unter dem Vorsitz vonFloquet wurde noch kein Beschluß l
gefaßt über die Haltung gegenüber einem etwaigen Zwischen- f
fall bei Gelegenheit der morgigen Kammersitzung. Das s
Palais Bourbon wird morgen abgesperrt werden, die Ein- s
trachtsbrücke und alle dahin führenden Straßen werden
für den Verkehr abgesperrt. Die Truppen in den Casernen
am Quai d'Orsay, in der Rue de Babylons, an den In-
validen, sowie die berittene republikanische Garde werden
bereit gehalten. Der Polizei-Präfect wird fortwährend im
Palais Bourdon anwesend sein, doch ist noch gar nicht
sicher, daß die Boulangisten überhaupt morgen eine Kund-
gebung veranstalten. Bonlanger wird morgen mit seinen
Deputirten und mit den Mitgliedern seiner Comits's von
Paris und Lille frühstücken und sich mit ihnen dann nach j
der Kammer begeben, sobald das Telegramm eingctroffen
ist, welches die amtliche Bekanntmachung seiner Wahl in
Lille meldet. Heute sind bereits viele Deputirte in dem
Palais Bourbon erschienen, um sich über das, was gc- !
schehen soll, zu unterrichten, wobei viel von einer Inter-
pellation gesprochen wird, um eine Erklärung der Regie-
rung hervorzurufen. Aber Niemand will den Anstoß dazu
übernehmen. Morgen vor der Sitzung werden fast sämmt-
liche Gruppen eine Versammlung abhalten.
KvgkMK.
London, 18. April. Aus Odessa wird gemeldet,
daß der Generalgouverneur die Ausweisung von 4000
ausländischen Juden aus CHerson angeordnet habe.
Dublin, 18. April. Der Abgeordnete für Ost-Mayo,
John Dillon, ist heute hier verhaftet worden.
Mitrnänien.
Bukarest, 17. April. General Maican, welcher
wegen Bestechung angeklagt war, ist gestern vom Kriegs-
gerichte zu 10 Monaten Gefängniß, zum Verluste der
Charge und zu 400 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden.
Bulgarien.
Sofia, 18. April. Der frühere Ministerpräsident
Burmow, ein eifriger Zankowist, reiste in Folge einer
Berufung der russischen Regierung nach Petersburg.
Archlasd.
Petersburg, 17. April. In gutunterrichteten Kreisen
ist, wie dem „Standard" gemeldet wird, die Rede von
dem Rücktritt des Grafen Tolstoi. Die Absetzung
dieses Ministers ist in Aussicht genommen, wenn nicht
schon thatsächlich beschlossene Sache. Als Grund wird der
Mangel an Eifer bezeichnet, welchen Graf Tolstoi in der
Durchführung des Feldzuges gegen die Deutschen in
den Ostseeprovinzen an den Tag legte.
Türkei.
Konstantinopel, 17. April. Die Pforte hat dem
französischen Botschafter mitgetheilt, daß sie die englisch-
französischen Gegenvorschläge zur Abänderung der Suez-
kanal-Convention nicht annehmen könne. Dagegen bemüht
sich die Pforte neuerdings, England zur Wiederaufnahme
der Unterhandlungen über die mit Wolff abgeschlossene
Convention in Betreff Egyptens zu bewegen und sie hat
sich bereit erklärt, zu diesem Zwecke einen Specialbevoll-
mächtigen nach London zu senden. (F. Ztg.)
Amerika.
Newyork, 16. April. Wie von hier gemeldet wird,
ist die Einwanderung in die Vereinigten Staaten in
diesem Frühjahre größer als sonst. Fast jeden Tag
kommen 1000 Einwanderer an, und seit dem Januar hat
ihre Zahl 54000 betragen, d. h. 3000 mehr als während
der ersten drei Monate des letzten Jahres. Das Ziel
der meisten ist der Nordwesten, sehr wenige gehen nach
dem Süden. Im fernen Westen können die Leute noch
immer selbst Farmen erwerben. Viele Franzosen und die
bessere Classe von Italienern gehen nach Californien, um
dort Weinbau zu treiben. Die Einwanderung von rus-
sischen Juden ist stark. Diese bleiben jedoch zumeist in
Als ob es ihm unmöglich sei, jetzt nach Derjenigen
hinüber zu blicken, deren Erscheinen ihn so sehr erregt
hatte, behielt er seine, der Bühne zugewandtc Haltung bei,
während sein Freund den Theaterzettel fortschob und sich
langsam wieder aufrichtete.
Er musterte jetzt die gegenüberliegende Logenreihe.
