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„astet. Der Gensdarm hatte während der Fahrt zu- t
.-.tlig im Nebencoups gesessen und dem Gespräch, das Herr
^U. mit seinem Mitreisenden führte, zugchört. Er erklärte
Herrn U. wegen Hochverrats für verhaftet. Der junge
Mann, der deutscher Unterthan ist, sieht seine ganze Zu-
kunft durch ein unüberlegtes Wort in Frage gestellt und
Man kann sich die Verzweiflung der Eltern leicht vorstellcn.
— fVom „Rüdesheimer"). Ein entrüsteter
Menschenfreund schreibt der „K. V.": Einem Quellen-
sucher dürfte es in diesen Wochen der Weinlese sehr leicht
sein, die Quelle zu entdecken, aus welcher ein bedeutendes
Quantum unseres weltberühmten Rüdesheimer fließt. Er
braucht nur auf der Landstraße von Steeg nach Bingen
zu wandern. Da begegnen ihm täglich ganze Wagen-
reihen — zehn, zwanzig und mehr Wagen, schwer mit
Bütten und Fäßern beladen, welche alle die Aufschrift
„Rüdesheim" tragen, also wohl für Rüdeshcim bestimmt
sind. Und deren Inhalt? — Die unter aller Kritik herbe,
unreife, halberfrorene Trauben Crescenz aus den Nebcn-
thälern und den Höhenlagen des bekannten Weinortes Steeg,
ein Gewächs, das um Mk. 1,60 per Viertel und billiger
zu haben war, während in guten Jahren das Viertel auf
4—5 Mark zu stehen kommt. Ein Profit zu diesem
Göttertrank!"

— fCine neueUniversität.j Die Stadt Gothen-
burg beabsichtigt, aus dem Ertrage von drei Vermächt-
nissen eine Hochschule zu errichten. Ein Capital von etwas
über 1460000 Kronen wird vom 1. Juli 1889 ab der
neuen Hochschule zur Verfügung stehen. Es sollen acht
Lehrstühle errichtet werden: je einer für Philosophie, Ge-
schichte, Staatswissenschaften, Literatur, Kunstgeschichte,
klassische Sprachen, neu europäische Sprachen und nordische
Sprachen. Die Verwaltung soll aus einem vom König
ernannten Präsidenten, sieben gewählten Mitgliedern und
dem Rector der Hochschule bestehen.
— f„Johannistrieb."j Wie aus Budapest ge-
meldet wird, hat der Geheime Rath ungarische Oberst-
kämmerer Graf Emanuel Pechy v. Pechuifalm Fräulein
Gisela Schick zum Traualtar geführt. Graf Pechy ist
sehr reich und 80 Jahre alt, Fräulein Schick war bisher
eine kleine Schauspielerin am Volkstheater und ist etwa
20 Jahre alt.
— Das zu Tiefseemessungen benutzte englische
Kriegsschiff „Egeria" hat kürzlich südlich der Freundschafts-
Inseln den Ocean 4295 und 4330 Faden, d. h. 5 eng-
liche Meilen tief gefunden. Es ist die größte Tiefe, welche
auf der südlichen Halbkugel jemals angetroffen ist und
auch auf der nützlichen find nur drei Stellen bekannt, wo
der Ocean noch einige 100 Fuß tiefer ist.
— sDie vier Prädicat e.j Ein theologischer
Professor, dem die Prüfung der Predigten seiner Pfarr-
amtscandidaten zustand, hatte sich vier Sentenzen zur
Beurtheilung der verschiedenen Leistungen ersonnen. Hatte
ein Examinand seine Sache gut gemacht, so sagte der alte
Herr: „Ihre Predigt hat mich sehr erbaut." — War die
Arbeit einen Grad tiefer, so kritifirte er: „Sie haben sich
einen schweren Text auSerwählt." — Den Dritten tröstete
er: „Der Herr wird weiter helfen." —Und wenn er dem
vierten bemerkte: „Sie haben ein schönes Lied singen
lassen", so wußte auch dieser, was die Glocke geschlagen hatte.
— Ein „angemessener" Gatte wird gesucht. Folgen-
des originelle Heirathsgesuch findet sich im „Kölner General-
Anzeiger" : „Eine Wittwe, Mitte 30er, gesund und munter,
Noch im Besitze der vollständigen Garderobe ihres seligen
Gatten (war 1 Meter 68 Ctm. groß), mit schönen Möbeln
und 900 Mk. Vermögen, wäre geneigt, sich wieder zu
verheirathen. Man bittet, gefl. Off. rc." Wenn der Be-
werber nur in die Garderobe hineinpaßt; der gesunden
Munteren Wittib wird er schon passen.
