Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
des Rechtsfahrens auf der Strecke Mannheim-Heidelberg
werden vom 4. d. Mts. ab sämmtliche von Friedrichsfeld
kommenden Badischen und Main-Neckar-Personenzüge hier
nicht mehr auf das 3. sondern auf das 2. Geleise ein-
fahren und sämmtliche dahin abgehenden Badischen und
Main-Neckar-Personenzüge nicht mehr vom 2. sondern vom
3. Geleise abfahren und ist es bei dem Mangel an
unterirdischen Durchgängen für das Publikum im Interesse
der eigenen Sicherheit und zur Bewahrung von Bahn-
polizcistrsfen dringend geboten, die in der Perronhalle
aufgehängten Warnungstafeln gewissenhaft zu rcspcctiren, ,
also die Geleise nicht eigenmächtig, sondern nur auf Auf- !
forderung des Bahnpersonals zu überschreiten.
* Trcschklingen, 5. Juni. Am vergangenen Sonntag
feierte der hiesige Kriegerverein das Fest seiner Fahnen-
weihe, was von dem schönsten Wetter begünstigt war.
Der ganze Ort war, nachdem schon einige Tage zuvor
mit den Arbeiten begonnen, im Festschmuck und schon in
der frühen Morgenstunde eilten Gäste herbei, nm der Feier
anzuwohnen. Von 10 bis halb 2 Uhr fand der Empfang
der auswärtigen Vereine statt. Dieselben waren in großer
Zahl vertreten, im ganzen 26 Vereine mit über 500 Mann.
* Oppau, 5. Juni. Gestern Nachmittag wurde das
3^2 Jahre alte Kind des Maurers Georg Waschko dahier
überfahren, Dasselbe hatte sich an das Rad des Wagens
gehängt, wurde, als das Gefährt anfuhr, umgerissen und
ging ihm ein Rad über den Kops. Das schwerverletzte
Kind soll ärztlicherseits aufgegeben fein.
* Freinsheim, 4. Juni. Gestern wurden von hier
aus die ersten Kirschen, ca. 5 Centner, versandt. Das
Geschäft hat somit begonnen und nimmt steten Fortgang.
* Kaiserslautern, 5. Juni. Nicht wenig war die
Frl. Kurth, in der Gaustraße wohnend, erschrocken, als sie
dieser Tage ihren Kassenschrank öffnete, an welchen sie
schon etwa vier Wochen nicht mehr kam und aus diesem
die Summe von etwa 2700 Mark gestohlen war. Der
Thätcr, welcher vermuthlich ein naher Verwandter von der
Familie ist, und welcher längere Zeit bei dieser auf Be-
such war, ist seit Pfingsten heimlich verschwunden und hatte
derselbe Zeit und Gelegenheit genug, sich aus dem Staube
zu machen.
* Würzburg, 4. Juni. Heute Vormittag starb der
frühere Redacteur des hiesigen „Telegraph" Ernst Lutz an
Lungenschwindsucht im Juliusspitale. Der Verstorbene war
durch seine Gedichte und Schriften in unterfränkischer
Mundart allgemein bekannt. — Der Prinzregent ließ den im
Faulenbergprocesse verurtheilten Locomotivführer Weidner,
der 9 Monate, und Oberstationsmeister Oberlehrer, der
6 Monate erhalten hatte, ihre Strafen bis auf 2 Monate
im Gnadenwege nach. In Betreff einer Begnadigung des
Oberconductcurs Dörr, welcher 15 Monate Gefängniß er-
hielt, verlautet bis jetzt noch nichts.
* Freiburg, 5. Juni. Der hier stationirte Schaffner
Schalk stürzte gestern Nachmittag zwischen Müllheim und
Buggingen von dem auf der Fahrt hierher begriffenen
Schnellzug (Ankunft hier 4 Uhr 10 Min.) herunter; eine
Frau bemerkte den beklagenswerthen Vorfall, zog die Noth-
leine und brachte dadurch den Zug zum Stehen. Es wurde
hierauf eine Strecke zurückgefahren, bis man den Ver-
unglückten mit schweren Verletzungen, hauptsächlich am
Kopfe neben dem Geleise fand. Derselbe wurde in den
Zug ausgenommen und hierher überführt.