Dort bot sich ihm ein so überraschender Anblick, daß sein
Interesse über das, was er sah, auch geweckt worden wäre,
selbst wenn seines Freundes auffälliges Betragen ihn nicht
dafür empfänglich gemacht hätte. Trotzdem sämmtliche
Logen mit der Elite des Residenz-Publikums gefüllt waren
und Frauenschönheit im Glanz kostbarer Toiletten und
funkelnder Edelsteine hier wie zu einem Wettstreit ver-
sammelt zu sein schien, war doch eine Dame anwesend,
welche durch ihre wunderbare Erscheinung die ganze übrige
Frauenwelt, so glänzend dieselbe auch war, tief in den
Schatten stellte. Sie befand sich allein in der Loge. Kopf
und Gesicht dieser Dame war von ausgezeichneter Schön-
heit. Eine Fülle rothblonder Locken wallte frei und un-
gekünstelt auf den schneeweißen Hals hernieder, dessen
blendende Farbe durch ein halbhohes schwarzes Seidenkleid
wirkungsvoll hervorgehoben wurde. Der ganz kurze Aermel
hätte zwei wundervolle Arme von entzückender Rundung
und gleicher Weise sehen lassen, wenn letztere nicht durch
sehr lange, weit über den Ellenbogen gehende schwarze
Handschuhe verhüllt gewesen wären. Die Dame trug
keinerlei Schmuck, um den Hals war ein schmales, schwarzes
Sammtband geschlungen, dessen Enden auf die Brust herab-
fielen. Das Düstere dieser einfachen Toilette wurde noch
durch ein großes tellerförmiges Veilchenbouquet vermehrt,
welches die Dame in der Hano hielt und das sie bis-
weilen zur Höhe ihres Gesichtes führte, als wolle sie sich
an dem Duft der Veilchen erfrischen. Da diese Veilchen
in der Gasbeleuchtung völlig schwarz erschienen, so war die
Dame nur von der Farbe der Trauer umgeben.
(Fortsetzung folgt.)
Ans Nah und Fern.
* Mannheim, 18. April. Die Verloosungs-Gegen-
stände der hiesigen Pferdcmarkt-Lotterie werden von morgen
an in der Kunststraße und zwar in dem Hause, woselbst
sich die Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Hasden-
teufel befindet, ausgestellt.
* Ladenburg, 17. April. Em seit 13. v. M. ver- !
mißter Cementarbeiter von Plankstadt, der regelmäßig mit -
dem Abendzuge von Heidelberg nach seinem Wohnorte >
zurückkehrte, wurde, wie wir bereits mitgetheilt, vergangenen
Sonntag bei Neckarhausen als Leiche gelandet. Die heute
vorgenommene gerichtliche Obduction ergab, daß derselbe
mehrere Messerstiche und verschiedene sonstige Verletzungen
am Körper trug. Man fand bei demselben noch ein Porte-
monnaie mit ca. 14 Mark Inhalt und zwei Taschenmesser.
Die gerichtliche Untersuchung wird hoffentlich bald Licht in
dieses gcheimnißvolle Dunkel bringen. — Nachdem ver-
gangene Woche eine bejahrte Wittwc ihrem Leben durch
Erhängen ein Ende gemacht, haben wir heute wieder einen
solchen Fall zu verzeichnen. Der ledige Schmiedgeselle
Peter Sauer von hier wurde heute Früh in der Scheune
erhängt aufgefunden. Derselbe erhielt vor kurzer Zeit
wegen Diebstahls eine 12 tägige Gefängnißstrafe und scheint
dies der Grund zu dieser traurigen That zu sein.
A Sinsheim, 17. April. Das alte Sprichwort:
„Eine Schwalbe bringt keinen Sommer" hat sich auch in
diesem Jahr wieder vollständig bewahrheitet, wenn es
nämlich richtig ist, daß schon Ende vorigen Monats einzelne
Schwalben gesehen wurden, denn seither hätte man sich,
von dem längeren Tageslicht abgesehen, manchmal eher in
die Weihnachtszeit versetzt glauben können. Aber daß sich
jetzt der Frühling doch ernstlich Bahn gebrochen hat, das
zeigen die zahlreichen obengenannten Frühlingsboten, welche
heute zum ersten Mal in diesem Jahr die seit einigen
Tagen so mild gewordene Frühlingsluft durchsegeln und
deren Erscheinen auch in die Herzen der Menschen neue
Hoffnung einziehen läßt.
* Eberbach, 18. April. Der Gesangverein „Lieder-
kranz beabsichtigt am Sonntag Abend im „Leininger Hof"
einen Herrenabend abzuhalten, bei welchem musikalische und
Gesangvortrüge zur Aufführung kommen. Die bei dieser
Gelegenheit eingehenden Gelder werden den Ueberschwemmten
in Norddeutschland überwiesen.
