, deren jeder ein Angriff auf die Repu⸗
blik iſt. Der Schiuß lautet: Entreißt das Land
ſeinen ſchlimmſten Feinden, geht zur Wahl eng ge⸗
eint mit dem Ruf: „Es lebe Frankreich! Die
republifaniſchen Blätter behandeln dies ziemlich ge⸗
ringidhäßend und heben dagegen die in mehreren
Departements ſich ſteigend geltend machende Un⸗
einigkeit unter den Orleaniſten und Bonapartiſten
hervor.
aris, 4. Sept. Die katholiſchen Miffionen
melden die Niedermetzelung von drei Miſfibnaren
und anderer Europäer in Zimbebaſien im ſlidweft.
lichen Afrika.
Anierila.
Newyorl, 4 Sept. Die Einſtellung chineſiſcher
Arbeiter an Stelle ſtrilender weißer Arbeiter in
den Kohlengruben von Rock⸗Spring (Wyoming)
veranlaßte daſelbſt blutige Scenen. Mit Gewehren
bewaffnete Weiße griffen die Chineſen an, tödteten
15 derſelben, brännten 80 Haͤufer nieder und
trieben ca. 500 Chineſen in die Berge, wo die⸗
ſelben Noth leiden. Man ſendet ihnen jetzt Lebens⸗
mittel.
um alsbald im rechten Momente im Saale zu er⸗
ſcheinen.
Das Fenſter des Gemaches, in welchem ſie fich
befanden, ging auf den Gaͤtten; Sylvio blickte
hinaus und fah eine ſich vorfichtig aberall um:
ſchauende Geſtalt die Mauer entlang huſchen, in
welchem ſein ſcharfes Auge Lüdemann erkannte.
Sofort war ſein Entſchluß gefaßt. Der Bandit
konnte nur einen Weg einſchlagen, nach ſeiner
Räuberhöhle in Schoͤneberg, um einen Theil der
dort geborgenen Schätze in Sicherheit zu bringen,
das mußte verhindert, er dort ergriffen werden.
Mit einigen ſchnellen Worten verſtändigte ſich
Sylvio mit Paul und eilte hinunter, wo ſein
Wagen für alle Faͤlle bereit ſtand. Er nahm einen
dex im Hausflur bereits poſtirten Poltziſten mit,
fuhr mit dieſem zunaͤchſt nach der Polzeiwache, um
Verſtärkung zu erbitten und von dort in ſchnellem
Trabe nach Schbneberg, wo ſie kurze Beit nach
Ludemann ankamen.
Die Recognoscirung des Terrains, die Um—
ſtellung des Bauſes, endlich die Erweckung und
Gefangennahme der holden Pradame Muͤllet erfor⸗
dexte einige Zeit und ſo waͤren ſie beinahe zu ſpaͤt
gekommen nicht die Verhaftung Ludemaͤnn's, der
war ihnen ſicher, wohl aber für Marien's Rettung,
die in der naͤchſten Minute dem Dolche des eigenen
Vaters zum Opfer gefallen waͤre.
Sylvio hatte ſich ſobald er den Verbrecher den
Händen der Polizei übergeben, zu der Ohnmachtigen
gewendet Leicht wie eine Feder hob er fie in
ſeinen Armen auf und trug fie empor. Nach
wenigen Minuten ſchlug ſie unter ſeinen zaͤrtlichen
Be maͤhungen die Augen wieder auf. (Fortf. folgt.)