* Meersburg, 5. Juni. In einer der Nächte ver-
gangener Woche wurde aus der Schloßcapelle zu Hersch-
berg bei Immenstaad der silberne Kelch, Hostienteller,
Wein- und Wasserkännchen zusammen im Werthe von 135
bis 140 Mark entwendet. Der große Hofhund gab etwa
um 2 Uhr Nachts kurzen Laut, beruhigte sich aber bald
wieder, so daß man nichts Böses ahnte; erst nach einigen
Tagen entdeckte man den frechen Diebstahl, vom Thäter
hat man aber leider noch keine Spur.
* Kreuznach, 4. Juni. Zwei alleinstehende alte
Leute, der Rentner Phil. Bernhards und seine Frau,
faßten vor acht Tagen den sonderbaren Entschluß, zu ver-
hungern, um auf diese Weise aus dem Leben zu scheiden.
Fünf Tage verbrachten die beiden Alten ohne Nahrung,
bis sie vorgestern auf Grund nachbarlicher Anzeige das
Haus polizeilich geöffnet wurde. Die beiden Lebensmüden
saßen still und regungslos in ihren Sesseln da, dem Tode
schon nahe. Sofort wurde eine Pflegeschwester herbeige-
holt und veranlaßt, sich der beiden Alten anzunehmen,
doch blieben alle Bemühungen erfolglos. Gestern Nach-
mittag 5 Uhr erlöste der Tod den Mann, eine Stunde
später starb die Frau. Das Ehepaar hinterläßt ein eigenes
Häuschen und 45000 Mk. baares Geld.
* Kassel, 1. Juni. Eine seltene Ausdauer zeigte bei
dem hiesigen Rennen am 30. Mai der Lieutenant im 17.
Ulanen-Regiment Frhr v. Erlanger. Im vierten Rennen
um den Graditzer Preis von 1500 Mk. stürzte derselbe
beim Nehmen der dritten Barriere jammt dem Pferde.
Letzteres erhob sich wieder sofort und schleppte den mit
einem Fuß im Steigbügel hängen gebliebenen Reiter eine
kurze Strecke. Der Reiter nahm jedoch keinen Schaden,
saß im Nu wieder im Sattel und nahm das Rennen
wieder auf, trotz des großen Vorsprunges der beiden anderen
Reiter. Nachdem er die Bahn einmal durchmessen und
seine Wettbewerber faßt eingeholt, stürzte er mit dem
Pferde beim Uebersetzen der Steinmauer zum zweiten Mal,
erlitt abermals keinen Schaden, nahm das Rennen zum
dritten Mal auf und kam als Dritter an's Ziel.
* Dortmund, 4. Juni. Ein Mord ist in der ver-
gangenen Nacht an dem Fuhrunternehmer Herrn Heinrich
Brinkmann von hier verübt worden. Derselbe machte sich
gestern Abend gegen 11 Uhr von der Stadt aus in Ge-
meinschaft mit dem Kutscher Wallbaum auf, um seine von
der Stadt entfernte, aber an der belebten Chaussee liegende
Wohnung aufzusuchen. Wallbaum kehrte gegen 3 Uhr
schwer verletzt zurück und erzählte, er und sein Begleiter

seien überfallen und gestochen worden. Die Leiche des
Brinkmann wurde im Chauffeegraben gefunden, sie war
des Portemonnaies und der Uhr beraubt. Ein Stich in
das Herz hatte dem Leben des kräftigen Mannes ein Ende
gemacht. Die Thäter sind noch nicht ermittelt.