II. Walldürn, 16. April. Auf Anregung des Ge-
werbevereins Amorbach fand am letzten Sonntag im Rath-
haussaale zu Amorbach (wie in unserer vorgestrigen Nummer
anderseitig bereits kurz mitgetheilt wurde) eine äußerst zahl-
reich besuchte Versammlung statt, welche den Zweck hatte,
über die für den baloigen Ausbau der bereits begonnenen
Eisenbahnlinie Seckach—Amorbach nöthigen Schritte zu be-
rathen. Die Versammlung, welche auch Herr Regierungs-
rath Volkheimer aus Miltenberg durch seine Anwesenheit
beehrte, bestand aus Vertretern der Städte Walldürn (sehr
stark vertreten), Amorbach, Miltenberg, Aschaffenburg, so-
wie der Gemeinden Hainstadt, Gerolzahn, Hornbach, Ripp-
berg, Schneeberg u. s. w. Nachdem von verschiedenen
Herren die absolute Nothwendigkeit der Fortsetzung dieser
Verbindungsbahn constatirt worden war und Herr Bürger-
meister Hildcnbrand von hier mit sachgemäßen Gründen
die Strecke Walldürn—Amorbach als die einzig richtige be-
zeichnet hatte, entschied sich die Versammlung einstimmig
für die Linie Walldürn — Amorbach. Den zweiten
Punkt der Berathung bildete die Frage: Welche Mittel
und Wege führen zum Ziele? Diese Frage wurde dahin
erledigt, daß man beschloß, sowohl an die badische, als
auch an die bayerische Regierung, sowie an die badischen
und bayerische Landstände eine Petition zu richten, die von
allen interessirten Gemeinden zu unterzeichnen wäre. Als
letzter Gegenstand der Discussion wäre zu nennen die Bil-
dung eines größeren Ausschusses, der aus den betheiligten
Gemeindevertretungen, der Gewerbe- und Handelsgenossen-
schaften und aus einigen Großindustriellen zusammengesetzt
würde, welch ersterer den Zweck hat, auf das zu erstrebende
Endziel unausgesetzt loszusteuern und die Angelegenheit in
stetem Gange zu erhalten. Der engere Ausschuß, be-
stehend aus den Bürgermeistern der Städte Walldürn,
Amorbach, Miltenberg und Hammerwerkbesitzer Kurtz in
Rippberg, wurde mit dem Entwurf der einzureichenden
Petition betraut. Mit freudiger Hoffnung kann besonders
Walldürn auf die Thätigkeit der Versammlung in Amor-
bach zurückblicken; kann doch jetzt bei Vollendung der Ver-
bindungsbahn an eine Umgehung Walldürns nicht mehr
gedacht werden und sind damit die Projecte mancher
Andersdenkenden ins Wasser gefallen. Möge nun die
Thätigkeit des Ausschusses mit Erfolg gekrönt werden und
das Damproß uns bald nach unserer schönen Nachbarstadt,
nach Amorbach führen.
* Wertheim, 17. April. Eine Trauerbotschaft durch-
eilte heute Früh unsere Stadt. In später Abendstunde
des gestrigen Tages beschloß ein in allen Kreisen hochge-
ehrter Mann, der Ehrenbürger Wertheims Herr Professor
Wibel, sein langes, an Arbeit und Erfolgen reiches Leben.
In derselben Stadt, in welcher seine Wiege stand, in
welcher er seine glückliche Jugendzeit zubrachte, wird er
seine letzte Ruhestätte finden.
* Wenkheim, 17. April. Am Sonntag, den 22.
April findet dahier im Gasthaus zum „Löwen" eine Be-
sprechung über Bienenzucht statt. — Möge man diese
Gelegenheit nicht versäumen, da doch die Bienenzucht eine
den großen Städten, da sie meistens Schneider sind. Auch ' für den Landmann nicht zu unterschätzende Quelle vo
eine Menge Ocsterreicher kommt nach Amerika. Sie sind ""
der Mehrzahl nach Bergleute, und deßhalb ist der weite
Westen ihr Feld. Die Schweizer sind, wie die Deutschen
und Norweger, meistens Farmer. Alls diese ziehen nach
dem Nordwesten. Die Böhmen dagegen, welche meistens
Cigarrenarbeiter sind, siedeln sich, wie die Russen, in den
großen Städten an.
Vermischtest M
— Breslau, 17. April. Gestern früh ^ jtz
brach in der consolidirlen Leopoldinengrube beiBrzen
in Oberschlesien ein Grubenbrand aus. Nachunttag A
derselbe jedoch schon auf einen Theil der Grube
— Danzig, 14. April. Nach vorläufigeres»)
sollen in der überschwemmten Elbinger Niederung
weniger als 2000 Stück Vieh ertrunken sein. ff)' „g,:
schäft Stuba hat allein 100 Stück verloren.
bei Thiergart steht das Wasser stellenweise noch >
Meter hoch auf Wiesen und Aeckern.
— sBoulangcr-Cotillon.j Boulanger ff
auch auf den Tanzboden gekommen: Der Cotillon fit
Pariser Kreisen um die „Rückkehr des Generals
worden. Im gegebenen Augenblick schlagen alle
den Kragen des Nocks oder Fracks in die
blane Brillen auf und hinken. In dieser Haltung I ,
Einnahmen ist. -
* Rastatt, 17. April. Der letzte Brand sm
des Militär-Mützcn-Gcschüftes E. Brüderle hatte dieW"
Haftung des E. Brüderle, sowie dessen Fran zur '
wegen Verdacht der Brandstiftung.
