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malcnsch zu drapircn vcrstcht uud in Gang und Haltung dcn
feinsten nnd rcichstcn Kanfhcrrn bcschämt.

Abcr wic kam cs? Trvtz all dcr Pracht der Formcn nnd
Farbcn konntc ich aus dic Längc doch dcm Gcfühl dcr Lan-
genwcilc nicht widcrstchcn. Und ich glaubc, dics Gcfühl war
durchaus sympathctisch; auch im Volkc war kcinc rechtc Lustig-
keit. Vicl Schrcicn und Lärmcn und zwccklvscs Durchcinan-
dcrlaufen; abcr cs fchltc cin Mittelpunkt, der das Ganzc zu-
sammcnhiclt und immcr oon Ncucm bclebtc. Es war wic bei
unscren dcutschen Volksfcstcu; man hatte dcn bcsten Willcn
zur Frohlichkcit, abcr man wußtc nicht rccht, wie man es
anfangcn svlltc, um fröhlich zu wcrdcn. Man war im Freien,
man gnckte sich gcgenseitig an, cinzclnc Gruppeu aßen und
trankcn sogar; aber das war Allcs, Kcincr wusitc rccht, warum
cr hicr sci.

Nur hicr nud da vcrcinzclte Tänzcrpaarc. Dicscr griechi-
schc Tanz ist das Scltsamstc, das sich dcnkcn läsit. Wcder iu
Jtalicn noch bci uns in dcn uordischcn Ländcru ist ctwas
Annähcrndcs zu findcn; auch crinncre ich mich nicht, in un-
scren Opcrnballcts, die doch imincr nach Ncncm trachtcn,
irgcndwo cinc Nachbildung dicscr Tanzwcisc gcschcn zu habcn.
Es tanztcu immcr etwa sicbcn bis acht Mäuncr. Fraucn und
Mädchcn schcincn auf öffcntlichen Plätzcn nicht zu tanzcn;
nur gcstcrn sah ich in cinzclncn vcrstccktcu Hofränmen tanzende
Francn. Jmmer tanzcn nurMänncr mit Männcrn odcr Fraucn
 
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