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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]; Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Collection Baron Albert Oppenheim, Cöln (Band 2): Kunstgewerbe, Ausstellung in Berlin, 20. bis 22. Oktober 1917; Versteigerung in Berlin in Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, 23. Oktober 1917 — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15603#0011
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VORWORT.

o seltene und kostbare Stücke die Sammlung des
vor zwei Jahren verstorbenen Freiherrn Albert
von Oppenheim (geboren in Cöln am 13. November
1834, gestorben am 23. Juni 1912) unter ihren
Glasgemälden und Skulpturen enthält, so liegt
doch ihr alter Ruf und ihre besondere Bedeutung
vor allem in der keramischen Abteilung, nament-
lich in der glänzenden Folge erlesener Meister-
werke des rheinischen Steinzeugs begründet. Es ist nun schon ungefähr
ein halbes Jahrhundert verflossen, seit Baron Albert von Oppenheim die
ersten Grundlagen für diese berühmte „KrugSammlung" legte, der
er neben seiner Gemäldegalerie das nachhaltigste Interesse und den
lebhaftesten Sammeleifer zeitlebens gewidmet hat.

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts waren die Steinzeugkrüge
der Renaissance nach einer Zeit der Vergessenheit wieder zu Ehren
gekommen, zuerst bei einigen Kunstfreunden der Niederlande, die in
ihrer Heimat, dem nächsten Absatzgebiet der alten Krugbäckergilden
von Siegburg, Raeren und vom Westerwald, noch reiche Bestände dieser
stattlichen Schenkkannen und vielgestaltigen Krüge vorfanden. Damals
entstand als eine der ersten die Sammlung Joan d'Huyvetter, die, schon
1829 in einem Tafelwerk unter dem Titel „Zeldzaamheden" veröffentlicht,
nach ihrer Versteigerung den Grundstock für die höchst ansehnlichen
Steinzeugsammlungen der Museen von Brüssel und South Kensington
bildete. Es folgten die Sammlungen Weckherlin im Haag, Renesse,
Ch. Minard van Hoorebeke in Gent, aus deren späterer Auktion manche
hervorragenden Hauptstücke, wie die seltenen Doppelringkrüge, in die
Sammlung Albert v. Oppenheim übergegangen sind.

Von der wirklichen Herkunft und den Meistern der Renaissancekrüge
war in jener Zeit fast nichts mehr bekannt; in Siegburg, Cöln, Frechen,
Raeren waren die Krugöfen längst erloschen, und der dem hauptsäch-
lichsten Fundgebiet der ersten Krugsammler entnommene Name „Gres

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