* Baden-Baden, 17. Apr. Wie bereits berichtet, i
heute früh 9 Uhr die Kaiserin von Oesterreich in
gleitung der Erzherzogin Valerie dahier eingetroffen.
hohe Dame reist im strengsten Inkognito unter dem
einer Gräfin von Hohenems. Im Auftrage der Grob
Herzogin war am hiesigen Bahnhofe der ObcrsihofmeN
Freiherr v. Gemmingen aus Karlsruhe hier anwesend u
überreichte der Kaiserin ein hübsches Bouquet, ebenso mal-
deren Schwester die Gräfin Trani und Prinzessin To»)
Maria Theresia von Bourbon zum Empfang anwesel '
Der Aufenthalt in unserer Stadt ist voraussichtlich "
21. d. M. geplant. „
* Bom Kaiserstuhl, 14. April. Einem Bauer ha
die Metzger auf ein Kalb einen gar zu niedrigen ir
geboten, weshalb er beschloß, es aufzuziehen. Weil
Rindviehstall ohnedies schon stark besetzt war, so wN
dem Kälbchen ein leerer Schwcinestall als Wohnung "
gewiesen. Seither sind etwa 3 Vierteljahre verflossen »
da im Stall Raum geworden war, sollte das zu cM
ansehnlichen Rind herangcwachsene Kalb in denselben 8
bracht werden. Es war überaus komisch, welches o
blüsfende Gesicht der Bauer machte, als er die Unmög"
keit erkannte, das Rind zur Thüre des Schweinstalls 8
auszubringen; die Nachbarn liefen zusammen, jeder
guten Rath, der sich aber sofort als unausführbar erw»^
Ein Zimmermann, der zu Hilfe gezogen wurde, waw'
der Sache dadurch ein Ende, daß er die Thüre son ¬
der Vorderseite des Schwcinstalles wegriß und so
arme Thier aus seinem engen Gewahrsam befreite.
* Bingen, 15. April. Gestern Mittag hat eine
Dresden zugereiste juuge Dame in einem hiesigen lN
Hofe sich die Pulsadern durchschnitten. Dieselbe wu
von Blut überströmt bewußtlos aufgefunden und in
hiesige Krankenhaus gebracht, wo man sie am Leben ä
erhalten hofft. Die den besseren Ständen angehörige D
sott in ihrer Heimath die Bekanntschaft eines jungen M
aus Bingen gemacht und sich gestern dem Vater desfl>o
als Braut des Sohnes vorgestellt, hier aber eine sw"
Zurückweisung erfahren haben.
* Köln, 17. April. Unter fürchterlichen Dualen,
heme Morgen im Hospital eine Wäscherin in Folge gslff
erhaltener schwerer Brandwunden gestorben. In der
küche eines Hauses au der Friedensstraße fing auf
Boden liegendes Stroh Feuer, die Flammen ergriffen ,
Kleider des in der Nähe an der Waschbütte stehe"
Mädchens, welches über und über brennend, ins
kam, wo man mit Decken die Flammen erstickte. Die Ungw^
liche hatte so schwere Brandwunden davongctragen, dav
Tod eine Erlösung für sie war. ,.:-ß
* Bielefeld, 17. April. Gestern Nachmittag ?
auf der benachbarten Station Brackwede der kurz n" ff,
Uhr hier abführende Personenzug auf einen ,i
Eine Menge Material wurde beschädigt, von P^'
jedoch außer einem Arbeiter, dem beim Ueberschreiten.^
Geleises durch den Güterzug das linke Bein vom
getrennt wurde. Niemand verletzt.
* Dresden, 14. April. Wegen Bicrpanschens h
sich die Gastwirthsehefrau Eichler und zwei bei der!
als Bierausgeber in Diensten stehende Personen
hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Die Angs" »
hatte während des letzten Pfingstfestes und des Dre»° x
Vogelschießens die Mitangeklagten Hübner und
beauftragt, die von den Güsten zurückgelassenen Bierr
sowie das auf dem sogenannten Tropfbrett zusawnn-^
laufcne Bier mit gutem Bier zu verschneiden. Tr^^f
Leugnens der Angeklagten überzeugte sich der Gcnw ff
dennoch von deren Schuld und verurtheilte dieselbe «
Monaten Gefängniß und 100 Mk. Geldstrafe,
die Mitangeklagten Hübner und Günther zu einer
resp. drei Wochen Gefängniß und 60 Mk. Geldstras
urtheilt wurden. ,
* Nürnberg, 14. April. Eine recht spaßhaste
deckung wurde dieser Tage im städtischen Leihhause gen
es wurde dort nämlich von den Beamten in der
eines vielleicht um 6 Mk. versetzten Rockes ein —-
Markstück nachträglich vorgefunden. Der Besitzer des
ist zur Zeit noch unbekannt.
