eillelberger TagÄall
Erscheint täglich außer Msntaz. NbannrmentsPreiS mit 4 Anzeigen: die'l.spLltige Petitzeilr »d» deren Raum Mr «uS-
dem wöchentl. UnterhLltungSblatt „Alt Heidelberg", sür Heidel- 8 »ärts 10 Psg., Lokalanzeigen 8 Pfg., Stellengesuche und
berg: monatlich 50 Pfg. mit LrLgerlohn, durch die Post be- HcP^Fi> 8E D t1 TL Z5 Wohnungs-Anz. 3 Pfg. Reclamr20 Pf-. Bei mehrm.Erschein.
zogen viertelj. Mk. 1.2» ohne Zustellungsgebühr. * bedeutenden Rabatt. Gratis-VerLreitnnj durch Mauer-Anichlag.
Verkündigungs-BlaLL für die Kestrke Heidelberg, Weinheim, Zchrsetzingen, Mesiech, Smstzeim, EppiiMs, Mosbach, UeckarbischofsheiM, Eberbach, Kachel
^Buchdruckern und Exveditton: Brunnengaffe 24._DliüdÜi'Il, AdelbhelM, §0Zbekg, EMberbischllsAhkiM üilß WekthkiN. Buchdruckern und GxpMri««: Brunnengaffe 84-
! Verantwort!. Nedacteur PH. Klausner 1 Druck und Verlag von Carl Pfeffer
«O. in Heidelberg. vorn,. Wurm L Pfeffer in Heidelberg. L.äZvDo«.
S«- Zweites Blatt.
B e r m i s ch L e s.
— Berlin, 26. März. Die gefeierte Schauspielerin
Charlotte Frohn, Gattin des Dircctors Anno vom könig-
lichen Schauspielhause, ist heute an den Folgen einer Blut-
^rgiftung gestorben. Die ausgezeichnete Künstlerin, welche
Arzlich noch bei Director Amann in Königsberg mit größtem
Erfolge gastirte, hatte sich vor einigen Tagen einen Finger
Unbedeutend verletzt. Die Wunde verschlimmerte sich und
Finger mußte abgenommen werden, ohne daß dadurch
°°r Zersetzung des Blutes Einhalt geschah. Die drama-
lhche Kunst verliert an der Heimgegangenen eine Hervor-
agende Künstlerin.
— Die Sprachkc untnisse des Kaisers Wilhelm
^U'cn nicht umfangreiche; er konnte von fremden Sprachen
die französische, welche ihm allerdings ebenso geläufig
wie die deutsche. Auf einer Hoffestlichkeir sagte er
^nst zu einer vornehmen englischen Dame: „Mit mir
Mseu Sie schon deutsch sprechen, ich bin im Englischen
Mvalide:" Und als ihn einmal die beiden ältesten Söhne
Prinzen Wilhelm mit einigen englischen Brocken be-
^ßten, äußerte er zu ihnen: „Kinder, in Preußen sprecht
Zutsch, Euer Urgroßpapa kann kein Englisch!" Schließlich
auch das Rezept des stärkenden Trunkes mitgetheilt,
^lcher dem Kaiser zum zweiten Frühstück gereicht wurde!
bestand aus drei Theelöffeln Tokaycr, den der Monarch
^ Jahren von der Kaiserin von Oesterreich zum Geschenk
^Relt, drei Theelöffeln Kognak, drei Theelöffeln Zucker
einem Eigelb. Diese Mischung wurde tüchtig ge-
Magen. Kaffee trank der Kaiser niemals, stets Thee;
Asches Obst und Süßigkeiten liebte er sehr, sie mußten
ttS im Bibliothekzimmer stehen, auch eine Sandtorte fehlte
nie, von der sich der Kaiser gern kleine Scheibchen
Schnitt.
— Am Oldenburger Schwurgericht wurde dieser
Tage eine dreitägige Verhandlung gegen den Arbeiter Her-
mann Blicsernicht aus Sage zu Ende geführt. Bliefer-
nicht war beschuldigt, am 2. Sept. vor. Js. zwei Schul-
mädchen, Töchter des Landwirths Bahrs zu Sage, in der
Nähe seiner Wohnung überfallen und ermordet zu haben.
Die Beweisaufnahme stellte die Schuld des Angeklagten
in vollem Umfange fest. Bliefernicht wurde zum Tode
verurtheilt.