* Alteckendors (bei Hochfcldcn), 4. Juni. Wie un-
vorsichtig es ist, kleinen Kindern Messer und dergleichen
in die Hand zu geben oder ihnen zugänglich zu machen,
zeigt wieder ein äußerst trauriger Vorfall, der diese Woche
in unserem Dorfe sich ereignete. Ein vierjähriges Mädchen,
das mit einem Messer spielte, fiel derart unglücklich, daß
ihm das Messer tief in den Leib und die Eingeweide ein-
drang und das arme Kind auf diese traurige Weise seinen
Tod fand.
* Iserlohn, 4. Juni. Der „Rhein.-Westf.-Ztg."
wird gemeldet: In unserer städtischen Waldung brach gestern
Nachmittag ein Brand aus, wie er größer und verheerender
darin noch nicht vorgekommen ist. Im Läjerthal an-
fangend. breitete sich derselbe über den Mühlenberg nach
dem Wermingserthal aus. Bei der außerordentlichen
Schnelligkeit, mit der dies geschah, erwies sich die Hülfe
der Feuerwehr als unzureichend und cs wurde die Bürger-
schaft durch die Schelle aufgefordert, sich an den Arbeiten,
dem Feuer Einhalt zu thun, zu bctheiligen. Schon glaubte
man das Fener gedämpft zu haben, als dasselbe au einer
Stelle wieder von Neuem ausbrach und eine abermalige
Alarmirung der Wehr, gestern Abend um 11 Uhr, noth-
wendig machte. Ein gleiches geschah heute Morgen, wo
auch Turner, Schüler, sowie die Arbeiter mehrerer Fabriken
sich anschlossen. Bis gestern Abend waren bereits 1200
Morgen junger Tannenbeständc von dem Elemente zerstört.
Es hat sich ergeben, daß das Feuer von mehreren jungen
Leuten angelegt worden ist.
* Küppersteg, 3. Juni. Bei dem benachbarten Dorfe
Wicsdorf ländcte man die Leiche eines jungen Mannes,
welcher, wie sich aus den vorgefundenen Papieren ergab,
Studirender der Heidelberger Universität war.
Man fand bei der Leiche nnr 1 Mk. 70 Pfg., aber keinerlei
Werthsachen.
* Hannover, 3. Juni. Gestern Nachmittag gegen
14/2 Uhr ist im obern Stock des südlichen Flügels der
Hannoverschen Baumwollspinnerei und Weberei Feuer ent-
standen, das jedoch wegen der überwölbten Decken des
untern Stockwerks auf diesen ersten Stock beschränkt ge-
blieben ist. Es sind etwa 15000 Spindeln und 100
Arbeiter außer Betrieb und Thätigkeit gesetzt, letztere sollen
jedoch einstweilen bei den Räumungsarbeiten u. s. w. Be-
schäftigung finden. Der angerichtete Schaden wird, der
„Köln. Ztg." zufolge, annähernd auf 300000 Mk. ge-
schätzt. Als Entstehungsursache des Feuers wird das
Warmlaufen eines Lagers bezeichnet.
Vermischtes.
— Berlin, 5. Juni. Am 2. Juni waren zehn
Jahre seit dem Tage verflossen, an welchem der Meuchel-
mörder Nobiling das Attentat auf Kaiser Wilhelm verübte.
Am Morgen des 2. Juni, bereits vor 8 Uhr, sah man
den greisen Monarchen Vorträge entgegennehmen. Der
Empfang des Schah von Persien, die Vorbereitungen zum
Congreß und die damit collidirenden Tagesfragen gönytM
dem Kaiserlichen Herrn damals nur geringe Ruhe. Gegen
2 Uhr beschloß Se. Majestät, eine Ausfahrt nach dem
Thiergarten zu machen, trotzdem der Leibarzt eine Stunde
Schlaf angerathen hatte, weil das auf 5 Uhr angesetzte
Galadiener zu Ehren des Schahs den Kaiser sonst zu sehr
angreifen würde. Se. Majestät zog vor, die Fahrt durch
die gerade an diesem Tage ungewöhnlich stark besuchte
Straße unter den Linden doch zu unternehmen und befahl
den Wagen. Derselbe sollte wenige Minuten nach 2 Uhr
am Palais vorfahren, und schon fragte der Kaiser, der be-
reits in's Thor getreten war, wo der Wagen bleibe. Der
Kutscher aber hatte mit dem Einschirreu nicht fertig werden
können; es ging ihm, wie er sich beim Vorfahren selbst
entschuldigt haben soll, „nicht von der Hand". Im Helm
und Paletot bestieg der Kaiser das offene Gefährt, um
nur wenige Augenblicke darnach der empörenden Unthat
eines Ruchlosen ausgesetzt zu sein. Mit ihrem eigenen
Körper schirmte damals die Großherzogin von Baden ihren
kaiserlichen Vater.