* Aus Baden, 18. April. InEnkenstein E '
sich der 60jährige Wittwer F. L. Derselbe soll an Es i ^je
muth gelitten haben. — In Ihringen sind 8"^ M
ersten Spargel» gestochen worden. —In Kol lnau i^
ein lOjähriges Mädchen in den Gewerbskanal,
von seiner Pflegemutter einen Verweis erhalten
Das Mädchen wurde noch rechtzeitig berausgezogeff^—>
gefaßt über die Haltung gegenüber einem etwaigen Zwischen- f
fall bei Gelegenheit der morgigen Kammersitzung. Das s
Palais Bourbon wird morgen abgesperrt werden, die Ein- s
trachtsbrücke und alle dahin führenden Straßen werden
für den Verkehr abgesperrt. Die Truppen in den Casernen
am Quai d'Orsay, in der Rue de Babylons, an den In-
validen, sowie die berittene republikanische Garde werden
bereit gehalten. Der Polizei-Präfect wird fortwährend im
Palais Bourdon anwesend sein, doch ist noch gar nicht
sicher, daß die Boulangisten überhaupt morgen eine Kund-
gebung veranstalten. Bonlanger wird morgen mit seinen
Deputirten und mit den Mitgliedern seiner Comits's von
Paris und Lille frühstücken und sich mit ihnen dann nach j
der Kammer begeben, sobald das Telegramm eingctroffen
ist, welches die amtliche Bekanntmachung seiner Wahl in
Lille meldet. Heute sind bereits viele Deputirte in dem
Palais Bourbon erschienen, um sich über das, was gc- !
schehen soll, zu unterrichten, wobei viel von einer Inter-
pellation gesprochen wird, um eine Erklärung der Regie-
rung hervorzurufen. Aber Niemand will den Anstoß dazu
übernehmen. Morgen vor der Sitzung werden fast sämmt-
liche Gruppen eine Versammlung abhalten.
KvgkMK.
London, 18. April. Aus Odessa wird gemeldet,
daß der Generalgouverneur die Ausweisung von 4000
ausländischen Juden aus CHerson angeordnet habe.
Dublin, 18. April. Der Abgeordnete für Ost-Mayo,
John Dillon, ist heute hier verhaftet worden.
Mitrnänien.
Bukarest, 17. April. General Maican, welcher
wegen Bestechung angeklagt war, ist gestern vom Kriegs-
gerichte zu 10 Monaten Gefängniß, zum Verluste der
Charge und zu 400 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden.
Bulgarien.
Sofia, 18. April. Der frühere Ministerpräsident
Burmow, ein eifriger Zankowist, reiste in Folge einer
Berufung der russischen Regierung nach Petersburg.
Archlasd.
Petersburg, 17. April. In gutunterrichteten Kreisen
ist, wie dem „Standard" gemeldet wird, die Rede von
dem Rücktritt des Grafen Tolstoi. Die Absetzung
dieses Ministers ist in Aussicht genommen, wenn nicht
schon thatsächlich beschlossene Sache. Als Grund wird der
Mangel an Eifer bezeichnet, welchen Graf Tolstoi in der
Durchführung des Feldzuges gegen die Deutschen in
den Ostseeprovinzen an den Tag legte.
Türkei.
Konstantinopel, 17. April. Die Pforte hat dem
französischen Botschafter mitgetheilt, daß sie die englisch-
französischen Gegenvorschläge zur Abänderung der Suez-
kanal-Convention nicht annehmen könne. Dagegen bemüht
sich die Pforte neuerdings, England zur Wiederaufnahme
der Unterhandlungen über die mit Wolff abgeschlossene
Convention in Betreff Egyptens zu bewegen und sie hat
sich bereit erklärt, zu diesem Zwecke einen Specialbevoll-
mächtigen nach London zu senden. (F. Ztg.)
Amerika.
Newyork, 16. April. Wie von hier gemeldet wird,
ist die Einwanderung in die Vereinigten Staaten in
diesem Frühjahre größer als sonst. Fast jeden Tag
kommen 1000 Einwanderer an, und seit dem Januar hat
ihre Zahl 54000 betragen, d. h. 3000 mehr als während
der ersten drei Monate des letzten Jahres. Das Ziel
der meisten ist der Nordwesten, sehr wenige gehen nach
dem Süden. Im fernen Westen können die Leute noch
immer selbst Farmen erwerben. Viele Franzosen und die
bessere Classe von Italienern gehen nach Californien, um
dort Weinbau zu treiben. Die Einwanderung von rus-
sischen Juden ist stark. Diese bleiben jedoch zumeist in
Als ob es ihm unmöglich sei, jetzt nach Derjenigen
hinüber zu blicken, deren Erscheinen ihn so sehr erregt
hatte, behielt er seine, der Bühne zugewandtc Haltung bei,
während sein Freund den Theaterzettel fortschob und sich
langsam wieder aufrichtete.
Er musterte jetzt die gegenüberliegende Logenreihe.