Lokales.

* Heidelberg, 10. Nov. (Stadt-Theater.) Es war keine
unglückliche Wahl, welche die Direction mit Schiller's . Maria
Stuart" traf: ein volles und Beifall spendendes Haus war der
lohnende Erfolg. Daß von einer Aufführung im Sinne einer
durchweg mit gediegensten Kräften ausgerüsteten Bühne nicht
dle Rede sein kann, ist vorauf selbstverständlich, aber daß man
sich müht, den ewigen Fahrweg der Possenreißerei wenigstens
dann und wann zu verlassen und in eine reinere Luft der
dramatischen Welt zu steigen, ist der Anerkennung werth. Es
wäre freilich ein weitläufiges Eapitel, das bei Beurtheilung
omer derartigen Vorstellung allenthalben angebracht und vor-
auszuschicken wäre, um im Ganzen wie im Einzelnen zu be-
leuchten, was gerade einem Kind des erlauchten Genius unseres
Schiller eigen sein soll, allein um unseres unsterblichen Dichters
willen, dessen Geburtstag der gestrige Abend galt, um der Mühe
der Darsteller willen, die sich erkennen ließ, sowie um des großen
Beifalls willen, der von Seiten eines dankbaren Publikums er-
8Mg, walte die billige Rücksicht und zwar um so mehr, als
uuser Urtheil Wahl und Werth eines Stückes und lieber weniger
das Wie, als das Was betont. Wenn man den beliebten
Ehnenausdruck gebrauchen will „einen Triumph feiern", so ist
Ku sagen, daß ihn Frl. Anna Steier als Maria feierte. Ihre
Erscheinung ist überaus .-sympathisch, ihr reines klangvolles
Drgan, das wohl angethan ist, Wärme und Innigkeit, sowie
den Asfect der Leidenschaft zum Ausdruck zu bringen, sichern ihr
dei fortschreitender Entwicklung nicht nur den Weg der Tragödin,
sondern auf diesem ihre Zukunft überhaupt. Das Publikum
vat es dankbar anerkannr und auch wir wollen darum der an-
gehenden jugendlichen Künstlerin, die zum ersten Mal in solcher
oiolle vor einem großen Publikum stand, weniger vorregistriren,
^as im Einzelnen an Stellung, Handbewegung, Auffassung der
°Men oder anderen Scene u. s. w. hätte sein muffen, als sie viel-
mehr aufmuntern, mit allem Fleiß, an der Hand guter Vorbilder,
°"s eine abzuthun, das andere anzulernen; es wird ihr dann nicht
Whlen. Der Königin Elisabeth der Frau v. Glotz fehlten leider vor
°»en Dingen die Prädicate des „königlichen", in Erscheinung und
Sprache, ganz abgesehen von der einen oder andern Auffassung,
mit der Schiller'schen recht wenig zu schaffen hat. Eine der-
°"'ge Rolle ist für die Darstellerin nicht geschrieben. Gewisse
Mectirte Manieren im Spiel des Herrn Hachmann als Leicester
so gewandt er sonst, namentlich in der Schlußscene, die Pal-
Mo. vertrat — hätten weniger auffällig sein können. Mit großem
vwiß hat Herr Thalmann seinen Mortimer ftudirt. Seine
vorliegend declamatorische Sprache, die ihm in Conver-
auonsstücken oft fatal wird, ist hier weit eher am Platz. Wenn
'M sonst in einer derartigen Rolle noch mancherlei zu lernen übrig

bleibt, so wollen wir ihm doch den Beifall nicht verkümmern,
der ihm auf offener Scene zu Theil ward, sondern auch ihm
Glück wünschen zu gedeihlichem Fortschritt auf diesem Weg, der
für ihn dankbarer sein wird, als der in der niederen Possen-
region. Herrn Engelhardts Darstellung des Burleigh kann nicht
gut geheißen werden. Ein declamilender, alle Welt über-
schreiender Burleigh, der seinen Gesichtsausdruck nicht bissig genug
machen kann, um intriguant zu erscheinen, ist eine starke Sünde
wider den Geist des lsanzen. Herr Hunold als Paulet war
brav, wie auch der Talbot der Herrn Günther; der Davison des
Herrn Stillfried zu jugendlich. Im Ganzen fei nochmals gesagt,
daß wir die Mühe anerkennen, die sich gestern Abend kund gab
und daß wir lieber alle Rücksicht walten lassen, wenn das Stück
von Werth ist, während andrerseits davon keine Rede ist.
