Hugo Helbing <München> [Hrsg.]: Katalog einer Kollektion von alten Schweizer und deutschen Glasgemälden: aus dem Besitze des Herrn Hofrat Eduard Kahlbau †, Stuttgart, des Herrn Hauptmann a. D. Robert Clemm, Burg Wingingen <Haardter Schloss genannt> sowie aus Schweizer Privatbesitz ; [Auktion in der Galerie Helbing in München, 21. November 1912] (München, 1912)

Figurenscheibe mit St. Gerold. 1517.

Vor seiner Zelle sitzt Gerold, ein Herzog von Sachsen, der sich nach mühevoller Reise in der
Nähe von Bludenz in die Einsamkeit zurückgezogen hat, um Gott zu dienen. Ein Bär, gejagt von
einem Jäger mit zwei Hunden, flüchtet sich zutrauensvoll in seinen Schoß, um Schutz zu suchen.
Dieses Wunder, welches dem benachbarten Grafen Otto von Jagberg gemeldet wurde, veranlaßt e
die Gründung des Klosters St. Gerold.1) Zwei schlanke Säulen, über deren Kapitale sich Blatt-
werk zum Bogen schließt, bilden die Umrahmung. Am Fuße die Inschrift:

s • gerold • ano • domn • 1517.

Höhe 43 cm, Breite 32 cm.

x) Über die Legende vgl. P. Odilo Ringholz, Gesch. des fürstlichen Benediktinerstiftes Einsiedeln, Bd. I, S. 662 ff.