Dort bot sich ihm ein so überraschender Anblick, daß sein
Interesse über das, was er sah, auch geweckt worden wäre,
selbst wenn seines Freundes auffälliges Betragen ihn nicht
dafür empfänglich gemacht hätte. Trotzdem sämmtliche
Logen mit der Elite des Residenz-Publikums gefüllt waren
und Frauenschönheit im Glanz kostbarer Toiletten und
funkelnder Edelsteine hier wie zu einem Wettstreit ver-
sammelt zu sein schien, war doch eine Dame anwesend,
welche durch ihre wunderbare Erscheinung die ganze übrige
Frauenwelt, so glänzend dieselbe auch war, tief in den
Schatten stellte. Sie befand sich allein in der Loge. Kopf
und Gesicht dieser Dame war von ausgezeichneter Schön-
heit. Eine Fülle rothblonder Locken wallte frei und un-
gekünstelt auf den schneeweißen Hals hernieder, dessen
blendende Farbe durch ein halbhohes schwarzes Seidenkleid
wirkungsvoll hervorgehoben wurde. Der ganz kurze Aermel
hätte zwei wundervolle Arme von entzückender Rundung
und gleicher Weise sehen lassen, wenn letztere nicht durch
sehr lange, weit über den Ellenbogen gehende schwarze
Handschuhe verhüllt gewesen wären. Die Dame trug
keinerlei Schmuck, um den Hals war ein schmales, schwarzes
Sammtband geschlungen, dessen Enden auf die Brust herab-
fielen. Das Düstere dieser einfachen Toilette wurde noch
durch ein großes tellerförmiges Veilchenbouquet vermehrt,
welches die Dame in der Hano hielt und das sie bis-
weilen zur Höhe ihres Gesichtes führte, als wolle sie sich
an dem Duft der Veilchen erfrischen. Da diese Veilchen
in der Gasbeleuchtung völlig schwarz erschienen, so war die
Dame nur von der Farbe der Trauer umgeben.
(Fortsetzung folgt.)
Ans Nah und Fern.
* Mannheim, 18. April. Die Verloosungs-Gegen-
stände der hiesigen Pferdcmarkt-Lotterie werden von morgen
an in der Kunststraße und zwar in dem Hause, woselbst
sich die Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Hasden-
teufel befindet, ausgestellt.
* Ladenburg, 17. April. Em seit 13. v. M. ver- !
mißter Cementarbeiter von Plankstadt, der regelmäßig mit -
dem Abendzuge von Heidelberg nach seinem Wohnorte >
zurückkehrte, wurde, wie wir bereits mitgetheilt, vergangenen
Sonntag bei Neckarhausen als Leiche gelandet. Die heute
vorgenommene gerichtliche Obduction ergab, daß derselbe
mehrere Messerstiche und verschiedene sonstige Verletzungen
am Körper trug. Man fand bei demselben noch ein Porte-
monnaie mit ca. 14 Mark Inhalt und zwei Taschenmesser.
Die gerichtliche Untersuchung wird hoffentlich bald Licht in
dieses gcheimnißvolle Dunkel bringen. — Nachdem ver-
gangene Woche eine bejahrte Wittwc ihrem Leben durch
Erhängen ein Ende gemacht, haben wir heute wieder einen
solchen Fall zu verzeichnen. Der ledige Schmiedgeselle
Peter Sauer von hier wurde heute Früh in der Scheune
erhängt aufgefunden. Derselbe erhielt vor kurzer Zeit
wegen Diebstahls eine 12 tägige Gefängnißstrafe und scheint
dies der Grund zu dieser traurigen That zu sein.
A Sinsheim, 17. April. Das alte Sprichwort:
„Eine Schwalbe bringt keinen Sommer" hat sich auch in
diesem Jahr wieder vollständig bewahrheitet, wenn es
nämlich richtig ist, daß schon Ende vorigen Monats einzelne
Schwalben gesehen wurden, denn seither hätte man sich,
von dem längeren Tageslicht abgesehen, manchmal eher in
die Weihnachtszeit versetzt glauben können. Aber daß sich
jetzt der Frühling doch ernstlich Bahn gebrochen hat, das
zeigen die zahlreichen obengenannten Frühlingsboten, welche
heute zum ersten Mal in diesem Jahr die seit einigen
Tagen so mild gewordene Frühlingsluft durchsegeln und
deren Erscheinen auch in die Herzen der Menschen neue
Hoffnung einziehen läßt.
* Eberbach, 18. April. Der Gesangverein „Lieder-
kranz beabsichtigt am Sonntag Abend im „Leininger Hof"
einen Herrenabend abzuhalten, bei welchem musikalische und
Gesangvortrüge zur Aufführung kommen. Die bei dieser
Gelegenheit eingehenden Gelder werden den Ueberschwemmten
in Norddeutschland überwiesen.