O Heidelberg, 10. Nov. (Eingesandt. — Stadttheater.)
Morgen Abend wird an unserem Stadttheater die Kneisel'sche
Posse „Papageno" gegeben, ein richtiges tolles Sonntagsstück,
welches den darin beschäftigten Schauspielern brillante Rollen
bietet. Die Haupt- und Titelrolle spielt Lux, dankbare komische
Figuren haben die Herren Engelhardt und Schmetter, lustige
Liebhaberrollen die Herren Hachmann und Thalmann darzu-
stellen. Die weiblichen Hauptrollen sind in den Händen der
Damen Glotz, Hahn, Aanz, Pellet und Scholz. Namentlich die
von den Fräulen Scholz und Lanz gespielten beiden Dienstmäd-
chen Minna und Bertha sind überaus lustige und dabei doch
ganz naturwahr gezeichnete Gestalten. „Papageno" wurde zuletzt
mit „Amanti" in den Hauptrollen im Jahre 1885 gegeben und
hat allgemein gefallen. Wir zweifeln nicht daran, daß das Stück
mit der heutigen Besetzung den gleichen Erfolg haben wird.
* Heidelberg, 10. Nov. (Ein Hundeliebhaber.) In Schier-
bach wurde zu Ende vor. Mts. ein jwerthvoller Bernhardiner-
hund entwendet. Vom Dieb hat man noch keine Spur.
* Heidelberg, 10. Nov. (Diebstahl.) Einem Studierenden
wurde vor einigen Tagen sein Ueberzieher im Werthe von 50
Mk. entwendet. Der Thäter ist bis jetzt unbekannt.
° Heidelberg, 10. Nov. (Fremdenliste.) Die gestrige
Fremdenliste der hiesigen Gasthöfe führt uv Fremden au:: 225
Personen
Schöffengericht.
Sinsheim, 8. Nov. Ergebniß der Schöffengerichtssitzung
vom 6. Nov. 1888:
1) Joh. Doll, Taglöhner von Sinsheim, wurde wegen Körper-
verletzung mittelst eines gefährl. Werkzeugs, jedoch unter mildernden
Umständen verübter, vorsätzlicher Körperverletzung unter Kosten-
folge zu einer Geldstrafe von 6 Mk. verurtheilt. 2) Ad. Pfeiffer,
Wagner von Kirchardt, wurde von der Anklage der Unter-
schlagung kostenlos freigesprochen. 3) Die Privatklagesache des
Handelsmannes Christian Straub von Rappenau gegen Adam
Rothenhöfer, Schuhmacher von da, wegen Beleidigung endigte
mit Verurtheilung des Angeklagten zu einer Geldstrafe von 3
Mark nnd Tragung der Kosten. 4) In der Privatklagesache
des Feld- und Hilfswaldhüters Friedrich Hofmann von Weiler
gegen die Ehefrau des Johannes Hildenbrand H. S. Regina
geb. Ettner von Weiler wegen Beleidigung wurde die Ange-
klagte von der erhobenen Anklage freigesprochen und dem Privat-
kläger die Kosten des Verfahrens auferlegt.
Eberbach, 3. Nov. In heutiger Schöffengerichtssitzung
kamen folgende Fälle zur Verhandlung:
1) Georg Adam Einig von Strümpfelbrunn, wegen Ver-
gehens gegen die Sittlichkeit, Bedrohung u. Ruhestörung. Der-
selbe erhielt eine Gefängniß. von 8 Tagen und die Kosten.
2) Peter Hagedorn von Mülben wurde wegen Bedrohung und
Thätlichkeiten zu einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen und zu
einer Haftstrafe von einer Woche, sowie in die Kosten verurtheilt.
3) Steinhauer Josef Fucik von Siezenheim, Steinhauer Wenzel
Fucik von Deutschbrod, Bahnablöser Karl Rupp von Pleuters-
bach, Steinhauer Karl Seibert von Sulzbach und Schuhmacher
August Böhm von Eberbach, wegen Körperverletzung. Josef
Fucik, Karl Rupp und Karl Seibert wurden zu einer Gefäng-
nißstrafe von je 8 Tagen, welche bezüglich des Josef Fucik als
durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt gelten, August
Böhm zu einer Gefängnißstrafe von 3 Wochen verurtheilt; die
Kosten tragen sie gemeinschaftlich. 4) Schuhmacher Joh. Moser
jg., Schmied Jul. Beisel und Schuhmacher Karl Moser, sämmt-
liche von Strümpfelbrunn, wegen Jagdvergehens. Joh. Moser
wurde zu einer Gefängnißstrafe von 6 Wochen und in die Kosten
verurtheilt; die Angeklagten Julius Beisel und Karl Moser
wurden kostenlos freigesprvchen.