— Innsbruck, 25. März. Die Gräfin Schmet-
tow und deren zwei Töchter, welche im Verdachte standen,
beim hiesigen Juwelier Andrä Norz einen Juwelendieb-
stahl ausgeführt zu haben, deßhalb in Wien verhaftet und
später an das hiesige Landesgericht eingeliefert wurden,
find dieser Tage aus der Hast entlassen worden, da sich
keine genügenden Anhaltspunkte für ihre Schuld ergaben.
— London, 26. März. Heute liegen, lt. „W.
Ebl.", weitere Berichte über das Erdbeben in Junnam
vor, wodurch in dieser Provinz allein 1500 Menschen um-
kamen und mehrere Städte zerstört wurden. Die größte
Verheerung wurde im Departement Chingchan angerichtet,
wo die Erschütterungen vier Tage andauerten. Die Städte
Lamou und Jamen sind in einen Trümmerhaufen umge-
wandelt. Ueber viertausend Personen sind unter den ein-
gestürzten Häusern verschüttet. In Soohan vollzog sich
eine vollkommene Verwandlung der Erdoberfläche, ganze
Landstriche verschwanden. Die Oberfläche verwandelte
sich in einen Riesensee, in dem über zehntausend Personen
ertranken.
— sDer Prinz vonWalcss ist auch als perfccter
silberner Hochzeiter noch immer der fröhliche, flotte Mann,
der dem Leben die lustige Seite abzugewinnen versteht.
Man erzählt der „W. A. Z." ein jüngstes Stückchen von
dem Prinzen, das wieder von seiner angenehmen, epicu-
räischen Auffassung des Lebens Zcugniß giebt. Am 20.
März traf der englische Thronfolger mit seinem Sohne
s und dem Herzog von Cambridge in Calais ein, um sich
s am Abend nach Dover einzuschiffen. Die Abfahrtsstunde
war schon gekommen — plötzlich sah man den Prinzen
von Wales eiligen Schrittes vom Schiffe kommend, in ein
benachbartes Kaffeehaus tretend, hastig warf derselbe da
eine Banknote auf den Tisch und rief: „Schnell, drei
Spiele Karten, wir können doch nicht die ganze Nacht
schlafen!" Gleich darauf war aber dem Prinzen noch eine
bessere Idee gekommen, denn nachdem er mit dem Kaffe-
hausbefitzer einige Worte gewechselt, faßten sämmtliche
Kellner das Billard an und trugen es auf das Schiff.
Der Prinz selbst half bei der Aufstellung, die Kugeln hatte
er in seine Taschen gesteckt, die Queues hielt er trium-
phirend in den Händen — so pflanzte er auf dem Schiffe
ein in diesem Falle übrigens ganz moralisches „Nacht-
cafe" auf.
— Aus Arras wird ein schreckliches Eisenbahnunglück
gemeldet. Die Familie Docquois, bestehend aus Vater,
Mutter, einem Sohne und zwei kleinen Mädchen, kehrten
von einem Tauffeste nach Hause zurück. Als sie in die
Nähe der Eisenbahn gelangten, erblickten sie, da ein Schnee-
sturm ausgebrochen, die Waruungssignalc nicht und passirten
die Schienen gerade in dem Augenblicke, als der Train
passirte. Als man später nachsuchte, fand man in einer
Entfernung von 36 Metern die schrecklich verstümmelten
Leichen des Vaters und des Sohnes. Die Verunglückten
hielten sich noch an den Händen fest. Die zerstückelte
Leiche der Frau wurde gleichfalls in großer Entfernung
von der Bahn ausgefunden. Die zwei kleinen Mädchen,
die hinter den Eltern gingen, hatten die Bahn nicht betreten,
sie blieben allein von der Familie übrig und wurden bei
einem Verwandten untergcbracht. Die Untersuchung hat
die Schuldlosigkeit der Bahnwächterin ergeben, sie hatte
die vorgeschriebenen Signale aufgestellt, sie sah die Familie
kommen und rief ihr zu, aber der Sturm verhinderte die
Ankommenden, zu sehen und zu hören.
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Kaiser 2.10 „ M „
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, Holzarten, verändert deren Naturfarbe nicht.
^bn verschiedensten Farben, dient zum
L 11 LLLiZS Uebcrzieheu von Bronce- und Stahlwaaren.
sthwarz auf Wagendecken und Pferdegeschirre, für
lätll-lr., Leder- nnd Korbwaaren.
Ueberzüge genügen zur Be-
läeLI-k., Wirkung größerer Thonfülle und
Erzeugung eines dauerhaften Glanzes.
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kamen und mehrere Städte zerstört wurden. Die größte
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