II. Walldürn, 16. April. Auf Anregung des Ge-
werbevereins Amorbach fand am letzten Sonntag im Rath-
haussaale zu Amorbach (wie in unserer vorgestrigen Nummer
anderseitig bereits kurz mitgetheilt wurde) eine äußerst zahl-
reich besuchte Versammlung statt, welche den Zweck hatte,
über die für den baloigen Ausbau der bereits begonnenen
Eisenbahnlinie Seckach—Amorbach nöthigen Schritte zu be-
rathen. Die Versammlung, welche auch Herr Regierungs-
rath Volkheimer aus Miltenberg durch seine Anwesenheit
beehrte, bestand aus Vertretern der Städte Walldürn (sehr
stark vertreten), Amorbach, Miltenberg, Aschaffenburg, so-
wie der Gemeinden Hainstadt, Gerolzahn, Hornbach, Ripp-
berg, Schneeberg u. s. w. Nachdem von verschiedenen
Herren die absolute Nothwendigkeit der Fortsetzung dieser
Verbindungsbahn constatirt worden war und Herr Bürger-
meister Hildcnbrand von hier mit sachgemäßen Gründen
die Strecke Walldürn—Amorbach als die einzig richtige be-
zeichnet hatte, entschied sich die Versammlung einstimmig
für die Linie Walldürn — Amorbach. Den zweiten
Punkt der Berathung bildete die Frage: Welche Mittel
und Wege führen zum Ziele? Diese Frage wurde dahin
erledigt, daß man beschloß, sowohl an die badische, als
auch an die bayerische Regierung, sowie an die badischen
und bayerische Landstände eine Petition zu richten, die von
allen interessirten Gemeinden zu unterzeichnen wäre. Als
letzter Gegenstand der Discussion wäre zu nennen die Bil-
dung eines größeren Ausschusses, der aus den betheiligten
Gemeindevertretungen, der Gewerbe- und Handelsgenossen-
schaften und aus einigen Großindustriellen zusammengesetzt
würde, welch ersterer den Zweck hat, auf das zu erstrebende
Endziel unausgesetzt loszusteuern und die Angelegenheit in
stetem Gange zu erhalten. Der engere Ausschuß, be-
stehend aus den Bürgermeistern der Städte Walldürn,
Amorbach, Miltenberg und Hammerwerkbesitzer Kurtz in
Rippberg, wurde mit dem Entwurf der einzureichenden
Petition betraut. Mit freudiger Hoffnung kann besonders
Walldürn auf die Thätigkeit der Versammlung in Amor-
bach zurückblicken; kann doch jetzt bei Vollendung der Ver-
bindungsbahn an eine Umgehung Walldürns nicht mehr
gedacht werden und sind damit die Projecte mancher
Andersdenkenden ins Wasser gefallen. Möge nun die
Thätigkeit des Ausschusses mit Erfolg gekrönt werden und
das Damproß uns bald nach unserer schönen Nachbarstadt,
nach Amorbach führen.
* Wertheim, 17. April. Eine Trauerbotschaft durch-
eilte heute Früh unsere Stadt. In später Abendstunde
des gestrigen Tages beschloß ein in allen Kreisen hochge-
ehrter Mann, der Ehrenbürger Wertheims Herr Professor
Wibel, sein langes, an Arbeit und Erfolgen reiches Leben.
In derselben Stadt, in welcher seine Wiege stand, in
welcher er seine glückliche Jugendzeit zubrachte, wird er
seine letzte Ruhestätte finden.
* Wenkheim, 17. April. Am Sonntag, den 22.
April findet dahier im Gasthaus zum „Löwen" eine Be-
sprechung über Bienenzucht statt. — Möge man diese
Gelegenheit nicht versäumen, da doch die Bienenzucht eine
den großen Städten, da sie meistens Schneider sind. Auch ' für den Landmann nicht zu unterschätzende Quelle vo
eine Menge Ocsterreicher kommt nach Amerika. Sie sind ""
der Mehrzahl nach Bergleute, und deßhalb ist der weite
Westen ihr Feld. Die Schweizer sind, wie die Deutschen
und Norweger, meistens Farmer. Alls diese ziehen nach
dem Nordwesten. Die Böhmen dagegen, welche meistens
Cigarrenarbeiter sind, siedeln sich, wie die Russen, in den
großen Städten an.
Vermischtest M
— Breslau, 17. April. Gestern früh ^ jtz
brach in der consolidirlen Leopoldinengrube beiBrzen
in Oberschlesien ein Grubenbrand aus. Nachunttag A
derselbe jedoch schon auf einen Theil der Grube
— Danzig, 14. April. Nach vorläufigeres»)
sollen in der überschwemmten Elbinger Niederung
weniger als 2000 Stück Vieh ertrunken sein. ff)' „g,:
schäft Stuba hat allein 100 Stück verloren.
bei Thiergart steht das Wasser stellenweise noch >
Meter hoch auf Wiesen und Aeckern.
— sBoulangcr-Cotillon.j Boulanger ff
auch auf den Tanzboden gekommen: Der Cotillon fit
Pariser Kreisen um die „Rückkehr des Generals
worden. Im gegebenen Augenblick schlagen alle
den Kragen des Nocks oder Fracks in die
blane Brillen auf und hinken. In dieser Haltung I ,
Einnahmen ist. -
* Rastatt, 17. April. Der letzte Brand sm
des Militär-Mützcn-Gcschüftes E. Brüderle hatte dieW"
Haftung des E. Brüderle, sowie dessen Fran zur '
wegen Verdacht der Brandstiftung.