Keröstöerichte.
Würzburg, 8. Nov. Die Weinlese in den hiesigen Lagen
ist bis auf die Weinberge des Julius- und Bürgerspitals sowie
des kgl. Weingutes beendet. Der Ertrag ist, was Güte und
Menge anbelangt, ein verhältnißmäsig günstiger zu nennen. Das
Gewicht betrug zwischen 65—90 Grad nach Oechsle. Im Durch-
schnitt ergyb der Morgen 4—6 Butten Beeren und stellte sich
der Preis in mitleren Lagen auf 20—30 Mk., in besseren auf
35—50 Mk. per Hektoliter. Das Mostgewicht bleibt gegen den
vorjährigen Herbst um 10—12 Grad zurück. Einige größere
Verkäufe zu mittleren Preisen wurden zwar abgeschlossen, jedoch
ist bis jetzt noch keine rege Kauflust eingetreten.
Kandels-Berichte.
Frankfurt, 9. Nov. (Sftrcteniocterät.) Umsätze bis 6'/« u. AbdZ.
Creditactien 257'/- b. u. G. Staatsbahnactien 216, '/„ V« b.
Disconto-Commandit 224.80, 50 b. u. G. Darmstädter Bank
159.50 b. Deutsche Bank 173 b. Berl. Handelsgesellschaft r74 30
b. Csakathurn Agram 41'/, b. u. G. Prag-Duxer Prior.-Actien
92'/,, '/. b. u. G. Laurahütte 127.10 b. Gelsenkirchen 139.30 b.
Botihard-Actien 128 b. Schweizer Central 120.60b. Schweizer
Nordost 98.20 b. Bern-Jura 104.80 b. Union 90.40 b. Schw.
West 30.20 b. Italiener 95.90 b. ult. 1880er Ruffen 86.40 b.
Egypter 82.65, 60, 65 b. 3proc. Portugiesen 64.10 b. compt.
Ottom. Zoll-Obl. 69.35 b. ult., 69.50 b. compt. Tribut ä Lstr.
100 83.40 Griechen 73.05 b. ult. Deutsche Oelfabriken 129.90
b. u. G. Nordd. Lloyd 144.90 b. Verlag Richter 146.80 b. u. G.
6'/, Uhr: Staatsbahn 210'/,.
Bei ruhigem Verkehr waren vornehmlich Staatsbahn-Actien
weiter gebessert, die übrigen Werthe zeigten gegenüber dem
Mittagsschluffe wenig Veränderung.
Hetdrlderg, 10. Nov. tAufangs-Lours« der heutige»
MitkagS-Börsen) Frankfurt

Oesterr. Eredit-Acttc«
257'/,
Staatsbahn ......
210-/,
Lombarden . .
87-/4
Galiz. Karl-LudwigSbaho .
178»/,
DiSconto-Commandit .
224.30
Gotthard Eisenbahn-Acti«?.,
127.70
4pLt. Ungar. Goldrew«
84.60
4 pCt. Egypter ....
8220
Türken.
15.60

Mannheim, 8. Nov. (Mannheimer Produkten < Börse,
pr. 100 Kilo Weizen, Pfalz. 20.50-21.—, hiesige Gegend --.—bis
—, Spring —.-, Ruff. Sax. —.-, Amerk.
—.-.—, Taganrog 22.-22.75, Roggm, Pfälzer 16.50—17.—
Ruff. 16.50—16.75, FranzSs. —.-.—, Bulgarischer —
bis —, Gerste h. Gegend, 15.50-16.-, Pfälzer, 16.-16.50
Ungarische 19.-20.— Hafer. Bad. 13.50—13.75, württ. Alp.
14.-14.50, Mais amerik. Mixed. 14.-.—, Mais Donau
14.50-14.75, Kernen 20.50-21.—, KohlrePS Deutsch. 30.-
Esparsette —.-.—, Leinöl Jul. i. Part. .—, Faßweise 48.—,

RübSl, Jnl. i. Part. —Faßweise 62.—, Petrol. Wagl. (Typew.
