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für die andächtigc Gcmcinde: nur das Bild dcs Gottcs, dem
cr gcwciht ist, und deffen hciligc Schätzc und Weihcgcschenkc
sind in ihm. Dcshalb ist er schon seiner Lage nach abgc-
schicden von allcn profancn Umgcbungcn. Einc Mauerum-
fricdigung hcgt cincn wcitcn hciligcn Raum cin, nnd mittcn
in dicsem crhebt es sich, das goldrciche fcrustrahlcnde Haus
des Gottes. So kaun es nicht auf der gemciuen Erdc stchcn,
aus dcr dic irdischen Mcnschcn wandcln. Zwar breit und
mächtig lagcrt sich dcr schonhcitsvolle Bau hin auf dcn Bodcn
als die uatürlichc Wurzel des Dascins; abcr drci mächtige
Stufcuschichtcn erheben ihu übcr die Fläche dcr Wirklichkeit
uud tragcn ihn dcm Himmcl cntgcgcn, gleichwie cin heiligcs
Weihcgeschcnk. Dcr Gott, dcr da drinnen wohut in der vicr-
eckigen Cclla, ist kcin finsterer vcrschlosscner Gott, cr ist cin
Gott der Frcudc und dcr cwigcn Hcitcrkeit, ein Gott dcs
Lichtcs. Licht und Luft zu fasscn, öffnet sich dic Borhallc,
und ringsum läuft cin Säulengang, die enge Wohnung dcs
Gottcs mit dcr glückerfülltcn Außcnwelt zu vcrbindcn. Frcudig
in ihrcr Kraftfülle, elastisch lcbcndig strcbcn diese Säulen
cmpor; abcr cs ist dafür gcsorgt, daß dic Bäume nicht in deu
Himmcl wachscn. Jhr kcckcs Emporstrcbcn wird gcdämpft
und bcruhigt durch dcn Gcgcudruck dcs Dachbaucs, der übcr
dcn Säulcn schwebt, uud den zu tragcn sic bestimmt sind.
Ilebcr ihncn crhcbt sich das lastcnde Gcbälk dcr Deckc, und
übcr dicses thront dann das hochschwcbcndc Dach, nach bci-
dcn Scitcn scinc Flügcl herabscnkend, glcich als wolle cs mit
scincr brcitauslaufcudcn, mächtigen Ucberschattung dic anstrc-
 
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