* Baden-Baden, 17. Apr. Wie bereits berichtet, i
heute früh 9 Uhr die Kaiserin von Oesterreich in
gleitung der Erzherzogin Valerie dahier eingetroffen.
hohe Dame reist im strengsten Inkognito unter dem
einer Gräfin von Hohenems. Im Auftrage der Grob
Herzogin war am hiesigen Bahnhofe der ObcrsihofmeN
Freiherr v. Gemmingen aus Karlsruhe hier anwesend u
überreichte der Kaiserin ein hübsches Bouquet, ebenso mal-
deren Schwester die Gräfin Trani und Prinzessin To»)
Maria Theresia von Bourbon zum Empfang anwesel '
Der Aufenthalt in unserer Stadt ist voraussichtlich "
21. d. M. geplant. „
* Bom Kaiserstuhl, 14. April. Einem Bauer ha
die Metzger auf ein Kalb einen gar zu niedrigen ir
geboten, weshalb er beschloß, es aufzuziehen. Weil
Rindviehstall ohnedies schon stark besetzt war, so wN
dem Kälbchen ein leerer Schwcinestall als Wohnung "
gewiesen. Seither sind etwa 3 Vierteljahre verflossen »
da im Stall Raum geworden war, sollte das zu cM
ansehnlichen Rind herangcwachsene Kalb in denselben 8
bracht werden. Es war überaus komisch, welches o
blüsfende Gesicht der Bauer machte, als er die Unmög"
keit erkannte, das Rind zur Thüre des Schweinstalls 8
auszubringen; die Nachbarn liefen zusammen, jeder
guten Rath, der sich aber sofort als unausführbar erw»^
Ein Zimmermann, der zu Hilfe gezogen wurde, waw'
der Sache dadurch ein Ende, daß er die Thüre son ¬
der Vorderseite des Schwcinstalles wegriß und so
arme Thier aus seinem engen Gewahrsam befreite.
* Bingen, 15. April. Gestern Mittag hat eine
Dresden zugereiste juuge Dame in einem hiesigen lN
Hofe sich die Pulsadern durchschnitten. Dieselbe wu
von Blut überströmt bewußtlos aufgefunden und in
hiesige Krankenhaus gebracht, wo man sie am Leben ä
erhalten hofft. Die den besseren Ständen angehörige D
sott in ihrer Heimath die Bekanntschaft eines jungen M
aus Bingen gemacht und sich gestern dem Vater desfl>o
als Braut des Sohnes vorgestellt, hier aber eine sw"
Zurückweisung erfahren haben.
* Köln, 17. April. Unter fürchterlichen Dualen,
heme Morgen im Hospital eine Wäscherin in Folge gslff
erhaltener schwerer Brandwunden gestorben. In der
küche eines Hauses au der Friedensstraße fing auf
Boden liegendes Stroh Feuer, die Flammen ergriffen ,
Kleider des in der Nähe an der Waschbütte stehe"
Mädchens, welches über und über brennend, ins
kam, wo man mit Decken die Flammen erstickte. Die Ungw^
liche hatte so schwere Brandwunden davongctragen, dav
Tod eine Erlösung für sie war. ,.:-ß
* Bielefeld, 17. April. Gestern Nachmittag ?
auf der benachbarten Station Brackwede der kurz n" ff,
Uhr hier abführende Personenzug auf einen ,i
Eine Menge Material wurde beschädigt, von P^'
jedoch außer einem Arbeiter, dem beim Ueberschreiten.^
Geleises durch den Güterzug das linke Bein vom
getrennt wurde. Niemand verletzt.
* Dresden, 14. April. Wegen Bicrpanschens h
sich die Gastwirthsehefrau Eichler und zwei bei der!
als Bierausgeber in Diensten stehende Personen
hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Die Angs" »
hatte während des letzten Pfingstfestes und des Dre»° x
Vogelschießens die Mitangeklagten Hübner und
beauftragt, die von den Güsten zurückgelassenen Bierr
sowie das auf dem sogenannten Tropfbrett zusawnn-^
laufcne Bier mit gutem Bier zu verschneiden. Tr^^f
Leugnens der Angeklagten überzeugte sich der Gcnw ff
dennoch von deren Schuld und verurtheilte dieselbe «
Monaten Gefängniß und 100 Mk. Geldstrafe,
die Mitangeklagten Hübner und Günther zu einer
resp. drei Wochen Gefängniß und 60 Mk. Geldstras
urtheilt wurden. ,
* Nürnberg, 14. April. Eine recht spaßhaste
deckung wurde dieser Tage im städtischen Leihhause gen
es wurde dort nämlich von den Beamten in der
eines vielleicht um 6 Mk. versetzten Rockes ein —-
Markstück nachträglich vorgefunden. Der Besitzer des
ist zur Zeit noch unbekannt.
* Aus Baden, 18. April. InEnkenstein E '
sich der 60jährige Wittwer F. L. Derselbe soll an Es i ^je
muth gelitten haben. — In Ihringen sind 8"^ M
ersten Spargel» gestochen worden. —In Kol lnau i^
ein lOjähriges Mädchen in den Gewerbskanal,
von seiner Pflegemutter einen Verweis erhalten
Das Mädchen wurde noch rechtzeitig berausgezogeff^—>