_
Weizen-Mehl m. Sack 00 0 1 2 3 4
38.— 34.— 31.- 29.— 28.— 24.—
(Pfälzer-Tabak.) In Heddesheim und Weinheim wurde das
ganze Ergebniß ca. 8000 Clr. zuni Preise von 25 bis 28 Mk. ver-
kauft und zwar durchgehends an Händler, welche das Product für
ein gutes Einlagematerial halten. Da andere Orte mit dem Verkaufe
des Tabaks am Nagel zuückhalten, so ruht das Geschäft; nur in
Graben fanden noch einige Abschlüsse zu dem oben angeführten Preis statt.
Freimersheim, 8. Nov. (Tabak.) In hiesiger Gemeinde wurde
Tabak zu 24 bis 26 Mark per Ctr. verkauft. Viele Pflanzer halten
jedoch noch zurück und hoffen auf einen höheren Preis, da der Tabak
gut und feinblattig ist und schön brennt.
Billigheim, 8. Nov. (Tabak.) Heute wurde der letzte Tabak
hier verkauft. Im ganzen bewegten sich die Preise zwischen 20 und
27 Mk. Mk. für den Ctr. Das Sanbblatt wurde bereits verwogen.
Bruchsaler Marktbericht vom 7. Nov. per 100 Kilo Weizen
Mk. 21.—, Kernen Mk. 21.—, Spelz, ungeschält Mk. —, Roggen
dto. Mk. 15.50, Gerste dto. Mk. 15.50, Welschkorn dto. Mk 16.—,
Mischfrucht dto. Mk. 15.50, Hafer dto. Mk. —, Roggenstroh Mark
—.—, Weizen, Spelz, Gerste Mk. .—, Heu Mk. 8.60, Butteri Kilo
Mk. 2.—, Eier 10 Stück Mk. .80, Kartoffel (20 Liter) Mk. 1.—,
Milchschweine d. Paar Mk. 6—10, Läuferschweine d. Paar Mk. 30—50.
Auf dem Schweinemarkt waren 162 Milchschweine und 30 Läufer-
schweine angetrieben.
Frankfurt, 8. Nov. Der geflria^Markt war befahren mit
71 Ochsen, 96 Kühen, Rindern und Stiertrft 605 Kälbern, 68Hämmel
und 391 Schweinen. Ochsen erster OübllMk. 65—67, zweiter Qual.
Mk. 53—55, Kühe rc. erster Qual. Mk.-, zweiter Qual. Mk.
-per Ctr; Kälber erster Sorte 55—60 Pfg., zweiter Sorte
45—50 Pfg.; Hämmel erster Sorte 56—58 Pfg., zweiter Sorte
30—35 Pfg.; Schweine erster Sorte 54—55 Pfg., zweiter Sorte
52—54 Pfg. per Pfund.
Nürnberg, 8. Nov. (Hopfen.) Stimmung und Preise un-
verändert. Tageszufuhr 1200 Ballen. Umsatz 1250 Ballen. Bezahlt
wurden für Marktwaare Mk. 100—110, 60—70, Hallertauer 150—175,
80—100, Elsässer 110—130, 80-90, Badischer 130—140, 80—90,
Württemberger 140 -160, 85--100. Ausfuhr schwächer, beste Sorten
fest, schlechte fast unverkäuflich.
Stuttgart, 8. Nov. (Wochenmarkt.) 400 Ctr. Kartoffeln zu
3.50 bis 4.50 Mk. per Ctr. —4000 Stück Filderkraut zu 9—11 Mk.
per 100 Stück. — Mostobst: 2000 Ctr. zu Mk. 3.-3.40 per Clr.
Bratbirnen 4.80 Mk.
Bremen, 9. Nov. Petroleum fest. Raff. Standard white I.
.—. — Schmalz, Wilcox (nicht verzollt) —.—.
Hamburg, 9. Nov. (Kasfeemarkt.) Santos per Nov.
73.50 pr. Dec. 73.—, pr. Jan. 71.50, pr. Febr. 71.50, März
71.-, April 70.75, Mai 71.—, Juni 70.75, Juli 70.75, August
70.25, Sept. 70.50. Behauptet.
Wien, 9. Nov. (Getreidemarkt.) FrühjahrS-Waizen 8.81,
Herbst-Waizen—, Frühjahrs-Roggen .—, FrühjahrShafer 6.07, Mai-
Juni-Mais 6.52.

Nesefis Nachrichten.
