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Feulner, Adolf; Hugo Helbing [Hrsg.]
Hugo Helbing: Aus den Beständen zweier deutscher Museen - Frankfurter und Darmstädter Privatbesitz: Steinzeug, Fayencen, Majoliken, Porzellane, Plastik des Mittelalters und der Renaissance, Glas, Zinn, Silber, Bronze, Schmuck ... antiker Goldschmuck; Versteigerung: 5. und 6. Mai 1931 — Frankfurt am Main, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.54580#0005
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Die Auktion bringt Kunstwerke aus deutschem Museumsbesitz. Sie ist
auch eine Illustration zur Not unserer Zeit. Da die öffentlichen staatlichen und
städtischen Mittel nicht mehr ausreichen, sind die Museen gezwungen sich selbst
zu helfen. Diese Selbsthilfe besteht in einer strengeren Konzentration. Sie ist an
sich gewiß kein Nachteil. Abgestoßen werden Gebiete, die im Museum nur mit
wenigen Proben vertreten sind, aus denen sich der Beschauer doch kein richtiges
Bild der Entwicklung machen könnte, abgestoßen werden Duplikate und Kunst-*
werke, die nicht mehr recht zum Charakter des Museums passen, das sich in
weiser Voraussicht der eigenen Leistungsfähigkeit auf eine engere, mehr lokale
Aufgabe besinnt und die internationale Universalität den wenigen ganz großen
Museen in Deutschland überläßt. Diese Auktion wird voraussichtlich kein
singulärer Fall bleiben.
Die Kunstwerke dieser Auktion haben einen besonderen Vorzug, den der
guten Provenienz. Nicht wenige sind von den besten Kennern gekauft, von
den führenden Männern in unserem Fache. Sie stammen aus Sammlungen und
von Auktionen, die vor Jahren einmal sehr renommiert waren, sie sind von
Firmen erworben, die noch heute zu den leistungsfähigsten gehören und von
Firmen, die früher sehr bekannt und heute schon vergessen sind. Wer den Kunst-»
markt der Vorkriegszeit aufmerksam miterlebt hat, wird unter den Objekten
der Auktion auch manchen alten Bekannten erkennen.
Die Auswahl umfaßt die verschiedensten Gebiete. Am reichsten vertreten
ist die Keramik. Von den deutschen Porzellanmanufakturen fehlen wenige.
Besonders zu nennen sind Gruppen und Figuren aus Frankenthal, Kelsterbach,
Höchst und eine Wiener Gruppe aus den ersten Jahren der staatlichen Manu-
faktur. Von den Erzeugnissen der außerdeutschen Fabriken möchte ich die
Figuren von Chelsea hervorheben, die auf Auktionen selten vorkommen. Daran
schließen sich Fayencen von Dorotheenthal, Nürnberg, Straßburg, Proskau,
Delft und italienische Majoliken der bekanntesten Manufakturen wie Faenza,
Urbino, Deruta und Siena. Weiter rheinisches Steinzeug mit einer reichen Aus-»
wähl von Typen mit ungewöhnlich großen Sterne und Vexierkrügen, sowie
Kreussener Arbeiten, von denen der Krug mit der Signatur des Holl von
Kreussen besondere Aufmerksamkeit verdient.
 
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