— Bromberg, 3. Juni. Wegen einer scheußlichen
Grausamkeit wurde in der gestrigen Sitzung der Straf-
kammer des hiesigen Landgerichts das Dienstmädchen Victoria
Tuczinsku von hier zu 3 Jahren Gefängniß verurtheilt.
Die Angeklagte hatte, wie die „Danz. Ztg." berichtet, ihr
14 Monate altes Kind, einen Knaben, weil derselbe nicht
auf ihrem Schoße sitzen wollte, blutig geschlagen, dann
faßte sie das kleine Wesen fest an den Armen und stieß
es zweimal mit solcher Gewalt auf den Fußboden, daß es
sieben Arm- und Beinbrüche — nämlich der beiden Unter-
schenkel, beider Vorderarme und einen Bruch des Ober-
armes — davontrug.
— Zürich, 6. Juni. In der chemischen Fabrik
Kuhl in Aussersiehl erstickte an giftigen Gasen der Geschäfts-
führer und ein Arbeiter; eine dritte Person konnte ge-
rettet werden.
— Rom, 4. Juni. In der Nacht vom 26. zum
27. Mai ist die Gemahlin des erst kürzlich aus Maffauah
zurückgekehrten Generalmajors Baldissera in einem Wagen
erster Classe der Eisenbahn von Neapel nach Rom gereist
und unterwegs auf eine fast unglaubliche Weise bestohlen
worden. Die Dame hatte sich ein reservirtes Coups geben
lassen, reiste allein und war eingeschlummert, wurde aber
kurz vor der Station Aquino durch ein Geräusch aufge-
weckt und bemerkte, obwohl die von oben Licht gebende
Laterne ausgelöscht war, daß ein uniformirter Bahn-
beamter ihren Handkoffer öffnete und etwas heraus-
nahm. Als dieser Strolch entdeckte, daß die Frau erwacht
war, öffnete er die Wagenthür, sagte „Entschuldigen Sie"

verhaften.
' Heidelberg, 7. Juni. (Fremdenliste.)
Fremdenliste der hiesigen Gasthöfe führt an Frei
Personen.__

und eilte davon. Die Dame vermißte in ihrem Köfferchen
ein mit Brillanten besetztes Armband. Drei Schaffner
sind verhaftet worden.
— jJubel feier der Universität Bologna-j
Wie aus Rom geschrieben wird, werden bei der auf den
10. d. M. fallenden Centcnnalfcicr der Universität Bologna
81 fremde Universitäten und 18 italienische durch 2^
Professoren vertreten sein. Das italienische Königspaar
wird bekanntlich an der Feier theilnchmen. Auch sonst
waren an verschiedene Souveräne Einladungen zur Thcil-
nahme ergangen, so an den Kaiser von Brasilien, die Könige
von Schweden, Dänemark und Portugal, den Großherzog
von Baden u. s. w.
Lokales.