Wien, 9. Nov. Die „Pol. Corr." versichert autori-
tativ, die Meldung eines ungarischen Blattes, König
Milan beabsichtige die auswärtige Politik Serbiens zu
ändern, sei reine Erfindung. Die geschiedene Königin
Natalie hat nicht die Intervention des ökumenischen
Patriarchen nachgesucht; der Letztere erklärte übrigens auf
eine Anfrage der serbischen Regierung, wie er sich gegen-
über einem solchen Ansuchen der Königin Natalie verhalten
würde, daß er in der Ehescheidungsfrage incompetent sei.
Die Königin richtete bloß an die Oberhäupter der auto-
kephalen orthodoxen Kirchen einen Protest, welcher unbe-
antwortet geblieben ist.
Havre, 9. Nov. In der Nacht vom Dienstag zum
Mittwoch sand einige Meilen von Lizard ein Zusammen-
stoß zwischen dem deutschen Dreimaster „Theodor
Rüger" und dem englischen Dampfer „Nantes"
statt. Der Erstere sank eine halbe Stunde nach dem Zu-
sammenstoß. Die Bemannung des Schiffes flüchtete in
zwei Boote. Das Schicksal der „Nantes", die zwischen
der Maschine und dem durch den Stoß niedergeworfenen
Schornstein ein Leck erhielt, ist unbekannt. Einzelheiten
über das Unglück fehlen noch.
London, 9. Nov. Heute Früh ist wieder eine Frau
mit durchschnittenem Halse und aufgeschlitztemLeibe
in Whitechapel aufgefunden worden und zwar in dem
Zimmer eincsjHauses in Dorsetstreet. Die Polizei benutzt
Bluthunde zur Auffindung der Spur des Mörders.
Tripolis, 9. Nov. Einer Meldung des Bureau Reuter
aus Wadi zu Folge hat östlich von Darfur ein Zu-
sammenstoß zwischen den Ma hdist en und der Be-
völkerung stattgefunden. Die Ersteren, die in der
Stärke von 70000 Mann unter der Führung Gianuhs
die Stadt angriffen, wurden zunächst mit einem Verlust
von 3000 Mann zurückgeschlagen. Bei einem erneuten
Angriff nahmen sie jedoch die Stadt ein. Der Sultan
flüchtete nach der Niederlage ins Ghirigebirge._
Mannheim. (Theater-Repertoir vom 10. bis 19. Novbr.)
Samstag, 10.: „Don Carlos." Sonntag, 11.: „Silvana." Mon-
tag, 12.: „Der Bibliothekar." Dienstag, 13.: „Violetta." Sams-
tag, 17.: „Der Pfarrer von Longueval." Sonntag, 18.: „Tristan
und Isolde." Montag, .9.: „Wehe den Besiegten."
v8«atk 2 Henmarkt 2.
Colonialwaaren-Handlung.
Specialität in rohen ». täglich frisch gebrannten Kaffee's
eigene Kaffeebrennerei im Hause.
Alleinverkauf des feinsten ächten Blüthen-Schleuder-Honig
Verein der Bienenzüchter von Frankfurt a. M. und Umgegend.
Levalosviöro vu Larrrx: Siehe die heutige Anzeige._
Zur Belehrung.
Kein Mensch bedarf der Belehrung und Hilfe mehr, wie Der-
jenige, welcher durch Krankheit heimgesucht ist und wird ihm durch
guten Rath znr Befreiung von derselben der größte Dienst erwiesen.
Diesen Rathgeber findet jeder Kranke, in Warncr'S medizinischer
Brochüre, welche gratis und franco von H. H. Warner L Co.
Schäfergasse 10, Frankfurt am Main versandt wird._
Den seit 1880 bei Pfarrern, Lehrern, Beamten, Gutsbesitzern
rc. rühmt, bekannten Holl. Tabak lief, nur B. Becker in Seesen
a. H. 10 Pfd. lose i. e. Beutel fco. 8 Mk. — Garantie: Zurücknahme.
(Eingesandt.) Mit der kleinen Ausgabe von 2 Mk. sich wäh-
rend des ganzen Winters frei von Husten, Heiserkeit rc.
zu hallen, dürfte Manchem unglaublich erscheinen. Und doch ist es
so. Man kaufe fich in der nächsten Apoth., Drog.- oder Mineralw.-
Hdlg. ein Glas Wiesbadener Kochbrunnen-
Ouellsalz "Vs und löse solches (1 Theelöffel in einem Trink-
glase) warmen Wassers und man wird über die überaus rasche Bc-
seitigung des peinigenden Hustens erstaunt sein.__
eine Beilage.
 
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