* Heidelberg, 6. Juni. (Stadtrathssitzung.) In der heu-
tigen Sitzung de8 Stadtrathes wurden u. a. folgende Gegen-
stände zur Kenntnis; bezw. Erledigung gebracht: 1) Nach dem
Berichte des Vorstandes des städtischen chemischen Laboratoriums
wurden von dem letzteren im vorigen Monate 1 Probe von
Fleischbrühe, 1 von Geheimmittel, 1 von Gypsbrei, 9 von Km)-
butter, 16 von Kuhmilch, 1 von Topfglasur, 2 von Trinkwastm
und 6 von Wandoerputz untersucht und dabei 1 Gypsbrei-,
Butter-, 3 Milch-, 2 Wasser- und 4 Wandverputz-Probcn be-
anstandet. Von den 37 Untersuchungen erfolgten 33 im Am:
trag von Behörden und 4 auf Antrag von Privaten. 2) 4m
dem Schulhaus an der Schlierbacher Landstraße soll ein -turn-
platz angelegt und mit Barren und Reck versehen werden. 3) 4»
Genehmigung zur Ablösung der bisherigen Leistungen oe
Pflege Schönau an den evangelischen und den katholischen Ho'
spitalfond dahier wird bei den zuständigen Staatsbehörde
wiederholt beantragt. 4) Die diesjährige Frühjahrsmesse h»
an Buden- und Platzmiethe den Betrag von 4623 Mk. 80 Plö-
ertragen. 5) Die Arbeiten für die Tonnen- und Latrinenen-
leerungsanstalt werden um die bezüglichen Submissionsangevoi
wie folgt vergeben: a. Sämmtliche Maurerarbeiten dem Mau« '
meister Christ. Groß dahier; b. sämmtliche Zimmermannsarbeus
den vereinigten hiesigen Zimmerleuten Georg Schmidt u. A. Z
0. die Eisenlieferung und Montage für das neue Stallgebau
dem Fabrikanten Ed. Jrion, für die Latrinengrube und 0-
übrigen Gebäude dem Schlosser Abraham Arnold, die SchloM-
arbeiten an den Fenstern, Thüren und Läden am Stallgebauo
dem Schlaffer Georg Bäuerle und das Anschlägen der Thuren
und Fenster am Wächter- und Aufseherhaus dem Schlosser ü-
A. Leupold. ..
* Heidelberg, 7. Juni. (Gottlob.) Der so lange erseh"
Regen ist gottlob gestern Abend eingetroff-n. Langsam und " '
dächtig ging zuerst ein Regenschauer hernieder, dem sich fp"f,<
ein Gewitter zugesellte. Nach 10 Uhr öffnete dann der HnuM
vollends seine Schleusten und sandte uns Regenmassen he" -
wie man sie besser nicht gewünscht hätte. Leider hielt „diel
Gewitterregen nicht lange genug an, um die berechtigten Wumw
der Landwirthe zu befriedigen. Heute ist der Himmel mnwo
und zeigt der Barometer „veränderlich" an; es steht daher S
erwarten, daß dem gestrigen, so werthvollen, belebenden und
fruchtenden Gewitter heute ein weiteres folgt.
* Heidelberg, 7. Jnni. «.Unser so herrlich gelegenes San
torium verfehlt seine Anziehungskraft nicht.) Se. Exc.
Nadowitz, Wirklicher Geh. Rath, Kaiser!. Botschafter
stantinopel, ist zur mehrwöchentlichen Kur in Prof. Dr. Sch'
ninger's Sanatorium hier eingetroffsn. » 1
* Heidelberg, 7. Juni. (Ein Band umschlingt sie ab
Wir brachten s. Z. an dieser Stelle die Mittheilung, daß
Mitglieder der hiesigen „Liedertafel" dem Schwesterver
„Liedertafel Karlsruhe" einen Gegenbesuch abstatteten, der >em
Herzlichkeit und Gemächlichkeit wegen den Mitgliedern be
Vereine unvergeßlich sein wird. Aus diesem Anlasse ließ
hiesige Liedertafel später ein prachtvolles Gedenkblatt anferttg '
welches sie dem Schwesterverein übermittelte. Es ist VUM"
ein Schreiben des Karlsruher Vereins an den Vorstand
hiesigen angelangt, in welchem der herzlichste Dam 1
dieses Zeichen der Bruderliebe niedergelegt und zugleich auR
Wunsch ausgesprochen ist, daß auch dieses äußere Zeichen
Anhänglichkeit diese selbst immer mehr befestigen möge.
* Heidelberg, 7. Juni. (Besitzwechsel.) Herr Actuar
D. Johann Eisenhut verkaufte durch die Vermittelung der
schüftsagentur Fitzer dahier fein Haus, Karlsstraße 12, an V
Concertmeister Schuhmann um den Preis von 30600 Mt. .
* Heidelberg, 7. Juni. (Herabgestürzt.) Währeno
Arbeit verunglückte gestern Mittag 2 Uhr ein Telephon»« . ;
in Schlierbach. Derselbe stürzte in der Nähe des Gasthaus
„zum Schiff" aus einer Höhe von etwa 6 Meter von e >
leider nur mangelhaft an eine Telephonstange hingestellte g
und erlitt hierdurch derart schwere innere Verletzungen,
mittelst Droschke in's academische Krankenhaus verbracht w
mußte. Sein Zustand soll zwar sehr bedenklich, aber doch
hoffnungslos sein. „.an
* Heidelberg, 7. Juni. (Körperverletzung.) . Wie n
uns mittheilt, kam es in Bammenthal zwischen zwei Arve-.^
in einer Mühle zu Streitigkeiten, die damit endigten, °ast
dem anderen Messerstiche versetzte, welche nicht ungefähr
Natur sein sollen. «,-mdlec
* Heidelberg, 7. Juni. (Unverschämt.) Ein Bckdecha'w
belästigte gestern Nachmittag dadurch eine in der Vergye'
straße wohnende Dame, daß er in angetrunkenem Zustande .
fach deren Wohnung betrat und in zudringlicher Weste
Bilder anbot. Auf die Straße gekommen, verursachte der
dann noch ruhestörenden Lärm, webhalb ein Menschen» > ,
entstand und die Polizei sich veranlaßt sah, den Ruhestor
ist..) Die gestrH
Fremden »ult

Landgericht.
* Frankenthal, 5. Juni. Frau Noltze Wittwe in
heim wurde in heutiger Strafkammersitzung des römg>"v.^
Landesgericht dahier wegen gewerbsmäßigem Wucher verurw
und erhielt als Strafe 5 Monate Gefängniß, 500 Wk. Ge
strafe, umgewandelt im Falle der Unbeibringlichkeit fli w° -
50 Tage Gefängniß und wurde der Verlust der bürgert H
Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren über sie ausgesprow
Es wurden viele Zeugen verhört und nahm die Verhano
die Zeit von Vorimttags 9 Uhr bis Mittags IV» Uhr in Aistp^,
KarrdrLs-Berichte.
Nrankfnrt, 6. Juni-
(«ffectens 0 cietät.) Umsätze bis 6-/« Mr «»eng
Creditactien 229'/», V2, V» b. Staatsbahnactien 181'/-- -JgO
Lombarden 68°/« b. Disconto-Commandit 194.90, 195-20, t'
Dresdener Bank 127.50 b. Berl. Handelsgesellschaft ISb.vv
Buschtherader 212-/», 212b. Nordwest 127-/-, b^U-G. Lau
hütte 100.50, 30 b. Gelsenkirchen 126.50, 80 b. Mecklenburg
151.30, 10 b. Mittelmeer 124.30 b. NeueGottbard 129 b- <gg
Hard-Actien 131.10, 20, 10 b. u. G. Schweizer Central t"'
b. Schweizer Nordost 82.40, b. Union 83.10,60 b. u. G- .
Jura 94.30 b. Schweizer West-Stamm-Actien 25.20 b.
West-Prior.-Actien 106 b. 4proc. ungar. Goldrente "Ztd L b.
60 b. ult., 79.70, 80 b. compt. Ungar. Papierrente 70."
ult., 70.30 b. compt. 1875er 4-/,proc. Russen 88.50 b.
 
Annotationen